Freitag, 30. November 2007

Behind The Scenery

This year’s returning ritual of watching the Lord Of The Rings Extended Edition, usually taking place around Christmas, started somewhat early, in November.
So on Tuesday I began with The Fellowship of the Ring and The Two Towers, and Wednesday night I finished The Return of the King.
They’re becoming more and more kitsch, but I’m still impressed by the making-of stuff that comes on 6 additional DVDs.

So when the films are finished, there’s a lot more to see, and thankfully this time I managed to shut down those f… subtitles- for all my English erodes from my brain as soon as there are German words on the screen.

However, I found it extremely difficult to understand what was said there, even though it’s all English (probably...)
But there seem to be Americans, English people, Scots, People from Australia and New Zealand with all their individual dialects… and this amazingly beautiful Viggo Mortensen, who’s talking in a language I did not understand at all. And I don’t talk of his speech at Copenhagen. Perhaps it’s something about his voice? I don’t know.

It’s awe-inspiring to learn of the huge amount of work behind it all: The armoury, the weapons, the prosthetics, the make-up and clothes, the computer generated animation, how they built the trees and constructed Minas Tirith, Helm’s Deep and Mordor- it’s all equally fascinating.

The arrows of orks and elves are decorated differently, though no one will be able to see this in the film. The swords used by Aragorn and Gandalf and about one hundred more are real swords, and lots of the armoury was made from light-weighted plate steel and leather, by two Armoury smiths, earning their living in New Zealand.
All the Rohirrim cavalry fighting in the siege of Minas Tirith consisted of in fact about 250 real horses with their riders, multiplied by computer rendered imagery- and every time you see a horse going down it’s one of the digital ones, so no harm was done.
And you learn why the big olifants or Mûmakil don’t make elephant-like trumpeting noises…

It’s a touching moment when Peter Jackson, the Director, let’s Elijah Wood repeat the last scene with Sam over and over again, just to not have to say “cut”- it’s the last pick-up shot, and he just doesn’t want to say good-bye.

The quality of this additional material makes up for all the kitschy moments of the actual film- especially in all the scenes with Galadriel or Arwen. Cate Blanchett is a beautiful woman, and so is Liv Tyler, but all this blinding lights and sentimental music makes me rather sick.
I prefer the orks fighting their way into Helm’s Deep, or the Mûmakil on the Pelennor field trampling down the Rohirrim. Hehe.

But still, kitschy or not, Annie Lennox’ last song “Into the West” is one of my favourites.


And New Zealand itself remains one of the places I dream of… I can’t imagine anyone here in Germany having the idea to put a picture of a movie character onto a plane – let alone a Lufthansa-Boeing. It’s impressing to see the people in Wellington at the world premiere of The Return of the King, all their excitement and pride they take in it. So there’s not only landscape and mountains and animals. I’d also like to get acquainted to the people there.

Maybe if I win the lottery my next posting will come from Tongariro National Park.
There’s a 38 million Euro-jackpot this Saturday. Keep your fingers crossed :-)

Dienstag, 27. November 2007

Der Trübsalbläser

Es war einmal ein Mann, der war beinahe so wie alle anderen Menschen. Der stand morgens auf, ging zur Arbeit und kehrte abends zurück. Er kochte das Essen und aß es, wusch die Wäsche, hing sie auf, bügelte und faltete sie und legte sie wieder in den Schrank. Er tankte sein Auto, fuhr ab und zu damit in die Waschstraße, ging sonntags spazieren und in den Ferien fuhr er an die See.
Anders als viele andere Menschen jedoch blies er Trübsal.
Es gibt keine Schule, an der man das lernen kann. Dazu braucht man Talent.
Es gibt kein Orchester, in dem man es spielt, wenn man es beherrscht.
Trübsal ist ein einsames Instrument und wird daher allein geblasen.
Und allein war der Mann, sehr allein.
Nicht, dass es ihn gestört hätte.
Manches Mal fragte er sich, ob er nicht etwas vermissen sollte, wenn er sonntags morgens allein aufwachte und später allein vor seiner Tasse Kaffee saß. Doch es fiel ihm nichts ein, was er vermisste, und für das er nicht hätte etwas aufgeben müssen.
Danach übte er ein bisschen Trübsal blasen und wurde immer besser darin.
Das Geräusch, das von Trübsal erzeugt wird, ist Stille. Und wenn der Mann blies, dann wurde es um ihn herum so still wie in einem schalltoten Raum, oder wie in der Wüste. Wenn kein Wind weht.
Je öfter der Mann blies, desto besser wurde er. Ja, er wurde bald so gut, dass nicht nur Stille einkehrte, wenn er sein Instrument ansetzte, sondern dass sogar negativer Lärm entstand.
Draußen konnten die Menschen lautstark feiern, doch in der Wohnung des Mannes herrschte Grabesruhe. Nebenan lachten ein paar Kinder so laut und lang, dass sich Nachbarn beschwerten. Er jedoch vernahm nichts, weil die Stille ihn so sehr betäubte.
Bald schon war der Mann so gut darin, Trübsal zu blasen, dass er es nachts im Schlaf konnte. Seine Träume wurden leiser und leiser, und mit dem Ton schwanden auch die Farben in der Nacht.

Eines Morgens wachte der Mann auf, und als er ins Badezimmer ging, stellte er fest, dass er sich nicht mehr gut im Spiegel betrachten konnte. Er selbst hatte etwas von seinen Farben verloren, und an seinen Rändern schimmerten die Fliesen durch ihn hindurch, wenn man genau hinsah.
„Schau an, schau an!“ sagte der Mann zu sich, duschte, zog sich an, und ging zur Arbeit.
Mit der Zeit gewöhnte er sich an die blasse Gestalt im Spiegel, und daran, dass seine Arbeitskollegen ihn immer seltener grüßten.

Es fiel ihm schwerer, abends mit dem Blasen aufzuhören, und stattdessen schlafen zu gehen, denn da war nichts mehr, auf das er sich hätte freuen können. Wer träumt schon gern in Grautönen?
Weil er wenig schlief, war er immer öfter müde, und schlief an seinem Schreibtisch ein. Und dann träumte er wieder, grau und still.
Eines Morgens bemerkte er, dass er die schwere, gläserne Eingangstür zu dem Gebäude, in dem sein Büro lag, nicht öffnen konnte. So sehr er auch zog, sie bewegte sich keinen Millimeter. Da zuckte er die Achseln und ging nach Hause, um weiter Trübsal zu blasen.

Wo war ich…

vor 10 Jahren?

Da wusste ich bereits, dass meine Ehe gescheitert war. Ich wollte es aber nicht wissen, ich wollte verhandeln, etwas verändern, reden mit dem Mann, der mir so vertraut war wie meine eigene Haut. Aber ich war immer noch da, in dem Einfamilienhaus mit Garten, Hund und Kind, mit dem großen Kombi vor der Tür, und dem Bausparvertrag.
Mitten in meinem persönlichen Verkleidungs-Spiel. Und so musste ich noch eine Weile weiter durch die Welt stöckeln, in den Schuhen meiner Mutter und mit dem Hut meiner Tante, der mir immer über die Augen rutschte.
Leider spielte ich allein, wie ich dann etwas später entdecken musste.
Oder die Regeln hatten sich geändert, ohne dass mir das jemand gesagt hätte.
Und die neuen Regeln sahen keine Verhandlungen vor.
Teufel auch.Ich bin dann gegangen, ein knappes Jahr später.

und vor 5 Jahren?
Seit einem dreiviertel Jahr hatte ich mit neuen Regeln zu kämpfen, mit diesen habe ich bis heute keinen Frieden geschlossen.
Ein neuer Mann war da, den ich überhaupt nicht verstand. Dass ich gehen würde, war klar.
Unklar war nur der Zeitpunkt.

Vor einem Jahr…
Die Regeln haben inzwischen zurückgeschlagen und mir mehrmals deutlich gemacht, dass Physiologie und Gesundheit kein Gefuchtel und keine Spielchen dulden.
Dennoch: Wieder ein anderer Mann. Der so ziemlich um diese Zeit beängstigende Tendenz zeigt, sich zu verbergen und für mich unverständlich zu machen. Unnötig zu erwähnen, dass ich kurze Zeit später gegangen bin.

vor einem Monat…

habe ich über die Entscheidung gebloggt, dass ich Ernährung umstellen, Rauchen aufgeben und überhaupt ein besserer, schönerer, stromlinienförmigerer Mensch werden wollte; angefangen mit solchen Dingen wie epilierten Beinen und so.
Kurze Zeit danach habe ich mich bei einem Online-Diät-Coach angemeldet, und mir somit ein neues Schlachtfeld mit bekämpfbaren Regeln geschaffen.
Ansonsten im Westen nichts neues. Nicht mal Männer.

vor einer Woche
habe ich mich mit Alltag beschäftigt. Nichts besonderes erkennbar.

Gestern
habe ich Zeit mit meiner Familie verbracht. Den unweigerlichen Unterströmungen bin ich ausgewichen, weil
a) die zugrunde liegenden Probleme von mir nicht gelöst werden können. Ich bin nicht Teil der Auseinandersetzung, und Vermittlungsversuche meinerseits sind gescheitert.

b) es nicht meine Feier war. Im Mittelpunkt stand jemand anderer. Ihm zuliebe hätten sich alle Beteiligten auch mal ein bisschen beherrschen können. But we did have fun, did we??



Wo werde ich morgen sein:

Um diese Zeit? Vermutlich hier. Oder unterwegs, wer weiß das schon.

