Vor einigen Tagen habe ich (für einen Bücherflohmarkt) meine Regale durchgeschaut.
Nun bin ich eine Nicht-Bücherabgeberin. Ehrlich- was einmal gedruckt und in meinen Fängen gelandet ist, geht kein Risiko ein, in irgendeiner Form vernichtet zu werden, es sei denn ich lasse es in die Wanne fallen, die Katzen zerlegen es oder ich verleihe es und bekomme es nicht zurück.
Was ich kaufe, bleibt.
So fiel es mir schwer, selbst für einen guten Zweck die Bestände zu vermindern.
Ein paar Doppel wanderten in den Korb, und ein paar Exemplare von diesen Massenautoren, die immer wieder das gleiche Buch schreiben, nur mit anderen Schauplätzen und neuen Namen. Manche wechseln nicht mal die Schauplätze und verkaufen das als Markenzeichen.
Zurück zum Thema.
Ein Buch, das mir in die Hände fiel, war „Die neue Brigitte-Diät“ (lacht nur).
So neu, in der Tat, dass es noch nicht einmal geöffnet wurde- ich habs gekauft, um das ausgeliehene Exemplar zurück geben zu können, meine eigene Ausgabe, sozusagen.
Nun ja, da lag es, all new and shiny, außer einigen Katzenhaaren nix dran.
Sollte ich es wirklich weg geben?
Nein.
Abgesehen von der allgegenwärtigen DasistmeinBuchundichwillsbehalten-Mentalität war da noch was.
Es ist ja so, wie einige von euch aus eigener Anschauung wissen, dass ich eine von diesen Existenzen mit einem gehörigen Realitätspuffer bin, ringsum und vor allem am Hintern.
Oft bin ich hin und hergerissen zwischen schlichtem Ignorieren der Massen, einem sarkastischen „Immerhin, diese Mengen zu transportieren erfordert stabile Beine“ und angeekeltem Abwenden, wann immer ich das Pech habe, unverhofft in einen Spiegel zu schauen.
Abnehmen ist eine All-Time-Herausforderung für mich, ein wunder Punkt, ein altes Thema, eine nervige Angelegenheit.
Eine Freundin, die es schafft, trotz weniger Kilos noch mehr drunter zu leiden, ist da wesentlich aktiver als ich. Die hat alle drei bis sechs Monate was Neues. No fat. Low fat. Fit for, fit without, fit inspite of fun; Low carb, no carb, whatever. Meist lass ich mich für ein paar Stunden davon anstecken, nur um dann entnervt und voller Widerspruch das Thema wieder zur Ruhe zu betten.
Ihr nützt das genau so viel wie mir- nämlich Null.
Ein Wochenende wie dieses nun lässt chez Lily folgenden Soundtrack hörbar werden:
Das leise Surren des Lüfters meines Computers. Tasten klicken, untermalt von leisem Kauen. Alle halbe Stunde raschelt das Zigarettenpapier, die Katzen miauen und zwei- dreimal am Tag lärmt die Kaffeemühle.
Also: Futtern, rumsitzen, qualmen, Kaffeetrinken (die Mühle mahlt nur für ganze Kannen- keine fancy Kaffeemaschine im Einzeltassenmodus hier. Aber der Kaffee schmeckt.)
Das alles verträgt sich prima mit dem Diabetes, mit der Durchblutungsstörung in der Beckenarterie rechts und den Rückenschmerzen.
Alter Falter.
Wenig Bewegung macht insulinresistent. Insulin in höheren Dosen macht fett. Hohe Blutzucker machen unmotiviert, müde , depressiv und weinerlich.
Leute, an guten Tagen fühl ich mich wie 70. An schlechten sieht man mir die Hundert an.
Je mehr ich rumsitze, desto beschissener fühl ich mich, kann man vereinfacht sagen.
Je beschissener ich mich fühle, desto mehr meint die faule Sau in mir drin, dass ich mich ein bisschen ausruhen möchte.
Fakt ist: Ich fress zuviel, ich rauch zuviel, ich sitze zuviel.
Fakt ist auch: Das Buch liegt da, und ich weiß, dass, Zauberdiätchen hin oder her, fdH das Mittel der Wahl ist. Einfach, weil ich definitiv nicht das Falsche esse. Also, das auch, aber zunächst mal viel zu viel, auch vom Richtigen.
Neben den ästhetischen und gesundheitlichen Folgen ist das auch teuer.
Der Schweinehund ist da, meine Lieben, und er sitzt auf mir drauf! Und scheißt auf mich! Der Arsch.
Zeit, ihm einen Tritt zu verpassen, in den Allerwertesten. Oder auch Allerfettesten, wie man will.
Ich mag hier nicht den einmillionsten Diätblog eröffnen, weil ich auch noch andere Interessen habe.
Aber ich möchte mir eine neue Rubrik gönnen: Die Lily-wird-fitter-Rubrik.
Ich hoffe: Demnächst jeden Samstag hier.
Und ich bitte um Erinnerung, sowie um gnadenlosen Spott, sollte ich faule Entschuldigungen beibringen.
So.
Vorsatz für heute:
Mithilfe des Buchs einen der Ernährungspläne aussuchen, und mit der Einkaufsliste, die man da abschreiben kann, für die erste Woche einkaufen.
Das Kind anrufen und um Rückgabe der Waage bitten.
Anschließend was schönes unternehmen- heut hab ich frei!!!
Unglaublich motivierte Grüße,
Montag, 21. September 2009
Was ich gerade nicht lese
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8 Kommentare:
Sehr gut - der Entschluss schon mal. Diäten habe ich komplett aufgegeben wegen dem Herrn JoJo.
