Samstag, 8. März 2008

Preiswert Kochen



Da in meinem Portemonnaie chronische Ebbe herrscht, hab ich mich in letzter Zeit dazu veranlasst gesehen, etwas mehr auf die Preise von Lebensmitteln zu achten. Natürlich kann man überall nachlesen, dass man jahreszeitlich „passendes“ Obst und Gemüse kaufen soll, und auf Convenience- und Fertigprodukte verzichten- davon weiß man aber noch nicht, was man kochen soll, und wie man das möglichst günstig tut.

Ich bin ein Kind der sechziger Jahre, und meine Mutter hat in den fünfzigern Kochen gelernt. Richtig gelernt, so mit Hemdenbügelunterricht, und sie hat mir sowohl das Kochen als auch das Bügeln beigebracht- was bei mir eine unausrottbare Vorliebe für Eintöpfe und solche Dinge hinterlassen hat. Und eine Abneigung gegen Oberhemden.

Allerdings esse ich nur wenig Gemüse in gekochtem Zustand, lieber roh und als Salat, oder tatsächlich in Stifte geschnitten und mit einer Aioli vor dem Fernseher. Das ist nichts Erlerntes, eher was er-hasstes. Denn ich finde nichts ekliger als Gemüse in Mehlsoßen. Sorry, Mum.

Meine Alltagsküche ist einfach, und enthält keine kulinarischen Highlights, aber ich kann Kochen, und ich machs gern- und backen ist eines der Hobbies, für die ich keinen Anlass brauche.

Also ab heute in loser Folge ab und an mal ein Rezept für günstiges Essen, recht schnell zubereitet und für den Singlehaushalt etwas für die Vorratsküche.

Denn leider hat mein Versuchs- und Erprobungskochen als Jugendliche in einem Haushalt mit teilweise acht Personen stattgefunden, und bis heute hängt mir das in Form von zu großen Mengen nach.

Meist versuche ich, auf den Fettgehalt zu achten, und natürlich, wegen des Diabetes, ein Auge auf die Kohlenhydrate zu haben.


Alles klar? Los geht’s.



Das heutige Rezept ist allerdings keines von der schnellen Sorte.


Lilys Gulasch
Je nach Beilage für mindestens sechs gut essende Personen ausreichend- kann man gut einfrieren.

400 g Gulasch (je nach Geschmack Schwein, Rind oder halb und halb)

500 g Zwiebeln

500 g bunte Paprikaschoten

500 g Champignons

½ l Brühe oder Fonds

Salz, Pfeffer, Jalapeno-Sauce (oder Tabasco), süßen und scharfen Paprika

2 EL Tomatenmark dreifach konzentriert

eine Prise Zucker

Butterschmalz zum Anbraten


Vorbereitungen:

Das Gulasch ist meist in zu große Stücke geschnitten, die kann man kleiner machen- das verkürzt die Garzeit und spart Energie.

Die Zwiebeln schälen und in grobe Stücke schneiden, Paprika putzen und würfeln (nicht zu klein) und die Champignons putzen und vierteln.


Zubereitung:

Eine weite Pfanne erhitzen, das Butterschmalz darin auflösen, und das Gulasch (ggfs. portionsweise) anbraten, bis es ringsum gebräunt ist.

Die Zwiebeln hinzu geben, und mit dem Fleisch anschwitzen- sie sollen nicht bräunen, nur glasig werden und zusammenfallen. Jetzt salzen und pfeffern, und im Anschluss daran die Champignons hinein geben.

(Wer gern einen sehr pilzigen Geschmack haben möchte, sollte die Champignons noch vor dem Fleisch anbraten- das bewahrt das Aroma, und sie ziehen auch nicht so schnell Wasser.)


Das ganze eine Weile (30-45 Minuten) zusammen gut durchschmoren, bevor die Paprikaschoten hinzugegeben werden.

(Wer es nicht mag, wenn die weich sind, sollte sie erst 10-15 Minuten vor dem Servieren in das Gulasch geben- das ist knackiger, wenn auch das Paprika-Aroma sich nicht so gut verteilt.)

Jetzt Brühe oder Fonds dazu geben, das Tomatenmark und die Prise Zucker hineinrühren. Noch eine halbe Stunde köcheln lassen.

Mit dem Paprika und der scharfen Gewürzsauce abschmecken, und je nach gewünschter Konsistenz gegebenenfalls mit etwas Speisestärke binden.

Bei mir gibt’s dazu kurze Nudeln, Penne oder Farfalle, oder auch Klöße, und einen Salat.

Meist esse ich zwei Tage lang Gulasch mit einer Beilage, und friere den Rest dann in Portionen ein.


Die Kosten für das Gulasch liegen bei insgesamt knapp 9 €, sofern die Zutaten beim Discounter eingekauft wurden. Für Brühe, Salz, Gewürze, Tomatenmark etc. habe ich dabei in etwa 1,20 € berechnet, das hat man ja meist vorrätig, und benötigt keine ganze, neu zu kaufende Packung.

BE-Technisch ist nur die Speisestärke relevant, und aufgrund der geringen Menge, die auf die Portion entfällt, nicht berechnungspflichtig. Die Beilagen aber schon.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Huhu
Nun, da ich zur Zeit meinen Sohn beherberge und nicht so genau wusste, was ich heute kochen soll, werde ich mal dein Gulasch probieren. Klingt gut und hat mir - vorbereitungstechnisch - den Tag gerettet.
Ich hoffe, alles funzt auch mit jeweils der Hälfte an Zutaten...
Rezepte finde ich immer gut

Anonym hat gesagt…

Moin,
super Rezept, ist so ähnlich wie meins. Noch einen Tipp: wir haben seit 10 Jahren einen Dampfkochtopf, in dem ich das Gulasch fertig schmore, was ungefähr 25 Minuten dauert. Einzige Regel: Salz erst nach dem Garen dazu geben. Und die Paprikastückchen und Pilze müsste man auch nach dem Garen dazu tun, wenn sie nicht ganz zerkocht sein sollen, oder aber das Gerät erst mal von der Platte nehmen und dann noch mal 3 Minuten hochfahren.

Das spart ne Menge Strom und bietet sich an, wenn man Riesenhunger hat oder es sonst mal schnell gehen soll.

Schönen Sonntag!
E. aus H.