Montag, 16. Februar 2015

Freier Tag heute :-))

So.. Kühlschrank gekauft, den Inhalt kann ich mir jetzt eher nicht mehr leisten, aber egal. Am Freitag kommt das Goldstück, und sie nehmen natürlich den alten mit. Die Frage, wie weit ich den noch mal blitzsauber schrubbe, stellt sich jetzt natürlich. Ebenso die, wie es wohl hinter und auf dem alten Schrank aussieht, der zu hoch ist, als dass ich ihn öfter in den acht Jahren hier jemals von oben gereinigt hätte.
Aber, wie sagt Scarlett O'Hara noch so schön: Darum kümmere ich mich morgen.
Heute ist ein Extra Sonder Super freier Tag, nämlich Rosenmontag, und da finde ich es ganz toll, dass so viele Leute das Rathaus stürmen wollen. Denn aus diesem Grund hat das Amt zu. Und die Lily hat frei!
Zeit, heute mal ein bisschen was an Mount Washmore zu ändern und dem Geschirr an den Schmutzkragen zu gehen. Eigentlich wollte ich das schon am Wochenende tun, aber da musste ich lesen. Ungefähr zwei Tage lang. Und mich vor dem alten Kühlschrank graulen, der jetzt, wo er leer ist, merkwürdige Gerüche entwickelt. Was für ein Abschluss-Schrubben spricht, wenn ich es recht bedenke. Schrubben, mit Essig. Oder Orangenreiniger, oder Lysol. Egal, Hauptsache riecht nicht nach ollem Kühlschrank. Offen lassen, damit er nicht weiter stinkt, geht nicht, denn ich fürchte, dass das Gekatze dann reinspringt. Ist schließlich auch eine Art Höhle.
Das befellte Volk hier erfreut mich momentan mit Besuchen, sowohl auf der Couch als auch hier am Rechner. Paul hat kein bisschen dazu gelernt, er liegt immer noch am liebsten auf meinem rechten Handgelenk, und Karl will immer dabei sein.  Das macht das Bloggen zur Schwerstarbeit (und fügt dem defekten Daumengrundgelenk vermutlich noch mehr Schaden zu). Aber was tut man nicht alles für die, die ein langes, verschlamptes Wochenende mit einem aushalten, und nur ab und zu nach einer frisch geöffneten Dose Futter verlangen. Am Valentinstag haben sie ganz besonders entzückend geschnurrt.
An solchen verschnarchten Tagen bin ich immer todfroh, dass ich ein Single bin. Sowas ist ja nur eingeschränkt möglich, wenn man mit mehreren oder zwei Leuten ist. Andererseits fehlt dann natürlich auch jemand, der einem zu hohen Feiertagen, wie Valentin oder Geburtstag mit Aufmerksamkeiten überschüttet...
Die übliche Variante ist aber wohl die, dass man nicht allein vor sich hingammeln kann, weil eben doch jemand mit einem die Couch teilt, Geburtstage oder Weihnachten aber trotzdem sehr gern vergessen werden.Wobei das ja nicht wirklich auf Partner beschränkt bleibt. Mein Sohn kann das auch. Und meine Ansage zu seinen Studienzeiten: "Spar dir deine paar Kröten, du hast selbst nix und brauchst mir nix zu schenken" scheint sich in seiner DNA festgefressen zu haben.
Dabei krieg ich gern Geschenke, und wenn es auch nur Kleinigkeiten sind. Wir reden jetzt mal nicht von Büchern, die der Schenker gern selbst lesen würde, oder von dem Eisenbahn-Simulationsspiel, welches mir der Nachwuchs zum vierzigsten schenkte (warum denn bloß?? Wer jetzt antwortet: Weils im Angebot war", der kriegt Blogverbot). Er ist da so wie einige andere Herren, die meinen Pfad gekreuzt haben: Braucht die genaue Beschreibung, Bestellnummer, Größe und Farbe dessen, was er mir als Überraschung schenken möchte. Wenn man bedenkt, dass er ohne Vater groß wurde, ist das aber vermutlich wieder meine eigene Schuld.
Im Nachhinein könnte ich aber wieder brüllen vor Lachen über die Nummer von vor fünf Jahren: Da wohnten wir mal wieder kurz zusammen, und es war Geburtstag, der meinige. Und er hat nicht dran gedacht. Ist mit keiner Silbe darauf eingegangen. Ich war damals sehr, sehr depressiv und für mich ging die Welt ein bisschen unter. Ergo hab ich den Tag damit verbracht, zu weinen und meinem besten Freund am Telefon die Ohren voll zu jammern. Immer wenn der Nachwuchs aus seiner Höhle schlurfte, hoffte ich, er hätte sich vielleicht eine Überraschung ausgedacht, und die käme jetzt- weit gefehlt.
Abends dann, gegen halb zehn, kam er nochmal ins Wohnzimmer, in dem das Mutterelend auf dem Sofa hockte mit rot verheulten Augen. Frug mit teilnehmender Stimme, ob es mir nicht gut gehe- und auf meine Antwort, dass er als kleines Scheißarschloch den Geburtstag seiner Mutter verpasst und offenbar komplett vergessen habe.... ging er wortlos in sein Zimmer.
Ein kleines Teil von mir hoffte immer noch auf irgendeine Überraschung, einen Glückwunsch oder eine Primel oder eine Karte oder IRGENDWAS, als er dann wieder ins Wohnzimmer kam.
Mir die Hand auf die Schulter legte.
Und sprach: Na, dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend.
Brüllen vor Lachen ist die eine Sache, die mir dazu einfällt. Über diesen Hirni. Auf der anderen Seite bin ich leider immer noch sauer über diese Nicht-Aktion.  Seiner Freundin übrigens schenkt er Dinge, er fragt mich sogar, ob angemessen oder nicht und ob sie wohl erfreut sein wird. Da ich das Mädchen kaum kenne, wir keine gemeinsame Muttersprache und eigentlich auch keine Themen gemeinsam haben, kann ich das nicht so genau sagen, sondern ihm nur den Tipp geben, dass was zum Umhängen, Anziehen oder Beduften immer gut kommt, auch Blumen und so. Da reißt er sich echt den Hintern für auf, und das ist auch gut so.
Wenn ich meine Erfahrungen mit dem Beschonkenwerden so Revue passieren lasse, wird mir klar, dass meine Partner auch mit erhöhtem Misstrauen zu rechnen gehabt hätten, wenn sie zwischendurch mal mit Blumen gekommen wären. Denn wer an Geburtstage erinnert werden muss, Gutscheine verschenkt oder Bargeld oder Haushaltsgeräte (das Schlimmste? Ein Kärcher), der kommt nicht einfach mit etwas nur Schönem daher. Der MUSS ein schlechtes Gewissen haben.
So. Das haben wir jetzt auch geklärt.
Herzlich,
Lily. Single.








