Montag, 9. April 2012

Respekt/ Der Meise Knödel.

Sorry, liebe Meise, das ist ein Post über deine geflügelten Namensschwestern :-)
Also, obwohl ich eine ausgesprochene Abneigung gegen Federvieh habe (außer auf dem Teller!), hab ich in diesem Jahr, auch, um das Gekatze mit einem Programm zur Unterhaltung zu versehen, Meisenknödel am Balkongeländer angebracht. Die werden gern angenommen, und seither geben sich hier die Vögel die virtuelle Klinke in die Hand. Nicht nur Meisen, auch Rotkehlchen, Spatzen und Amseln treffen sich, die fressen allerdings lieber das, was die Damen und Herren Meisen so verlieren.
Gestern abend bemerkte ich dann, dass eine Knödeltasche aufgerissen und der betreffende Knubbel verschwunden war, vermutlich liegt er unten auf der Terasse des derzeit unbewohnten Souterrains.
Kurz zuvor hatte ich ein Geräusch gehört, als ob was am Geländer anschlüge, und die Katzen hatten sich ordentlich erregt (tun sie aber öfter). Heute morgen lag ein zweiter Knödel unten, diesmal war er offenbar in die Kiesumrandung gefallen und von dort aus ein bisschen über den Balkon gerollt. Ich muss gestehen, ich hatte den Besuchskater in Verdacht, denn die Dinger baumeln in einer Höhe, an die er soeben dran kommt. Vorhin aber hatte ich eine Erscheinung:
Ein Rauschen erhob sich, und es wurde dunkel... eine Krähe ist hier gelandet, vielleicht einen Meter von mir entfernt- und, mein lieber Herr Brehms Tierleben, was für ein gewaltiges Viech. Mein frechster Kater klappte den Schwanz an und legte den Rückwärtsgang ein, gaaaaaanz langsam, bloß nicht auffallen, und der große Vogel drehte sich einmal um sich selbst, schaute mir fies in die Augen (er mag mich nicht, er mag mich nicht!!!) und breitete dann wieder die Flügel aus. Dann verschwand er, mit dem Knödel im schwarzen Schnabel.
Brrrrr.
Ich dachte immer, Tiere von der Größe fressen junge Hunde und Giraffen, und nicht Körner im Schmalzmantel?
Hoffentlich wirft er den Knödel vorsichtig in sein Nest. Sonst gibts noch fettige, aber tote Jungvögel...
Hitchcock hat sich die richtigen Tiere ausgesucht für diesen Film, das steht mal fest.
Und die Natur hat wirklich blutige Reißzähne, fluffige Häschen sind eher selten, selbst zu Ostern.
In diesem Sinne: Schönen zweiten Ostertag!

DieLily

3 Kommentare:

Kate hat gesagt…

Waaah...das erinnert mich an meine Meisenknödelerfahrung im ehemaligen Bürogebäude.

Da hab ich auch an die Gitterstäbe Knödel gehängt und mich gewundert, was das wohl für Mördervögel sind weil immer am nächsten morgen nur das total zerrissene Netz traurig im Wind flatterte. Meisen haben wir nie gesehen... dafür an meinem fast letztem Tag in diesem Gebäude eine sehr wohlgenährte und glücklich ausschauende Ratte!!!!

Sie ist das Gitter hochgeklettert, zielstrebig zu "ihrem" Knödel, hat mich entdeckt, hat erst mich, dann den Knödel, dann mich angestarrt und ist dann doch (sehr unmutig) weggegangen! Mein fieser Kollege meinte, dass die Ratten wohl auch die Meisen gefressen hätten und ich nun schuld sei! Böse Unterstellung! Seitdem häng ich Knödel sehr luftig auf damit wirklich nur Geflügel daran kommt!

Frohen Ostermontag noch!

Meise hat gesagt…

Uh. Krähen habe ich daran noch nicht entdeckt. Aber hier bei mir laben sich schon mal die wilden Sittiche daran. Die zerfetzen die Knödelsäckchen nämlich auch ganz gerne.

Paula hat gesagt…

Man kann sie ärgern mit lautem Schnalzen, so wie es ihre Feinde, die Elstern tun. Diese Räuber!