Und wo in einem Jahr?

Nun, das ist eine interessante Frage. Ich fühle Veränderungen in mir, ziemlich dicht unter der Oberfläche. Weniger in Form von Antworten, eher als Fragen. Vielleicht sind es endlich die richtigen.

Montag, 26. November 2007

Zahlen

Bisher habe ich mich nicht damit aufgehalten, irgendwelche Klickzähler hier einzubauen, weil mir das als zuviel Stress erschien (und ich nicht weiß, wie man das macht- aber das lern ich auch noch :-))
Ich weiß, dass hier mitgelesen wird, weil man mir das erzählt. Und ich kann sehen, wie oft die persönliche Info abgerufen wird. Bis auf Helen letztens sind zwar noch keine Kommentatoren unterwegs, aber die Hoffnung stirbt zuletzt :-)
Natürlich habe ich drüber nachgedacht, etwas an dem zu ändern, wie oder was ich poste- aber ehrlich gesagt, ist das auch eine Übung im Stursein. Darin, meine Tour zu reiten, und nicht irgendwelche vermeintlichen Ansprüche an mich zu erfüllen. Eine Übung im Ich-Selber-Sein.
Dabei fällt es mir nicht besonders leicht, ins Blaue hinein zu schreiben, ohne ein Gegenüber, das mir mit seinen Reaktionen zeigt, wo ich stehe. Also quasi monologisch. Gibts das Wort?
Ich habe in den letzten Tagen angefangen, nicht nur auf meinen Lieblingsblogs zu kommentieren, sondern auch den Link hierhin zu hinterlassen. Was nicht sehr sinnvoll ist, weil es bisher alles amerikanische Blogs sind, und von den Autorinnen keine Deutsch spricht. Die Erfahrungen mit den Links zu Helens Blog haben mir gezeigt, wie schnell man sich missversteht. Sie hatte den Link auf ihren Blog zurückverfolgt, versucht, den Post über die IVF- Sache mittels Babelfish zu übersetzen, und ihn komplett missverstanden- und dann selbst ein Posting dazu verfasst. Ich wusste SOFORT, dass sie mein Posting meinte, wenn sie auch die Diskretion besaß, die URL nicht zu erwähnen, und musste das richtig stellen. Seither gibt es Doppelposts, wenn ich mich auf englischsprachige Blogs beziehe, das übt ungemein.
Dies ist hier also eine Übung im Dabei-Bleiben. Was, wie erwähnt, für mich ein Problem ist, denn ich halte abweichende Meinungen nicht gut aus. Sachliche Diskussionen schon, aber in Bezug auf zwischenmenschliche Auseinandersetzungen bin ich eine Niete. In einer Art Automatismus versuche ich, solchen Dingen aus dem Weg zu gehen. Meist damit, dass ich versuche, herauszufinden, was der andere wohl jetzt gerade denkt, meint, beabsichtigt, und jeder möglichen Kritik zuvor zu kommen.
Solange es um Lappalien geht, hilft das, unnötigen Stress zu verhindern. Leider gehts oft nicht um Lappalien. Sondern darum, ICH zu bleiben. Es fängt mit Kleinigkeiten an, und endet meist in einer beendeten, oder in einer sehr unbehaglichen, von Unsicherheit geprägten Beziehung. Und damit meine ich nicht nur Partnerbeziehungen. Für die ist das natürlich ohnehin der GAU, weil es nichts langweiligeres gibt, als jemanden, der sich nicht auseinandersetzt, und den Weg des geringsten Widerstandes geht, indem er immer nur allem zustimmt. Aber es richtet auch Schaden in einem selbst an. Man zahlt dafür, und nicht zu knapp. Denn es kommt der Tag, an dem man kein klares Gefühl mehr dafür hat, was wichtig ist, und was nicht.
So, als ob die Federn im Urteils-Apparat, in der Zielsetzungsautomatik und der Traum-Fabrik ausleiern.
Wenn aus einem Nebenzimmer in meiner Arbeit laute Stimmen kommen, zucke ich zusammen, und will schnell schlichten- vor allem, wenn alle Beteiligten Kollegen sind. Auseinandersetzungen mit Kundschaft sind was anderes, die sind mir eher gleichgültig.
Wenn in einem Film ein Mann eine Frau anspricht (und bei den meisten Filmen weiß man ja, ob die Beteiligten rein drehbuchmäßig zusammenkommen sollen) und die Frau antwortet schnippisch oder abwehrend, macht mir das körperlichen Stress. Meine eigene Strategie wäre eine andere, das weiß ich. Ich weiß auch, dass sie erfolglos ist, aber dennoch.
Der Witz ist, dass ich natürlich trotzdem wütend bin, wenn etwas nicht nach meinem Kopf geht. Angeblich spürt man das auch- eine Freundin sagte mal, die Luft würde vibrieren, wenn ich sauer bin. Aber die Luft vibriert ohne Beteiligung meiner Stimmwerkzeuge, und ohne dass das, was ich will, wirklich deutlich wird. Wenn ich dann darüber nachdenke, wie ich der Wut oder dem Zorn oder der Trauer Ausdruck verleihen soll, ist die ganze schöne Emotion einfach -weg.
Wie ausradiert und wegzensiert.
Sie kommt dann wieder, nachts, wenn ich im Schlaf mit den Zähnen knirsche.
Irgendwann sag ich dann trotzdem was. Und komme aus den Schuhen wie das sprichwörtliche HB-Männchen. Mit unerwarteten Folgen- als ich das letzte Mal versucht habe, einem Partner nahezubringen, dass es mich verletzt, wenn er mich versetzt und unerreichbar ist, hab ich -versehentlich- Schluss gemacht.
Insofern ist das hier eigentlich auch eine Art Gymnastik, Training für die ausgeleierten Federn und Zahnräder. Wer auch immer hier mitliest, wird sich damit abfinden müssen. Oder kommentieren :-))
Have a nice one.

Sonntag, 25. November 2007

Soeben im Arbeitszimmer














Willst du was?














Wieso störst du mich dann?

Ach,

und: Das Chili ist NICHT für mich gedacht.

Heute

Es ist kalt/Ich renn dauernd zum Klo/Die Katzen machen ernst damit, sich totzubeißen/Es ist kalt/Draußen regnets/Ich mach ernst damit, die Katzen auszusetzen wenn sie sich weiterhin gegenseitig so fertigmachen (Scherz. SCHERZ!!!) /Ich koche gleich einen Rieseneimer Chili/Es ist immer noch KALT und draußen REGNET ES/ Ich hab gestern Abend meinen neuen Pullover zu Ende gestrickt und er sieht gut aus/Meine Pumpe ist schon wieder leer.

