Samstag, 13. Dezember 2008

10- äh, 18 gängige Irrtümer meiner (?) Katzen

1.Katzen sind durchsichtig. Ja, wirklich.

2.Die Anwesenheit einer befellten Ganoventruppe in einem Schlafzimmer erfüllt das Herz des Menschen mit Freude. Besonders beeindruckt ist er, wenn man ihm zeigt, dass man an Gardinen hochklettern kann. Diese Freude äußert er durch Lautstärke.

3.Ebenso freut er sich, wenn soeben direkt vor ihm ein Kater sich hat vom Schrank fallen lassen. Genau vor seine Füße. Der kleine Hüpfer- war das etwa kein Freudensprung?

4.Wenn man eine kleine, alte Katzendame ist, steht einem ein besonderer Platz zu. Zum Beispiel mitten auf dem Wohnzimmertisch.

5.Es ist vollkommen angemessen, die Nachbarskatze anzuschreien, wenn die den Balkon betritt. Ebenso, wenn sie auf der Fensterbank des Arbeitszimmers Platz nimmt. Vor allem nachts. Dann sieht man sie nämlich nicht, also muss man sie hören. Sonst wird noch vergessen, dass es Katzen im Haushalt gibt.

6.Der wacklige Ständer des PC-Monitors ist nur deshalb wacklig, damit Katz darauf ein wenig ihr Gleichgewicht trainieren kann, während die Bildröhre ihr den Hintern wärmt.

7.Ein Buch ist nur interessant, wenn Katzen drin vorkommen. Falls nicht, sollten sie sich draufsetzen, damit der Mensch wenigstens eine kleine Ahnung hat, wie es in der besten aller Welten aussähe.

8.Kabel sind zum Zerkauen da. Das kribbelt so nett an den Zähnen.

9.Das Schicksal eines Kratzbaums ist das Zerstörtwerden. Daher ist es verwerflich, wenn der Mensch dieses Schicksal mittels Heißkleber und anderer Hilfsmittel abzuwenden trachtet. Der Versuch ist strafbar.

10.Menschen sind besonders erheitert, wenn sie bei Betreten der Wohnung von ihren Katzen empfangen werden. Sie freuen sich um so mehr, je mehr Katzen um sie herumstreichen, und am meisten, wenn sie dabei die Hände voller Taschen oder Kisten haben. Dann brauchen sie unbedingt einige Fellgenossen, die ihnen um die Beine streichen. Damit, auch wenn er sie nicht sehen kann, der Mensch wenigstens fühlt, dass sie für ihn da sind. Immer.

11.Kein Kleidungsstück ist vollständig ohne Katzenhaare.

12.Dito Couch.

13.Das Öffnen einer Packung bedeutet immer und überall, dass es was zu Fressen gibt. Sofern die Menschen irrtümlich vergessen, dass sie ihren vierbeinigen Hausherren Tribut schulden, sind sie daran zu erinnern. Wenn tödliche Blicke nicht ausreichen, so sind Krallen zu Hilfe zu nehmen. Sollte Mensch den Teller verteidigen, so ist der Einsatz von Pfoten auch am Menschen gerechtfertigt. Blutende Wunden sind billigend in Kauf zu nehmen.

14.Tapeten sind erst richtig schön, wenn sie Krallenspuren tragen.

15.In frisch befüllten Katzenkisten kann man sich wälzen. Beim Aussteigen ist garantiert, dass eine maximale Menge an Streu ausgeteilt wird. Jedoch ist darauf zu achten, dies nur in Räumen zu tun, in denen der Mensch barfuß geht. (Barfuß = der Zustand, in dem der Mensch mit Schreien auf kleine Überfälle reagiert.)

16.Es ist ein Zeichen von Großzügigkeit, etwas in die Schuhe des Menschen zu füllen. Da Katzen keine Daumen haben, kann man nicht erwarten, dass sie Süßigkeiten vom Aldi holen, und muss mit Vorhandenem vorlieb nehmen. Durchgekaute Spielzeugmäuse, zum Beispiel. Oder Dinge, die schon einmal gefressen worden sind.

17.Kerzen sind wunderbar zum Spielen geeignet. Sofern Mensch sie ausbläst, ist er mit Verachtung zu bestrafen. Sofern man sich die Schnurrhaare ansengt, gilt dies ebenfalls. Außerdem ist der Mensch dann SCHULDIG. Dies ist ihm auf geeignete Weise zu vermitteln.

18.Über Tische springt man im möglichst flachen Bogen. Immer haarscharf über die Tassen, Flaschen oder Gläser hinweg. Sofern man einen dieser Gegenstände trifft, ist eine Wiederholung zulässig. Auch hat man das Recht, beleidigt zu sein.


Oh. Es klirrt aus der Küche. Muss mal eben.....






Lily

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sie scheinen sich furchtbar zu langweilen, Deine Tiger. Wenn die Nachbarskatze draußen rumläuft, wieso Deine nicht auch? Hier mitten in der City sehe ich jede Nacht eine schwarze Nachbarskatze vorsichtig unter den parkenden Autos in unserer Seitenstraße hindurch schleichen und die Straße überqueren, um dann im nächsten Hinterhof zu verschwinden.

