Bisher habe ich mich nicht damit aufgehalten, irgendwelche Klickzähler hier einzubauen, weil mir das als zuviel Stress erschien (und ich nicht weiß, wie man das macht- aber das lern ich auch noch :-))
Ich weiß, dass hier mitgelesen wird, weil man mir das erzählt. Und ich kann sehen, wie oft die persönliche Info abgerufen wird. Bis auf Helen letztens sind zwar noch keine Kommentatoren unterwegs, aber die Hoffnung stirbt zuletzt :-)
Natürlich habe ich drüber nachgedacht, etwas an dem zu ändern, wie oder was ich poste- aber ehrlich gesagt, ist das auch eine Übung im Stursein. Darin, meine Tour zu reiten, und nicht irgendwelche vermeintlichen Ansprüche an mich zu erfüllen. Eine Übung im Ich-Selber-Sein.
Dabei fällt es mir nicht besonders leicht, ins Blaue hinein zu schreiben, ohne ein Gegenüber, das mir mit seinen Reaktionen zeigt, wo ich stehe. Also quasi monologisch. Gibts das Wort?
Ich habe in den letzten Tagen angefangen, nicht nur auf meinen Lieblingsblogs zu kommentieren, sondern auch den Link hierhin zu hinterlassen. Was nicht sehr sinnvoll ist, weil es bisher alles amerikanische Blogs sind, und von den Autorinnen keine Deutsch spricht. Die Erfahrungen mit den Links zu Helens Blog haben mir gezeigt, wie schnell man sich missversteht. Sie hatte den Link auf ihren Blog zurückverfolgt, versucht, den Post über die IVF- Sache mittels Babelfish zu übersetzen, und ihn komplett missverstanden- und dann selbst ein Posting dazu verfasst. Ich wusste SOFORT, dass sie mein Posting meinte, wenn sie auch die Diskretion besaß, die URL nicht zu erwähnen, und musste das richtig stellen. Seither gibt es Doppelposts, wenn ich mich auf englischsprachige Blogs beziehe, das übt ungemein.
Dies ist hier also eine Übung im Dabei-Bleiben. Was, wie erwähnt, für mich ein Problem ist, denn ich halte abweichende Meinungen nicht gut aus. Sachliche Diskussionen schon, aber in Bezug auf zwischenmenschliche Auseinandersetzungen bin ich eine Niete. In einer Art Automatismus versuche ich, solchen Dingen aus dem Weg zu gehen. Meist damit, dass ich versuche, herauszufinden, was der andere wohl jetzt gerade denkt, meint, beabsichtigt, und jeder möglichen Kritik zuvor zu kommen.
Solange es um Lappalien geht, hilft das, unnötigen Stress zu verhindern. Leider gehts oft nicht um Lappalien. Sondern darum, ICH zu bleiben. Es fängt mit Kleinigkeiten an, und endet meist in einer beendeten, oder in einer sehr unbehaglichen, von Unsicherheit geprägten Beziehung. Und damit meine ich nicht nur Partnerbeziehungen. Für die ist das natürlich ohnehin der GAU, weil es nichts langweiligeres gibt, als jemanden, der sich nicht auseinandersetzt, und den Weg des geringsten Widerstandes geht, indem er immer nur allem zustimmt. Aber es richtet auch Schaden in einem selbst an. Man zahlt dafür, und nicht zu knapp. Denn es kommt der Tag, an dem man kein klares Gefühl mehr dafür hat, was wichtig ist, und was nicht.
So, als ob die Federn im Urteils-Apparat, in der Zielsetzungsautomatik und der Traum-Fabrik ausleiern.
Wenn aus einem Nebenzimmer in meiner Arbeit laute Stimmen kommen, zucke ich zusammen, und will schnell schlichten- vor allem, wenn alle Beteiligten Kollegen sind. Auseinandersetzungen mit Kundschaft sind was anderes, die sind mir eher gleichgültig.
Wenn in einem Film ein Mann eine Frau anspricht (und bei den meisten Filmen weiß man ja, ob die Beteiligten rein drehbuchmäßig zusammenkommen sollen) und die Frau antwortet schnippisch oder abwehrend, macht mir das körperlichen Stress. Meine eigene Strategie wäre eine andere, das weiß ich. Ich weiß auch, dass sie erfolglos ist, aber dennoch.
Der Witz ist, dass ich natürlich trotzdem wütend bin, wenn etwas nicht nach meinem Kopf geht. Angeblich spürt man das auch- eine Freundin sagte mal, die Luft würde vibrieren, wenn ich sauer bin. Aber die Luft vibriert ohne Beteiligung meiner Stimmwerkzeuge, und ohne dass das, was ich will, wirklich deutlich wird. Wenn ich dann darüber nachdenke, wie ich der Wut oder dem Zorn oder der Trauer Ausdruck verleihen soll, ist die ganze schöne Emotion einfach -weg.
Wie ausradiert und wegzensiert.
Sie kommt dann wieder, nachts, wenn ich im Schlaf mit den Zähnen knirsche.
Irgendwann sag ich dann trotzdem was. Und komme aus den Schuhen wie das sprichwörtliche HB-Männchen. Mit unerwarteten Folgen- als ich das letzte Mal versucht habe, einem Partner nahezubringen, dass es mich verletzt, wenn er mich versetzt und unerreichbar ist, hab ich -versehentlich- Schluss gemacht.
Insofern ist das hier eigentlich auch eine Art Gymnastik, Training für die ausgeleierten Federn und Zahnräder. Wer auch immer hier mitliest, wird sich damit abfinden müssen. Oder kommentieren :-))
Have a nice one.
Montag, 26. November 2007
Zahlen
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Let's get psycho
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