Dienstag, 27. November 2007

Wo war ich…

vor 10 Jahren?

Da wusste ich bereits, dass meine Ehe gescheitert war. Ich wollte es aber nicht wissen, ich wollte verhandeln, etwas verändern, reden mit dem Mann, der mir so vertraut war wie meine eigene Haut. Aber ich war immer noch da, in dem Einfamilienhaus mit Garten, Hund und Kind, mit dem großen Kombi vor der Tür, und dem Bausparvertrag.
Mitten in meinem persönlichen Verkleidungs-Spiel. Und so musste ich noch eine Weile weiter durch die Welt stöckeln, in den Schuhen meiner Mutter und mit dem Hut meiner Tante, der mir immer über die Augen rutschte.
Leider spielte ich allein, wie ich dann etwas später entdecken musste.
Oder die Regeln hatten sich geändert, ohne dass mir das jemand gesagt hätte.
Und die neuen Regeln sahen keine Verhandlungen vor.
Teufel auch.Ich bin dann gegangen, ein knappes Jahr später.

und vor 5 Jahren?
Seit einem dreiviertel Jahr hatte ich mit neuen Regeln zu kämpfen, mit diesen habe ich bis heute keinen Frieden geschlossen.
Ein neuer Mann war da, den ich überhaupt nicht verstand. Dass ich gehen würde, war klar.
Unklar war nur der Zeitpunkt.

Vor einem Jahr…
Die Regeln haben inzwischen zurückgeschlagen und mir mehrmals deutlich gemacht, dass Physiologie und Gesundheit kein Gefuchtel und keine Spielchen dulden.
Dennoch: Wieder ein anderer Mann. Der so ziemlich um diese Zeit beängstigende Tendenz zeigt, sich zu verbergen und für mich unverständlich zu machen. Unnötig zu erwähnen, dass ich kurze Zeit später gegangen bin.

vor einem Monat…

habe ich über die Entscheidung gebloggt, dass ich Ernährung umstellen, Rauchen aufgeben und überhaupt ein besserer, schönerer, stromlinienförmigerer Mensch werden wollte; angefangen mit solchen Dingen wie epilierten Beinen und so.
Kurze Zeit danach habe ich mich bei einem Online-Diät-Coach angemeldet, und mir somit ein neues Schlachtfeld mit bekämpfbaren Regeln geschaffen.
Ansonsten im Westen nichts neues. Nicht mal Männer.

vor einer Woche
habe ich mich mit Alltag beschäftigt. Nichts besonderes erkennbar.

Gestern
habe ich Zeit mit meiner Familie verbracht. Den unweigerlichen Unterströmungen bin ich ausgewichen, weil
a) die zugrunde liegenden Probleme von mir nicht gelöst werden können. Ich bin nicht Teil der Auseinandersetzung, und Vermittlungsversuche meinerseits sind gescheitert.

b) es nicht meine Feier war. Im Mittelpunkt stand jemand anderer. Ihm zuliebe hätten sich alle Beteiligten auch mal ein bisschen beherrschen können. But we did have fun, did we??



Wo werde ich morgen sein:

Um diese Zeit? Vermutlich hier. Oder unterwegs, wer weiß das schon.

Und wo in einem Jahr?

Nun, das ist eine interessante Frage. Ich fühle Veränderungen in mir, ziemlich dicht unter der Oberfläche. Weniger in Form von Antworten, eher als Fragen. Vielleicht sind es endlich die richtigen.

Keine Kommentare: