Dienstag, 23. November 2010

*puh*

Ganz schön anstrengend, so ein Markt. Nach den zwei Tagen, die ich da verbracht hab, war ich echt groggy. Im wahrsten Sinn des Wortes zu seinen Bildern zu stehen war eine neue Erfahrung. Eines hab ich verkauft, und zwar "Neulich im Schilf", das vorletzte aus dem vorigen Post. Meine Preisvorstellungen waren angeblich zu niedrig, aber ich glaube, dass das zu kurz greift. Wenn man den Leuten Bilder nahebringen will, muss man sie bezahlbar machen, und zwar für ganz normale Menschen. Derzeit müssen die Leute ja entweder Drucke oder die Baumarkt-Konfektion bei sich aufhängen, wenn sie was anderes als Ikea-Poster oder eigene Fotos an ihren Wänden sehen wollen. Ich muss (noch, *kreisch*) nicht von dem leben, was ich male, also kann ich mich auf das beschränken, was ich brauche, um beim Malen als Hobby nicht auf den Cent schauen zu müssen.
Nach Hause zu gehen mit einem echten, selbst verdienten Schein in der Tasche war schon ein besonderes Erlebnis, und kam mir wirklicher vor als jede der  anonymen Gehaltszahlungen, die ich seit beinahe dreißig Jahren  von meinem Arbeitgeber bekomme.
Und ich hab mir natürlich Gedanken gemacht, was ich wofür haben will, nachdem ihr hier so freundlich gefragt habt, und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
Die größeren Bilder (Herbstgelichter, Labyrinth, Herbst und ein, zwei andere, die ich die Tage mal posten will) kosten je Bild 80 €.
Die Sommer-Bilder, Format übrigens 30 x 60 cm (und nicht 20 x 50) kosten je Stück 40 €.
Für das kleine "Neulich im Wald" bin ich noch nicht bereit, einen Preis festzusetzen, da das auch so eine Art Schmerzensgeld sein müsste, an dem hänge ich nämlich besonders.
Mit den Beträgen sind die Kosten für mich abgedeckt, und eine Anerkennung fürs Malen ist auch mit drin.
Da das ein Hobby ist, setz ich den Preis auch spaßberücksichtigend fest- wenn mir das sehr viel Mühe machen würde und keine Freude, dann wären die Bilder unbezahlbar.
Mir wird nämlich immer noch ganz warm ums Herz, wenn ich mit ein paar Keilrahmen im Kofferraum nach Hause fahre, und der Holzduft eines frisch ausgepackten Rahmens macht mich fast besoffen.
Ein anderes Ding, das derzeit Freude bereitet, ist die Arbeit.  Eine neue Erfahrung. Ich stelle fest, dass ich gerne in einer Arbeitsgruppe mit Männern arbeite,  und dass Projektarbeit etwas ist, das ich gern mache, und auch ganz gut, glaub ich. Es fühlt sich gut an, nach Hause zu gehen und abschätzen zu können, was am nächsten Tag zu tun ist, und auch eine Chance zu haben, das zu erledigen. Fallarbeit hingegen ist so ähnlich wie Hausarbeit, nämlich nie wirklich beendet. Hoffentlich sind die Leute hier mit mir ebenso zufrieden wie ich mit ihnen.
Euch wünsche ich einen guten Restmontag.


Lily

3 Kommentare:

Georg hat gesagt…

Na dann alles Gute zum verkauften Bild.
Ich konnte leider nicht da mein Dienstherr beschlossen hatte die Leineigenschaft wieder einzuführen.

Ich freue mich sehr für Dich.

Georg hat gesagt…

es ist natürlich die Leibeigenschaft

Paula hat gesagt…

Glückwunsch zum Verkauf! Die Preise sind ok für den Anfang, finde ich. Und dass Dir die Arbeit Spaß macht, na super, wer kann das schon wirklich behaupten.