Mittwoch, 14. Oktober 2015

Schlaflos und immer noch im Ruhrgebiet

Irgendwie verlauft diese Schlafstörung in Wellen. Drei Tage um drei wach, vier Tage um fünf. Egal, wann ich ins Bett gehe. Inzwischen haben sich auch die Katzen dran gewöhnt und erwarten ihr Frühstück eben um drei. Oder um fünf, je nachdem. Auch körperliche Arbeit tagsüber ändert nichts daran, sondern führt nur dazu, dass man morgens eben zwischen Farbeimern sitzt, bis die Nachbarn mit Geräuschen belästigt werden dürfen. Der Vorteil des Wachseins zu so früher Stunde ist, dass niemand von einem erwarten kann, irgendwas zu tun. Man hat die Zeit für sich, und aus reiner Widerborstigkeit werde ich immer dann müde, wenn der normale Arbeitnehmer aufstehen wollen würde ( über die Zeitform und die Reihung der Modalverben wurde hier lange nachgedacht).
Widerborst ist überhaupt mein zweiter Vorname. Aus Prinzip, sozusagen. Auch wenn ich mich selbst als konfliktscheu einstufen würde, gibt es doch nichts - Hm. Witzigeres? Automatischeres? Reflexhafteres?- als den Widerspruch. Aus Prinzip und dennoch. Und jetzt gerade. Das macht mich nicht zu Cheffes Liebling, ich glaub, er findet das ermüdend. Ich auch, aber wenn es nur um den Widerspruch geht bin ich vorne mit dabei. Dabei müssen die Dinge, denen ich widerspreche, nicht mal wichtig sein. Bei wichtigen Sachen bin ich erstmal still. Eine Freundin hat mir mal gesagt, dass die Luft um mich herum dann anfangen würde zu vibrieren, bis hin zu einer Zornesaura... Sagen müsste ich dann gar nichts mehr.
Irgendwann muss ich mal eine Umfrage bei meinen Exen machen. Die fanden das bestimmt faszinierend. Zumal irgendwann dann Schluss ist mit dem Schweigen. Dann geht die Lily, und kommt nicht mehr wieder. Meine Güte, ich scheine ein echtes Goldstück zu sein... Zänkisch und explosiv. Und sentimental, was kleine Tiere betrifft. Vorsatz fürs nächste Jahr: Mehr weg- oomen. Vielleicht das Kickboxen erlernen. Oder einem Schweige- Orden beitreten. Aber ich bin zweimal geschieden, da muss ich schon bei der Bewerbung lügen.

Was die Vorsätze für dieses Jahr betrifft, so hab ich ( natürlich beim Renovieren) meine Liste für 2015 gefunden. Und witzigerweise hatte ich da eine größeren Gewichtsverlust festgeschrieben. Von dem bin ich nicht mehr allzuweit entfernt, was das erste Mal in meinem Leben ist, und noch dazu ein reiner Zufall. Von den anderen Zielen, die eher in die Richtung Traum, Halluzinationen oder schlichter Wahn tendieren, rede ich hier nicht. Manches hat Frau nicht so unter Kontrolle, wie zum Beispiel die Tischtennisbälle in dieser Lottomaschine. Mein Traumauto wird auch nicht schon im Februar bezahlbar sein, nur weil der Golf dann zum TÜV muss. Die zwei Jahre sind vergangen wie nix, und eigentlich mag ich das rostrote Lilymobil. Aber ein silberner Crossfire wäre mal was. Nachdem ich eine Kollegin letztens bei Lidl im Jaguar habe vorfahren sehen, würde ich glatt mit dem Chrysler den nächsten Aldi ansteuern. Man wird halt verwegen im Alter. Die Frage ist nur, ob man mit dem steifen Körper dann noch in das sportliche Auto kommt. Aber dafür hält Frau sich fit, oder? Fit und so schlank, dass die Tür vom Auto auch noch schließt, wenn man eine Winterjacke trägt. Man wird bescheiden im Alter.
In das nächste Auto sollte dann ein Rollator passen...

Montag, 12. Oktober 2015

Also.

