Montag, 12. Oktober 2009

...in guten wie in schlechten Tagen...

Gnaaaa.


Ich war beim Arzt, zu einem Check-Up, was man wohl öfter mal tun sollte. Und weil es immer heißt, wer gesund ist, ist nur nicht ausreichend untersucht, bin ich jetzt offiziell im Besitz einer Hypercholesterinämie, eines hohen Blutdrucks und eines leider voll verfehlten Ziels beim Belastungs-EKG.

Außerdem hab ich Fettsäurensenker und ein Blutdruckmessgerät verordnet bekommen.

Die Ärztin war hin und her gerissen, was sie gesundheitsschädlicher finden soll: Das Rauchen, oder meine Extrakilos. Hört man mit dem einen auf, werden die anderen sicher mehr, was sie nicht erheitert hat (und mit ein Grund ist, warum ich bis dato nicht so einfach von der Zigarette lassen kann).

Also, der Blutdruck hat eine Spontanbesserung (von- holdirio- 180:120 auf 139:99) erfahren, nachdem ich aus der Praxis raus war, was wohl bei vielen Leuten so ist, allein schon, weil die Weißkitteldichte dann niedriger ist. Fakt ist aber, dass das immer noch zuviel ist.

Aber auch die hohen Blutfettwerte sind nicht von der Hand zu weisen. Obwohl Frau Doktor der Meinung war, das habe nur am Rande und ganz entfernt mit dem Essen zu tun, es gäbe einfach Leute, bei denen wär das so, und da müsse man dann mit entsprechenden Mitteln gegen vorgehen.

Ich bin derzeit gern bereit dazu- denn eine Arbeitskollegin, nur um drei Jahre älter als ich, hatte letzte Woche einen Infarkt.

Den zweiten.



Ansonsten war das schon merkwürdig: Die Ärztin, die sehr nett war, mich aber für bissel blöd hielt (auf manchen Gebieten bin ich SEHR blöd), und die mich allerlei fragte, was das Vorhandensein psychosomatisch bedeutsamer Faktoren in meinem Leben betrifft- die dann aber jede einzelne Frage nach meinem ersten Viertelantwortsatz selbst beantwortete.

Die dann zu dem Ergebnis kam, dass ich ein nicht mehr ganz junges Geschöpf sei, welches sich in einer Sandwichgenerationsposition befinde und dazu noch Diabetes habe. (Alles in Allem eher eine kaum zu übersehende Sammlung von Eigenschaften).

Sandwichgeneration ist auch so eine Tautologie, der Name trifft ja auf jede Generation zu. Es gibt immer eine davor, und derzeit auch noch immer eine danach. Das „Dazwischen-Sein“ ist insofern nichts wirklich besonderes…

Der Ausdruck mit dem Sandwich kam so oft, dass ich glaube, das ist ihr eigenes Problem, welches sie sich freut, bei anderen zu entdecken.

Sie gab mir gegen Langeweile und das frustrierende Gefühl, sich zu nichts motivieren zu können den Tipp, doch öfter mal mit meiner erweiterten Familie zu kochen.

Hmpf. Das ist wie heiße Bäder gegen Hitzewellen…



Gut gefallen hat mir, dass sie mir klar gemacht hat, welche Entscheidungsprozesse sie gerade am Start hat, wohl auch, weil sie weiß, dass Typ 1-Diabetiker ein stures Patientenpack sind, und man alle Male besser mit denen klar kommt, wenn man ihnen ein bisschen was erklärt.

Wenn ich auch in der letzten Zeit schon oft über Veränderungen nachgedacht habe, und einen Teil auch schon in die Wege geleitet hab, so weiß ich jetzt: Es MUSS sich was ändern. Und zwar konsequent, und bald.

Grrr.



6 Kommentare:

Time hat gesagt…

und was? Aufhören mit dem Rauchen und dem Essen und dem Älter werden? (Ab einem gewissen Alter vermehren sich die Kilos ganz ohne Nahrungsaufnahme.)
Ich bin gespannt.

Georg hat gesagt…

Na dann, willkommen im Club.

Meine Werte habe ich durch Sport in den Griff bekommen. Das war aber echt nötig...

Pauls-wunderwords hat gesagt…

Ich weiß nicht, ob sich was ändern muss. Du musst natürlich mit Genuss rauchen und essen und nicht Angst haben dick zu werden oder Krebs zu kriegen. Der Arzt von Helmut Schmidt hat gesagt: "Rauchen Sie mal weiter. Das ist für Ihr Lebensgefühl besser, als eine Entziehungskur."

Guter Arzt, finde ich. Los, wir rauchen eine. *Feuer geb* :)

Paula hat gesagt…

Blutdruck senken und Rauchen aufgeben sind natürlich am wichtigsten, die Blutfette gehen von selbst runter bei mehr Bewegung und Umstellung der Ernährung.

Mein Chef hat vor 5 Jahren nach dem Aufgeben der zwei Schachteln Camel am Tag angefangen mit dem Joggen, um die vielen Kilos in Schach zu halten, heute läuft er in New York und Istanbul Straßenmarathons mit und ist schlank wie ein Jugendlicher.

Man muss es ja nicht gleich übertreiben, aber das eine geht wohl nicht ohne das andere.

Bea hat gesagt…

Ich habe vor ziemlich genau 3 Jahren aufgehört zu rauchen und natürlich zugenommen. Aber jetzt bin ich 3 Jahre rauchfrei, wieder 18 Kilo leichter und es fehlen nur noch zwei Kilo bis zu meinem Wunschgewicht. Und die schaffe ich auch noch! Gesündere Ernährung und ein bisschen Bewegung (ich hasse Sport!) haben mir dabei geholfen. Im Vergleich zu Oktober 2006 fühle ich mich wie neu.
Ich wünsche Dir, dass Du Deine Ziele, welche auch immer das sind, erreichst.

Lily hat gesagt…

Meine Ziele liegen mal wieder außerhalb jeder Vernunft- ich hatte hier schon eine Zahl stehen, die irrwitzig ist. Da muss ich dran arbeiten...