Sonntag, 31. Mai 2009

Kleingartenanlagen

haben ihren besonderen Charme.
Der Platz für die Fauna sieht nicht besonders kuschelig aus:



aber die Flora hats besser, auch wenn sie am Zaun sitzen muss.





Weiß jemand, ob das blühender Rhabarber ist?




Der Himmel überm Ruhrgebiet- Land der tausend Feuer. Ach nee, das ist längst vergangen, heute bestimmt jemand anderes, wann und was am Himmel leuchtet:




Um mal den Herrn Klapsenschaffner zu zitieren:
So siehts aus, Herrschaften!

Schöne Pfingsten,

Lily

ohne eigene worte :-))




stets die Eure,


Lily

Freitag, 29. Mai 2009

Zorn

Ich könnte ganz locker aufhören zu rauchen- wenn ich mir nicht unentwegt Sorgen wegen meiner Umwelt machen müsste.
Ja, eigentlich ist das Rauchen, mein Rauchen, ein Segen für die Menschheit.
Die Personen, die mich hier und jetzt täglich umgeben, und deren Eigenheiten und persönliche Macken ich rauchend gelassen und heiter zur Kenntnis nehme, riskieren nämlich ihr Leben, sofern sie mir in nikotinlosem Zustand über den Weg laufen.
Sofern ich also auf meine Gesundheit achte, riskiere ich die Unversehrtheit unschuldiger Mitmenschen.
Wobei… unschuldig kann man niemanden nennen, der mit geradezu vorsätzlicher Indolenz, Dummheit und Ignoranz, so wie der da vorn, vor mir her läuft.

Harmlos nenne ich das nicht, mit welcher Stumpfheit sich der Typ da links an die Verkehrsregeln hält!

He, du Arsch, wie kommst du dazu, mir die Luft weg zu atmen??

Und ich glaube, der Tusse da hinten muss ich mal erläutern, wo der Hase lang läuft… Das gibt’s doch nicht. Die wird doch nicht…



Leute, ich hab gestern um halb vier meine letzte Kippe geraucht. Sofern jemandem etwas an seiner körperlichen oder seelischen Unversehrtheit liegt, macht er derzeit besser einen Riesenbogen um mich.
Ein Teil von mir bereut schon, dass ich den Kickbox-Kurs im letzten Jahr nicht besucht habe. Und es erschreckt mich, andererseits, wie aggressiv ich sein kann.

Aber ich bin fest entschlossen, nicht wieder rückfällig zu werden. Denn aufhören ist ganz leicht, das schwierige ist, nicht wieder anzufangen.
Bis dahin sollte ich mich möglichst für mich halten.


Stets die Eure,

*grummel*

Lily

Donnerstag, 28. Mai 2009

Die ersten

Bilder. Darunter eines von mir. Ha.
Der Geselle steht im Nebenzimmer auf der Fensterbank:-)



Die zwei stehen auch da:



Und da ist ein Bild von mir, der Kamera und meinem Büro.





Also, alles im grünen Bereich.
Tatsache:

Sie ist da!

Ich hab mir endlich eine neue Kamera gekauft. Nichts besonderes, aber bisher besticht sie durch überschaubare Menüs, und Einstellfunktionen, die man locker auch ohne die Anleitung bedienen kann. Wichtig für mich- ich hab zu Haus noch eine Autofocus (Kleinbild), die leider bis heute nicht die Chance hatte, zu zeigen was sie kann- denn dafür muss man einen Lehrgang machen, so scheint es.
Nun, die hier erklärt sich selbst.
Abgesehen davon scheint die Bildstabilisatoren-Geschichte zu funktionieren, das Display ist gut ablesbar, sie hat einen Sucher, und der Blitz ist leicht abzuschalten. Sie braucht Standard-Batterien, man kann bis 2 cm an das Knipsgut ran, und auch die Aufnahmen mit der Maximaleinstellung (115mm Brennweite) sind ohne Blitz unverwackelt hinzukriegen.
Ich freu mich auf den Sommer, mit der neuen kleinen Canon.
Sie ist „nur“ ein Vorjahresmodell, aber streng genommen bin ich das auch. Aus irgendeinem der Vorjahre :D



Bald gibt’s hier wieder Bilder…


Stets die Eure,


Lily.