Samstag, 24. November 2007

Bloggen mit Katzen

Katzen sind was Schönes. Es gibt nichts besseres als abends im Winter auf der Couch zu sitzen, umgeben von schnurrenden und hochzufriedenen Pelztieren, die dich wärmen. Auf meinem Schoß liegt der Kleine, eingerollt wie ein Baby, und schielt ab und zu zu mir hinauf. Er schnurrt so laut, dass man es bis ins Nebenzimmer hört, und von Zeit zu Zeit gibt er seiner Liebe Ausdruck, in dem er versucht, mir ein Stück aus dem Arm zu beißen. Ganz liebevoll, versteht sich. Leider hat er keine niedlichen kleinen (wenn auch scharfen) Welpenzähnchen mehr, sondern seit kurzem ausgewachsene Raubtierreißzähne. Außerdem hat er eine Schmutznase. Die kriegt er nicht richtig sauber. Seine zwei Pflegebrüder hatten das in dem Alter auch, das gibt sich, irritiert aber trotzdem.
Immer wenn er zubeißt, denke ich daran, dass mein erster Tierarzt sich geweigert hat, die Katzen mit Spritzen zu versorgen, wenn sie nur festgehalten werden. Er bestand auf einem Quetschkäfig mit einer verschiebbaren Seite, in der man den tierischen Insassen an eine Gitterseite drücken konnte, um dann gefahrlos zustechen zu können. Angeblich haben aufgrund der im Katzenmaul reichlich vorhandenen bösen Keime schon viele Tierärzte und deren Mitarbeiter schwere Infektionen davon getragen. Mein aktueller Tierarzt (sieht nicht so gut aus, aber ist weniger besorgt um seine Hände) hat diese Bedenken nicht geäußert, und hatte keine Probleme, die vier Patienten letztens nur von mir beschäftigen zu lassen, während er ihnen ihre Injektionen verabreichte. Sie haben auch kein Theater gemacht- kein besonderes, jedenfalls.
Karlchen jedenfalls liebt es, zwischendurch an mir herumzukauen. Es ist kein Abwehrbeißen oder auch nur die Spur aggressiv, sondern wirklich liebevoll- eher ein Knabbern. Er schaut dann gern ganz hingebungvoll.
Ich habe trotzdem keine große Lust darauf, weil es nämlich einfach schmerzt. Ich bin aber vorsichtig und ziehe den Arm oder die Hand nicht einfach weg. Dabei könnte er mir wirklich wehtun, bedenkt man die Stellung und die Neigung seiner Reißzähne.
Eddie und Paul, die beiden Großen, sind eher an distanzierteren Vergnügungen interessiert. Sie liegen gerne neben mir, oder klettern auf mir herum, wüst tretelnd. Da sie schon mit gut 7 Wochen von ihrer Mutter weg mussten, haben sie den Milchtritt nicht verloren. So lange ich meine alte Insulinpumpe mit Stahlkathetern hatte, haben sie manchmal dafür gesorgt, dass die Katheterstelle ganz nett gezwiebelt hat. Neun Kilo Katze, die einem mit spitzen Pfötchen den Bauch massieren, sind schon ein Erlebnis. Nicht, dass ich sie nicht sofort runtergeworfen hätte, ich bin ja nicht masochistisch veranlagt. Aber für ein oder zwei schmerzhafte Tritte hats oft genug gereicht. Die PU-Katheter, die ich jetzt benutze, sind da schon besser. Das instinktgebundene Verhalten des Milchtritts ist nämlich nicht abgewöhnbar.
Prinzessin Emily liegt derweil einen Meter von mir entfernt und verlangt dringend, gekrault zu werden. Je weiter weg, desto besser, findet sie. Auch hinter meinem Rücken zu liegen, ist ganz toll, dann ist sie in Sicherheit davor, dass jemand sie hochnehmen und richtig kraulen könnte. Die wenigen Gelegenheiten, bei denen sie mal auf den Schoß will, sind daher immer etwas besonderes. Leider sucht sie sich immer Zeiten aus, zu denen ich nicht einfach sitzen bleiben kann, und ist dann schwer beleidigt, wenn man sie runter befördert.
Am Rechner sitzen ist wiederum etwas ganz anderes. Irgendwas muss sie anlocken- das Surren der Platten und der Lüfter, hochfrequente Signale des Monitors oder das Klappern der Tasten... Vielleicht aber spüren sie auch, dass ich gerade nicht auf sie konzentriert bin. Kaum fährt der Rechner hoch, sind sie alle da. Schnurrend, Köpfchen gebend, liebebedürftig. Der dicke Paul (sorry Paul, soll keine Beleidigung sein!) nimmt auf meinem rechten Unterarm Platz, da gefallen ihm die Vibrationen meiner schmerzenden Muskeln vermutlich am besten. Eddie sitzt gern auf dem Monitor und fängt den Cursor. Karlchen will auf den Schoß und ein bisschen gehudelt werden, Emily sitzt hinter mir und maunzt verzagt, weil sich keiner um sie kümmert. Wie heißt noch die indische Göttin mit den vielen Armen? Kali? Keine Ahnung, sowas braucht man jedenfalls, wenn man vier Katzen hat.
Sobald man einen von ihnen verärgert, weil zum Beispiel ein Arm (sry, Paul, ich hab nur zwei und die sind mir sehr teuer) droht, abzufaulen, oder man seine Sitzposition ändert und einer runterzufallen droht, gibt es einen Protestmarsch. Über die Tastatur. Ich habe so eine kleine, sehr flache Tastatur, fast wie die eines Notebooks, mit sehr leichtgängigen Tasten und geringem Tastenhub, damit ich ordentlich schnell schreiben kann und da reicht schon ein scharfer Blick, um eine Taste zu betätigen. Interessant ist, welche Tastenkombinationen sie erwischen bei ihren Protestmärschen. Bildschirmlupe, kyrillische Zeichen, Fettdruck...
Der Monitor gibt seit kurzem merkwürdige Geräusche von sich, er wird vermutlich sehr, sehr warm unter seinem Katzenmützchen- ich hoffe, er hält noch etwas durch. Die ultimative Katzenbelustigung war jedoch mein Drucker, Friede seiner Asche. Da wuppte es, und surrte und klapperte- alles in einem Kasten, auf dem auch noch ein paar muntere LEDs blinkten. Und dann kam vorn ein Blatt Papier raus... Bei einer Umstellung des Papierformats konnte man aus der Katzenperspektive sehen, wie ein blaues Licht zwischen Papierauswurf und Gehäusekante hervorschien und hin und herhuschte. FAS-ZI-NIE-REND.
Wie gesagt, Friede seiner Asche. Drucken war nur bei geschlossener Tür drin.
Aber sie haben ihn nicht erledigt, das war ich selbst. Bzw. ein Naturereignis in Verbindung mit einem auf Kipp gestellten Fenster. Es hat schlicht reingeregnet. Und das hat ihn geschafft.
Zu den Zeiten, als ich noch eine der vielen, vielen Leute war, die online gespielt haben (World of Warcraft), war das teilweise so, dass nebeneinander zwei Katzen auf meinem Schoß saßen und starren Blicks den Bildschirm fixierten, meinen Charakter scharf unter Beobachtung, während der Kandidat auf dem Monitorgehäuse versuchte, mir gegen das Monster behilflich zu sein.
Mit zunehmender Größe der Fellnasen war es dann schwierig, überhaupt noch etwas zu sehen. Deshalb bin ich nie über Level 40 hinausgekommen...
Und vermutlich auch deshalb, weil ich nie einen wirklich martialischen, erfolgversprechenden Namen für meine Charaktere hatte. Meine hießen: Dietutnix, Gansharmlos, Thusnelda, Radkäppchen, Faery, Blueeyes und so weiter. Naja, in Wirklichkeit ist der mangelnde Erfolg wohl eher der Tatsache zu verdanken, dass ich keine große Lust hatte, soviel Zeit online zu verbringen, wie ich gebraucht hätte, um weiterzukommen. Außerdem spiel ich lieber alleine, und ab einer gewissen Ebene kommt man dann nicht mehr wirklich weiter. Man müsste sich also Gruppen suchen. Ich habe aber immer Charakterklassen mit nicht eindeutigen Fähigkeiten (und demzufolge nicht eindeutigen Aufgaben im Gruppenspielkontext) ausgesucht, damit ich eben auch alleine weiterkommen kann- also zum Beispiel Klassen, die zaubern und sich selbst heilen konnten und nicht nur Stoffrüstung tragen konnten. Wenn man dann noch eher selten online ist, ziehen die Gildenkollegen alle an einem vorbei, und man muss sich für alle Gruppenquests Randomgruppen suchen, die oft genug wirklich scheiße sind. Ich erinnere mich an die zwei Leute, die mit mir nach Blackfathom Deeps gegangen sind, und nachdem sie ihre Items zusammen hatten, einfach nach Hause geportet sind, und mich mit einem Kollegen, der gerade afk war, einfach so da zurück ließen. Echt toll gelaufen, Jungs...
Abgesehen davon, dass es hier um das Bloggen mit Katzen gehen sollte, ist WOW aber auch nicht das richtige Spiel für Frauen um die Vierzig. Und deshalb back to topic!
Und da hakt bei mir was ein. "Back" erinnert mich an Backen. Das wiederum erinnert mich an Zutaten. Die ich nicht habe, weil ich sie erst beschaffen muss, was mich auf die Einkaufsliste bringt, die im Wohnzimmer liegt, welches aufgeräumt werden muss, damit ich einkaufen gehen kann, um das Essen vorzubereiten zu können für die Feier am Montag...
Es wird Chili con carne geben, und Salat, und eine Mousse au Chocolat. Und ich hör hier jetzt auf, und geh duschen.
Katzen und Bloggen wirds noch öfter geben... wenn auch die Chancen für das vierbeinige Duftmonster, welches gerade hier nach Benutzung der Katzenkiste die Bude unter Kampfgas setzt, eher schlecht sind. Uärgh. Es stinkt.

Schönen Samstag.

Donnerstag, 22. November 2007

Thanksgiving (Translation included)

heißt hier ein bisschen verschämt „Erntedankfest“, und ist aus dem Bewusstsein der Leute großenteils verschwunden. Was vielleicht an der kirchlichen Anbindung dieses Festes liegt, vielleicht aber auch an der geschwundenen Verbindung des Lebens der meisten Leute mit so was wie „Ernte“.
In den amerikanischen Blogs die ich lese, ist hingegen vielfach davon die Rede. Und trotz der Tatsache, dass es sich um ein „gängiges“, etabliertes Fest handelt, und auch sicherlich Kommerz dabei eine Rolle spielt, fällt mir auf, dass viele den Anlass nutzen um darüber nachzudenken, wofür sie dankbar sind. Laurie zum Beispiel, und auch Cecily.
Wenn ich das, was ich bisher gelesen habe, richtig verstehe, ist Thanksgiving der große Feiertag, der die Weihnachtszeit einleitet. Die Betonung liegt auf der Zusammenkunft mit Freunden und Familie, der Weitergabe von Traditionen, und so verbindenden Dingen wie dem gemeinsamen Essen traditioneller, aufwändig zubereiteter Gerichte.
Wie bei allen großen Familienfesten gibt es sicherlich auch jede Menge Rituale, die nicht so witzig sind, wie vielleicht die dummen und aufdringlichen Fragen von Onkel Ernie, oder die grässlichen Tischsitten der Nichten und Neffen, aber es bleibt ein klassischer Anlass, um tatsächlich über die Dinge nachzudenken, die man erreicht hat und die man wertschätzt. Sowas geht im Alltag schnell verloren, vor allem auf dem Hintergrund, dass man sich viel zu oft vergleicht mit Anderen. Angefangen mit „Was hat der/die, was ich nicht habe?“ bis zu offenem Neid auf materielle Errungenschaften. Ohne dass man sich auch nur einmal fragt, ob man diese Errungenschaften selbst BRAUCHT oder ob man diese Eigenschaften oder das, was der andere verkörpert überhaupt haben oder sein will.

