Dienstag, 31. März 2015

Der Beamte ist nie einsamer...

als Ende März.
Dann nehmen alle Angestellten ihren Resturlaub, weil er sonst verfällt. Die Beamten hingegen haben (aus unerfindlichen Gründen) bis September Zeit dafür. Ergo ist das hier eine ganz alleine Lily... die hofft, dass sie auch mal mit dem Urlaubmachen dran kommt.
Grrrrrr.

Donnerstag, 26. März 2015

Ich liebe...

... die Sprüche meines irakischen Kollegen. Ab und zu übersetzt er mir so eine arabische Redewendung, und dann lieg ich jedesmal flach- 
Heute morgen sagte er über seinen Bruder: O. ist wie Tomaten. Er passt einfach zu allem.

Manchmal würd ich gern arabisch lernen.Aber noch ist Zeit, erstmal am Türkischen zu scheitern.



Mittwoch, 25. März 2015

Vögel

Mit den Flatterviechern hab ich das ja nicht so. Das liegt an dem Wellensittich meiner Eltern, der die kleine Lily in ihrem Laufstall ein paar mal ordentlich gebissen hat.
Aber sowohl in der Nacht von Sonntag auf Montag als auch in der nächsten Nacht hat mich jeweils lautes, melodisches und sehr engagiert vorgetragener Vogelgesang geweckt- und das war keine Eule, sondern das war eine Nachtigall. Dafür, muss ich sagen, liege ich gern mal nachts ein Stündchen wach, das ist wirklich etwas besonderes. Sie muss direkt vor meinem Fenster in dem Strauch gesessen haben, so laut war sie, und ich hab mich nicht gerührt, weil ich sie nicht verscheuchen wollte.
In dieser Nacht allerdings war ich mit meinen Kollegen auf Amtsausflug (!) in Neuschwanstein (!!). Natürlich nur im Traum. Real angefühlt hat sich aber, dass mir da ein Pudel vor die Füße lief, abgemagert und verschmutzt, dem jemand den Hals mit einer Menge an Gummibändern zugeschnürt hatte. Den Rest meines Traumes hab ich dann die Bänder entfernt, eins nach dem anderen, und als mein Wecker losging hab ich ihn in meine Jacke gewickelt und mit in den Tag genommen.

Freitag, 20. März 2015

Und ist wo...

keine Sonne, kann diese nicht verfinstern.
Blöder Nebel, blöder.

Mittwoch, 18. März 2015

Dunst

Dunst ist mein liebstes Wetterphänomen. Direkt nach Gewitter. Wenn ich früh um diese Jahreszeit an der Ecke abbiege, liegt da, ganz nahe bei Eisenbahn und mittlerer Industrie, ein Feld und daneben, ein bisschen unordentlich und struppig, steht ein alter Zaun und der Rest einer Hütte, im Hintergrund kann man die Kleingartenanlage ahnen. Solange kein Getreide auf dem Feld steht, kann man morgens diesige Schwaden aus dem Boden steigen sehen, von der Sonne angeleuchtet stehen sie zwischen den Büschen und den paar krüppligen Bäumen. Mein Festhalte-Herz schreit dann immer danach, die Kamera zu holen, eben auszusteigen und zu schauen, ob man diese leichte Gräue, dieses Verwischen vor dem Tag festhalten kann- und mein Genuss-Herz, in schöner Eintracht mit dem Pünktlichkeits-Rückgrat, spricht dagegen und sagt mir, ich solle es ansehen, und lieber in mich aufnehmen als es zu den Daten auf einem Chip hinzuzufügen. Denn so gerne ich fotografiere: Da steht dann was zwischen mir und dem eigentlichen sinnlichen Erlebnis von Schönheit. Man kann drei Wochen in der schönsten Landschaft der Welt verbringen, und nichts davon mitnehmen außer tausenden von Fotos. Welt second-hand, sozusagen.
Manche Bilder bleiben daher in mir drin, und die sehe ich dann nur selbst.

Donnerstag, 12. März 2015

Ein halber Tag und vier Minuten

trennen mich von meinem Wochenende. Und wenn hier nicht morgen auch jemand sitzen müsste, der Türen öffnet, Telefone bedient und den Praktikanten bei der Arbeit hält, würde ich jetzt gleich schon verschwinden. Ich weiß nicht, warum mich Arbeit immer mehr strapaziert, und hoffe, dass man das irgendwie wieder hinkriegt. Denn sollte so eine Entwicklung sich fortsetzen, brauch ich demnächst 5 Tage Wochenende, um zwei Tage Arbeit durchzustehen. Geht nicht.
Zu dem ganzen Arbeits- und  Haushaltskram kommt derzeit eine Zusatzbeschäftigung mit meinen Eltern, die zunehmend Hilfe benötigen. Der wo mein Vater ist, baut erschreckend ab- oft genug ist er so schlecht drauf, dass meine Mutter ihn nicht allein lassen möchte. Das weitet seine Vereinsamung auf sie aus- und da macht es einfach Sinn, öfter mal vorbei zu schauen. Ein- bis zweimal die Woche gehen wir entweder zusammen einkaufen (und kriegen demnächst den Baumarkt-Kundenpreis für Mutter/Tochter-Teams...) oder wir hocken da und quatschen, oder ich komme mittags rein, und sie backt Reibekuchen (mit glutenfreiem Mehl, versteht sich- so lieb von ihr).
Mein Arbeitgeber bietet derzeit im Rahmen des Gesundheitsmanagements Business-Yoga und Pause im Park an- ich hab alle Schnuppertermine reserviert und werd mal schauen, ob mich das fitter macht.
Schlimmer gehts eigentlich nicht mehr...
gähnend,
die Lily.