PS: Es ist die Canon Power Shot A 590 IS.

Mittwoch, 27. Mai 2009

On fire

Meinen Lieblingstanz tanze ich auf einem Vulkan. Die Füße angenehm warm, den Kopf in den sich bildenden Wolken, selbstvergessen und zerstreut.

Das Grollen zu hören, die zunehmende Hitze zu spüren, den steinigen Abhang zu bewältigen, einen neuen Platz zu suchen, vielleicht an einem Bach, unter überhängenden Weiden, in der Kühle eines Sommermorgens kostet … zuviel Mut.

Dann lieber brennen.

Dienstag, 26. Mai 2009

Promille

Wie ich soeben in diversen, im Internet, bei befreundeten und nicht befreundeten Bloggern hinterlassenen Kommentaren bereits bekannt habe, bin ich deutlich angetrunken und fröne dieserhalb der Redelust, bzw. ihrer elektronischen Variante, der Kommentierlust.
Es gibt halt Menschen, die einfach nie die Klappe halten können.
Wieso sollten sie auch.

Ach ja, es war ein Rosé. Zwei Gläser, um genau zu sein- nichts gutes mehr gewöhnt. Oder sagt man "gewohnt"?

rätselt

Lily

Sonntag, 24. Mai 2009

Wussten Sie schon...

...dass es erheblich zum Alterungsprozess beiträgt, wenn man nach seinem 40. Geburtstag morgens die Brille aufsetzt, bevor man in den Spiegel schaut?

...dass eine Festplatte zu voll sein kann, um sie aufräumen lassen zu können?

...dass eine Katzentatze, die verspielt nach den tippenden Fingern ihrer Sklavin schlägt, dran schuld ist, wenn ein ganzer Haufen markierter Dateien nicht ordnungsgemäß im Papierkorb landet, sondern kopiert und woanders wieder eingefügt wird?

... dass ein Plastiksack, eigens dafür gedacht, unter der Katzenstreu für ein einfacheres Entfernen derselben zu sorgen, als allererstes durch die Krallen der Samtpfoten zerstört wird? Und auch, dass die Streu dann darunter rutscht, und nur noch mit erheblich höherem Aufwand als ohne Sack entfernt werden kann?

...dass die 17.000 Fotos und 9876 Musikdateien in Wirklichkeit nur 170 Bilder und 220 Lieder sind? Selbige sind jedoch mit ausgeklügelter Bosheit unter 17.000 bzw. 9876 verschiedenen Namen abgespeichert (Tippfehler inklusive), durch wild in die Tiefe verzweigende Ordnerstrukturen versteckt und dann vergessen worden.

...die zwangsläufig doppelt bis 14fach vorhandenen Dateien sind dann, und nur dann als solche erkenn- und somit löschbar (oder reduzierbar, je nachdem), wenn man sie alle, alle anhört bzw. ansieht, sich umfängliche Notizen macht und akribisch über den Datenbestand harkt, bis er schön aufgeräumt und sortiert ist. Es gehört dazu, dass zwischendurch der einzige noch funktionierende Kugelschreiber seinen Geist aufgibt.

... die in der Folge sich anschließende Defragmentierung des Datenträgers (halt, das heißt jetzt „Volume“!!!einseinself) gefühlte 14 Stunden dauert?

... ausgerechnet dann, wenn sich dieses aufwändige Unterfangen dem Ende nähert, man soeben ein von Verzweiflung diktiertes Blogposting dazu verfasst und sich deshalb nicht um die Haustiere kümmern mag, sich diese unter Einsatz ihrer gesamten, nicht unerheblichen physischen Energie streiten, über die Möbel und die Sklavinnenfüße (autsch) rasen und im Gefolge dessen den (wacklig sitzenden) Netzanschluss des Computers aus seinem Häuschen ziehen?


