Donnerstag, 17. April 2008

Jetzt mit Krimis.

Kennt außer mir noch einer Reginald Hill? Muss wohl- sonst gäb es keine Taschenbuchausgaben seiner Bücher. Ich freu mir gerade ein Loch in den Bauch, weil ich für günstiges Geld zwei Bücher von ihm bei *bay ersteigert habe.


Ermittelnde Behörde in seinen Bänden ist die Kriminalpolizei Mid-Yorkshire, vertreten durch den dicken, politisch unkorrekten, erfrischend unverschämten Chef Andrew Dalziel (der gern drauf aufmerksam macht, dass man seinen Namen „Dii-ell“ ausspricht), seinen Detective Chief Inspector Peter Pascoe, ein bisschen Schöngeist, ein bisschen Sarkast, verheiratet mit der Schriftstellerin Ellie P., den hässlich-brillanten schwulen Sergeant Edgar Wield und die sich mit ihrem katholischen Glauben und der Männerwelt herumschlagende Shirley Novello.


Dieses Quartett nun trifft auf teilweise bizarre Gestalten, wie den Literaten Francis Xavier Roote, der seinen Doktorgrad im Knast erworben hat, die Kräuter rauchende Erbin eines alten Herrensitzes, verschwindende Polizisten und marodierende Äffchen, ungewöhnliche Serienmörder und unbeirrbar anarchistische Wohltäter, arrogante Buchhändler und fremdgehende Postfilialenleiterinnen- alles ganz normale Leute, irgendwie.


Die Handlungen sind nicht nur gut erzählt- sie sind dies auch in einer Sprache, die zu lesen ein Genuss ist.
Zudem ist er bisher nicht in die beliebte Serienkrimi-Falle getappt- nämlich das Privatleben seiner Protagonisten so aufzublähen, dass das ganze auch als sentimentaler Beziehungsroman durchgehen könnte, garniert mit ein paar eher uninteressanten Morden.


Zusätzlich zu den eigentlichen Handlungsfolgen gibt es in den Büchern, die ich bisher von ihm gelesen habe, noch mindestens eine ergänzende Nebenhandlung- vielleicht kann man das auch Rahmen nennen oder roten Faden. So ganz sicher bin ich mir nicht, was die Kategorisierung zum Beispiel des Nix-Themas in „Das Dorf der verschwundenen Kinder“ betrifft, oder die Rolle der „Sibylle“ in „Das Haus an der Klippe“.


Aber das ist gar nicht schlimm, denn das erhöht die Lust dazu, die Bücher ein zweites oder drittes Mal zu lesen. Jedenfalls gehören sie bei mir zu den Krimis, die sozusagen die Tapete meiner privaten Lesekammer bilden. Und zu denen, die ich mir von Anfang an nicht ausleihen konnte, sondern die ich besitzen MUSSTE. Damit ich sie dann lesen kann, wenn ich das will, und nicht, wenn irgendwer sie gerade im Regal stehen hat.


Was lest ihr gerne?

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das letzte Buch, was mich vom Hocker gerissen, die Fingernägel hat abkauen lassen und mich eine schlaflose Nacht gekostet hat war "Fräulein Smilla's Gespür für Schnee" von Peter Hoeg, könne man als Krimi durchgehen lassen. Ist zwar schon ein paar Jahre her, aber vielleicht kennst Du es ja noch nicht.
Zuletzt habe ich die Wallander Krimis von Henning Mankell verschlungen, aber jetzt habe ich genug davon, weil sie mir mein romantisches Schweden-Bild zerstört und kaltes Grausen ausgelöst haben.
Wenn man auf skandinavische Krimis abfährt, kann ich Dir auch die Romane von einer Journalistin namens Liza Marklungd empfehlen, insbesondere "Paradis", mit dem ich angefangen bin:
http://www.perlentaucher.de/artikel/1078.html

Schönen Tach auch!
E. aus H.

Anonym hat gesagt…

...oh sorry zwei peinliche Schreibfehler:

Liza Marklund

"Paradies"

E. aus H.

Lily hat gesagt…

Jaja die Smilla :-) Ich hab sie auch gelesen, und irgendwo steht sie auch noch im Regal.
Mankell löst aus unbekannten Gründen bei mir ein großes, böses Schlafbedürfnis aus. Das hat nichts mit Skandinavien zu tun, denn die Finnen zum Beispiel les ich recht gern, und weiter im Norden die Isländer auch (Indridason? Oder wie schrieb der sich?).
Marklund hab ich gelesen, und fand die auch ganz unterhaltsam.
Eine meiner Lieblingsautoren ist Laurie R. King, http://de.wikipedia.org/wiki/Laurie_R._King
Die kann ich wirklich nur empfehlen.

Winke nach H,

Lily

Anonym hat gesagt…

Ich mag die Eifel krimis von Jacques Berndorf. Und weibliche Krimiautoren, wie Sue Grafton und Janet Evanovich . Und Fraeulein Smilla ist schon wirklich seeeeehr lange her

Anonym hat gesagt…

Mit Krimis kann ich leider gar nicht dienen - ist schon ewig her, dass ich welche gelesen habe. Aber vielleicht solltest du mal einen schreiben. Bei deinem Schreibstil würde ich mir den sofort kaufen. :-)

Anonym hat gesagt…

Ja, dann werd ich auch mal einen Krimi lesen! Ich sag ja die ganze Zeit: schreib nen Roman ;-)
Ich trau mich gar nicht zu sagen was ich lese...ganz einfache Kost á la Kerstin Gier! Aber sehr lustig! :-)

Lily hat gesagt…

Ich würd ja soooo gerne einen Roman schreiben. Aber das, was ich zu sagen habe, erschöpft sich bis dato in kurzen Sachen, manche hier kennen meine Kurzgeschichten. Aber ich glaube, für einen Roman fehlt mir der lange Atem. Und die Zeit. Leider.
Aber wer weiß...
;-)
Lily