Ich zum Beispiel will gerne perfekt sein, bin aber meilenweit davon entfernt. Dieser Wunsch nach Perfektion ist leider kein Ansporn, sondern eine Bremse für jeden Versuch, mich dem Wunschzustand zu nähern.
Durch den Standard, den der Perfektionismus setzt, ist das Nichterreichen von Zielen quasi schon etabliert, wenn ich das Ziel ins Visier nehme.
Es fällt mir schwer, einfach nur mir vorzunehmen, etwas Bestimmtes zu erledigen, wenn da noch soviel mehr ist. Also zum Beispiel zu planen, das Küchenfenster zu putzen. Denn da ist nicht nur die Küche, da ist auch das Wohnzimmer, das Schlafzimmer, und das Arbeitszimmer. Alle mit Fenstern. (Das Bad hat keins.) Meine innere Überhausfrau sagt mir, dass das Küchenfenster eine Reinigung vertragen könnte, und die anderen Fenster sicherlich auch. Und schon türmt sich ein Fensterhaufen auf. Die Überhausfrau zieht sich dankend zurück, sie muss ja nicht putzen, das muss ich tun. Normale Menschen sagen sich: Jetzt mach ich schnell das Küchenfenster, und die anderen der Reihe nach, jeden Tag eins. Der Perfektionist, der erfolglose, sieht den Fensterhaufen und verfällt in eine Schreckstarre. Dabei finde ich Perfektionismus sehr unangenehm. Ich meine, wer will schon jemand Perfekten kennen? Ich nicht. Fände ich erstens langweilig, zweitens deprimierend (schon wegen der Vergleiche, die immer angestellt werden) und drittens langweilig. Ach ja, und deprimierend.
Wenn ich Leute erlebe, die irgendwas gut können, will ich das auch- und komme mir summa summarum immer hässlicher, unfähiger und dümmer vor. Eine genaue Sicht der Dinge zeigt mir aber, dass ich mich nicht mit EINEM Vorbild begnüge, sondern immer gleich mehrere habe. Keiner von denen ist in allen Bereichen gleich fit. Aber ich habe an mich den Anspruch, das zu sein. Und für das Erfolglos-Sein gibt’s dann eins auf den Hut. Aber richtig.

Statt sich also unerfüllbare Maßstäbe und Ziele zu setzen, wird es Zeit, da mal realistisch ran zu gehen.
Dazu gehört auch, dankbar zu sein für das, was man hat.

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Dinge, für die ich dankbar bin:

Ein halbwegs helles Köpfchen.

Ein Dach über dem Kopf

Einen recht gut gelungenen Sohn

Eine große Familie, mit guten Kontakten untereinander

Mein Schreibtalent (auch wenn es sich hier nicht so zeigt- ich kann ganz gut Kurzgeschichten schreiben)

Handwerkliches Geschick

Ein sicherer Arbeitsplatz

Immerhin. 7 Sachen. Und vier Katzen.

Und da ich wieder auf ein paar englischsprachige Blogs gelinkt habe, hier für den Trackback die englische Version:


Thanksgiving

is a holiday nearly unknown in this country. There is, in fact, something called Thanksgiving Day, but mostly associated to church, and to thankfulness for the annual harvest of farmers.

It has lost the connection with the average people’s life, perhaps due to the fact that less and lesser people attend church, and more and more people live in towns without actual awareness of the importance of rich harvests.

The American blogs I read do talk about Thanksgiving a lot, eg Laurie and Cecily. And in spite of the fact that it is a well established (and therefore maybe rather ritualised) holiday, they all write about the things they are indeed thankful for.

If I understood correctly, Thanksgiving is the starter of the annual holiday season, leading straight to Christmas, and to gatherings of family and friends. It includes a lot of traditional elements, mostly connected with sharing meals and coming together with beloved ones.

As usual, there surely will be rather annoying parts, too, such as Uncle Ernies stupid and boring or inquisitive questions, or the horrible table manners of nephews and nieces. But overall, it seems to be a time of the year to think about the essence of thankfulness.

One does lose tracks of this kind of gratitude in daily life too fast…

There is too much comparing one’s life to those of others, starting with “Why can s/he have or do what I can’t?” and surely not ending with the envious surveillance of what one’s neighbor can achieve with money. No one ever seems to think about whether one really needs these achievements, or these attitudes or abilities.


My own private dream and goal is… to become perfect.


Though I’m miles away from this, this doesn’t seem to motivate me at all. In fact, I seem to move backwards all the time.
Setting a goal beneath the supervising eye of your inner perfectionist ensures you to fail. Completely.
It turns out to be hard to do anything at all, when there will be so much to be left undone… if you see your kitchen window needs cleaning, and you are no perfectionist, you grab a cloth and a bucket of hot water and start right off.

A perfectionist will look around and see everything that needs cleaning, too- and will be overwhelmed at the mere thought of it. Depending on how dirty the surrounding and the windows are, and if there is anyone who wants to come over, he will a) make an attempt to attack each and everything that needs cleaning, only to crash down hard, not capable of moving a finger in the end or b) will sit down to ponder on life, the universe and all the rest, feeling to depressed to move at all.

I do not like perfect people. Who does, anyway? They are boring, and make me feel quite as a failure myself, plus, they are boring.
But I want it all. The major housekeeping skills of my mother. Being sportive like my friend, earning money like my brother in law, writing books as Laurie King does, looking like a model, be wise like the Dalai Lama. And so on, and so forth.And when I show incapable of it all, once again, day by day, well- no one will punish you like yourself.

So, it’s time to start new, instead of setting unachievable goals.Let’s start with being thankful for all the abilities I do have. ______________________________________________________________________
Things I am thankful for:

My brains

A place to live

A really nice son

A big, loving family

A talent for writing short stories

Manual skills of varying kinds (such as knitting, working with wood, garden work etc.)

A safe job.

That adds to seven. Plus, four cats.


Have a happy thanksgiving,

Lily

Montag, 19. November 2007

Entscheidungen

In den letzten Tagen habe ich viel über Entscheidungen nachgedacht, auf ganz verschiedenen Ebenen.
Geht man mal aufmerksam durch den eigenen Alltag, fällt einem kurze Zeit später schon auf, in welchem Umfang man Entscheidungen trifft, von ganz banalen bis zu solchen von erheblichem Ausmaß.
Ganz gleich, ob es darum geht, jetzt aufzustehen oder noch einmal die Snooze-Taste am Wecker zu drücken, das Bett zu machen oder nicht, die nächste Zigarette zu rauchen oder nicht, die rosa Jeans anzuziehen oder die blaue- es sind Entscheidungen. Ich treff sie nur, weil sie sich mir stellen, hier und jetzt, und meist ohne groß darüber nachzudenken.
Zwangsläufig, wegen der Diät und dem Rauchen- Zeugs, erleb ich es leider mindestens in der Hälfte der Fälle, dass ich meine Entscheidung treffe, und dann das, was das Hirn vorschlägt, gepflegt ignoriere und genau das tue, wogegen ich mich bewusst (d.h. an der Oberfläche) entschieden habe.
Also, die nächste Zigarette nicht zu rauchen. Die nächste Dose Tabak, immerhin 16 € teuer (über 30 Mark! Echt!) nicht zu kaufen, die Tafel Bitterschokolade mindestens auf eine Woche verteilt zu genießen und nicht runterzuschlingen als gäbe es kein Morgen.
Nachdem es mir dann oft und oft und immer wieder passierte, dass in dem Moment, in dem ich mich gegen die Schokolade und für den Salat entschieden hatte, irgendwas in mir einfach sich verweigerte und wie ferngesteuert die Schokolade ins Visier nahm, hab ich mich gefragt, ob das vielleicht seine Ursache darin hat, dass die Entscheidungen, die ich so treffe, immer welche sind, mit denen ich mir was versage. Dann müssten ja Entschlüsse, mit denen ich mir was erlaube, leichter zu erfüllen sein. Klingt doch gut, oder?
Fand ich auch.
Ich bin noch dabei, mir dazu eine Datenbasis zu erstellen. D. h., ausprobieren! Gestern Abend habe ich bewusst eine Schale Haferflocken (mit Milch! Und ZUCKER!! Und einer Million Kalorien, von den BE ganz zu schweigen!!!) eingeplant, und heute Morgen bewusst und absichtlich nach einem Blick auf den Wecker entschieden, erst eine Viertelstunde später aufzustehen als der Wecker vorsah.
Richtig viel Ergebnisse habe ich also noch nicht. Und wenn ich sie habe, weiß ich im Moment auch nicht wirklich, was ich dann damit anfange. Klar, es kommt natürlich auch auf das Ergebnis an. Bisher sieht es so aus, dass mein innerer Protestler natürlich Zeter und Mordio geschrien hat, als ich mir diese Dinge vornahm. Nicht in der Entscheidungsminute, sondern als es ans Verwirklichen ging. Da es sich aber summa summarum keinesfalls um gesunde Vorsätze, sondern um welche aus der Kategorie „überflüssig und potenziell schädlich, aber lecker bzw. gemütlich“ handelt, hat der Protestler klein beigegeben, bzw. sich ohne viel Aufwand beschwichtigen lassen.
Vielleicht kann ich auf die Weise
a) üben, Entscheidungen zu treffen und sie auch durchzuhalten (bzw. sie nicht mit Scheinargumenten außer Kraft zu setzen) und
b) sie so zu formulieren, dass a) leichter fällt- also, mich anstelle der Entscheidung GEGEN die nächste Zigarette FÜR ein Leben als Nichtraucher zu entscheiden. Wobei diese Entscheidung nur in der ersten Zeit auch eine ist, die täglich neu gemacht wird. Die für ein ernährungs- und bewegungsbezogen gesundes Leben ist eine Entscheidung, die ich in der Gegenwart von Nahrungsmitteln vermutlich den Rest meines Lebens treffen muss, manchmal minütlich. Andererseits führt eine Abweichung von dieser Entscheidung nicht zwangsläufig zu einem Rückfall. Im Gegensatz zu der Rauch-Geschichte.

Klar, wenn man einen inneren Protestler hat, mit gut geölten Stimmbändern, mehreren Quadratmetern Demo-Pappe und warmen Socken an den Füßen, dann ist natürlich auch die Möglichkeit gegeben, Entscheidungen so zu treffen, dass der Protestler dafür sorgt, dass die reflexhafte Reaktion auf den Entschluss wiederum eine wünschenswerte ist.
Also zum Beispiel sich vorzunehmen, die Zigarettenanzahl von 30 auf 50 täglich zu erhöhen, und als Protestreaktion das dann eben nicht zu tun, sondern aufzuhören. Das fände ich nicht richtig. Das ist Selbstverarsche, und dazu wird man vom Leben schon oft genug verarscht. Abgesehen zeugt so eine Manipulation von wenig Respekt vor einem selbst- und ich finde, man ist schon oft genug unabsichtlich respektlos. Auch und gerade gegenüber sich selbst.

Plus, es funktioniert vermutlich ohnehin nur bei einzelnen Entscheidungen, und nicht bei der Sorte, die einen den Rest des Lebens begleiten sollen. Also zum Beispiel die, rauchfrei zu leben, oder vernünftig zu essen.

Alles in Allem kommt es mir sinnvoller vor, die Entscheidungsmuskulatur ein bisschen zu trainieren. Ein bisschen, und mal nicht zu übertreiben.

Wünscht mir Glück :-)

Samstag, 17. November 2007

In English

My last post contained some links to blogs in English. So I'll try to translate it here. It's only fair.



Children.

I have a son, who is already living on his own. He was born when I was 18 yo- much too young, as I know now. Perhaps not too young for everyone, but certainly for me.
I am not able to remember much of the pregnancy. Sure, there are some prenatal milestones I remember on my way to delivery, but most of it went away in a blurr. You might as well assume that I did not make plans for the day when I would have to leave the hospital with my baby. I was pregnant, full stop.
When the nurses told me I was allowed to take this little bundle home, I began to believe that it was really true- I had a baby now. I was a mother now.
We grew up together, my son and I, and motherhood was mostly a logistic challenge for me for the next years. I had to finish school, look for a job that would earn enough money for us both, and all the time needed MY mother to make sure that there was day care for my son.
When my son was two years old, I married. (Not the father of my son, but another man.)
When my boy was 16 yo, I left my husband, and mostly lived as a single from that day on.

I never came to terms with the question of having another child. I would have loved to have a daughter, but at the same time the mere thought of it would have scared the shit out of me.

During my not-so-good marriage, the little self respect that was left of my independent days would have been smothered to bits, if I would have had to stop working due to a child, and I always thought it was unfair to let another child grow up with my mother. I was fucking afraid of having another child. So I let terminate my possibility to get pregnant with surgical means some years after my divorce.

Now I am forty-something, not able to become pregnant any more, and the pendulum of ambivalence strikes back... not really. I have two lovely nieces, being my part-time daughters, and that is fine for me, for I am no icon of healthy living or common sense.

What has changed is my understanding of those, who try desperately to become a family, by IVF or other means of assisted reproduction.
I never was quite able to understand, why anyone would undergo hurtful, expensive and frustrating treatments to have a child.
And then there was the day that I googled "Brenda Leigh Johnson" (The Closer herself) and stumbled onto the blog of Laurie. By her linklist, I learned of Allison, and in the miraculous ways of the internet came to Julie and Helen. Helen and Julie are mothers to IVF children, and through their blogs I learned what this is all about. They are not bitter, they are not dogged, they are infertile. They have a deep wish, a heart's desire. And who am I to ignore a heart's desire?

I am grateful that some weeks of reading their archives were able to turn my understanding of infertility upside down.

The US of A have a National Week of Infertility Awareness. It's a devastating thought that there has to be such a week. It's a devastating thought that the couples who are hit by infertility have so much difficulties to talk about their issues, even with family and friends, without having to fear judgement.
"Not able to become pregnant", sotto voce discussions behind the back of the one who left the room shortly before, and everyone feels competent to judge, to nod wisely, to have an opinion.
And there is always the one opting for adoption. And the ones referring to Mother Nature. And all about accepting Mother Nature's Wise Ways. Just to pop down an Aspirin against the (not natural?) headache. And downing a cup of coffee, to stop all the natural tiredness.
I have been part of this kind of discussions, and I did not refrain from taking part in these.

I know personally at least three couples who are infertile, and who stopped trying to get pregnant after years of exhausting and frustrating attempts. All three of them would have been much better mothers and fathers to their children than I ever was to my kid.
To which extent there has been mourning and pain when they put a halt to their attempts no week of awareness will tell us.
But out of Helen's and Julie's blogs I learned that I will never again ask "Why don't you adopt?". If a couple feels that adoption just isn't right, it isn't right. For them.
I will never again judge behind their backs, never think idiot stuff as "Mother Nature's Ways" again.
Mourning about those children that can not come to life, about losing an option to a life with kids, the grief and despair of learning that one's body refuses to fulfill a heart's desire is an issue we all should respect and share.
And as long as there is such an depressing amount of silence, we should at least accept without any judgement (and without nagging publicly the costs of) the feeble three attempts of IVF provided by our health insurances here in Germany.