Wussten Sie auch...

... dass der Rechner dann abschmiert? Ist klar, oder?

...dass er das mitten im Defrag tut?

...dass der einzige Trost, den man hat, die Dateiwiederherstellung ist, die wenigstens das Blogposting nicht ins Nirwana verschwinden lässt?

...dass das schnelle Tippen seine Tücken hat? Nämlich dann, wenn man so schnell getippt hat, dass OpenOffice noch keine Sicherheitskopie angelegt hat? Die wiederhergestellte Datei ist dann leer. Ist klar. Oder?

Wenn Sie das alles wussten, dann waren Sie heute morgen hier.

Dann haben Sie mich nicht getröstet.

Dann haben Sie nicht ätzende, fiese Bemerkungen anhören müssen, und nicht miterlebt, wie eine Schar geliebter Haustiere dem plötzlichen Tod nur um Haaresbreite entging.


Wenn Sie das alles wussten- dann, ja dann frage ich Sie: Warum haben Sie mich nicht gewarnt, als am Montag morgen mein Fön explodiert ist? Irgendwie hat sich das da schon alles angekündigt.

Und jetzt?
Jetzt werd ich das Defrag neu starten. Bin bloß froh, dass die Festplatten heutzutage nicht mehr ganz so empfindlich sind, was Headcrashes anbelangt.


Einen schönen, zwischenfallsfreien Sonntag zusammen!



Lily

...floating...

es kommt... es kommt unweigerlich. Du rechnest nicht damit. Du bist kühl und gelassen, liegst da und träumst... von einem Strand, an dem kleine Wellen langsam im weißen Sand auslaufen... nichts Böses unter der Sonne...kein Schatten fällt zwischen dich und die tieftürkisfarbene See... aus dem nahebei liegenden Dschungel hörst du das aufgeregte Kreischen der Affen und das Rufen der Vögel... zuerst denkst du dir nichts dabei, und schaust in den Himmel, der sich azurblau über dir spannt und ins Unendliche ausdehnt... dann verspürst du ein Brennen im Nacken, als ob jemand seine Blicke auf dich richtet und dich versengen will mit seiner Energie...das Brennen setzt sich fort, und droht, dich zu erdrosseln... dein Kiefer verkrampft, und aus dem freundlichen Gestirn über dir wird ein erbarmungslos glühender Ball, dessen Flammen du dich nicht entziehen kannst. Du stöhnst, und der Dschungel scheint innezuhalten und zu lauschen.
Dieses Brennen erfasst deine Brust und steigt wieder auf... deine Wangen glühen, und Schweiß läuft zwischen deinen Brüsten in die Magengrube.
Du weißt, was der Sommer bringen wird.
Hitzewellen.
Scheiß-Wechseljahre.

*seufz*

Lily

Samstag, 23. Mai 2009

Gesammeltes

Soeben hat einer meiner Kater eine Watschn kassiert. Weil er nämlich auf meinem Schoß Platz nahm, sich genüsslich ausstreckte, flehentliche Bitten um Kraulen per Gedankenübertragung (und entsprechender Blicke) absonderte und dann... versuchte, mir in die Brust zu beißen. Verrohung der Sitten allüberall.

Wenn mir das nicht den Tierschutz auf die Hütte holt, weiß ich nicht, was ich noch tun muss.

Aber Spaß beiseite.

Der Frühling ist beinahe vorbei, der Mai auch, und alle Leute sind erkältet. Bis auf die, die unter irgendwelchen jahreszeitlichen Pollen leiden, versteht sich. Aber an so manchem Ort hört man außer Husten, Schniefen und Röcheln kaum etwas anderes, geschweige denn Erfreuliches.

So auch letzten Sonntag, anlässlich der Erstkommunion eines verwandten Knaben. Leider war die Geräuschkulisse durch Infektionen der oberen Luftwege in der Kirche nicht laut genug, um das dümmliche Geschwafel einer Herde Jugendlicher hinter uns zu übertönen. Warum die in der Kirche herumsaßen, hat sich mir nicht erschlossen, denn über das Blaumachen und was man dabei erlebt, wenn man sich anstatt in der Schule in der freien Natur, bzw. das, was für die Knaben und Mädels dafür steht, herumtreibt, kann man besser draußen reden. Dann macht das Gejohle auch nicht so einen nachhaltigen Eindruck auf die Umstehenden bzw. Umsitzenden (Wieso gibt’s das Wort nicht?). Da hab ich auch wieder festgestellt, dass es sowas wie Altersmilde gibt: Mein Vater drehte sich irgendwann um, und fragte die Bande, ob sie nicht merkten, dass sie störten. Er war schon sehr genervt, was man an den Vibrationen der Bank spüren konnte. Dafür hat er sich bemerkenswert zurückgehalten. Meine Wortwahl wäre entschieden weniger vorsichtig gewesen, hätte aber auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen geführt. Mit der Taufkerze, auf dem Kirchenvorplatz.

Im Ernst- wenn ich mich so langweile, warum geh ich dann dahin? Haben die nicht genug Mut, ihren Eltern zu sagen, dass es sie einen Scheißdreck interessiert, in der Kirche herumzusitzen?

Ansonsten gab es noch ein gieriges Kommunionkind, prollige Verwandte (von der „anderen“ Seite- was sonst?), leckeres Essen und schönes Wetter. Mit „prollig“ meine ich Aussagen wie „He, Kommunionkind, die Geschenke sind doch echt geil, was? Wieviel Kohle haste denn abgestaubt“ und so weiter. Ach ja, der Hinweis auf die Prioritäten („Die Kohle ist doch echt das Wichtigste“) fehlte auch nicht.

Meine Laune war entsprechend- man hätte mich für katholisch halten können.

Mit mir im wirklichen Leben vertraute Menschen kennen mich, wenn ich schlechte Laune habe. Das ist kein schöner Zustand.

Ich hatte vorgebeugt, und für den Knaben als Geschenk ein Buch besorgt. Ein richtiges. Keinen Gutschein (beim zweiten Gutschein wedelte der Held des Tages damit herum und meinte, O-Ton: Ey, schon wieder son Gutschein-Scheiß). Und vor allem kein Geld- und das Buch hat noch dazu eine Widmung, er kann es also nicht mal mehr zu Kohle machen.

Irgendwie hat mir das den Tag dann doch noch gerettet.

Wobei ich mich schon frage, warum ich hin gegangen bin.

Schließlich wusste ich, was mich erwartet.
Aber vermutlich ging es mir so wie den Jugendlichen in der Kirche: Hab mich nicht getraut, meinen Eltern zu sagen, dass mich das einen Scheißdreck interessiert, da herumzusitzen.


Einen sonnigen Samstag euch allen,



Lily

Mittwoch, 20. Mai 2009

Nachdenkliches

Liebe Kinder.