Manchmal hört man furchtbare Kampfgeräusche (Kämpfe mit dem Marder aus dem Hof oder anderen Katern. Tagsüber sehe ich sie dann brav auf der Fensterbank des Erdgeschoss gegenüber.

Ich würde sie nachts rauslassen, Balkontür auf und das Abenteuer kann beginnen! Und wer Schiss hat, kann ja drin bleiben.

Frau Vau hat gesagt…

@Paula: Stadtkatzen nachts raus? Niemals! Vor allem nicht, wenn sie das nicht von Klein auf gewohnt sind..

Lily, Deine Liste ließe sich unendlich fortsetzen.. und natürlich sind das keine IRRTÜMER, sondern TATSACHEN! Selbstverständlich ALLER Katzen!

Da sieht man wieder, wie treffend dieser Spruch ist: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal..

Lily hat gesagt…

Dafür hab ich zuviel Schiss davor, dass sie unter die Räder kommen- hinterm Haus ist ein Garagenhof mit 40 Garagen und ebenso vielen Einstellplätzen, dahinter kommt eine Großschreinerei mit entsprechendem Verkehr. Vorm Haus ist eine vielbefahrene Kreuzung. Keiner meiner Pelzianer hat es gelernt, auf Autos zu achten, sich in Sicherheit zu bringen oder sich mit unkastrierten Artgenossen zu prügeln. Eine gewisse Erfahrung ist zum Leben draußen unverzichtbar. Selbst Time, die auf dem Land wohnt, hat schon viele Katzen an den Straßenverkehr verloren, auch solche, die daran gewöhnt waren, und trotz der Tempo-30-Zone vor der Haustür.
Und ich glaube, diese Katzenirrtümer haben alle Fellnasen, ob mit oder ohne Freigang :-)
Sie sind einfach so.

:D
L

Anonym hat gesagt…

Ich habe mal meine Großstadtkatzen ausgewildert und in ein Wochenendhaus auf dem Land umgesiedelt. Zu Anfang hatten sie Angst vor Mäusen und Bäumen, das hat sich aber sehr schnell geändert. Man wundert sich, wieviel Instinkt noch in den Genen steckt.Sie hatten noch viele glückliche Jahre (der Nachbar hat sie die Woche über gefüttert, sie hatten einen offenen Zugang zum Keller). Sie bekamen Winterfell und Abenteuerlust zurück und haben von selbst gelernt, wie man Mäuse fängt.

Bis einer von den beiden von einem Jäger erschossen wurde und der andere Jahre später auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist.

Lieber ein kürzeres Leben als wahre Katze als ein langes Leben als neurotischer Stubentiger!

Lily hat gesagt…

Reine Hauskatzen bleiben Katzenbabys mit entsprechendem Verhalten. Und obwohl ich manchmal fluche, hab ich sie lieb und will sie nicht missen. Ich fluche auch manchmal über meinen Sohn...
Und solange hier nicht habituell neben das Klo geschissen wird, denke ich nicht, dass sie so furchtbar unglücklich sind.

Anonym hat gesagt…

@Lily: von wegen Tempo 30 Zone, das sieht nur so aus, weil es sich um einen einspurigen asphaltierten Feldweg handelt, aber bis vor 3 Jahren war hier Tempo 100!(außerhalb geschlossener Ortschaft), jetzt ist hier 50 (auch dank meines Einsatzes).
Für Katzen ist jede Geschwindigkeit zu hoch. Wenn sie Glück haben, werden sie angefahren und wissen für den Rest ihres - dann langen - Lebens was sie von Autos zu halten haben. Und trotz unbegrenzten Freigangs sind unsere Katzen nicht weniger neurotisch als alle Hauskatzen zusammen. Täglich fällt ihnen irgendwas ein um ihr Personal zu "erfreuen". Besonders beliebt bei uns war Kitty, die nachts mit Beute nach Hause kam und das lautstark kommentierte. Ich glaube, sie wollte uns beibringen, wie man anständig jagt und Beute erlegt ;-)

Lily hat gesagt…

Ach nee, die Tempo 30-Zone fängt ein Stück näher Richtung Ort an, oder?
Also, wer da hundert fuhr, muss schlechte Augen gehabt haben... Ich find 50 schon gewagt, angesichts der eklatanten Einspurigkeit.

Lily hat gesagt…

Und apropos Beute: Mein dicker Paul wäre kreuzunglücklich, wenn wir nicht täglich apportieren üben würden. Am liebsten mit gaaaanz winzigen Plastikschnipseln, die er irgendwo ausgräbt, und dann mir vor die Füße wirft mit bittenden Augen. Die lassen sich natürlich nicht gut werfen, also gibts dann immer einen Ärgerblick hinterher, so nach dem Motto: Bist du doof! Kannst nicht mal richtig werfen...

Anonym hat gesagt…

Stimmt! Alles! Könnte man auch noch um einige Punkte erweitern... ;-)