Letztens habe ich zwei Blogs gelesen, wo die Betreffenden mit Anders Essen und nicht hungern langsam abnehmen (alle beide über Merlix's Blog):
www.sowiealsob.blogspot.com
eine Frau, die sehr leckere Gemüsegerichte fabriziert und
www.ankegroener.de ("Vom Snoodie zum Foodie")
eine Frau, die den Markt, etwas mehr Bewegung, den guten Geschmack von Bio-Lebensmitteln, das allabendliche Kochen frischer Lebensmittel und die Abwechslung bei der Auswahl von Gerichten entdeckt hat. Sie verzichtet seit der Umstellung nur auf Kohlenhydrate abends und behauptet, innerhalb kurzer Zeit bereits über 4 Kilo, quasi wie von selbst, abgenommen zu haben.
Vielleicht ist das ja auch eine Anregung für Dich. Viel Erfolg!
Super. Den ersten Schritt hast Du gemacht.
Mach auch den Sport wieder. Ich hatte den Eindruck dass es Dir gut tat.
Ich werde Dich treten...
Montag frei haben ist ja wie Urlaub.
Aber die neue Brigitte-Diät würde ich weggeben - erstmal gibt es im Internet garantiert reichhaltige Anregungen, dann ist die Diät ja eh schon in dem Moment veraltet, in dem sie auf das Papier gedruckt wird (sonst gäbe es ka nicht jede Woche eine neue Brigitte-Diät) und zu guter Letzt wirst Du, wenn Du fü Dich beschlossen hast, dass Deine persönliche Schmerzgrenze erreicht ist (ich bin noch nicht soweit) ohnehin genügend Eigenmotivation zum Abnehmen finden.
Ausserdem verbrauchst Du ja auch schon einige Kalorien, wenn Du den Schmöker durch die Gegend zum nächsten Flohmarkt trägst.
@Paula: Ich brauch etwas mehr, zumindest für den Einstieg- derzeit kann ich mich weder auf meine Sattgrenze verlassen noch auf den Wunsch, mich zu bewegen. Daher ist es derzeit recht wichtig, mich an einen Plan halten zu können. Der wird nicht so funktionieren, wie es im Buche steht, allein schon, weil die Mengen da bei mir einfach Hunger übrig lassen. Aber es ist ein Anfang, und darauf kommts mir an.
@Georg: Hat es. Derzeit ist erstmal überhaupt in die Schuhe kommen angesagt. Richtiger Sport kommt später.
@Falcon: Es gibt Brigitte online, hab ich ausprobiert, aber das ist nichts für mich, zu kompliziert und nicht alltagstauglich für jemanden, der nicht den ganzen Tag das, was er isst, online erfassen will *grusel*. Mir ist wichtig, dass das weniger und anders Essen nicht zuviel Zeit frisst. Es ist nun mal so, dass ich Kohldampf habe, wenn ich aus dem Büro komme. Da muss es dann schnell gehen, ich brauche ordentliche Einkaufszusammenstellungen, damit ich nicht wieder hungrig in den Supermarkt laufe, und Vorkochen muss möglich sein. Vor allem in den kälteren Jahreszeiten brauche ich auch warmes Essen- im Winter können mir Salate gestohlen bleiben.
Suppen, Eintöpfe, Aufläufe- lauter Sachen, die sich gut vorbereiten lassen und fix ne Runde in der Mikrowelle mitfahren, wenn ich nach Hause komme.
Abends die KH-Menge stark verringern werd ich aber auf jeden Fall versuchen. Das ist eins der Ziele. Kommt diabetestechnisch besser als ein vollständiger Verzicht.
Du musst mindestens einen Monat durchhalten, was die Kohlenhydrate am Abend betrifft. Ein Freund erzählte mir gerade gestern:
Zuerst denkt der Körper es ist Krieg und es gibt nix mehr zu futtern. Erst nach einem Monat kapiert er, dass ne Diät gemacht wird. Kommen vorher Fette und Kohlehydrate, wird sofort alles gebunkert für schlechte Zeiten.
Ist ein bisschen langsam der Kollege. Aber wenn man das weiß, kann man ihn ja überlisten. Also, gib's ihm. Oder besser, gib's ihm nicht. *anfeuer* :)
Ui. Denke zur Zeit auch darüber nach, wieder in die sportlichen Hosen zu schlüpfen zwecks Körperertüchtigung und Schweinehund-Tretens...
@Paul: Das war mir auch neu- ich meine, das mit dem Monat. Dass der Körper schnell mal annimmt, man wolle ihn bösartig aushungern, kenne ich. Er kann dann genau so bösartig auf stur schalten und tut das in der Regel auch. Aber wir werden sehen...
@Meise: Stahlkappenschuhe- Stahlkappenschuhe, um den SH in den A. zu treten. Sporthose nützt da nix:-)
L
Hey, Baby. Du solltest dich nicht selbst zerfleischen. Komm erstmal wieder ein klein wenig aus dem tiefen Loch hervor, in dem du gerade steckst.
Abnehmen hat für mich auch immer etwas mit guter Laune zu tun. Ich muß regelrecht "bereit" dafür sein.
Das FDH funktioniert bei mir einfach nicht. Keine Diät, die auf Hungern basiert, funktioniert auf Dauer bei mir. Irgendwann ist der Hunger einfach stärker und ich gebe auf.
Bei mir funktioniert Atkins recht gut. Wenn es mir schlecht geht, gönne ich mir ein besonders leckeres (und entsprechend teures) T-Bone Steak. Von nichts nehme ich so gut ab, wie von Steaks. Wenn sie nicht so teuer wären, würde ich sie jede Woche ein paarmal essen. Halbe Hähnchen funktionieren aber auch :-)
Ich wünsch dir viel Erfolg und drück dir von Herzen sämtliche Daumen.
Aber erstmal mußt du raus aus diesem blöden Loch :-)
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