Es gibt gute Kinderbücher. Es gibt schlechte Kinderbücher.
Von letzteren behauptet man, sie seien a) sentimental, vermittelten b) Trivialitäten und überholte Bilder der Welt und der Gesellschaft und wären noch dazu oft c) sprachlich misslungen.
Nun denn.
Heute trug sich in meinem Leben das folgende zu:
Ich kaufte einen neuen Kratzbaum. Das ist in dieser Wohn- und Lebensgemeinschaft von 5 Wesen (vier davon mit Fell, die fünfte kann einen Rasierer benutzen und zum Friseur gehen) das dritte Mal, dass ein solches nützliches Teil erworben wird.
So weit, so schön.
Ich schleppte also das recht stabile Ding aus dem Auto ins Haus und dann in die Wohnung, setzte es mit inzwischen geübten Handgriffen zusammen und schob den alten, mittlerweile sehr schrottig aussehenden Kratzwald zur Seite. Der neue kam an seine Stelle, der alte wurde zerlegt und zum Abtransport gestapelt.
Immer noch schön.
Der neue Kratzbaum ist weniger massiv, und nicht dunkelblau. Es ist wichtig für Kratzbäume hier, dass sie nicht dunkelblau sind, denn alle Fellträger in meiner Wohnung sind solche von heller Farbe. Das macht, dass dunkelblauer Plüsch immer scheiße aussieht.
Liebe Kinder- Die, die hier schon länger mitlesen, wissen, dass meine befellten Mitbewohner Katzen von Charakter sind.
Das bedeutet, dass sie alle höchst unterschiedlich mit Macken versehen sind.
Da gibt es Karlchen. Karlchen miaut nicht, Karlchen spricht. Wie alle, die schon mal mit mir Zeit bei Skype verbracht haben, bestätigen können. Er lautiert, und manchmal sagt er "Ma-Ma?". Nun gut. *räusper*.
Ansonsten ist Karl ein schlecht erzogener Gauner, ein Dieb und Rabauke, und er beißt. Er ist zwei Jahre alt, also im besten Flegelalter, und ich weiß, er wird sich noch bessern. Deshalb kriegt er nicht nur Schläge, sondern auch was zu essen (Scherz- bitte schickt mir nicht den Tierschutz. Meine Katzen haben es gut. Halt. Bitte schickt mir den Tierschutz. Aber nur, wenn ein wirklich netter, attraktiver Tierschützer dabei ist. Danke.)
Dann gibts Eddie und Paul. Eddie ist dünn, schreckhaft und ein Angstknurrer, der sich von Karl schnell in die Ecke jagen lässt. Eddie schnurrt manchmal, aber meist faucht er oder versteckt sich, wobei er auch faucht.
Paul ist sein Bruder, er ist dick und gemütlich und Karlchens Kuschelfreund. Die beiden sind schwul, jede Wette.
Paul lässt Karlchen immer seine dummen Ideen in die Tat umsetzen (da bin ich mir sicher- wer die beiden beobachtet, stimmt mir da zu). Paul miaut manchmal, und tut, als sei er ein sieben Wochen altes Magerkätzchen. Dabei ist er ein neun Kilo schwerer kapitaler Kater.
Paul und Eddie sind vier Jahre alt, also etwas gesetzter als Karl, aber noch nicht senil.
Schätzungsweise Mitte dreißig, auf menschliches Verhalten bezogen.

Und dann ist da noch Emily, das Sorgenmädchen. Sie ist 16 Jahre alt, bewegt sich wie eine 95-jährige, der böse Buben das Geh-Wägelchen geklaut haben und ist allgemein hinfällig, schläft viel und mag nicht gern dabei gestört werden.

Karl und Paul ärgern sie gern. Was mich aggressiv macht.

Dieser gemischten Gesellschaft wurde also heut der Kratzbaum präsentiert.
Sofern etwas in diese Wohnung kommt, was die Damen und Herren Fellnasen nicht kennen, wird das Neue erst einmal aus sicherer Entfernung beobachtet. Neues Mobiliar macht da keine Ausnahme.
Da sitzen die Herrschaften unten im Garderobenschrank, und drei getigerte und ein gefleckter Katzenkopf schauen um die Ecke, stets bereit, wieder in den Tiefen des Schranks Schutz zu suchen, sollte das, was neu ist, vielleicht ein Drache sein, ein Gauner, ein Monster oder etwas, was nach Tierarzt riecht.
Soweit haben wir also ein Setting, das sehr nach schlechtem Kinderbuch aussieht.
Nach der Sorte mit beleuchtetem, Musik machenden pädagogischen Zaunpfahl. (Bin mir hier mit der Dativ-Akkusativ-Reihe nicht sicher...)
Mit einem Problem, dessen Lösung irgendeine banale Weisheit vermitteln soll.
Und so wie in diesen Büchern war es auch hier:
Die Schwächste hat sich als erste getraut, den neuen Gegenstand anzuschauen.
Megacool wackelte meine kleine, schwache und inzwischen wirklich hinfällige Emily aus ihrem sicheren Versteck (in den Schrank kommt sie nicht mehr, sie sitzt meist drunter) und näherte sich schwankend, aber zielstrebig dem Kratzmöbel. Das roch wohl sehr nach Zoohandlung und den beiden Hunden, die da immer rumlaufen.
Nachdem sie weder angefallen noch gefressen noch sonstwie beeinträchtigt wurde, kamen dann auch die Herren.
Erst der Jüngste, dann die beiden kraftstrotzenden Großkater (jeder von ihnen doppelt so hoch wie Karlchen).

