Donnerstag, 6. März 2008

I’m walking

Yes, indeed.
Der Park in der Nähe meiner Wohnung hat mir bisher so überhaupt nicht gefallen. Irgendwie kahl, irgendwie trotzdem durcheinander und halt eben merkwürdig.
So ganz anders als der Wald und der Park, in denen ich sonst immer herumgelaufen bin.
Also habe ich monatelang, seit ich meine Neujahrsvorsätze ausgedruckt und an die Pinwand gehängt habe, mich ins Auto geschwungen (!) und bin zum „alten“ Park gefahren.
Letzten Sonntag dann, als ich so richtig unmotiviert war, hatte ich die Wahl zwischen zu Hause bleiben und unzufrieden vor mich hin zu schmoren, oder einfach loszulaufen. Das Auto zu nehmen kam nicht in Frage.
Vor der Tür dann die Entscheidung, links oder rechts zu gehen. Und in einem offenbar hellen Moment habe ich dann beschlossen, dass der Preis heiß und links die richtige Richtung ist.
Die vielen auf den Füßen verbrachten Stunden der letzten Monate haben dann auch ihre Wirkung gezeigt. Die erste Auswirkung, ein ungefähr verdoppeltes Tempo, hab ich registriert, als ich den Ort erreicht habe, wo ich sonst umgekehrt bin. Früher habe ich für die Strecke eine halbe Stunde gebraucht, und mir taten schon die Füße weh- diesmal war ich nach 15 Minuten dort, gerade warmgelaufen und voller Motivation, mehr zu sehen.
Also bin ich nicht umgekehrt, sondern habe eine Abzweigung genommen, die ich noch nicht kannte, und bin im eigentlichen Park gelandet, in dem es mir wirklich gut gefallen hat.
Auch dieser Teil ist anders als der Park, der mir seit Kinderjahren vertraut ist, ohne die Durchblicke und sich plötzlich öffnenden, weiten Flächen. Dichter bepflanzt, und mit einem anderen gärtnerischen Anspruch, so kam es mir zumindest vor.
Aber sehr sehenswert, summa summarum. Leider hat meine Kamera vor einigen Wochen den Geist aufgegeben, und ich hab bisher vergebens versucht, sie wieder zu beleben. Sonst hätte ich jetzt ein paar Fotos eingestellt.
Das Laufen tut mir ungemein gut. So gut, dass ich es gezielt nutze, wenn ich merke, dass ich von irgendwelchen Gedanken und Grübeleien gefesselt bin, um den Kopf wieder freizubekommen. Diese Entwicklung ist deshalb so erstaunlich, weil ich nicht nur schnell Probleme mit den Achillessehnen habe, sondern auch mit Durchblutungsstörungen in der rechten Beckenarterie, die schnell mal für Schmerzen sorgen, oder für ein übles Taubheitsgefühl im rechten Fuß.Da die Blockade jedoch im Becken sitzt, ist der Gefäßdoc der Ansicht, dass sich wegen des vorhandenen Platzes leicht andere Blutgefäße bereit finden, die Arbeit der verengten Gefäße zu übernehmen. Das bedeutet Training, damit die Arterien sich entsprechend der benötigten Blutmenge zu erweitern lernen. Und offenbar scheint es zu funktionieren. Von dem Hinken nach hundert Metern bin ich inzwischen reichlich entfernt. Anderthalb Stunden konnte ich am Sonntag beschwerdefrei laufen, trotz diverser Walkingeinlagen (okay, nur wenn keiner hinsah, und auch ohne Stöcke). Drei kurze Strecken bin ich gejoggt. Jau, ich.
Sehr kurze Strecken nur, und wirklich unter Sichtschutz, und so langsam, dass ich genauso gut hätte auch weiter gehen können.
Aber immerhin.
Das Bein schmerzt nicht, die Achillessehne gibt Ruhe, was will der Mensch mehr?
Ach ja: Da war noch was… das Abnehmen. Ich sagte so was mal.
Es ist nicht nur das Laufen, es ist sicherlich auch der Verzicht auf meine alte Lieblingsdroge, den Käse.
Seit ich gehört habe, dass dieser Kasomorphine enthält, hab ich drauf verzichtet. Plötzlich hatte ich eine Erklärung dafür, warum ich nicht aufhören konnte, welchen zu essen, wenn ich einmal angefangen hatte. Zumindest hab ich mir das so eingebildet.
Jedenfalls ist das das einzige, was ich (abgesehen vom Laufen) geändert habe.
Trotzdem bin ich seit Mitte Januar um 8,5 Kilo leichter geworden. Stetig, hundert Gramm für hundert Gramm.
Kuchen gegessen hab ich trotzdem, und auch ab und zu ein Bierchen getrunken.
Komischerweise ist seither aber der Jieper auf Süßes beinahe weg, und ich habe richtig Spaß an vernünftigem Essen.
Und natürlich fällt mit jedem fehlenden Kilo auch die Bewegung leichter.
Heute ist Donnerstag, und ein langer Bürotag. Ich werde wohl trotzdem auf dem Nachhauseweg am Park anhalten und eine Runde spazieren gehen.
Und vielleicht wirklich am Sonntag mal versuchen, zu walken.
Wünscht mir Glück :-))

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Manno Frau,
Du läufst einem ja mit Riesenschritten davon, und ich sitze nach der Arbeit immer noch mit Haribos im Schälchen vorm Fernseher. Das muss ich unbedingt ändern. Unsere Waage ist kaputt, morgen geh ich mal zu Tchibo und frage nach ner neuen Lithium Batterie (ob die sowas auch haben? Müssten sie doch eigentlich, wenn sie dort auch die Waagen verkaufen.

Voller Bewunderung,
E. aus H.

Lily hat gesagt…

Hm- Batterien bei Tchibo? Da bin ich mir alles andere als sicher; ich glaube, ein Baumarkt oder ein Elektroladen haben da eine größere Auswahl.
Bewunderung ist übrigens gar nicht nötig, nicht für etwas, was mir mehr Spaß macht, als ich mir vorstellen konnte ;-))
Viele Grüße,
Lily.