man hier den Eindruck kriegt, alles sei Friede, Freude und kalorienreduzierter Eierkuchen beklage ich mich mal ein bisschen:
Mein Blutzucker macht, was das Scheißzeugs will- egal, was ich spritze oder auch nicht. Einzig die Tatsache, dass ich sonst übermorgen tot bin, lässt mich weiterhampeln. Das mistigste Messgerät von allen versemmelt im Schnitt 20 % der Testflächen, weil wahlweise a) zu wenig Blut drauf ist oder b) zuviel. Die Meldung zu a) kommt praktisch in der Sekunde, in der man den blutigen Finger an das Gerät tupft- keine Chance, überhaupt lang genug dran zu bleiben. Ich könnte es an die Wand werfen und anschließend drauf rumspringen. Es wär mir ja wurscht, wenn ich nicht jede einzelne der 50 Tests enthaltenen Cassetten erstmal vorab bezahlen müsste- jede für knapp dreißig Euro. 20 % Verlust merkt man also in der Kasse, auch wenn das Geld erstattet wird. Durch den wackeligen und unvorhersehbaren BZ-Verlauf brauche ich momentan eine Testcassette per Woche. Mindestens.
Aus unerklärlichen Gründen hebt in den letzten drei Tagen meine Essstörung ihr megahässliches Köpfchen über den Horizont. Das geht nie ohne ein gründliches Tief in der Stimmung ab, wobei ich nicht weiß, was da was verursacht. Kann es damit nicht mal gut sein?? Auch kommt es besonders schlecht, wenn ich abends alleine bin. Dann kann die Essstörung nämlich unbeobachtet an den Kühlschrank. Zum Glück für mich und die Kilos, die ungeliebten, hat das Innere des Kühlschranks momentan die Ausstrahlung einer Klosterspeisekammer in der Fastenzeit. Gemüse, Gemüse, Gemüse. Und Wasser. Ach, und Wasser. Und Joghurt, fettarm, ohne Geschmack. Da ist das essensmäßige Ausrasten nicht so einfach. Gestern hab ich das trotzdem geschafft. Yay me. Aber es war kalorienarmes Zeug, wenn auch ungewöhnlich viel für meine (neuen) Verhältnisse.
Das einzige, was brav seinen Dienst tut, ist die App. Die ist programmiert, und erledige ich a, so macht das Ding b. Das liebe ich.
Jawoll.
Montag, 8. Juni 2015
Und bevor...
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2 Kommentare:
Fressen kenne ich auch. Nicht schlimm. Das ist der schweinehund. Aber der kriegt uns nicht. Einfach fressen und weiter geht's. Ist's halt ein Tag mehr. So what.
Blutzucker in den Griff kriegen ist wichtig. Aber du schaffst das. Daher rührt wahrscheinlich auch die fresserei.
Der drecksack zieht im Moment alle Fäden. Egal. Weiter so.
Der Körper ist schon ne ganz schön komplizierte Chemiefabrik, ich staune auch immer wieder, wie ich aus dem Gleichgewicht gerate. Gerade bin ich dem anfallsartigen Süßhunger auf die Schliche gekommen, der meine ungeliebten Kilos wieder zurückgebracht hat. Ich mache gerade eine Pilzkur,ist umstritten in der Medizinerschaft. Die einen behaupten Pilze in unseren Darmwindungen sind normal, die anderen sagen, sie haben dort nichts zu suchen, die Wahrheit liegt wahrwscheinlich irgendwo dazwischen. Auf jeden Fall haben die Candida-Jungs einen Riesenappetit auf Zucker und Weißmehl und lassen mich glauben, ich sei das. Ha!!
Jetzt kille ich die Jungs gnadenlos mit Nystatin und der Jibber hat aufgehört. Mal sehen, ob ich damit längerfristig Erfolg habe.
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