So.
Das ist tatsächlich so wie in einem schlechten Kinderbuch.

Der Schwächste traut sich was.

Hurra.

Die Lehre daraus ist, dass in Jedem Mut steckt. Selbst in kleinen alten Katzen.

Also genau die Art Handlung, über die sich schlicht gestrickte Bücher auslassen.

Auf der Meta-Ebene (krieje mer später) stellen wir jedoch fest, dass offenbar das Leben selbst auch seine Plots aus schlechten Kinderbüchern entnimmt.


Was macht dann -bitte schön- gute Kinderbücher zu guten Kinderbüchern?

Ganz einfach- gute Kinderbücher erkennt man daran, dass Erwachsene sie gerne lesen.


Schönen Mittwoch noch,

Lily

Dienstag, 19. Mai 2009

Bewegende Momente

Donnerstag, 14. Mai 2009

Parallel


Wie wär es doch schön, wenn es für so manche Erscheinungen eine andere Welt gäbe.
Ich mein, gegenüber einigen Exzessen des Internets („Du, ich drück dich jetzt mal gaaaanz fest“) hilft nur a) Zensur oder b) Zensur.
Da wir aber alle keine Zensur wollen: Wie wärs da mit einem parallelen Internet?

Für alle die, die unentwegt Sternenstaub streuen, virtuell Menschen umarmen oder ihre Haustiere nach deren Ableben über die Regenbogenbrücke schicken, damit dann in einem (hoffentlich!) virtuellen Land mit lauter Milch, Honig und pastellfarbenen Blüten Kätzelein und Hundilein über eine Wiese tollen können.
Würg.
Also für die ein Internet II, bitte.
Eine Nummer III könnte man für die vorsehen, die so schlechtes Deutsch in Forenbeiträgen benutzen, dass man sich so manchen Beitrag laut vorlesen muss, um einen vagen Gedanken bezüglich seiner Bedeutung zu erhaschen. Die können eigentlich nicht an einer Realität teilnehmen, denn dazu gehört, dass man sich verständigen kann.

Leider ist der Nachwuchspenner, der heut morgen die benachbarte Schule betrat (in Jogginghosen und Adiletten- es ist eine Realschule) nicht virtuell. Sonst käm er in Abteilung IV.



Einen schönen Tag allerseits,


Lily

Dienstag, 12. Mai 2009

Scheiß-Tage

Gestern war ein solcher.

Fing an mit einem der notorisch schlecht gemachten Bescheide der Universitätsverwaltung (über den sich das Verwaltungsgericht freuen wird- oder auch nicht) , setzte sich fort über eine Auskunft, die mir von meiner Personalverwaltung gegeben wurde (Frage: Welche Ansprüche gibt es bei dem-und-dem Sachverhalt? Antwort: Ergibt sich aus dem Gesetz…. Danke schön auch. Werde ich meiner Kundschaft demnächst auch so mitteilen- scheint ja der neue Stil des Hauses zu sein.)