Samstag, 10. November 2007

Kinder

Ich habe einen Sohn, der schon erwachsen ist, und allein lebt. Er wurde geboren als ich gerade 18 Jahre alt war- viel zu jung, wie ich heute weiß. Vielleicht nicht absolut und in jedem Fall zu jung- für mich schon.
An die Zeit der Schwangerschaft kann ich mich kaum erinnern. Bis auf ein paar medizinische Meilensteine, die man passiert auf dem Weg zum Kreißsaal, ist alles sehr verschwommen und ungenau. Was nicht dafür spricht, dass ich mich besonders mit dem Leben nach dem Tag X beschäftigt hätte. Ich war halt schwanger. Und das endet in den meisten Fällen mit dem Mutter-Sein, so auch in meinem.
Bis das Krankenhauspersonal mir erlaubte, den Zwerg einzupacken und mitzunehmen, hab ich nicht wirklich geglaubt, dass es meiner war. Dann schon.
Irgendwie sind wir dann zusammen groß geworden.
Mutter sein war für mich über lange Jahre ein logistisches Problem, da ich zunächst meine Schule abschließen und daran anschließend eine Ausbildung machen musste, gefolgt vom Berufseinstieg und Vollzeitarbeit. Meine Mutter hat mir da sehr geholfen.
Als mein Sohn zweieinhalb Jahre alt war, habe ich geheiratet (nicht seinen Vater) und in den nächsten 14 Jahren eigentlich immer in Beziehung(en) gelebt.
Seit mein Sohn 16 ist, ist das Zusammenleben mit Partnern Vergangenheit, wenn ich auch nicht durchgängig Single war.
Es ist in den ganzen Jahren bei nur einem Kind geblieben, und vor anderthalb Jahren habe ich mich sterilisieren lassen, nur für den Fall.
Zu oft habe ich nachts oder früh morgens mit einem Schwangerschaftstest im Bad gehockt, um riskieren zu wollen, mit Mitte vierzig noch einmal "zuzuschlagen". Aber es bleibt eine Tatsache, dass ich in den mehr als 26 Jahren, die seit der Geburt meines Sohnes vergangen sind, nicht wieder schwanger geworden bin. Obwohl rein "technisch" nichts gegen eine Schwangerschaft sprach, und Verhütung in Langzeitbeziehungen oft genug nach dem Prinzip "wenns passiert, passierts halt" lief, hat es sich nie wieder ergeben.
Ich war immer zu ambivalent dem Thema gegenüber, um da genauer nachzuforschen.
Ambivalenz heißt, zu große Angst davor, dass ich mein Leben hätte neu gestalten müssen- ein zweites oder weitere Kinder hätten nicht mehr oder minder bei Oma aufwachsen sollen und auch nicht können. Also hätte es bedeutet, den Beruf aufzugeben, oder zumindest die Arbeitszeiten erheblich zu reduzieren.
Und vom Einkommen eines anderen Menschen leben. Das wäre schwer genug gewesen, denn das Einkommen meines damaligen Partners war nicht gerade üppig. Aber abgesehen von den reinen Zahlen hätte es mir eine Heidenangst eingejagt, nicht nur emotional sondern auch noch finanziell so weit mit jemand anderem verstrickt zu sein.
Ergo habe ich das Thema nie vertieft.
Dann war ich -in wechselnder Abfolge- Single mit Teilzeitpartner (Baby = KEINE gute Idee), Frau mit Freund (und der Typ hatte sowas von den Schuss nicht gehört), Single mit Teilzeitpartner. (Teilzeitpartner = gesetzlich einer anderen Frau zugeordnet).
So, und nun bin ich Mitte 40, sterilisiert, und ohne die Absicht, mich in absehbarer Zeit mit einem Partner zu verbinden.
Mal abgesehen davon, dass potenzielle Partner mir auch aktuell nicht gerade die Tür eintreten.
Das große, schwere Ambivalenzpendel nutzt nun die Gunst der Stunde, um zurückzuschwingen...
Nicht wirklich, nein. Von meinem Wunsch nach einer Tochter, die ich wirklich gern gehabt hätte, profitieren meine Nichten, und das ist für mein grenzwertig ausgeprägtes Verantwortungsgefühl auch gut so. Ich hänge sehr an ihnen, und wir verbringen Zeit miteinander. Fertig.
Was sich aber geändert hat, ist meine Einstellung zu unfruchtbaren Paaren, die versuchen, ein eigenes Kind zu bekommen. Ich habe nie auch nur ansatzweise deren Motive verstanden, sich Jahre lang schmerzhaften, frustrierenden und, nicht zu vergessen, teuren Behandlungen zu unterziehen. Dieser intensive Wunsch nach Kindern, nach möglichst eigenen Kindern, war mir immer fremd.
Weiter noch, Berichte über diesen unbeirrbaren Drang nach eigenen Nachkommen haben mich irritiert und teilweise wütend gemacht.
Keine Ahnung, warum ich so wütend war, vielleicht weil mich Sturheit (und als solche habe ich das empfunden) sehr schnell sauer macht.
Dann kam der Tag, an dem ich mein persönliches Vorbild Brenda Leigh Johnson (The Closer herself) gegoogelt habe. Gelandet bin ich bei Laurie , und über deren Linkliste bei Allison - von da aus ging es weiter zu Helen und Julie. Sie leben teilweise (Laurie, Allison und Julie) in den USA, Helen in Großbritannien. Helen und Julie sind Mütter von Kindern, die durch IVF zur Welt kamen, und in ihren Blogs habe ich erfahren, was das bedeutet. Auch, was es bedeutet, unfruchtbar zu sein.
Sie sind nicht stur, sie sind nicht verbissen oder verbittert, sie sind "nur" unfruchtbar. Sie haben das, was ich einen Herzenswunsch nennen würde. Und sie können ihn nicht ohne weiteres erfüllen.
Und wie das mit Herzenswünschen so ist: Ich muss ihre Gründe nicht nachvollziehen können, ihren Wunsch nicht teilen, um ihn zu respektieren. Merkwürdig, dass einige Wochen, in denen ich ihre Archive auf links gedreht habe, um mehr zu erfahren, eine (meine) jahrelange Einstellung so verändern konnten. Und ich kann auch stur sein.
In den USA ist zurzeit die "National Week of Infertility Awareness", also so eine Art nationale Gedenkwoche zu Unfruchtbarkeit, und Julie ruft in ihrem anderen Blog dazu auf, etwas zu tun, um die Öffentlichkeit auf die Probleme aufmerksam zu machen, mit denen sie und ihre Leidensgenossinnen täglich kämpfen.
Warum braucht das eine nationale Woche des Gedenkens? Warum kommentieren Julies Leserinnen unter anderem darüber, dass sie mit nur sehr wenig Menschen offen darüber sprechen können, dass sie selbst ihre Kinder "nur" mit medizinischer Hilfe bekommen konnten, oder darüber, dass sie selbst ihrer Familie gegenüber nicht erwähnen, in Behandlung zu sein?
Und das, wo heute jedermann und jedefrau offen und breit darüber reden, dass und seit wann und weswegen sie in psychotherapeutischer Behandlung sind?
"Die können keine Kinder kriegen" wird auch hier meist sotto voce geäußert, und meist schließt sich (in Abwesenheit der Betroffenen) eine Diskussion darüber an, dass man das ja so gar nicht verstehen könnte, wie jemand so verbissen sein kann, und dass es ja vielleicht einfach nicht sein soll, und dass man die Ratschlüsse der Natur akzeptieren sollte. Anschließend geht jeder an seinen Platz zurück, schluckt eine Aspirin gegen die -naturgewollten?- Kopfschmerzen, und gießt sich noch einen Kaffee gegen die naturgewollte Müdigkeit ein. Ich schließe mich nicht aus, in der Vergangenheit hab ich auch an diesen selbstgerechten Diskussionen teilgenommen, und wer mich kennt, weiß, dass ich nicht geschwiegen habe.
Ich kenne mindestens drei Paare, die nach jahrelangen Versuchen erschöpft aufgegeben haben und sich der Arbeit mit Kindern auf einer anderen Ebene widmen. Alle diese Menschen wären wunderbare Eltern geworden, bessere als ich vermutlich. Das ist die Außenansicht.
Welches Ausmaß an Leid, Verzicht, und Trauer mit dem Entschluss einhergegangen ist, die Versuche aufzugeben, kann ich nicht ermessen. Und ich glaube, dass keine Woche und kein Jahr des Gedenkens daran etwas ändert.
Aber aus den Gedanken, die Julie und Helen in ihren Blogs mit der gesamten Community geteilt haben, habe ich mitgenommen, dass ich nie wieder "Vielleicht sollte es nicht sein" oder "Wer weiß, wozu es gut ist" sagen, nicht einmal denken werde, wenn jemand nicht schwanger wird. Wenn ein Paar sich nicht für eine Adoption entscheidet, weil es sich für das Paar nicht "richtig" anfühlt, habe ich kein Recht, das zu kritisieren- denn was sich nicht richtig anfühlt, ist nicht richtig. Für diese Menschen.
Die Trauer um die nie geborenen Kinder und um den Verlust einer wichtigen, vielleicht zentralen Lebensaufgabe ist etwas, was wir teilen sollten, aus Respekt vor unseren Mitmenschen.
Und so lange, aus welchen Gründen auch immer, dieses Thema mit Schweigen belastet ist, können wir mindestens soweit solidarisch sein, dass wir ohne Gezeter akzeptieren, dass unsere Krankenkassen IVF weiterhin bezahlen- wenn auch nur die mageren drei Versuche.

