Donnerstag, 29. Oktober 2020

Portemon-näh

 Meise hat Recht- Prote..porre...Geldbörsen sind frickelig zu nähen. Es ist eine Menge zuzuschneiden, zu bebügeln mit Einlagen, die den Stoff fester und formhaltender machen, dann zusammenzunähen und dafür zu sorgen, dass alles sauber die Abstände und so einhält, es ist zu falten, zu bügeln und zusammenzubasteln, bis dann schlussendlich die entscheidende Runde damit eingeläutet wird, den Verschluss so anzubringen, dass es sauber schließt, aber noch Platz drin bleibt für alles das, was man darin aufbewahren möchte. 

Ich hab mittlerweile mehrere genäht, und hab ein bisschen an Sicherheit gewonnen, und weiß besser, wo man aufpassen muss und wo es nicht sooo sehr drauf ankommt. Das richtige Platzieren des Reißverschlusses, so dass die Nadel beim Einpassen des Fachs nicht auf die Metallteile donnert, abbricht und das ganze Ding ruiniert, die pingelige Einhaltung der Nahtzugaben, sonst klaffen die Seiten auseinander, und was dergleichen Petitessen mehr sind.
Andererseits sind die Dinger schnell und unangestrengt zuzuschneiden, da sie auf ein Bügelbrett passen, das unvergleichbar praktisch ist, aufgrund seiner Höhe. Im Sitzen kann man nicht zuschneiden, außer vielleicht Masken, da man die teilweise langen Teile von Kleidung z.B. am besten von oben betrachtet- also ist Stehen angesagt, und die meisten Tische sind zu niedrig, um ohne Rückenschmerzen ein Oberteil zuzuschneiden.
Ich vermute mal, Profis mit Nähzimmer haben einen Tisch, der entsprechend höher ist. Ich bin aber froh, dass meine Küchentisch/Sitzbank-Kombi die ideale Höhe zum Nähen hat- und das Nähen selbst ist die Belohnung für den ganzen Schiet vorher, wovon zum Beispiel das Waschen und anschließende Bügeln von mehreren Metern Stoff noch nicht das ätzendste ist (aber ziemlich weit oben auf der Liste). 

Vorher Waschen und Bügeln sollte man immer, da ansonsten die neu genähten Teile in der ersten "richtigen" Wäsche  durchaus fies einlaufen können.
Überhaupt Bügeln. Gut gebügelt ist halb genäht, und das ist so wahr. Glaubt es mir, die ich Bügeln so sehr hasse, dass ich es für Kleidung einfach abgeschafft habe. Wofür hat der liebe Gott sonst die Kleiderbügel erfunden? Da kommen Shirts und so drauf zum Trocknen. Wenn ich sie anziehe und mich im Auto einmal angeschnallt habe, sind sie eh wieder faltig, also was solls. Beim Nähen aber ist es lebenserhaltend und erfolggarantierend, da so eine umgebügelte Stoffkante so bleibt, wie sie ist und nicht einfach zurückklappt, wenn man sie übernähen will. 

Leider hat meine häusliche Ordnung extrem gelitten unter Nähwahn und Klavierüberei. Abgesehen davon, dass ich seit Monaten am Couchtisch esse, weil auf dem Küchentisch die Nähmaschine steht und jeder freie Zentimeter mit Schachteln, Boxen und Stoff bedeckt ist, steht das Bügelbrett jetzt dauerhaft in der Küche, weil es nicht zu weit weg stehen soll- auch, damit ich nicht vergesse, das Eisen abzuschalten, wenn ich aufhöre. Und ja, es steht im Weg. Ausweg wird der Umzug der Näherei in den Ostflügel bieten, den ich am Wochenende in Angriff zu nehmen gedenke. Der Ostflügel ist mein drittes Zimmer, das derzeit genutzt wird, um die Wäschetrockner aufzustellen, Altpapier und ausgemusterte Elektrogeräte sowie Werkzeug und ungenutzte Katzenboxen zu beherbergen, außerdem eine Million Taschen und Schuhe. Es steht auch ein Tisch drin. Der steht blöd, weil in der Ecke an der Wand, aber mal sehen, vielleicht finde ich einen anderen Platz und alles wird gut.
Drückt mir die Daumen. 

Ein Plus: Wer näht, steckt sich nicht an (zumindest nicht mit Grippe oder dem Corona-Virus). 

 

Ein schönes Wochenende wünscht euch

 

DieLily




Montag, 26. Oktober 2020

Nähen...

 ...ist eine Beschäftigung für Leute in Pandemie-Zeiten. Die Tage sind schnell vorbei, und man hat was nützliches. Und zwischendurch kann man mit ein paar Masken durchaus auch Freunde beglücken. 

