Ist ja auch wurscht- irgendwann in der letzten Woche (könnte nachschauen, aber bin zu faul dazu) bin ich nach der Arbeit noch in den Park gegangen. Ich fahre jeden Tag zwei Mal da hindurch, aber auf die Idee, anzuhalten, bin ich bis dato nicht gekommen.
Als ich vorhin die Bilder ein zweites Mal gesichtet habe (das ist Minimum) sind mir ein paar aufgefallen, die meine Legende als gute Fotografin doch ein bisschen zurecht stutzen- fragwürdige Motivwahl, doofe Ausschnitte, vergessen, dass die Kamera auf manuelles Fokussieren eingestellt ist, falsche Lichtwahl...
Und
die wollte ich euch doch nicht vorenthalten. Die zwei, die komplett und
vollständig unterbelichtet waren, waren schwarz- die könnt ihr euch
selbst vorstellen.
Also, zunächst mal die Rosen, bei denen ich leider den Fokus vergessen habe:
Alles so schön bunt hier, oder? Mir tränen ein bisschen die Augen. Ungefähr so viel sehe ich ohne Brille, weshalb man mich auch selten ohne diese antrifft. Manchmal ist es ein bisschen schwierig, mit dem Kristallaschenbecher auf der Nase den Sucher zu benutzen. Aber ich möchte nicht mal von einem Blinden dabei überrascht werden, das Display zu nutzen, wenn es um das Fotografieren geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bilder besser werden (und vor allem auch wackelfrei), wenn man die schwere Kamera, am besten mit dem Telezoom dran, schön weit von sich weg hält.
Es gab noch ein paar Rosenbilder, die formal gelungen sind (also nicht verwackelt, aber das war es auch schon). Wenn ihr möchtet, stell ich sie auch noch ein.
Das nächste fällt in die Kategorie "Prätentiöser Mist", und ist ein Beispiel dafür, dass das Bearbeiten manchmal ein Kopfsprung in die Jauchegrube ist. Abgesehen davon, dass dieses ganze "Wir lassen nur eine Sache bunt, hurra!"-Ding etwas überlebt ist, ist das wirklich was für Photoshop. Das hab ich erstens nicht. Zweitens hab ich Gimp, kann aber drittens überhaupt nicht damit umgehen, und benutze daher viertens Picasa. Für die Sachen, die ich machen möchte (Ausschnittänderung, Geraderücken, vielleicht mal ein bisschen die Farbe aufdrehen oder sowas) reicht das komplett, und es ist kostenlos (wenn auch vom großen, bunten Google-Brother bereitgestellt, aber damit kann ich leben). Aber es kann halt bei dieser Funktion nur runde Flächen auswählen, die dann ihre Farbe behalten. Dieses Element auf diesem Bild ist aber eckig... Und so ist das ein Beispiel dafür, dass man nicht nur sinnloses, pseudo-dramatisches Zeugs fotografieren kann, sondern dem auch noch den Rest gibt, in dem man laienhaft dran herumpfuscht.
Folgen zwei Exemplare, die ich als zweifelhaft ansehen würde, und normalerweise nur in einer Saure-Gurken-Periode veröffentlicht hätte:
Das ist ziemlich stark bearbeitet- aufgehellt, Farbe intensiviert, ausgeschnitten. Für meinen Geschmack hab ich zuviel dran gemacht, als dass ich das noch als gelungen bezeichnen würde.
Die Hauptqualität ist "Dekorativsein". Und eigentlich reicht das, ich bin keine Kriegsfotografin und gehöre nicht zu irgendeiner Sachlichkeits-Richtung. Aber der Anspruch, meine Lieben, der Anspruch... geht dabei über Bord.
Nun ja. Das nächste...
Da ist das, was ich drauf haben wollte, tatsächlich drauf. Meinem Sinn für Bildaufbau entspricht es eigentlich nicht- die Reihe müsste etwas länger sein, aber da war eine Mülltonne im Vordergrund und am oberen Ende standen ein paar wirklich lästige Radfahrer herum und quatschten. Das kommt davon, wenn man sich einen Nachmittag mit schönem Wetter aussucht, um loszuziehen. Hätte ich den Weg oben auch noch abgesäbelt, wäre es vielleicht besser geworden- aber dann hätte ich mich spätestens beim nächsten Anschauen gefragt, warum zum Kuckuck die Reihe so kurz ist. Reihen sind eine meiner Lieblings-Gruppierungen, falls das noch jemand nicht mitbekommen hat.
Jetzt kommen ein paar, die ich spontan mochte:
Das ist eine aufgeplatzte Lackblase, an einer Stahl-Wanne, die da herumstand (zum Abtransport von Baumschnitt) und aus unerfindlichen Gründen ist es am Rand so nett dunkel auseinandergelaufen. Blende 5,6- kein Grund für besondere Effekte, hätte ich gedacht. Vielleicht lag es am Tele und am Aufnahmewinkel... ich hab so komisch schräg von oben draufgehalten. Sieht fast so aus, wie mit einem Weitwinkel gemacht, war aber das 55-250 mm Tele.
Ein paar vom üblichen Sortiment: Blumen. Und zwar zweierlei Hortensien, die in diesem Jahr wirklich wunderschön sind. Heißen ja auch nicht ohne Grund Hydrangea, wo das Wasser schon fast aus dem Namen herausläuft.
Ich geb zu, das zweite hat ein paar Farbauffrischungsbits bekommen. Bei dem ersten hab ich nur ein paar Blätter weg geschnitten.
Folgen die Bilder mit dem lens glare...
Für die, denen das was sagt (ich gehöre nur ganz periphär dazu):
Belichtungszeit 1/100, Blende 6, F/8, Iso 100, manuelle Belichtung, sRGB Farbraum, Brennweite 55 mm. Sollte ich da Informationen doppelt dabei haben oder was Wichtiges vergessen haben: Ihr seht daran, dass ich mich tatsächlich nicht auskenne.
Für alle verständlich: Ausschnitt gemacht beim ersten Bild. Bei beiden Farbe aufgedreht, damit diese hübschen Lichtdinger bunt werden.
Ihr seht also: Keine Geheimwissenschaft. Das kann jeder der unfallfrei eine Kamera halten kann und einen Rechner hat, auf dem Picasa läuft. Gut, digital sollten die Aufnahmen schon sein. Und jetzt wünsch ich euch, dass ihr Spaß dran habt, rauszugehen und nach Motiven zu suchen. Oder sonst etwas tut, was euch mit Zufriedenheit erfüllt. Nasebohren gehört auch dazu, keine Angst. Nur zuschauen möchte ich dabei dann doch nicht... und doch wurde ich gestern dazu gezwungen. Mitteilung an den Herrn in dem dicken Schlitten vor mir: Popeln wird auch in einem Maybach nicht so schön, dass die Umwelt das sehen will, jawollja!!!
Schönen Sonntag!
Die Lily
1 Kommentar:
Der Kran und die Lackblase sind doch gut? Einfach draufhalten, sag ich immer, irgendwas wird immer gut genug. und aus Fehlern kann man ja immer lernen. Aber, ich habe auch keine tolle neue Kamera und auch keinen Ehrgeiz, zugegeben.
Wenn ich nur wüsste, wie mein Fotobearbeitungsprogramm heißt? Es öffnet sich immer automatisch, wenn ich die Bilder im PC lade.
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