Sonntag, 4. November 2007

Spazierengehen

ist eine wunderbare Sache, vor allem, wenn es im Wald passiert.
Der betreffende Wald ist der meiner Kindheit und Jugend, wenn ich auch als Erwachsene nicht allzuoft da war.
Heute hab ich mich zusammengerissen und bin hingefahren, und dann eine Stunde drin herumgelaufen. Es war genau das richtige. Man sieht noch sehr viel Sturmschäden von dem Unwetter Anfang des Jahres, und leider hat die Forstverwaltung an einigen Stellen erheblich eingegriffen. Ich mag es nicht, Baggerspuren im Wald zu sehen. Das ist hier zwar kein Naturschutzgebiet, aber einen verdichteten Boden hat kein Wald verdient. Wo sind die Rückepferde hin?
Im großen und ganzen ist der Wald Mischwald, vornehmlich Buchen, und einiges an Eichen, Birken und was sonst dazu gehört. Plus Jogger. Ebenso einige mehr als grimmig aussehende Walkerinnen. Warum schauen diese Leute immer so, als wäre das letzte, was sie genießen könnten, eine Runde Walking im Wald? Hochrote Köpfe, eine überaus finstere Miene und heftiges Keuchen scheinen dazu zu gehören. Die meisten Menschen, die unterwegs waren, waren Frauen. Die wenigsten hielten sich an die Empfehlungen, so langsam zu laufen, dass man dabei noch reden könnte. Ich schon, aber ich hatte erstens niemanden dabei, und zweitens KANN ich nicht joggen, daran hindert mich eine nervtötende Achillessehne rechts, die immer wieder Probleme macht, und meine allgemeine Unsportlichkeit.
Jedenfalls war der Wald seit der Zeit, in der ich viele Stunden dort verbracht habe, stark verändert. Ich habe lange nicht mehr die Hauptwege verlassen, und was damals große Felder mit üppigem, leicht urzeitlich anmutendem Farnbewuchs waren, ist heute teilweise versumpft. Schonungen sind zu jungen Waldstücken herangewachsen, und ich hätte mich kaum fremder in den Wäldern Neuenglands fühlen können. Dazu die Tonnen schweren Stapel von Kyrills Hinterlassenschaften, die rechts und links die Sicht in den Wald behindern, und an der nächsten Ecke die Sturmschneisen, die neue Blicke eröffnen.
War der Wald früher schon so hügelig? Ich glaube nicht. Meiner Erinnerung nach waren die Hauptwege, die vom Stadtgarten und den zwei Teichen meiner Entenfütterungs-Erinnerung zu den Brücken über die A2 führen, früher gerade, breite Promenaden. Von deren Beginn aus konnte man die Brücken sehen. Inzwischen sind mehrere Senken in den Wegen, und sie sind auch nicht mehr gerade. Letzteres beruht vielleicht darauf, dass die Wege heute anders gepflegt werden, etwas naturnäher vielleicht. Obwohl ich bei den sonstigen Eingriffen, gerade im Bereich des Staatsforstes, eher nicht den Eindruck habe, dass da viel Naturschutz eine Rolle spielt.
Die Senken können eigentlich nur von nachsackenden Schichten über einstürzenden Bergbauschächten her kommen. Dafür spricht, dass die gesamte, einige Wasserläufe enthaltene Fläche rings um die Stadtteiche wohl nicht mehr das richtige Gefälle hat, damit das Wasser auch in den Teichen ankommt. Sonst bräuchte man die Teiche nicht mit enormem technischem Aufwand am Leben erhalten. Wenn man die Teiche wie Biotope behandeln würde, wären sie längst verlandet. So sind sie jeden Sommer kurz vor dem Erstickungstod, und werden besprudelt und mittels Fontänen mit Sauerstoff belüftet. Der Fischbesatz tut dem ganzen auch nicht gerade gut, und die Entenfütterei ebenso nicht. (Hey, als ich ein Kind war, wusste ich wirklich noch nicht, dass ein halber Brötchenstuten keine Nahrung für Karpfen und Stockenten ist)
Na gut, an die Tatsache, dass die Teiche in einer Parklandschaft liegen, deren Naturnähe ohnehin bezweifelt werden kann, ändert auch meine Ranzerei hier nicht.
Jedenfalls gibt es in dem Bereich, in dem ich heute unterwegs war, als Nachlass der IBA, die hier vor einigen Jahren aus dem Ruhrgebiet etwas machen wollte (ich leg mich nicht fest, was sie daraus hervorbringen wollte, das weiß ich nämlich nicht) noch ein paar offizielle Radwanderwege. Deren Schilder, an in den Wald gesetzten Pfosten befestigt, sind verdreht, zusammengefaltet, oder einfach abgerissen. Das ist nicht sehr hilfreich, wenn man zusätzlich bedenkt, dass in einem Wald auch die Wege langsam ihre Verläufe ändern. Da nutzt nämlich auch eine Karte nicht wirklich was.
Aber... und jetzt wünsche ich mir, ich hätte doch die Kamera mitgenommen... an einer Kreuzung sah ich ein Schild. "Vorsicht. Trimm-dich-Pfad kreuzt". Das alte, in Zeiten der Trimm-dich-Welle aufgestellte Schild, in den Originalfarben der siebziger, also kackbraun.
Ich weiß nicht recht, was da zu erwarten ist. Mittelalte Damen und Herren, in Adidas-Trainingsanzügen aus den siebziger Jahren, die Dauerwelle (bzw. den Minipli) in feuchten Kringeln um die erhitzte Stirn geklebt, wie sie aus dem Gebüsch brechen und Bocksprünge über den verblüfften Normalwegbenutzer vollführen? Das Schild hatte entschieden Zeitreise-Charakter und hat mich, wie gesagt, an die Kamera denken lassen, die zuhause lag.
Dabei hatte ich sie absichtlich nicht mitgenommen. Weniger, um mir bedeutende Schnappschüsse durch die Lappen gehen zu lassen, als vielmehr, um den Blick für das ganze Bild nicht zu verlieren. Oder auch erstmal wieder zu kriegen. Die Berechtigung eines Fotos liegt nur darin, dass es den Ausschnitt feiert. Die Gesamtheit bleibt naturgemäß außen vor, und heute war so ein Gesamtheits-Tag. Voller Blätter, bizarr umgefallener Bäume, und mit Moos überwachsener alter Holzbänke. Geschmackvoll angeordnet. Empfinden wir solche Farbzusammenstellungen aus dunklem Grün, schwarzem, nassem Holz und buntem Herbstlaub (Und, Kinders, Buchen sind wirklich schön bunt) deshalb als schön, weil wir genetisch so sehr in diese Art Landschaft gehören? Oder weil es uns überzeugend vormacht, es sei Natur und daher automatisch schön? Nicht schön waren alle Flächen und Ecken, wo der Boden kahl war, und zerfurcht von zu schwerem Gerät. Kahle Böden haben auch da, wo sie darauf warten, dass irgendwas da hinein gesät oder gepflanzt wird, keinerlei Schönheit für mich. Vielleicht für den, der daraus sein Einkommen bezieht, oder als Projektionsfläche für das, was da sein KANN? Mag sein.
In nicht natürlicher Umgebung, also in Städten und Häusern, finde ich leere Flächen in der Regel sehr angenehm und erholsam. Auch Gärten sind nicht natürliche Umgebungen für mich, und auch da gehören eher leere Flächen zu den Dingen, die unbedingt sein müssen. Wenn auch nur, damit Bepflanzungen um so kontrastvoller wirken. Wobei ein Rasen schon eine leere Fläche ist ( und nichts mit Natur zu tun hat).
In Wohnungen sind leere Flächen das, worauf sich Augen ausruhen können. Aber wirklich leere Flächen, keine Schrankwand-Wüsten.
Gardinen, Teppiche, Bilder und Nippes sind eine Art optischer Mauern. Manche Leute finden meine Wohnung kahl, wie sich jetzt wohl jeder vorstellen kann. Ich habe zwar Bilder an der Wand, aber nicht viele, und der Krimskrams auf den Regalen hält sich ebenfalls in Grenzen. Allerdings habe ich reichlich Bücher, die von selbst eine gewisse optische Unruhe ins Spiel bringen. Plus die Art Haustiere, die gern dekorativ in der Gegend rumliegen, wenn sie nicht wirkliche Unruhe ins Spiel bringen.
Wie jetzt zum Beispiel. Futterzeit für die Monster.
Na, wie war die Überleitung?

Ruhe, oder: Get me that text book ASAP

Hier herrscht Schweigen, abgesehen von den tobenden Vierbeinern. Die sind schon gestern Abend auf irgendwelchen bewegungsfördenden Drogen gewesen, haben mir aber nichts abgegeben.
Nicht, dass ich sie gefragt hätte.
Vor mir liegt eine halbe Arbeitswoche, hinter mir auch, und ansonsten gibt es Tage zu Hause.
Das spannendste daran ist die Frage, ob die Sonne morgens aufgeht oder ob sie so drauf ist wie ich, und es der Einfachheit halber sein lässt.
Soeben hab ich den Titel von "Schweigen" in "Ruhe" geändert, aus stilistischen Gründen.
Aber Ruhe ist hier nicht.
Grabesstille kann man es auch nicht nennen, denn dafür ist das Viehzeug zu laut.
Aus unerfindlichen Gründen scheinen sie erheblich aggressiver zu sein als sonst, und ich bin so gedämpft wie schon seit Monaten nicht mehr.
Schweigen ist schon der richtige Ausdruck. Denn es redet hier niemand, und der obligatorische Winamp-Soundtrack, der dazu vor sich hin dudelt, ändert nichts an dem etwas stumpfen Gesamtbild.
Den gestrigen Tag hab ich im großen und ganzen vor Bildröhren verbracht, der von diesem alten Rechnermöhrchen und der des sogar noch älteren Fernsehers. Es wäre zu einfach, das auf den November zu schieben. Auch die Etikettierung als schlichte Faulheit ist nicht richtig, denn wenn ich faul bin, genieße ich, dass ich nichts tu.
Obendrauf gab es dann noch Schwierigkeiten damit, weniger zu essen- aber es ist wohl nicht zu erwarten, dass die merkwürdigen Gewohnheiten aus Jahren sich in drei Tagen erledigt haben. Im Gegensatz zu sonst bin ich aber nur mit zuckerfreien Müsliriegeln durchgedreht, und mit Vollkornknäcke, und nicht mit Schokolade und vollfettem Käse. Ist das schon mal was?
Vermutlich wollte ich einfach wieder zuviel auf einmal.
Wochenenden sind aber sowieso schwierig für mich, meist warte ich nur, dass sie vorbei gehen. Und wenn ich was vorhabe, bin ich hin und her gerissen zwischen Freude darauf (naja, kommt schon drauf an, was es ist) und vorsorglicher Genervtheit, weil die Freizeit zu kurz kommt.
Wobei die Freizeit, wie gesagt, meist ein grauer Film ist, der dicht vor meinen Augen abläuft.
Ein Leben zu haben wäre eine prima Sache. Wenn man sich dann dazu aufraffen könnte, auch hinzugehen.
Eine frühere Therapeutin hat mich mal davor gewarnt, Drehbücher für mein Leben zu verfassen- die würden mich daran hindern, mitzukriegen, was wirklich passiert. Woran sie nicht gedacht hat, dass nichts passieren könnte. Drehbücher sind aber vielleicht etwas, was Farbe in den grauen Film bringen würde?! Andererseits kenn ich mich gut genug. Sobald mir irgendwer, und sei es ich selbst, sagt, was ich zu tun habe, streike ich. Schlimmer als die Lokführer, weil Güter- und Fernverkehr nicht ausgeschlossen sind, und weil kein Landesarbeitsgericht in Sonstwo mir irgendein Streikverbot erteilt.
Herrgott, wie ich das hasse, wenn ich so drauf bin. Ich wünschte, ich hätte in Physik besser aufgepasst, als es um träge Massen, schiefe Ebenen und die Hebelgesetze ging. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Otto Waalkes. Für "Je länger das sssst, desto lauter das Bumms". Ohne ihn hätte ich die schiefen Ebenen vermutlich nie so lustig gefunden :-)
Aber an der Sache mit der Trägheit der Massen ist bestimmt was dran, wenn ich auch die Schwierigkeiten, mich in Bewegung zu setzen, nicht in eine Gleichung packen kann. Und den Punkt für den Hebel hab ich schon so oft gefunden, dass ich mich selbst ankotze. Das hat immer nur neue Baustellen hinterlassen.
Ich frag mich nur, an welchem Punkt meines Lebens ich die Abzweigung verpasst habe, die Ausfahrt zu einem Ziel. Welches Ziel das gewesen wäre. Und wie mein Leben dann aussähe.
Natürlich hätte ich damals, als mein Ex beschloss, dass er dringend eine beste Freundin brauchte, einfach so weitermachen können und die ganze Geschichte ignorieren, aber eine ernsthafte Alternative war das nie. Ich mag nicht teilen. Und ich mag nicht, wenn mein Partner außerhalb unserer Beziehung mit anderen Frauen über mich spricht, Gespräche über ein Geburtstagsgeschenk oder sowas selbstverständlich ausgenommen :-)
Diese Ehe ist schon lange Geschichte, seit beinahe 10 Jahren, und es hat anschließend noch jede Menge anderer Beziehungen gegeben, darunter sogar eine mit dem Potenzial zu mehr- fand ich. Deshalb hab ich mich angestrengt. Großer Fehler! Ich wusste von Anfang an, dass er anderweitig verheiratet ist, mit einem relativ jungen Kind, und es sollte auch nicht mehr werden als eine Freizeitbeschäftigung. Aber in ziemlich kurzer Zeit war ich hin und weg. Ein wirklich liebenswerter Mensch (Realität, wie seine Doppelexistenz, mal ausgeklammert). Und prompt war ich in Konkurrenz zu einer Frau, die ich zu Anfang gar nicht, und dann nur vom Sehen kannte. Die ich nicht im Geringsten sympathisch fand (das tut aber kaum jemand, der sie kennt. Da stellt sich mir heute die Frage: Warum hat dieser (ach, so liebenswerte) Mann diese Frau geheiratet? War sie mal anders? Und wenn ja, was hat sie so verändert? Ein Schelm, der übles dabei denkt). Dazu kam die Tochter, die inzwischen vier Jahre alt sein müsste, also vor einem knappen Jahr noch wirklich klein war. Ein nettes Kind, und eines, dass sehr an seinem Papa hängt/hing. Was mir im Nu erlaubte, seine Gründe für sein Festhalten an seiner Ehe zu akzeptieren. Die Tochter. Bitte nicht weitersagen: Es ist sogar mir bekannt, dass es alleinerziehende Väter gibt. Dass es Regelungen bezüglich des Umgangs gibt. Dass eine Trennung der Eltern nicht zwangsläufig bedeutet, dass auch die Wege von Vater und Kind sich trennen. Ich habe mir sogar verkniffen, darauf hinzuweisen, dass der Mann, bei dem wir uns kennengelernt haben, erfolgreich um das Sorgerecht für seine Tochter gekämpft hat.
Wiedemauchsei: Ich hab ihm geglaubt, glauben wollen, dass er ja gehen würde, wenn, ja, wenn.
Ich hab akzeptiert, dass es Tage gab, an denen er nur körperlich anwesend war, und deutlich leere Augen auf anderweitige innere Beschäftigung hinwies. An denen er Verabredungen absagte. Ich hab zu Hause gesessen und gewartet, auf Mails, sms, Anrufe. Habe Freunde vernachlässigt, um auf dem Sprung sein zu können, alles stehen und liegen gelassen, um irgendwo aufzutauchen und mit ihm was zu unternehmen. Er ist selbständig, und ich habe ein knappes Jahr lang meine Freizeit und jede Menge Urlaubstage dafür verwendet, ihm bei seiner Arbeit zu helfen (die mir wirklich Spaß gemacht hat, das sei hier mal angemerkt).
Naja, lange Zeit war das in Ordnung, und kein Opfer. Lange Zeit hatte ich ein aufmerksames und liebevolles Gegenüber, wenn auch vielleicht nicht so oft, wie ich es mir gewünscht habe.
Und dann. Und dann... Dann weiß ich eigentlich auch nicht so recht, was passiert ist. Plötzlich war da nur noch der indifferente Gesichtsausdruck von jemandem, der nicht DA ist.
Zu Weihnachten im letzten Jahr, gleichzeitig Jahrestag, kam ein Riesenberg Geschenke, und ich fühlte mich plötzlich - bezahlt. Wofür, darüber wollte ich nicht nachdenken.
Es hatte da ein Versprechen gegeben, dass jeder von uns es dem anderen sagt, wenn es vorbei ist. Von ihm kam jedoch keine Äußerung in dieser Richtung. Und bei mir wuchs ein übles Gefühl, das ich nicht niederkämpfen konnte. Ich hatte den Eindruck, dass er mir aus dem Weg ging. Plötzlich war da keine Zeit mehr, nicht die geringste, und wenn wir uns sahen, waren jede Menge anderer Leute dabei. Plötzlich waren auch die Leute, die von uns wussten, ein Grund, dieses Verhältnis zu verbergen. Ich hatte ganz entschieden das Gefühl, dass da jemand anderes war. Nun ja, wenn jemand seine Frau betrügt, warum nicht auch seine Freundin...
Nach ein paar Tagen ungerechtfertigter und, was mich betrifft, ziemlich zerstörerischer Funkstille gab es dann eine Verabredung- und dazu ist er einfach nicht erschienen. Ohne Absage, ohne auch nur die kleinste Entschuldigung, nicht mal am nächsten Tag oder so. Da reichte es sogar mir, und ich habe das Thema angesprochen und eine ziemlich saure sms abgeschickt. Daraufhin kam dann von ihm eine E-Mail, des Inhalts, ich hätte ja soo recht, und was besseres als ihn verdient. Was mich richtig wütend gemacht hat, war seine Versicherung, er würde mich lieben bis ans Ende seines Lebens *hüstel* ich mag ja in mancher Hinsicht naiv sein- aber ich lass mich ungern verarschen.