Die Krönung ereignete sich in der Mittagspause:
Die ExBraut und ich lustwandelten durch den nächsten Discounter in Erfüllung des gesetzlichen Konjunktursicherungsauftrags.
Ebenso unterwegs: Diverse andere Menschen, unter anderem eine Frau mit zwei kleinen Kindern, zwei Mädchen, schätzungsweise drei und fünf Jahre alt. Frau marschiert mit der Älteren vorneweg, die Kleine trödelt hinterdrein- bis ich mich umdrehe und sehe, dass das Kind eine Plastiktüte überm Kopf trägt.
Eine durchsichtige Plastiktüte, runtergezogen bis zu den Schüsselbeinen.
Das Ding sehen, und dem Kind vom Kopf reißen, war ein Vorgang. Irgendwie logisch, sollte man meinen.
Dass das Kind anfängt zu brüllen, wenn eine völlig fremde Frau es anfasst- auch noch okay.
Die Frau, alarmiert, dreht sich um und sieht mich da stehen…
Ich sag: He- das Kind hat eine Plastiktüte überm Kopf
Antwort dieser Frau: Weiß ich! (gefolgt von grenzdebilem Starren)
Ich: Sie wissen aber auch, dass das gefährlich ist?
Antwort: Ja… (Unterton: Und was geht dich das an, blöde Kuh?)

Ich hatte eine dicke, lange Salami in der Hand. Bei der Antwort war ich versucht, einfach mal damit zu werfen. Ich hab sie dann in den Einkaufswagen geschmissen (und später zurück ins Regal gelegt).

Habe beschlossen, in meiner Freizeit Schilder zu basteln, auf denen „Warum??“ steht. Die wird man immer brauchen, scheint mir- solange Leute sich auch mit einem IQ in Außentemperaturhöhe erstens fortpflanzen und zweitens die Kinder auch noch behalten können. Und mit denen raus dürfen.
Und wenn man sie (also die Schilder) nicht mehr braucht, um sie an Straßenrändern und an Häuserwänden aufzustellen, kann man solchen Menschen damit eins überbraten.
Humorlos,

Lily

Donnerstag, 7. Mai 2009

-sans titre-

Manchmal wird das Leben ein bisschen viel, anstrengend und auch ein bisschen nervtötend. Und manchmal nimmt das Chaos um einen herum zu, ohne dass man selbst was dafür kann.
So eine Zeit ist es grad, und das ist der Grund, weshalb ich eine Pause mache. Zumindest blogtechnisch wird es in der nächsten Zeit stiller werden. Bleibt mir gewogen, aufhören will ich nicht- nur abbremsen.
Dass vielleicht keine Kommentare bei den lieben Mitbloggern stehen werden heißt nicht, dass ich nicht lese, sondern nur, dass ich nicht schreibe.



Alsdann- gehabt Euch (erst mal) wohl,


Lily

Mittwoch, 6. Mai 2009

Das Ruhrgebiet up to date

Heute bei einer kleinen Tour de Ruhrgebiet gesehen:

Die Autokennzeichen E-GO. GE-IL. GE-IZ. GE-LD und BOT-OX.
Ja, auch wir können uns am Zeitgeist besaufen...


L

Ach wie gut, dass niemand weiß…

… ob ich ein hakenschlagender Hase oder ein hasenschlagender Haken bin.
Das eine ist ein potenzielles Opfer, das andere eine Waffe- und doch besteht in summa kein Unterschied zwischen beiden, denn sie bestehen aus der gleichen Anzahl gleicher Buchstaben.

Woraufhin sich jetzt strenggenommen ein Diskurs über die physische Welt und ihr sprachliches Abbild (respektive dessen schriftliche Repräsentanz) anschließen müsste. (Wirklich? Eher doch nicht.)

Mein Philosophielehrer hat immer so ein merkwürdiges Gesicht gemacht, wenn ich im Unterricht aufgezeigt habe. Vermutlich, weil er bereits wusste, was da kommt. Da ich Euren Gesichtsmuskeln Qualen ersparen will, beantworte ich die Frage danach, ob ich Opfer oder Waffe bin mit einem beherzten „Kommt drauf an.“


Energisches Abwarten hat auch schon so manches Problem gelöst. Und: Wer will schon in Alarmismus verfallen?


In diesem Sinne: Schönen Mittwoch.


Lily

(Die derzeit sehr schräg drauf ist)

Montag, 4. Mai 2009

Aussichten: Wechselhaft.

