Montag, 29. September 2014

Sox on the rox.



Toe-ups.


Das da oben ist der Fachausdruck für Socken, die von der Spitze aus gestrickt werden. Im Grunde irreführend, denn das, womit man beim Stricken angefangen hat, steht nicht nach oben sondern hängt nach unten- aber man strickt schon von der Zehe aus nach oben, also stimmt es vielleicht doch ein bisschen.
Ich habe letzten Mittwoch oder so mein erstes Paar angefangen, und bin momentan beim zweiten Socken des zweiten Paares, und hellauf begeistert. Das einzige, was noch etwas hakelig läuft, ist das Aufschlagen der ersten 12 Maschen. Wer das mal versuchen will, sollte Ingrids Videoanleitungen bei Strickpraxis anschauen. Nur von Texten oder Fotos finde ich so etwas sehr, sehr schwer zu erlernen, weil es Bewegungsabläufe sind, die sich der Beschreibung, so finde ich, fast schon perfide entziehen.
Hat man erst die ersten 12 Maschen auf 36 erweitert, geht’s wieder auf ein Nadelspiel und von da an in Runden weiter. Ich habe Ingrids Basic-Toe-ups gestrickt, mit Spickel und allem Zilp und Zalp, und bin vor allem deshalb so angetan, weil viel weniger Gelegenheit ist, Löcher in die Socken zu stricken, wie es bei Standard-Socken mit Bumerang-Ferse passieren kann (verkürzte Reihen, anyone?)
Und auch an meinen komischen dicken Füßen sitzen die Dinger einfach fantastisch. Die Anleitung umfasst zwar „nur“ eine Größe. Die ist aber problemlos anpassbar mit den üblichen Tabellen für die Standard-Socke- alles, was man braucht, ist die Gesamtmaschenzahl je Größe und Garn-Dicke, die Fußlänge und dann kann eigentlich nix schief gehen. Puristen können das Tabellenwerk auch durch Maßnehmen und Maschenprobe ersetzen. Dann ist es sicherlich perfekt.
Mein persönlicher Geheimtipp beim Sockenstricken ist eigentlich, immer die dünnsten möglichen  Nadeln zu nehmen, so dass es soeben noch „rutscht“, dafür aber auch einen Zentimeter (mindestens) bei der Fußlänge einzusparen. Die dünneren Nadeln sorgen für ein enges Anliegen der Socke, die Verkürzung dafür, dass diese insgesamt gut anliegt. Es gibt nichts schlimmeres, als Socken, die in Schuhen verrutschen. Für Couch-Socken, die nicht in Schuhen getragen werden, gilt, dass sie ruhig lockerer sitzen können, und auch Muster am Fuß selbst haben dürfen. Zöpfe, Lochmuster und Co können bei empfindlichen Menschen nämlich für fiese Druckstellen und Wundlaufen sorgen, wenn Schuhe darüber getragen werden. Aus dem gleichen Grund sollten alle Garnenden und –Anfänge im Fußbereich niemals geknotet sondern nur mit Doppelfaden gestrickt und sehr flach vernäht werden (Doppelfaden: Die beiden Garnenden für 2-4 Maschen beide zusammen verstricken. Hält wunderbar.) Knubbelige und knotige Sockenenden an den Zehen sollten, egal, von wo der Socken begonnen wurde, auf jeden Fall nicht an Diabetikerfüßen Benutzung finden.
Es lohnt sich, finde ich, nicht, billige Wolle zu verarbeiten. Die Arbeit ist dieselbe, oft sogar mehr (wegen häufiger Anknotungen, bei denen dann Farbrapporte etc. nicht mehr stimmen und die man auseinanderschneiden und dann per Doppelfaden verarbeiten muss, wegen zu locker gedrehten Fadens, bei dem man nicht sofort die ganze Masche erwischt…) und nach dem ersten Waschen ist oft schon die Wolle voller Knötchen, oder sie filzt sogar. Das hab ich bei meiner Lieblings-Marke Lana Grossa „meilenweit“ noch nicht gehabt. Die gibt’s in sehr vielen Qualitäten, Dicken und Farben, momentan stricke ich mit der „Men Stretch“ eine, die ein Mischgarn aus Wolle, Baumwolle und Synthetik ist, mit einem kleinen Anteil Elité für den Stretch-Effekt. Angegeben ist die Wolle mit Nadelstärke 2,5 bis 3, ich stricke sie mit 2,0, und das ergibt ein sehr gleichmäßiges, festes aber elastisches Maschenbild.
Mein zweitliebstes Garn ist „Jawoll Magic“ von Lang Yarns. Da habe ich gerade ein sechsfädiges Garn „in der Mache“, für Kindersocken, die gut in Gummistiefeln und so etwas getragen werden können, weil sie schön dick und warm sind.
Aber so richtig, richtig freu ich mich auf das Projekt Spitzentuch- wenn ich nämlich mit all den Socken in der Warteschlange fertig bin, dann, ja dann ist ein Lace-Tuch dran.
Hach.

