Samstag, 25. Juli 2009

Jetzt mit Haaren, oder auch ohne.

Seit Tagen geistert mir die Idee durch den Kopf, eine Fortsetzungsgeschichte hier im Blog zu schreiben, mit dem Titel: James, der haarige Töpfer. Oder auch Wolfgang, der haarige Selbige.

Leider wäre das nur eine Gelegenheit, das lahme Wortspiel „Hairy Potter“ anzubringen. Und, ihr Lieben: Das reicht nicht. Bei weitem nicht.

Also muss die Fortsetzungsgeschichte noch eine Weile auf sich warten lassen.


Was nicht heißen soll, dass sonstigen Blogeinträgen immer bessere und tragfähigere Ideen zu Grunde lägen. Im Gegenteil, manchmal ist es nur eine kleine alte Dame mit rosa Taschenschirm.


Aber, wie regelmäßige Leser wissen, hält mich das nicht ab von wortreichen Ergüssen, im Gegenteil. Manchmal glaub ich, je kleiner und fitzeliger das Thema, desto eher kann ich mich hinein verbeißen.


Ergo folgt jetzt ein Posting mit klitzekleinen Schnipselchen.


Im Zuge des geplanten Besuchs eines Lichtspielhauses (zwecks Ansehens von HP 6) habe ich mich ordentlich vorbereitet, in dem ich erst Teil sieben noch mal gelesen habe, und dann Teil sechs. Dann noch mal, der guten Ordnung halber, Teil sieben.

Dann habe ich mir alle bisherigen HP-Filme noch einmal angeschaut, auf meinem antiken Fernseher mit der 50 cm Bildschirmdiagonale. Ein Genuss... sähe anders aus.

Jetzt kann der Halbblutprinz kommen, ich bin gewappnet.


Beim Ansehen der ersten fünf Filme und auch bei der- zugegeben bereits mehrfach stattgefunden habenden- Lektüre der Bücher ist mir aufgefallen dass man als Zauberschüler niemals duscht oder sich wäscht oder auch nur die Zähne putzt- immer springen die Protagonisten -schwups- aus den Betten direkt in die Umhänge. Müsst ihr mal drauf achten. Man schläft gleich im T-Shirt, so dass keine großartigen Aufrisse nötig sind, und dann schreit Hermine: „Los, Ron, zieh dich an!“ und auf geht’s.

In Teil sieben wird an einer Stelle erzählt, dass dem Room of Requirement, in dem die in Hogwarts verbliebenen Reste von Dumbledores Armee kampieren, erst ein Badezimmer „gewachsen“ ist, als die Mädchen einzogen. Also, im Original steht die Formulierung„sprouting a bathroom“- was ich eine entzückende Idee finde. Ich bräuchte auch noch eins, für Gäste. Wenn ich oft genug Gäste habe, wächst meiner Wohnung dann eines? Mit Bidet? Und Dusche? Bitte. Ganz lieb Bitte-Bitte. Nein?

Menno.

Ansonsten haben die Schulpräfekte ein eigenes Badezimmer. Das sieht aber antik aus, und wird wohl nur benutzt, wenn Trimagische Champions ihre Eier baden. (Es handelt sich bei diesen aber nicht um die klassische Hodenbadegruppe, die in den Achtzigern ihr Unwesen trieb...Ihr wisst schon, was ich meine. Und wenn nicht: Folgt dem Link!).


Also, die Hygiene ist @Hogwarts nicht besonders stark ausgeprägt.

Dafür hat niemand Pickel. Erstaunlich. Ein ganzes Schloss, bis zum Rand mit Pubertisten gefüllt, garniert mit dem ein oder anderen Lehrer- und es gibt keine Mitesser, keine rosa Riesen, und auch sonst nichts Neues an der Pickelfront. Aber eigentlich ist das nicht weiter verwunderlich. Auch Hanni und Nanni hatten nie Pickel... Ich glaube, ich hätte meine Eltern zwingen müssen, mich auch ins Internat zu geben. Mir wäre so einiges erspart geblieben.