Also, zunächst mal binne ich nicht tot.
Ich hab nur renoviert und renoviert und renoviert. Das Wohnzimmer am letzten Wochenende, das war grenzwertig, weil es so verdammt groß ist und ich mittendrin ziemlich fertig war. Aber alles wurde gut. Das Schlafzimmer an diesem Wochenende. Samstag am Nachmittag hab ich den letzten Pinselstrich gemacht, und danach dann versucht, die Trümmer zu beseitigen, wofür der Sonntag mehr oder minder drauf ging. Das Wohnzimmer wieder einzuräumen hat die ganze Woche gedauert, das Schlafzimmer hat weniger Fläche, dafür mehr Staub (röchel) und das ging etwas schneller. Auch, weil der Schrank genau da blieb, wo er war, und kein Stofffetzchen ihn verließ. Hab einfach drumherum gestrichen. Wie man das so macht. Mit dem festen Vorsatz, den Schrank NICHT mit anzustreichen, was auch gelang, außer ein bisschen.
Die Farben des Wohnzimmers sind so:

Stadium der Verzweiflung und des Restgelbs. Und man gewinnt einen Eindruck vom Möbeltetris.
Stadium der abendlichen Lethargie

Eine Woche später. Stadium der Dekoration. 

Auf dem letzten Bild kommt die petrolfarbene Wand farblich am besten zur Geltung. So sehr ich mein Smartphone auch liebe, Farben kann es nicht besonders, und scharf kanns auch nicht. Muss man mal festhalten. Aber egal, einen Eindruck kriegt ihr. Es ist wirklich ein satter Ton, und ich liebe es sehr. An der Stelle, an der jetzt das Bild hängt, hab ich beim Anstreichen geschlampt, und müsste eigentlich noch mal drüber, auch an der Farbgrenze von hell nach dunkel. Aber das krieg ich vielleicht diese Woche hin. Hoch lebe das Klebeband und alles, was damit zusammenhängt.

Wie zum Beispiel ich. Hab ich doch im Schlafzimmer (genial, wie ich fand) die ganze Decken/Wand-Grenze in einem Zug abgeklebt. Am Ende, neben dem Schrank, hing dann die Restrolle. Super Idee. Ich hab am Anfang angefangen mit dem Abziehen des Bandes. Dass knapp unter der Decke am Fenster das Gardinenseil gespannt ist, hab ich nicht bedacht... und so zog ich und zog ich und zog ich- gegen Ende, mit 12 Metern klebrigem, farbverschmiertem Klebeband zu einem Knäuel in der Hand geknotet, verlief das Klebeband über das Seil, und zwischen Seil und Wand hing die Malerkrepprolle fest. Und ich hab dem ganzen einen Ruck gegeben, Ninja-Anstreicher nennen das, was dann passierte, auch Bola-Effekt des Malerkrepps. Flatsch hats gemacht, und dann war ich mit einer ziemlichen Länge klebrigem, farbverschmierten Klebebands umwickelt. Hab ein bisschen gebraucht, um das wieder aus Gesicht und Haaren herauszukriegen. Aber, da ich ein Single bin, kommt mir keiner so nahe, dass er das Grau in meinen Haaren von Helltürkis unterscheiden kann. So hat das seinen Vorteil, alt zu sein.
And here comes the Schlafzimmer:


Die Farbe links heißt cliff, und es gab sie auf 5 € runtergesetzt. Von 25. Es ist eine Art warmes Stein-Braungrau. Hallo, Loriot!
Noch nicht ganz trocken, und auch hier gilt: Das Handy kann keine Farben. Originalfarben sind erheblich kräftiger.  Das Türkis rechts ist übrigens das Petrol aus dem Wohnzimmer, mit Deckenweiß gemischt.
Es gibt auch ein Filmchen, wobei ich noch nicht raushabe, wie man das nun online stellt. Fest steht, dass beide Zimmer farblich recht kühl sind, und dass ich glaube, Gardinen zu brauchen. Fürs Wohnzimmerfenster habe ich eine Static-Folie gekauft, die mindert jedoch den kahlen Eindruck nicht im Geringsten. Seufz.  Richtige Gardinen will ich gar nicht, nur bisschen strategisch wohlplazierten Stoff am Fenster. So dass die Rollladengurte nicht so schäbbich aussehen.
So. Das ganze Renovierungstheater hat nur eins hinterlassen: Eine Küche, die aussieht wie ein Handgranatenwurfstand. Doppelseufz.
Aber das kriegen wir auch noch hin.
Ach ja: - 25,8 Kilo.
Schönen Montag zusammen :-)

DieLily. 



Mittwoch, 7. Oktober 2015

Schwere Nebenwirkungen...