Dienstag, 23. September 2014

Besser

altklug als neudumm. Obwohl.

Jedenfalls lerne ich gerade, wie man Socken von der Spitze an strickt. Da komme ich mir schon ziemlich neudumm vor. Oder, besser, ungeschickt. Den Stricknadeln fehlen Gelenke, und meinen Fingern auch ein paar. Aber auch ein türkischer Anschlag ist beherrschbar, und bereits der zweite Versuch hat ein anständiges Ergebnis gehabt.
Überhaupt, Socken. Das Stricken beruhigt mich so kolossal, dass ich aufpassen muss, die derzeit in der Mache befindliche Socke nicht ins Büro mitzunehmen. Dort würde sie mich zwar auch beruhigen, aber die Kollegen bzw. den Chef doch eher aufregen. Was dann wiederum nicht sehr klug wäre, alt oder nicht.
Beruhigen ist derzeit angesagt, da ein Gang zum Arzt einen gefährlich hohen Blutdruck ergeben hat (irgendwas in mir will immer "Blutdurst" schreiben), wogegen wir jetzt mit Chemie vorgehen. Ich behalte mal im Auge, dass am Wochenende keine Rede war von zu hohen Drücken. Aber ab Montag morgen waren die Werte wieder beschissenst. Vielleicht ist es ja doch die Arbeit, die da Einfluss nimmt... wenn dem so ist, muss ich mir was einfallen lassen.
Menno.


Montag, 22. September 2014

Happy...

...Birthday, Frodo und Bilbo :-))

Montag, 15. September 2014

... sie wären in Euren Augen nur Kinder!

Wer seinen Peter Jackson kennt, kennt auch (vielleicht) diesen Satz. Er ist aus der Verfilmung von Tolkiens Mammut-Wortsammlung, vulgo "Herr der Ringe", und bezeichnet ...rrrichtig, Hobbits.
Abgesehen von den leckeren Keksen gleichen Namens, die ich mir verkneife, gibts ja da auch noch die zwei Drittel der geplanten Trilogie (oder, wie mein Ex-Mann immer sagte: Triologie), die ich mir am Wochenende reingezogen habe.

Kinders, ich brauch nen neuen Fernseher. Trotz HDI und Smartdings und allem Trallala außer 3D ist meiner ganz einfach zu klein für Filme. Serien kann man anschauen, da zeigen sie ohnehin nur Gesichter. Für Filme sitzt man hingegen auch auf der neuen Couch zu weit weg von den mickrigen 32".
Aber ungeachtet der nicht so dollen Sicht muss ich einfach sagen, dass ich ein wenig enttäuscht war. Irgendwie fehlt mir der Peter-Jackson-Touch, ein bisschen Kreativität. Vielleicht hab ich mich am Herrn der Ringe sattgesehen an den ganzen "Orks kommen den Berg runter wie eine Horde Ameisen"-Eindrücken, vielleicht auch an Männern mit Haarschmuck und in barbarischem Schick.
Ich kann mich auch nicht an soviel Slapstick im Hobbit erinnern, oder an einen Schwabbel-König, der schwer an Jabba the Hut gemahnt. Galadriel, die ein bisschen schräg und geheimnisvoll wirkte im HdR-Bruchtal, steht jetzt dekorativ in der Landschaft herum, und von Zeit zu Zeit bricht sich das Geschehen und die angestaute Spannung in mehrstimmigem Gesang Bahn.
Den dritten Teil schau ich mir dann aber trotzdem an, wenn er erscheint.
Vielleicht auch schon mit neuem Fernseher, wer weiß?

