Beim Blogrollen, welches mein eigener und ganz doll selbsterfundener Begriff ist für das Verlassen des einen und das Entdecken eines anderen Blogs via der Blogroll des ersteren, stolpert man oft über sehr merkwürdige Dinge, ebenso, wie wenn man über die Namenslinks zu Kommentaren mal woanders reinschnuppert.
Kontroversen Kommentarbeiträgen, die das Äquivalent eines sich auf die Brust trommelnden Primaten darstellen oder auch schlichter Trollerei folge ich nicht, denn denen mag ich keine Hits verschaffen (höchstens Tritte, aber das geht ja nicht).
Aber, wie gesagt, auch andere Ergebnisse dieser Herumklickerei können seltsam sein.
Da beendet doch jemand, der sich gerade über seinen Vorgesetzten äußert (oha...) sein Posting mit der schönen Verbalinjurie „Drecksau“. Jepp- im Internet. In (m. E.) kaum verhüllender Verkleidung eines Nicks. Abgesehen von der Tatsache, dass das für mich eins der übelsten Schimpfworte überhaupt ist, kann derjenige kaum an seinem Job hängen. Man fragt sich unwillkürlich, was ihm noch alles fehlt, außer Intelligenz.
Es gibt auch Blogs, die sich komplett dem Selbstmitleid widmen, und das in vielen, vielen Postings und endlosem Gejammer ausbreiten. Zu dumm. Zu dumm, um es für mehr als zwei Beiträge in Reihe zu ertragen.
Und dann sind da noch die Analphabeten. Die kaum schreiben können und auch nichts zu berichten haben. Wo man sich manchmal fragt, wie die auf irgendeine Blogroll kommen. Eigentlich fragt man sich sogar, wie die auf die Idee kommen, zu bloggen. Und warum.
Das Bizarrste, was mir in der Hinsicht untergekommen ist, war ein Blog einer Gruppe von Berufsschülern, die sich in ellenlangen, übel fantasiegesteuerten Beiträgen über Frauen ausließen. Die Fantasie betraf die Inhalte sowie die Orthografie.
Da musste ich dann leider den Rechtschreibnazi raushängen lassen. Ebenso wie meine eher gemeine Wortwahl, wenn ich sauer werde.
Fig. 1: Vollkommen zufälliges, vom Wetter diktiertes Bild.
Aber in den aller-, allermeisten Fällen ist es eine spannende, lustige und interessante Reise, auf die man sich mit dem Blogrollen begibt. In meiner Blogroll ist immer noch der erste Blog enthalten, den ich je gelesen habe, das war irgendwann 2006 Laurie von Crazy Aunt Purl, die damals über Brenda Lee Irgendwas, aus der Serie „The Closer“ schrieb. Alle anderen von Euch, die in der Blogroll stehen, oder bei denen ich ständige Leserin bin, habe ich beim Blogrollen gefunden. Oder sie mich, was auch nicht dagegen spricht.
Jetzt ist Frühling, Zeit für Neues. Klickt euch doch mal durch anderer Leute Lieblingsblogliste :-) Und berichtet, wenn ihr was Schönes, oder auch was besonders „Danebenes“ findet.
Schönen Freitag euch allen,
EDIT: Schaut mal hier... ich hab gebrüllt vor Lachen.
10 Kommentare:
Selber Erste :-)
Whoohoo, Svenja, guten Morgen :-)
Das hast du ganz prima zusammengefasst. Genau so mache ich es auch. Die meisten Blogs finde ich, indem ich Kommentatoren in meinem und auch in anderen Blogs anklicke. Es ist so überraschend, wer und was sich dahinter verbergen kann. Das macht mir viel, viel Spaß. Inzwischen sind es sicher weit über 50 Blogs, die ich in meinem FeedReader verfolgen. Oder sind es schon 70? Keine Ahnung. Manchmal komme ich vor lauter Lesen und Kommentieren in anderen Blogs kaum dazu, etwas Neues für mich selbst auszudenken.
Wir sehen uns beim Blogrollen, liebe Lily.
Das liebe ich auch.. und zum Glück findet sich immer wieder mal eine Perle beim "rollen". Übrigens wird das jetzt ein fester Begriff!
Hab einen schönen Tag und ein tolles Wochenende, liebe Lily!
Ich muss gestehen, dass ich viel zu faul bin, mich durch Blogrolls zu klicken.
Ich sitze eher im stillen Kämmerlein und hoffe darauf, dass sich ein Kommentator bei mir verirrt.
Umso erstaunter bin ich ja, was für tolle und liebe Menschen (echt jetzt) bei mir gelandet sind.
Zufall oder doch Belohnung für ein gottgefälliges Leben?
Wer kann das schon wissen?
Blogrollen. Gefährlich. Sehr gefährlich. Denn einmal angefangen, vergeht die Zeit wie im Flug und ich klinke mich förmlich aus meiner Umwelt aus. Böse... böse... macht aber so'n Spaß :)
Das Blogrollen ist wirklich super, eigentlich habe ich alle Blogs in denen ich lese so gefunden. Und gefährlich ist es auch, denn ganz schnell sind ein paar Stunden um, während man sich durch ein paar neue Welten geklickt hat ;-)
@Svenja: Wann liest du die alle? Und du kommentierst ja auch noch bei vielen, und beantwortest bei dir jeden einzelnen Kommentar... wow.
@Frau Vivaldi: Stimmt, die Perlen gehen nie aus. Dir auch ein schönes WE (fast vorbei, leider...)
@Falcon: du hast eine treue Kommentatorenschar, und wenn ich etwas spitz und treffend formuliertes finden will, komm ich immer zu dir.
@Schäfchen: Stimmt, auf die Zeit darf man da wirklich nicht achten. Aber diese ganze Computerei ist ohnehin nur eine einzige, gigantische Zeitvernichtung, mit Spaßeffekt am Rande :)
@Feronia: Neue Welten, stimmt- gerade bei Blogs ist das extrem, weil sich die Lebensweisen so unterscheiden.
Schönen Sonntag euch allen,
L
@Lily: Es posten ja nicht alle Blogs posten,glücklicherweise, puh... :-)
Die Blogosphäre ist wirklich ein Teil meines Lebens geworden. Meiner Ansicht nach halten die Blogs das, was die Foren versprechen. Das ist ein bisschen so wie mit den Brünetten und den Blondinen :-)
Stimmt nicht immer ist irgendwo was neues. Aber bei dir beispielsweise schau ich öfter rein, einfach, um auch die Kommentare zu lesen.
Mir sind die Blogs auch lieber als die Foren, da war mir immer zuviel Durcheinandergebrüll.
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