Donnerstag, 11. März 2010

Peinlich

Gestern hab ich im Brustton der Überzeugung einer Kollegin versichert, dass man ihren dunklen Haaransatz gesehen habe, ja wirklich. Echt jetzt. Sie war, wie mir schien, frisch wiedererblondet, verkündete auf die Frage, ob sie beim Friseur gewesen sei, aber, sie habe lediglich die Haare schneiden lassen. Da MUSSTE ich ihr doch sagen, dass ihr Ansatz weg ist, nicht wahr? Den ich immer sehen konnte, weil ich als einzige halbwegs groß genug dafür bin?

Als sie nicht sofort drauf einstieg, hab ich noch mal versichert, dass man den aber gesehen hat, ja wirklich. Ich war offenbar alles in allem mal wieder so mit Recht haben beschäftigt, dass mir das Ungalante daran erst heut morgen auffiel, als ich meinen Ansatz gesehen habe, der auch immer breiter wird.



Eine Kundin bezeichnete gestern den Beruf, den ihre Tochter ausübe, als „Bratikantin“.

Und in der Pommesbude gab es Irgendwas mit „Kräutern der Provonce“.



Das war der Mittwoch hier in Lilyland.

Schönen Donnerstag in euren Landen,


10 Kommentare:

Britta hat gesagt…

*lol* Vermutlich war die Tochter Deiner Kundin in eben DER Pommesbude beschäftigt!

Und ja: Das WAR ungalant. Reichlich.
... Wobei die Frage allerdings erlaubt sein muss, WARUM Deine komische Kollegin das Blondieren verschweigt. Vielleicht allerdings reduziert das Blondieren die Intelligenz ja doch so signifikant, dass sie es schlicht ... vergessen hat?? :)=)

Schäfchen hat gesagt…

Jou *schmunzel* Das wäre taktvoller möglich gewesen. Wobei ich's auch ulkig finde, das offensichtlich nötige Nachfärben totzuschweigen.
Wie begegnet dir denn die frisch erblondete Kollegin? Ist sie etwas reserviert oder wieder locker?

Neugierige Grüße
vom Schäfchen

Lily hat gesagt…

@Britta: Würd mich nicht wundern :D
Warum sie das Blondieren verschwiegen hat, weiß ich auch nicht- sie ist ergelbt wie eine Tulpe im Frühling. Es ist absolut NICHT zu übersehen.
@Schäfchen: Sie ist nienicht reserviert, dafür ist sie viel zu lieb. Das macht es ja so peinlich :)
Ich geh mich mal entschuldigen *wegwusel*

Britta hat gesagt…

Hmm... vielleicht hat sie ja auch nur endlich - weil ja bald Frühling - mal wieder Haare gewaschen?? Und da ist Dir dann eben das Fehlen des "Grauschleiers" aufgefallen?

In Klein-Brittanien steht für heute jedenfalls auch mal wieder eine Wallfahrt zur Nagelfee an ... Frühling läßt sein blaues Band... Tirili...

Orinoko hat gesagt…

Also wenn es einen Ort gibt an dem ich nie mit Herbes de Provence gerechnet hätte, dann in einer Pommesschmiede. Was denn noch, Créme brûleé, Otternasen?

Lily hat gesagt…

So, sie hat die Entschuldigung sehr erstaunt, aber auch amüsiert zur Kenntnis genommen- ein Ölwechsel hat also der Erblondung nicht zugrunde gelegen.
Viel Spaß bei der Nagelfee, liebste Britta:-)
@Orinoko: de Provoooonce, bitte ich zu beachten, das schließt Otternasen aus. Die hatten mal die besten Schnitzel der Stadt da. Zwar für einen stolzen Preis, aber sozusagen handgebraten und mit leckeren, vor Ort gerührten Saucen. Allerdings haben sie nachgelassen muss ich sagen. Die Pommes gestern waren steinhart, da hat auch die Mayo nichts dran geändert. Als Gegengift zur Mayo gabs Hähnchenschnitzel, Salat und Coke Light, über das ich noch was bloggenswertes zu berichten weiß, wie mir soeben einfällt.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

Das ist das berüchtigte HosenstallParadoxon. Sage ich meinem Chef, dass seine Hose offen steht, dann ist das eine peinliche Situation für ihn und für mich.
Oder lasse ich ihn lieber so wie er ist in die Behördenleiterrunde gehen?
Der Überbringer der schlechten Nachricht macht sich selten beliebt.
Schlimmstes Beispiel, jemand hat Mundgeruch. Das ist mit Sicherheit sehr verletzend, wenn man es sagt. Andererseits ist es schlimm, ihn oder sie so weiter durchs Leben gehen zu lassen.
Wie entscheidet man sich?

Lily hat gesagt…

@Svenja: Hinzeigen und sagen "Du hast da was" bringt nur was, wenn er dann nicht protzt, sich in den Hüften wiegt und sagt "Ha, und wie!".

Mundgeruch ist übel, wie überhaupt Körpergeruch, finde ich. Am besten und ehrlichsten ist wirklich, man nimmt den Betreffenden mal beiseite und redet Klartext. Wenn derjenige eine anständige Mundhygiene hat, oder man selbst Grund hat, das anzunehmen, kann Mundgeruch ja auch auf Krankheiten hinweisen. Das kann demjenigen ja durchaus auch helfen. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich wie ein ganzes Fass Aceton rieche, hätte ich damit was anfangen können und wäre vielleicht früher zum Doc gegangen, wer weiß. Aber alle haben es bemerkt, keiner hat was gesagt.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

Aceton? Oh, das ist ein Symptom für Diabetis, oder? Na gut, soweit habe ich gar nicht gedacht.

Lily hat gesagt…

@Svenja: Jep- bei Insulinmangel laufen manche Stoffwechselvorgänge unvollständig ab- und deshalb bilden sich Ketone, die dazu fürhen, dass man wie Nagellackentferner riecht, oder wie verdorbene Äpfel.