Andre, die das Land so sehr nicht liebten
Andre, die das Land so sehr nicht liebten,
warn von Anfang an gewillt zu gehn;
ihnen - manche sind schon fort - ist besser,
ich doch müßte mit dem eignen Messer
meine Wurzeln aus der Erde drehn.
Keine Nacht hab ich seither geschlafen,
und es ist mir mehr als weh zumut;
viele Wochen sind seither verstrichen,
alle Kraft ist längst aus mir gewichen,
und ich fühl, daß ich daran verblut.
Und doch müßt ich mich von hinnen heben,
sei's auch nur zu bleiben, was ich war.
Nimmer kann ich, wo ich bin, gedeihen;
draußen braucht ich wahrlich nicht zu schreien,
denn mein leises Wort war immer wahr.
Seiner wär ich wie in alten Tagen
sicher; schluchzend wider mich gewandt,
hätt ich Tag und Nacht mich nur zu heißen,
mich samt meinen Wurzeln auszureißen
und zu setzen in ein andres Land.
Andre, die das Land so sehr nicht liebten,
warn von Anfang an gewillt zu gehn;
ihnen - manche sind schon fort - ist besser,
ich doch müßte mit dem eignen Messer
meine Wurzeln aus der Erde drehn.
Songtext von Zupfgeigenhansel
und einfach unbeschreiblich schön.
Wers auch hören will, der folge dem Link oben.
Donnerstag, 6. Mai 2010
Andre, die das Land so sehr nicht liebten...
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3 Kommentare:
*einfach unbeschreiblich schön* trifft es... Danke!
Schön, dass Du ab und zu so alte Songs ausgräbst. Nicht dass ich mich speziell an diesen erinnern könnte, aber ich rieche Früchtetee und Räucherstäbchen und sehe ein paar flackernde Kerzen, Stövchen und die winzigen Teetassen *hach, seufz*
Wortbestätigung: undine
Und hier zum Trost ein schönes Lied von Steve Winwood, das vom Gegenteil handelt, vom Nicht-zu-sich-selbst- nach-Hause-zurück-finden. Das ist genauso traurig schön und öffnet die Schleusen...
salzige Grüße
P.
http://www.youtube.com/watch?v=VT-SFgkVlno&feature=related
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