Wie Masken aussehen, wisst ihr alle, also werd ich davon keine Bilder posten. Das Maskennähen an sich hat mich aber dazu inspiriert, nach anderen Ideen zu suchen, die mit Stoff, Garn und sonstigem Zubehör umzusetzen sind:

Angefangen hat es mit Etuis. Fotos von zweien, die ich besonders schön fand:


Dann kamen Portemonnaies hinzu: Schnittmuster von Pattydoo aus dem Buch "Taschenlieblinge". Das hier mochte ich besonders, es ist aber bereits in festen Händen.


 



Und das hier ist am Wochenende entstanden: Die erste Handtasche.


Donnerstag, 22. Oktober 2020

Und schon wieder ein halbes Jahr älter.

 Wer hätte das gedacht... die Zeit vergeht, oder besser, verrennt- und wirklich nichts ändert sich. Die gleichen kranken Gestalten sorgen für internationalen Gesprächsstoff, ebenso wie damals, als ich den letzten Text für dieses Blog geschrieben habe. Die gleiche Scheißkrankheit macht immer noch ihre Runden, und wird das auch noch für eine Weile tun- lasst uns gemeinsam überlegen, wie man Weihnachten am besten auf der Wiese feiert. Oder es ausfallen lässt.
Meine eh nicht üppigen Hobbies konzentrieren sich weiter mehr auf den häuslichen Bereich. Ich habe mir Nähmaschine und Klavier zugelegt, beides elektrisch, und unternehme damit Dinge gegen den geistigen Verfall und für ein Plus an Kreativität und Produktivität. Das Schreiben geht mir zurzeit nicht so von der Hand wie früher, was auch daran liegt, dass nicht viel Bloggenswertes geschieht.

Klavierspielen macht einen Mordsspaß. Das, was man in 15 Jahren der Mitgliedschaft in Chören und im obligatorischen Musikunterricht an der Schule gelernt hat, verlernt man in der Zwischenzeit keineswegs, und es ist noch sehr präsent. Außerdem hilfreich. Noten lesen, also flüssig, konnte ich noch nie, aber es reicht für die Stücke im Bereich rings um das C', sogar jetzt schon bis in den Bassschlüssel hinein. Ich vermute mal, dass es besser wird; wenn auch langsamer als bei 10jährigen Klavierschülern. Ich bringe es mir selbst bei, mithilfe einiger Bücher und des obligatorischen Czerny, der aber sturzlangweilig ist. 

Beim Nähen ist es so ähnlich. Mama hat ihre erste elektrische Nähmaschine bekommen, als ich in einem beeindruckbaren Alter war, und das was sie damals gelernt hat, hab ich auch gelernt. Mehr durch eine Art Osmose, und auch strikt auf die technische Handhabung beschränkt, aber es nimmt einem die Scheu vor dem Gerät. Im Hinblick auf einige Erzeugnisse wäre etwas mehr Scheu wohl besser gewesen, aber sei es drum. Inzwischen bin ich nicht mehr so schlecht, und vom Maskennähen zur Etui- und Portemonnaie-Fertigung befördert worden. Wenn ihr Fotos wollt, sagt Bescheid, dann kommen welche. Heute dann ist mein Schrank für die Stofflagerung geliefert worden. So zieht eine Investition die andere nach sich...

Den beiden verbliebenen Katzen geht es gut. Der dicke Paul ist weiter gefräßig, und seine Schwester Gretel scheu, aber sie verstehen sich gut und machen wenig Probleme. Paul hatte im letzten Jahr ein paar Wochen sehr schlechte Laune, als man ihm einen kleinen Tumor am Schwanz und eine Warze an der Seite entfernt hatte und er 14 Tage eine Halskrause tragen musste. Er hat kaum fressen können, weil diese Krause immer im Napf ihr eigenes Ding machte, und verließ sich nach zwei Tagen dann auch folgerichtig auf die bewährte Handfütterung durch mich. Es folgte nach Abnahme der Krause eine Spontanheilung, das nachdrückliche Betteln und Angreinen hat er aber beibehalten. Vermutlich weil es funktioniert.

Eine neue Kamera habe ich mir auch zugelegt. Nach mehr als 10 Jahren intensiver Nutzung war die 450 D einfach nicht mehr top in Schuss. Daher musste ein Ersatz her. Der kam im April und ist eine Canon 6 D Mark II, meine erste Vollbildkamera. Macht super Bilder, allerdings auch riesige Dateien.Sie kann auch Videos aufnehmen, damit könnte ich dann theoretisch mich selbst beim Nähen filmen. Oder beim Klavierspielen. Das mag ich euch aber ersparen. Und mir auch :) 

Ich hoffe, dass es wirklich allen von euch gut geht- bleibt gesund. 

Lily