Samstag, 27. September 2008

Manchmal






So manches Mal passieren Dinge merkwürdig parallel, scheinen Zusammenhänge sinnverheißend und so- man kann das auch Tarot-Effekt nennen.

(Jede(r), der schon mal Silvester von einer Person, die sich dazu berufen fühlte, die Karten gelegt bekommen hat, kennt den verzückten weggetretenen Gesichtsausdruck, wenn wieder jemand sich erkannt fühlt in den doch teils unter erheblicher Kryptizität leidenden Karten-Texten).


Aber um Tarot geht’s hier eigentlich grad mal gar nicht.


Vielmehr gibt’s momentan für mich einen Grund, mich mit alten Fotos zu beschäftigen. Was mich zunächst mal dazu gebracht hat, festzustellen, dass ich unter Fotoschwund leide (da waren definitiv mal mehr, aber sicher doch!).

Keines der vergangenen personenstandstechnischen Ereignisse hat sich in irgendeiner farbigen oder auch grau in grau gehaltenen Aufnahme zu einer Erinnerung aufgeschwungen, zum Beispiel.

(An dieser Stelle bitte ich um eine kleine Pause- ich muss mal eben den Satz entwirren... Danke).


Eines der übrig gebliebenen Exemplare (Fotos, nicht Ehemänner) schmückt das vorige Posting (kann mich nicht entscheiden, ob Posting nun Neutrum oder Maskulinum ist, also wechsle ich, wenn es mir beliebt) und sagt nur aus, dass ich damals erschreckend wenig Haare hatte. Irgendwer hatte einen grauenhaften Geschmack bei der Auswahl dieses ...Schürzchens. Wir hatten einen Laufstall.


Was wollte ich noch sagen?


Koinzidenzen.


Steffen hat mich neulich auf diesen wunderbaren Blog aufmerksam gemacht, voller betrachtenswerter Fotos, ausgesprochen gut erzählten Geschichten und scharf beobachtetem Alltag. Letzterer ist ebenso brillant formuliert ins Netz gestellt. Ich muss gestehen, mich packte der Neid.


Eine Weile hab ich mich durch die Archive gelesen, und bin gerade damit fertig.


Die privatpersönliche Lily-Beschäftigung mit Fotos könnte man natürlich angesichts der Fotos beim Herrn Merlix und der Dame Herzdame als Anlass für die gefühlte Koinzidenz werten- aber weit gefehlt. Das da ist Kunst, meine Lieben. Sowas kann ich nicht.



Es sind die Texte.

Merlix schreibt sehr (ich kram gerade nach einem passenden Adjektiv, ach ja: ) mitnehmende Erinnerungen aus seiner Jugend, die den obligatorischen „willichauch, willichauch, will ich auch!!“ bei mir ausgelöst haben.

(Darunter leide ich immer, wenn ich irgendwo wieder ein/en Blog ausfindig mache, der/das in Kürze meine keinesfalls schmächtige Lesezeichen-Sammlung verstärken wird.)


Jedenfalls.

Die sich anschließende Suchaktion nach eigenen Kindheitserinnerungen brachte ungefähr soviel Ergebnisse wie die Foto-Suche.

Wenige, bis gar keine.

Was ein Grund für die Fotosuche ist, und mir auch schon bekannt war. Der zweite Grund hierfür ist die beste Therapeutin von Allen (tm), die mir beim Erinnerungen suchen helfen will.


Was ich sagen möchte:


Zufälle gibt’s... Herrje.


Genaueres Betrachten der Fotos, so wenige es auch sind, hat dann die Erinnerungen von vorhin hervorgerufen.


Mal ehrlich- Kann man sich wirklich an so was erinnern?


Und - on a totally unrelated basis: Warum rattert mein Scanner plötzlich so ominös?

(Wenn man ihn schlägt, hört er allerdings auf)



Fragen über Fragen!




Ich geh jetzt schlafen, ich glaube, das wird Zeit.



Eine schöne Nacht


wünscht euch und sich




Lily



Ach, im Büro schenkte man mir heute ein Feuerzeug. Das ist doch was. Montag geh ich wieder hin!






4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bewusste Erinnerungen mit Bildern und Filmen im Kopf gibt es erst dann, wenn man sowas wie ein "Ich" entwickelt hat und wenn man schon sprechen kann, also ungefähr mit 3 Jahren.

Davor gibts nur Diffuses, Düfte, Geräusche, zwecklos, sich an sowas bewusst erinnern zu wollen. Obwohl natürlich alles noch irgendwo gespeichert ist.

Super Blog, das glückliche Kind wird sich später sicher nicht an diese Zeit erinnern, aber seine Eltern können ihm dann die Geschichten dazu erzählen - tolle Fotos!

Anonym hat gesagt…

Ich war da, bei der "Blog-Lesung" (wusste bis dato gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt) und komme eben zurück (sach ich doch immä, Hamburch ist die tollste Stadt überhaupt in Deutschland.

Merlix ist wie er schreibt, scharfsinnig, trockener Humor, und hat die wunderbare unveröffentlichte Geschichte "Saisonende" aus seiner Zeit als Teenager in Travemünde vorgelesen. Seine Herzdame und sein kleiner Herzbube waren auch da, der Kleine hat zur Stimme seines Papas die passenden Geräusche gemacht, total süß.

Danke für den Tipp! Das hat mich inspiriert und außerdem bin ich ab heute Merlix-Fan.

Anonym hat gesagt…

Ist das eigentlich unhöflich zu lange Kommentare zu schreiben? Kürzer kann ich manchmal nicht, sorry!

Lily hat gesagt…

Wieso lang? Die sind doch nicht lang.
Ich weiß gar nicht, ob man hier unbegrenzte Längen schreiben kann, aber bis dato fand ich noch keinen von dir oder jemand anderm zu lang geraten.
Keep on commenting...

pretty please.

Lily