Montag, 17. April 2017

Ärgernis

Kleiner Hinweis an die Werbetreibenden hier im www: Es erhöht keinesfalls die Beliebtheit einer Marke, wenn als Warteschleife zwischen zwei Leveln eines Spiels immer.dieselbe.dreißig.Sekunden.Werbeeinblendung stattfindet. Mich beschleicht da der Verdacht, dass die Spieleanbieter den Werbekunden inzwischen genau so hassen wie ich. Kann doch echt nicht sein, Leute.
Abgesehen davon, dass die Werbeaussage genau so hakt wie diese verf... Tastatur, die ich hier behämmere.
Da steht eine Frau im Deko-Wahn. Umgeben von Tüten und Beuteln, arrangiert sie belanglose Kerzenhalter. Der hinzueilende Gatte fragt, ob sie dieser Dinge tatsächlich bedürften. Sie antwortet darauf, dass sie das nicht bräuchte. Aber sie habe Bock drauf gehabt, so wie auf ihn damals.
Was lernt der Kunde?

a) Man sucht sich den Partner offenbar aus, wie man Kerzenhalter aus Massentierhaltung Massenproduktion wählt.

b) Es ist egal, ob man etwas braucht. Man schmeißt sein Geld gern mal so raus.

c) Wohnungen sind um so begehrenswerter, je mehr man sie anfüllt- in dem Zimmer da ist zu wenig Platz für Sauerstoff, um länger als eine Stunde am Leben zu bleiben.

Und jetzt geh ich wieder auf meine Couch und denke weiter darüber nach, was man eigentlich den Völkern dieser Welt ins Trinkwasser getan hat. Und in wieweit Massen und Masochismus mehr als nur die ersten drei Buchstaben gemein haben.
Es ist unfassbar.
Trump. Putin. Erdogan. Duterte. Kim Jong-Un. Assad.
Und eine Menschheit, die mit jeder neuen Generation von Wahlberechtigten offenbar mehr vergisst, als sie je gelernt hat.

Da gibts ja den Bilderwitz, auf dem sich zwei Planeten begegnen.
Sagt der eine zum anderen: "Wie gehts?"
Sagt der andere: "Schlecht. Ich hab Homo Sapiens."
"Das geht vorbei..."
Um meinen lieben Freund Klapsenschaffner zu zitieren:

So siehts aus, Herrschaften. 

DieLily






Montag, 3. April 2017

...und da bin ich schon wieder

Echt kaum zu glauben, so schnell gehen zwei Monate herum. Ich sollte bei der Frequenz des Schreibens überlegen, die Webadresse aufzugeben und zu Einkaufszetteln zurück zu kehren. Sowas aber auch. Zwischenzeitlich bin ich der Pension wieder ein Stück näher gerückt, kann es kaum noch abwarten- 11 Jahre noch, und dann ist das auch vorbei. Was ich ab da dann so anstelle, weiß ich immer noch nicht. Nach meinen Wochenenden zu urteilen, wird das langweilig und sehr öde, und irgendwann hab ich dann, mangels Tageslicht, Skorbut und ranze so auf meiner Couch vor mich hin.
Zu deutsch: Der Arsch, der moppelige, verlässt momentan das Sofa nur höchst ungern. Die Anschaffung eines E-Book-Readers war eine gute Idee, einerseits. Andererseits kann man wirklich und wahrhaftig dann überall lesen. Es fällt unter der ganzen "wir gehen mit gesenktem Kopf durch die Welt"-Bewegung gar nicht mehr auf, dass das Ding höchst unkommunikativ ist und man damit keine Mails verschicken, Fotos machen oder mit Freunden chatten kann.
Da fällt mir ein, dass ich neulich mit meinem Handy telefonieren musste. Gute Güte. Das tu ich so selten, dass ich wirklich ordentlich rumgeeiert bin, bis ich dann Anschluss hatte.
Jedenfalls entdecke ich einen lesenswerten Autor nach dem anderen, und selbst der Fernseher bleibt abgeschaltet. Derzeit lese ich die Nicht-Appleby-Romane von John Innes Mackintosh Stewart, der als Michael Innes eben jene Romane geschrieben hat, in denen Inspektor Appleby ermittelt. Milde Krimis, nicht allzu blutrünstig und auf angenehme Weise spannend. Anschließend hab ich die nicht sehr milden Tess-Gerritsen-Romanvorlagen für Rizzoli & Isles gelesen, und bin nach diesen dann wieder bei Preston & Child gelandet, wo ich mir Agent Pendergast zum zweiten Mal reinziehe. Natürlich ist das alles nix für wirklich gebildete Menschen, aber ich hab als Entschuldigung, dass ich sie alle auf Englisch lese und mich damit in einer Fremdsprache vervollkommne. Insofern möge man mir verzeihen, dass meine Wahl nicht auf Nobelpreisträger fällt. Einen oder zwei hab ich auch davon schon  in der Hand gehabt, lesbar fand ich nur Böll. Den aber sehr.
Weder mein Buchgeschmack noch der in Musik oder Filmen ist was anderes als schlichter Mainstream, demnach.
Dafür bin ich aggressiver als der Durchschnitt, lauter, und meine Sätze sind länger.
Alles wird gut.-

Die Lily