Das sind wahrscheinlich nur die Dämpfe, die das machen, keine Angst, kleine Lily. Die Dämpfe und der hypnotische Sog der langsamen, rhythmischen Bewegungen... Das leicht klatschende Geräusch und das etwas klebrige, feuchte Gefühl... wenn die Rolle auf die Wand trifft. Oder warum kann ich nicht aufhören an frische Farbe für alle verdammten Räume zu denken??? Ich hab das ganze verdammte Wochenende wie eine wilde gerödelt, am Montag Morgen brach pünktlich um halb acht im Büro die Hölle los und hat bisher noch keine Ruhe gegeben... Ich hab mo und di jeweils 12- Stunden- Schichten auf der Arbeit verbracht und müsste mal ausruhen... Aber die Farbe. Die FARBE!!! Hach. Ich weiß schon genau, wie das Schlafzimmer aussehen soll. Leider ist nicht daran zu denken, ein paar Tage frei zu nehmen, besagte Hölle legt da gerade ihr Veto ein. Und wenn ich hier abends um acht aufschlage, ist an nix mehr zu denken außer Schlaf. Aber man kann träumen. Von Farbe.

Sonntag, 4. Oktober 2015

Aua. Autsch. Weh. Ach.

Gestern morgen um diese Zeit saß ich hier zwischen den Möbeln, die nur teilweise ausgeräumt werden konnten und hoffte, dass die Aktion Wohnzimmer-Renovierung ohne besondere Vorkommnisse über die Bühne gehen würde. Möbeltetris war angesagt, denn alle anderen Zimmer sind zu klein, um die Riesenklunker von Mobiliar und die Tonnen von Büchern aufzunehmen, die hier herum stehen. Das führte zu erstmal in die rechte hintere Ecke, die fertig sein musste, damit der Schreibtisch dahin konnte, wo bisher das Regal... Ihr könnt es euch vorstellen. Da Möbel im Zimmer bleiben mussten, die man nicht einfach in der Mitte zusammen schieben konnte, ging auch der Trick "erst die Decke, dann die Wände" nicht, auch musste zwischendurch immer eine Unterbrechung fürs Farbentrocknen eingelegt werden. Denn die Lily war ja sooo clever beim letzten Streichen und hat, tadaa, Latex gestrichen. Ergo deckt die neue Farbe erst in der zweiten Runde. Der Tag sah also so aus: Möbel ausräumen, abwaschen, weg schieben, Wandstücke abkleben, einmal streichen, Decke etwas bearbeiten, Wandstück überstreichen, Katze ermahnen, Möbel aus dem Weg schieben. Bisschen Decke streichen, Kaffee trinken, "Mach dich nicht blau" zur Katze sagen, kleckern, Kaffee machen, und wiederholen.
Ich hasse es, über Kopf zu arbeiten. Das nützt jedoch grad mal gar nix. Ich hasse es auch, wenn mir auf den letzten 5 qm die Deckenfarbe ausgeht. An einem Feiertag gegen sieben Uhr. Ich liebe es hingegen, wenn der nächste Baumarkt am Sonntag, also heute, geöffnet hat wg. Jubiläum...
Ich bin also tatsächlich jetzt zu so ziemlich 75 % fertig. Mein Verschiebebahnhof sieht noch wüst aus, und ich staune, was für ein Gerümpel sich angesammelt hat. Aber der Blauton an den Wänden sieht sehr schön aus,  unübertroffen auch das wunderschöne Deckenweiß da, wo es schon an der Decke ist. Ich freu mich auf die letzte Wand in einem sehr leuchtenden kräftigen Türkis, und auf die Dekoration genau dieser Wand mit einem einzigen Bild... das schon fertig konzipiert in meinem Kopf wartet. Silber und Koralle müssen leider noch warten, das eine ist zu schwierig zu kriegen, das andere war mir für die großen Flächen hier dann doch zu aggressiv. Aber ich hab ja noch drei Räume, an denen ich mich austoben kann. Das nächste ist die Küche... Wenn und sobald mir jemand Gehilfen hat, aus dieser Zwangsjacke von schmerzenden Muskeln herauszukommen. Danke, sehr nett. Autsch...


Donnerstag, 1. Oktober 2015

Farben...*kicher*

Hab lange nicht angenommen, dass Baumärkte auch Orte der Komik sein könnten. Die Alpina-Benennung eines trüben Rottones als "Befreiter Feuervogel" allerdings hat mich eines besseren belehrt. Und die Namen für die grauen Varianten? Nur Loriot war da fantasivoller. Allerdings war bei ihm der Sarkasmus beabsichtigt.