bleibt hoffentlich nicht nur diesem Post hier vorbehalten... Alle Gerüchte, ich hätte keine Lust mehr bzw. wäre schreibtechnisch dahingeschieden entbehren der Grundlage.
Zunächst möchte ich mal hier und jetzt "Vielen Dank" sagen. Nicht nur für das Daumendrücken, sondern auch dafür, dass offenbar einige Leute dabei geblieben sind im letzten Jahr, das ja nicht so üppig war, blogorrhoemäßig betrachtet. Ich habe jedoch viel Zeit dafür gebraucht, mein neues Leben so einzurichten, dass es zu mir passt... und die Menschen darin willkommen zu heißen, die ich kennen gelernt habe in der Klinik und in der Zeit danach. So sehr ich auch die virtuelle Gemeinschaft schätze, so wichtig war es auch, mal wieder zu erfahren, dass man noch das hat, was der Nerd als Real Life bezeichnet im Gegensatz zum elektronischen.
Viele bis dato dem Blog überlassene Diskussionen sind inzwischen in diesem wirklichen Leben angelangt, und ich kann manche Dinge jetzt direkt und in der persönlichen Ansprache durchgehen. Das hat den Vorteil, dass ich mich nicht erst stundenlang mit der Formulierung abplage und dann diese in die ewig missverstehbare Schriftsprache bringen muss- einige Themen sind demnach blogtechnisch tot. Und das ist gut so.
Diese konnte ich ohnehin nicht in aller Deutlichkeit ausbreiten, das verbietet das Medium und seine Offenheit, also blieb fast immer nur die Andeutung. Das ist vielleicht Spannung, aber keine Lösung durch Hilfe von außen- im Großen und Ganzen hab ich dadurch immer noch im eigenen Saft vor mich hin geköchelt. Klar kann man viele Dinge für sich selbst klären, wenn man hart nachdenkt, aber andererseits ist es nicht einfach, wirklich neue Anstöße zu bekommen.
In der ganzen Zeit und auch vor der Klinik hat mich mein bester Freund begleitet. Zu jeder Tages- und Nachtzeit war er für mich da, hat sich angehört, wenn ich getobt habe oder geweint, hat mich im Leben gehalten und war an jedem einzelnen suicidal sunday praktisch nonstopp an der Strippe. Ihn kennen gelernt zu haben verdanke ich diesem Blog- denn er war und ist ein Leser, und eine meiner besseren Ideen in den letzten drei Jahren war es, an einem bestimmten Punkt zu sagen, dass dieser Austausch eine reale Grundlage benötigt und einfach hinzufahren. Dem einen Besuch sind viele andere gefolgt- Der Erfinder der Flatrate sei trotzdem gelobt und gepriesen, denn ohne diese wäre das nicht verfolgbar gewesen, nicht in diesem Umfang.
Dank des immer währenden Gesprächs mit einem realen Menschen hatte ich die ganze Zeit jemanden, der mich auch in der Realtität gehalten hat, und der nicht zuletzt den Entschluss, in die Klinik zu gehen, wesentlich beeinflusst hat. Es hat jede Menge Anlässe gegeben, zu denen ich mich hätte wieder dagegen entscheiden können, aber wenn da jemand ist, der immer wieder bestärkt, wie gut dieser Entschluss war und wie sehr einem so ein Aufenthalt helfen wird, dann steht man auch das Warten durch. Ich glaube, er war der einzige Mensch auf der Welt, der wusste, wie schlecht es mir ging. Es sind auch jetzt noch nicht alle Probleme gelöst, aber ich habe ein paar Fähigkeiten dazu gewonnen, die mir helfen, aktiver damit umzugehen und mich nicht in Schreckstarre zurück zu ziehen, wenn die Dinge anfangen, zu schmoren.
Mit dieser und der Hilfe Anderer werden sich sicherlich noch einige Änderungen in meinem Leben ergeben.
Nicht zuletzt ihm und auch der Klinik hab ich zu verdanken, dass ich mich auf diese neue Stelle bewerben konnte. Die Schere im Kopf, die mir sagt, dass ich Verbesserungen nicht verdiene, ist ein bisschen kleiner geworden im vergangenen Jahr...
Ich hab keine Ahnung, ob ich Aussicht darauf habe, die Stelle zu kriegen, aber ich glaube, sie kann eine große Chance sein, zu zeigen, was ich wirklich kann. Da wird es ums Schreiben gehen, um Kontakte mit Menschen, um eine komplett andere Arbeit als bisher. Natürlich hab ich Bammel, und war mehrfach so weit, da anzurufen und den Leuten zu sagen, sie sollen die Bewerbung einfach vergessen. Aber wenn nicht jetzt- wann dann? Immer nur meckern kann jeder.
So. Und auch, wenn die Themen hier vielleicht andere werden, wenn ich nicht mehr so oft und so lange Postings bringe wie früher, Blogorrhoe wird es weiter geben. Und was mich betrifft ist das gut so.
Einen schönen Sonntag wünscht euch
dieLily
Sonntag, 10. Juli 2011
Was ich noch zu sagen hätte...
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3 Kommentare:
Und was mich betrifft, ist das auch gut so *freu*
Dir auch einen schönen Sonntag, du Liebe. Für deine Bewerbung, für die Bewältigung sämtlicher Blues Sonntage und für das Pflegen virtueller und echter Kontakte wünsche ich dir von Herzen Glück und immer den nötigen Schuss Fortune.
Herzliche Grüße,
Svenja
Es lohnt sich immer bei blogorrhoe reinzuschauen,egal ob viel oder wenig oder nur andeutungsweise. Ich werde weiter lesen und an Dich denken.
Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste was es gibt auf der Welt!
Alles Liebe
P.
PS Ich wünsche Dir, dass Du den Job bekommst,und wenn nicht, such weiter. Vorher absagen macht keinen Sinn. Lieber erst mal machen und dann weitersehen...
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