An guten Tagen kann ich drüber lachen. So unbeabsichtigt kann man eine Beziehung beenden, per sms- die eigentlich nur als Diskussionsgrundlage gedacht war.
Die Alternative, Augen zu und durch, stellt sich mir nicht einmal mehr im Nachhinein.
Es folgte kein Jahr der Depressionen, wie nach dem Ende meiner Ehe. Dafür war das ganze zu belanglos in der Rückschau. Aber drei Tage lang hab ich dann doch im Dunkeln gesessen und geheult.
Was ich draus gelernt habe? Dass ich lange die Zähne zusammenbeiße. Wenns mir dann aber reicht, dann reichts.
Was ich daraus hätte lernen können? Dass es nichts bringt, die Zähne zusammenzubeißen, das sorgt nur für Zahnschmerzen. Sondern dass Probleme zügig angesprochen werden sollten, sonst verliert man das Recht dazu- der andere weiß eventuell nicht mal mehr, worum es eigentlich geht und über welchen Anlass man sich aufregt. Auf der anderen Seite muss man schon darauf achten, dass man nicht aus Mücken die sprichwörtlichen Elefanten macht, denn manchmal ist man ja einfach selbst schlecht drauf.
Ist ja auch egal, was ich draus hätte lernen sollen. Ich habs nicht gelernt, da bin ich mir sicher.
Dazu passt, was Gary Moore gerade singt: And I still got the blues.
Schönen Sonntag noch.

Freitag, 2. November 2007

10 Dinge, die auf meiner einsamen Insel vorhanden sein sollten.

1. Ein Schafpärchen.
2. Eine Schere.
3. Stricknadeln
4. 25 Kilo Kartoffeln
5. Eine Axt
6. Ein Messer
7. Eine Säge
8. Ein Verbandskasten
9. Nähnadeln
10. Ein Access Point ins Internet.

Das Notebook würde ich mitbringen. Ebenso eine Lupe fürs Feuer machen, und Salz.
Die Schafe sollten sich zügig fortpflanzen, damit genug Nachschub an Wolle, Milch und Käse vorhanden ist.
Die Kartoffeln pflanzen sich auch besser fort… Schmecken gut mit Schafskäse.
Und mit der Schere würde ich die Schafe vom Pelz befreien.
Aus dem Baumbewuchs der Insel (idyllisch!) würde ich einen Spinnrocken schnitzen, und vermutlich dafür den halben Wald abholzen müssen. Aber dennoch.
Wenn dann genug Wolle da ist, kann ich abends stricken, wenn das Internet zu hat.
Und wenn ich keine Lust mehr auf Insel habe, bastel ich mir ein Ruderboot und fahr weiter. Nach Vancouver.

Ich hab neulich wieder „Die Insel der flüsternden Stimmen“ gelesen, von Laurie King. Das ist eins meiner Lieblingsbücher. Ein Buch über das Überleben, mental und physisch. Gegen Ende ist es mir ein bisschen zu versponnen, ein bisschen sehr happy ending. Aber die Geschichte selbst gefällt mir, und sie ist wie üblich sehr, sehr gut geschrieben.

Ich mag Autoren, die nicht in die Eigenparodie-Falle tapsen, wie es meines Erachtens zum Beispiel Martha Grimes und Elizabeth George getan haben. Die haben sich beinahe festgestrickt mit einigen ihrer späteren Bücher. Da wird die Handlung so verschnörkelt und kreist so sehr um die Befindlichkeiten ihrer Protagonisten, dass die Autoren zu vergessen scheinen, dass sie eigentlich Krimis schreiben.
Aber Laurie King hat das auf bewundernswerte Weise im Griff. Vermutlich, weil sie sich nicht an einem Hauptfiguren-Set festklammert, sondern mehrere hat. Eine Reihe, zeitgenössisch angelegt, spielt in den USA, und die Hauptfiguren sind Polizisten. Die andere spielt im beginnenden 20. Jahrhundert in England, und die Gestalten sind Sherlock Holmes und seine Frau. Mal kein tumber Watson an seiner Seite. Obwohl auch dieser vorkommt.
Dann gibt’s da noch (mindestens) zwei andere Protagonistinnen, beides Frauen, die nicht mehr blutjung sind. Ich bin zurzeit nicht soweit auf dem Laufenden, dass ich sagen könnte, ob es mehr Bücher mit der Frau von der Insel (s.o.) gibt, oder mit der Religionswissenschaftlerin, die sich um Sekten kümmert.
So, und weil’s so schön war, hab ich gerade noch drei Bücher aus der Mary Russell-Reihe bestellt (die mit Sherlock Holmes), und zwar Band 6, 7 und 8. Das hab ich jetzt davon.