Niemand kann behaupten, diese exorbitante Pickellosigkeit habe etwas mit Magie zu tun. Wenn das so wäre: Warum hat Snape dann fettige Haare? Wäre doch nicht nötig. Er kann nicht nur zaubern, und das ziemlich gut, sondern er hat auch noch einen eigenen Chemiebaukasten, und so ein magisches Haarwaschmittel (Schau ma, dunkler Lord, seit wir Fettex nehmen, fällt dein Haar noch viel schneller aus!) kann doch nicht das Problem sein.

Aber nein, er ölt, leise weinend, vor sich hin.

Was mich zu der Überzeugung bringt, dass das fettige Haar ihn als Outcast, als Bösewicht, als Doppelagenten kennzeichnet. Und der Böseste Von Allen ist glatzköpfig*

Und sonst?

Harry hat eine unbeherrschbare Mähne (in Film fünf allerdings zugunsten einer Art Crew Cut aufgegeben), Hermine wallt munter über alle Zopfspangen. Dumbledore muss aufpassen, nicht auf Haupthaar und Bart zu treten, und die Weasleys sind sämtlich ginger heads, also Rothaarige.

Mrs Rowling zeigt also eine gewisse... Fixierung.

Da liegt der Kalauer „Hairy Potter“ doch ganz schön nahe, oder?

Wollte ich auch nur gesagt haben.



Lily.


*Der Böseste Von Allen ist auch nasenlos, aber das ist eine andere Geschichte... Wenn man von besagtem Schloss voller Pubertisten angegriffen wird, die noch dazu alle nicht duschen, dann kann es sich dabei auch um reinen Selbstschutz handeln. Armer Lord Voldemort.

8 Kommentare:

Meise hat gesagt…

Ha, ich würde nicht nur ein zusätzliches (großes) Badezimmer sprießen lassen. Hätte da viiele Ideen, wie man meine Wohnung ausweiten könnte. Für die gleiche Miete - versteht sich!

Lily hat gesagt…

Ich muss sagen, bis auf das Bad bin ich zufrieden. Aber das ist wirklich sehr klein. Und fensterlos, aber das ist nicht ganz so schlimm, da braucht man nicht so viel zu heizen im Winter. Manchmal allerdings wünsche ich mir eine schöne Abstellkammer. Denn: Im Bad steht eins der Katzenklos. Das stört mich wenig, normalerweise. Außer ich liege gerade in der Badewanne...

Falcon hat gesagt…

Ha-ha-halt!
In Teil vier ist ausdrücklich von einem Badezimmer für Vertrauensschüler die Rede - da wo Harry den Tip von der maulenden Myrte bekommt.
Allerdings sind diese Badezimmer bei weitem nicht so heimelig wie das eigene - dafür aber mit Wannen ausgestattet, in denen andere ganze Schwimmweltmeisterschaften austragen würden.
Wir haben das Katzenklo im Gäste-WC geparkt. Da stört es natürlich deutlich weniger.

Falcon hat gesagt…

Übrigens - auf Burg Schreckenstein (meien Jugendlektüre) gab es aber Baderäume. Und die wurden auch fleißig benutzt.

Lily hat gesagt…

Klar ist von dem Bad die Rede in Teil vier, lieber Falcon. Das ist das, was ich meinte mit dem Bad, in dem die Trimagischen Champions du-weißt-schon-was baden. Nämlich die Eier, die sie von den Drachen erbeutet haben.
Leider ist mir als Übersetzung für prefect nur Präfekt eingefallen, anstelle von Vertrauensschüler- muss noch ein bisschen an meinen Übersetzerkünsten arbeiten.

Lily hat gesagt…

Pflog man auf Schreckenstein denn des Gepickeltseins?

Meise hat gesagt…

Gab's da nicht auch eine (eine!) Schülerin in Hogwarts, die Pickel hatte?

Lily hat gesagt…

Ich glaube, es war wirklich nur eine- und zwar die Freundin von Cho Chang, die Dumbledore's Army verraten hat. Auf deren Stirn stand in Pickeln geschrieben: Verräter.
Die reine Haut ist demnach auch gleichzeitig Ausdruck reiner Gesinnung... Und vermutlich hat Snape auch nur fettige Haare, damit man ihn nicht dran festhalten kann.
Große Zähne hingegen sind (bei Hermine) Symbol für viiiel Wissen, und ein vorlautes Mundwerk.
Ich glaube, die optische Symbolik bei Joanne K. verdient, dass man sie näher betrachtet.