5 Kommentare:

frauvivaldi hat gesagt…

Gegen den Geruch im Kühlschrank hilft ein Schälchen mit gemahlenem Kaffee :-)

Lily hat gesagt…

Ach, das wandert dann doch nur in den Altkühlschrank-Container. Soll er stinken. Er hat nicht mehr lange :-)

Paula hat gesagt…

Das kenne ich auch, mein Filius neigt auch zum kompletten Vergessen meines Geburtstags. Jedes Mal hatte ich mir geschworen, seinen auch mal eben so zu "vergessen", aber es nie geschafft das durchzuhalten.
Und mein Mann muss auch regelmäßig mit der Nase drauf gestoßen zu werden, auch den seiner Mutter hatte er nie auf dem Zettel, seine Geschenke sind dafür aber immer wunderschön. Das versöhnt, schließlich vergissst er auch seinen eigenen immer.

Neue Kühlschränke sind was Wunderbares, und in den alten könnte man ja einfach eine Flasche Essig kippen...

Lily hat gesagt…

@Paula: Auch wenn man das schon kennt, ist es immer wieder ein Tiefschlag, finde ich.

Paterfelis hat gesagt…

Fang doch einfach damit an darauf Wert zu legen, daß man dich an deinem Geburtstag ignoriert. Du wirst sehen, daß kein Mensch mehr diesen Tag vergisst. Ich weiß leider, wovon ich hier schreibe. *seufz*