Mittwoch, 4. März 2015

Noch was Neues.

Ein Kratzbaum muss her, wenn man Katzen bei sich wohnen lässt. Gibt man ihnen keinen, kratzen sie am Sofa. Gibt man ihnen einen, tun sie das auch, aber hoffentlich nicht so oft.
Kratzbaumanforderung Nummer eins hier chez Lily ist Stabilität. Die wurde vorgelebt von dem Baum, der jetzt im Müllmobil wohnt, weil er auf dem Weg ist zur städtischen Deponie. Der hat die meistens vier, inzwischen nur noch drei Fellmonster insgesamt 6 Jahre überlebt.
Man kann seinen Zustand gestern aber nur noch als "durch" bezeichnen. "Durch" mit Katzenhaardeko.
Der Traumbaum steht im örtlichen Katzenzubehörhandel, und kostet schlappe 300 €, was mir zuviel war, also musste wieder das online-Versandhaus herhalten, wo man einen für hundert kriegen konnte. Hundert Euronen, nicht hundert Katzen. So einen hab ich bestellt und gestern erhalten. Einige Flüche, Rückenschmerzanwandlungen und andere Kraftakte sowie drei Stunden Schraubarbeiten später steht er, in katzenhaargrau, und wackelt. Ein bisschen Wackeln ist normal, aber dieses Wackeln zeigt mir: Der hält keine sechs Jahre. Wenn ich Glück habe, hält er eines. Die Stämme sind selbst für das kleine Puscheltier zu niedrig, sie macht sich gern lang und streckt sich beim Krallenwetzen- da braucht sie mehr als 60 cm hohe Papprollen-mit-bisschen-Seil-drum. Schlechte Bäume, so auch dieser, haben oben und unten an den Kratzstämmen Plastikplüschabdeckungen, die nicht etwa nur die obere Kante verdecken, sondern tatsächlich alles sind, was oben und unten am Stamm zwischen einem Satz scharfer Krallen und einer billigen Pappröhre sitzt. Sämtliche Bretter, auf denen das Gekatze lagern soll, sind zu klein für Paul und Karl, und der Brüller ist die Kuschelmulde. Traditionsgemäß ist das ein Ring mit darüber gespanntem Stoff, in denen es sich die Pelznasen bequem machen sollen. Beim alten Baum war das ein ovales Holzbrett, am stumpfen Ende des Ovals mit rundem Ausschnitt versehen, 18 mm dick und mit Stoff überzogen. Durch das obere Ende des Ovals wird die Schraube in den Stamm geschraubt.
Der neue hat zwei solcher Teile, aus Metall. Die biegen sich schon so, dass Paul beinahe rausfällt. Mal gespannt, wann er das tatsächlich tut. Vielleicht sollte ich einfach die zwei Mulden ineinanderlegen und mit einer Schraube befestigen, vielleicht hält sie dann.
Den Stoff musste ich bei dem alten Baum auch einmal erneuern, weil die Krallen natürlich ihr Zerstörungswerk vollführten, ungeachtet meiner innigen Bitten. Auch habe ich einen neuen Stamm zwischendurch nachgerüstet, weil der alte beschädigt war und das Gekatze mittlerweile am Papp-Innenleben kratzte (und mir die Wohnung mit Papp-Fetzchen vollmüllte).
Leider war das nicht nur mein bisher einziges negatives Erlebnis beim großen Internet-Versandhaus, sondern auch noch ein ziemlich teurer Spaß. Und dann hielt das Ersatzrohr nicht mal anderthalb Jahre durch.
Ab sofort spare ich für einen richtig guten neuen Baum. Einen selbst konzipierten, für vermutlich viel Geld, der dann aber sowohl zwölf-Kilo-Schlafnase als auch sehr scharfkrallige Zwerg-Puschel verträgt. Und schön aussieht. Und leicht sauberzuhalten ist.
Noch was?
Ach ja: Bei dem frisch gefundenen Kratzbaum-Wunderland sollte bis dahin jemand eine Preisliste erstellt haben. Wenn man so gar keine Vorstellung davon hat, was die Prachtstücke kosten, dann schreckt das eher ab.