Am Freitag lief auf 3Sat den lieben langen Tag Musik- pop around the clock hieß das, oder so ähnlich.
Unter anderem war da Tina Turner zu bewundern.
Nu ist ja Alter als solches noch kein Verdienst, es (oder seine ungeliebteren Nebenerscheinungen) offenbar erfolgreich hinauszuzögern auch nicht.
Aber mein lieber Herr Gesangverein…
Das Thema Unsterblichkeit wird bei Ms Turner erheblich viel versprechender in Angriff genommen als bei Jopie Heesters- wobei der natürlich auch näher dran ist. An der Unsterblichkeit. Immerhin könnte er ihr Vater sein.
(Wobei sich mir die Frage stellt, ob man tatsächlich näher an der Unsterblichkeit dran sein kann als jemand anderes. Schließlich ist das kein fester Punkt, den man irgendwann erreichen haben könnte)
Was mich zu der weiteren Frage bringt, warum ich eigentlich, wie ich am Wochenende feststellen musste, offenbar bei der Vergabe der Angelgebiete im familiären Genpool die schlechten Karten gezogen habe.
Sofern es in meiner Verwandtschaft zwei Möglichkeiten gab, um zum Beispiel Haarfarben, Körpergröße oder sonst irgendein Merkmal zu verteilen, hab ich immer, immer, immer ins Klo gegriffen.
Nun gibt es keinen Grund, stolz zu sein, wenn man zB. Omas schöne Hände geerbt haben sollte. Das ist kein Verdienst, das ist einfach so. Genauso wenig sollte man sich selbst fertig machen, weil es Tante Ännes Beine, die mit der Zellulite, den Krampfadern und den Wöcheln gewesen sind, die der Natur als Bauanleitung dienten.
Aber ein wenig mit dem Schicksal hadern darf man.
Das Wochenende hat mich deshalb drauf gebracht, weil ich Besuch von meiner Nichte hatte. Manches ist echt ungerecht. Und Trost ist nicht wirklich in Sicht. Ich gönne dem Kind trotzdem seine hübschen Augen und die schönen Beine- ich hab die von der anderen Oma geerbt.

Mein Internetprovider teilte mir heut morgen bei der versuchten Abfrage meiner Mails mit, dass mein Zugang nach 5 Fehlversuchen gesperrt sei – wtf?? Normalerweise ruft Thunderbird die Mails ab, und heut nacht um halb eins war das noch problemlos möglich. Thunderbird vertippt sich eigentlich auch selten- wer hat also fünf verschiedene Versuche gemacht, meinen Mailaccount zu hacken?
Da ich eine von den Leuten bin, die so was (Fehlermeldungen) nie glauben können, und einfach keiner Maschine wirklich trauen, hab ich einfach das alte Pw noch mal eingegeben. Natürlich gings, ohne Probleme. Wieder ein paar graue Haare völlig umsonst gewachsen.

Es gibt kaum was Ekligeres als dabei zu zuhören, wie im Nebenraum ein Kollege mit so einem kleinen Knipsding seine Maniküre erledigt. Diese Abteilung hat seit Jahrzehnten (so lange ich da bin, und das SIND Jahrzehnte) immer einen Knipstyp gehabt… und mir bleibt nur die Anmerkung: Auch Gewohnheit macht es kein bisschen besser.

Zu den Zumutungen zählt ebenfalls das morgendliche Kaffeeschlürfen, das Gähnen ohne Hand vor dem Mund, ungebremstes Räkeln und Strecken. Explosives (und, traut man seinen Ohren, auch durchaus genossenes ) Niesen. Bohren in den Zähnen mit aufgebogenen Büroklammern. Und, und, und.
Also die gleichen Dinge, die auch eine Ehe zu ruinieren vermögen. Während sie jedoch in der ruinierten Ehe für ein schnelles Ende derselben sorgen, tröstet man sich in der Bürogemeinschaft damit, dass man ja nicht miteinander verheiratet ist. Nun, das mag meistens stimmen- aber es hat sich, zumindest in meiner Vergangenheit, herausgestellt, dass man einen Ehemann weitaus leichter wieder los wird als Arbeitskollegen.

Was mir das sagen will, weiß ich aber auch nicht.

Stets die eure,

Lily