Donnerstag, 20. März 2008

Verschiedenes, darunter Spuk und Freitage


Ich hab mal in einem Spukhaus gewohnt. Da gab es zwar keine umkippenden Möbel, aber dafür eine Atmosphäre, die einem das Mark in den Knochen gefrieren ließ, und ich kannte den Geist mit Vornamen. Nicht wahr, Ursula Josephina? Auch nach 10 Jahren schwöre ich, bei allem, was mir heilig ist (nicht vieles, aber dafür ist es sehr heilig) dass sie da war. Dass sie mir übel nahm, ihren Platz eingenommen zu haben. Sie saß auf meiner Schulter und kritisierte. Nörgelte, meckerte, maulte, tagein, tagaus und ich konnte ihr nichts recht machen.

Sieben Jahre habe ich das ausgehalten, dann war Schluss mit dem bösen Spiel.

Als ich längst woanders wohnte, bin ich noch einmal zurück gekehrt, weil angeblich eine Überschwemmung in dem Haus war, nach einem Starkregen.

Noch heute glaub ich, dass es nicht das Regenwasser war, das sich im Keller gesammelt hat, sondern Tränen des Zorns, weil ihr Opfer ausgezogen war und wir sie alle allein gelassen hatten. Ich hatte ausreichend Gelegenheit, mit ihr zu reden, während ich den Keller trocken gelegt hatte, denn der Besitzer des Hauses (mein baldiger Exmann) blieb, wie immer zu dieser Zeit, leider im Stau stecken und kam erst dazu, als alles erledigt war.

Ich habe ihr meine Meinung gesagt. Dann habe ich meinen Schlüssel durch den Briefschlitz geworfen und bin gegangen.


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Was mir heutzutage das Blut stocken lässt ist mein Bildschirmschoner mit Soundtrack.

Wenn der sich einschaltet, hört man einen Mann sich räuspern. Ich bin meist allein in der Wohnung, und manchmal lasse ich den Rechner an während ich eben das Bad putze oder so. Es fällt mir oft bald der Lappen ins Klo, wenn plötzlich im Arbeitszimmer jemand hüstelt. Das passiert immer und immer wieder, und jedes Mal erschreck ich mich beinahe zu Tode.

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Nachdem ich bei einer anderen Bloggerin gelesen habe, dass eine pointiert vorgetragene Strittigkeit (braucht jemand ein neues Wort? Anfragen bitte an die Redaktion) einem schnell viele Leser eintragen kann, egal wie ausgewogen und wunderprächtig der eigene Blog sonst ist, und egal, wie poetisch das eigene Denken zu sein pflegt, überlege ich verkrampft, welche gemeine, ruchlose Lüge ich hier verteidigen könnte. Hat jemand eine Idee? Salamivergiftung als lange von der Metzgerinnung vertuschte Todesursache? Irgendeine Urban Legend, die ich behaupten kann, selbst erlebt zu haben? Keiner mit Spinne-in-Yucca-Palmen-Erfahrung?

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Noch n Gedicht


Es hast, es grünt, es ostert sehr,

es schießen wild die Knopsen*

und in der Wiese grünem Hain

sieht man Kaninchen hopsen.


Die Sonne scheint, die Wolke eilt

die Bächlein ringsum brausen,

und von dem ganzen Märzenscheiß

kriegt manchereins das Grausen.


Das Jahr vergeht im Schnelldurchlauf

an einem einz’gen Tag

und -Frühling hin und Frühling her-

das ist, was ich nicht mag.


Morgens Reif auf Autoscheibe,

Winterreifen, Heizung warm

Gegen Mittag Tropenhitze

um zwei dann Unwetter-Alarm.


Ist das jetzt das Klima-Chaos?

Liegts an mir, dem Umweltschwein?

Oder ist das schlicht und einfach

der April, nichts obendrein?




Okay, ich geb zu, ich hab schon witziger gedichtet. Aber man beachte die Lautverschiebung in der ersten Strophe. Die mit dem Sternchen, die ist nämlich kein Tippfehler.

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Freitage kommen auch noch vor- oder sollten es. Bis mir dann klar wurde, dass mein Lobgesang auf den Freitag ein wenig verfrüht gekommen wäre. Wir haben nämlich erst Donnerstag.



In diesem Sinne. Schönen Tag noch.






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