Spannender erschien mir dann aber doch das hier:


Da wartet man ja förmlich auf den alles vernichtenden Schlag. Oder?

:-)

Die Lily.

Samstag, 13. September 2014

Dem Selbst vertrauen

Depressionen, die ja ohnehin scheiße sind, haben noch zusätzlich die Angewohnheit, am Selbstvertrauen zu nagen wie ein Biber auf Baumentzug.
Unabhängig vom aktuell miesen Leistungspotenzial hat nämlich eins mit Sicherheit keine Winterruhe, und das ist die Bewertungs- und Vorsatz-Industrie, die immer weiter produziert, ob es einem gefällt oder nicht.
Man vegetiert  mehr oder minder modernd auf der Couch vor sich hin, und die innere Stimme ist das, was am lebendigsten ist. Sie verschont einen nicht mit sarkastischen Bemerkungen, harschen Urteilen und einer Taskliste, die jeden Tag länger wird.
Kriegt man dann mal was auf die Reihe, beruhigt dies die inneren Kritiker um kein bisschen. Denn jeder Versuch, sich deshalb besser zu fühlen, wird kommentiert mit "Demnächst findest du dich toll, nur weil du aufs Klo gehst, anstatt hier einfach sitzen zu bleiben" oder ähnlich aufmunterndem Wortwerk.
Jedes kleine bisschen Aktivität wird nicht begrüßt, sondern auch noch als zusätzlicher Anlass für Bösartigkeiten benutzt.
Das findet noch mehr Widerhall, weil man ja nach so vielen Jahren gelernt hat, dass man sich nicht darauf verlassen kann, nach einer Woche fleißiger Observanz der täglichen Pflichten nicht einfach wieder aufzuhören wie ein Auto, dem der Sprit ausgeht- einmal stottert der Motor, und schon darf man am Straßenrand auf den Abschleppdienst warten.
Also muss man sich, wenn es denn nötig ist, nicht nur gegen lähmende Antriebslosigkeit sondern auch gegen die eigene scharfe Zunge und die auch aus Verzweiflung geborenen Hohnattacken motivieren, damit man  trotzdem aufsteht.
Zwischendurch war es, wie mit einer Kugel am Bein durch hüfthohen Honig zu waten. Angefeuert von einer Horde hämischer Kommentatoren, die mit Tomaten werfen. Oder so.
Meist ist dann irgendwann der Punkt erreicht, an dem man sich sogar die guten Vorsätze spart und gleich zu Häme übergeht. Um gegen die inneren Kommentare anzukommen, müsste man mindestens ein oder zwei Jahre lang leben wie ein Soldat mit Zwangsstörung, und man weiß sehr genau, dass das nicht passieren wird.
Deshalb hat der jüngste Schub an Motivation und Ausdauer zuerst für Euphorie gesorgt, hielt er doch länger an als nur einen halben Tag- und im nächsten Atemzug kam dann schon die Panik, dass alles wieder so wird wie noch vor ein paar Wochen. Dieser gelähmte Zustand hat Jahre gedauert,  und nicht einmal die Psychiatrie hat viel geholfen. Der Klinikaufenthalt hat mir die Task-Liste für eine Weile aus der Hand genommen, und unter Psychopharmaka waren die Kritikerstimmen leiser, manchmal auch die Stimmung besser. Aber hat sich dadurch grundsätzlich was an der Motivationslage geändert? Nö.
Derzeit fange ich ein klitzekleines bisschen an, darauf zu vertrauen, dass das, was ich heute nicht erledige, mit Sicherheit dann morgen an die Reihe kommt. Etwas zu planen, fängt an, so etwas wie Sinn zu ergeben.
Das ist sehr ... unerwartet, irgendwie.

Wünscht mir Ausdauer und Glück, Herrschaften.

Euch wünsche ich das Gleiche, und außerdem ein schönes Wochenende.
DieLily

.

Samstag, 6. September 2014

Ein Satz (Einsatz) gegen...

die politische Kultur:


Wer nicht gefragt wird, muss dazwischen schreien.