Montag, 8. Juni 2009

Momente von heute

-etwas Schreckliches über einen Menschen erfahren, den man bewundert. Und feststellen, wie hilflos man ist, wenn man weit weg ist und keine Möglichkeit hat, in irgendeiner Weise zu helfen. Nicht nur, weil man weit weg ist, sondern auch, weil man keine Ahnung hat, wie helfen. Sich beschissen fühlen.


-eine alte Freundschaft mit einer kurzen Fahrt und einer Stunde Zuhören wieder zum Leben erwecken. Feststellen, dass man gefehlt hat. Verwundert sein.


-ein kitschiges Lied aus der eigenen Vergangenheit hören (Poor Man’s Moody Blues, Barclay James Harvest). Es immer noch schön finden. Den eigenen Musikgeschmack lieber nicht näher untersuchen.


-beim Friseur von einer jungen Frau bedient zu werden, die sehr, sehr schön ist. Nicht auf diese gestylte Friseur-Art... sondern in einer Weise, dass man sie immer nur anschauen möchte. Leider geht das ohne Brille nicht so gut, und aufdringlich ist das auch.


-anschließend feststellen, dass die Kollegin der schönen jungen Frau einem eine Vorstadt-Metzgersgattinnen-Frisur geföhnt hat. Man hat ihr freie Hand gelassen- nur um festzustellen, dass sie einen offenbar für langweilig hält, und für alt genug, die Haare so tragen zu wollen. Grrmpf.


-da man selbst bemerkt hat, dass das nicht sehr schmeichelhafte Licht beim Friseur Falten zeigt, wo sie nicht hingehören (ich hab sie lieber in der Jacke als im Gesicht, danke schön!) anschließend ein kleines Vermögen beim Creme- und Kosmetik-Fachmarkt abliefern und dieses in einigen winzigen Döschen nach Haus tragen.


-der Katze dabei zu sehen, wie sie im hohen Bogen vom Gefrierschrank kotzt. Seufzen. Putzen. Sich sicher sein, dass die Anzahl der Katzen hier stetig abnehmen wird. In den nächsten Jahren.


-den ganzen Tag lang Rückenschmerzen haben, weil der Job als Wahlvorsteher auch beinhaltete, einen ca. 30 Kilo schweren Koffer mit Wahlunterlagen, Stimmzetteln und Kram mehrere Treppen hinauf und hinunter tragen zu müssen. Lange drüber nachdenken, welcher Arzt mich für den nächsten Einsatz krank schreiben soll.



-Frieren und erkältet sein, den ganzen Tag, und außerdem müde.


Außerdem: Stets die Eure sein.




Lily

3 Kommentare:

Time hat gesagt…

das klingt nach einem wahrhaft besch... Tag. Naja, ohne die würde man die anderen gar nicht zu schätzen wissen. Verfroren und schlecht gelaunt waren heute übrigens alle. Nicht nur die Wahlvorsteher. Montag, Ekelwetter und in Deinem Fall auch noch Friseur (guck mich an, mir geht´s auch nicht besser, ich habe wieder den Haarschnitt für kleine Jungs) das ist einfach zuviel für´s sonnige Gemüt. Kein Wunder, dass da die Katzen kotzen, die sind einfach direkter in ihrer Meinungsäußerung.

Etosha hat gesagt…

Baldiges Besserfühlwünsch!
Aber der Freund, dem du gefehlt hast... es gibt doch immer ein kleines Stück blauen Himmel. :)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

Ich mag Wahlvorstände, jedenfalls meinen hier in Kiel. Die haben mir sogar das Frauenwahlrecht zugestanden, obwohl ich doch mein eigener ExMann bin. Echt nett, oder?!
Herzliche Grüße aus Kiel

PS: toller Blog, ich bin ab sofort eine neue Stammleserin.