Samstag, 19. Juni 2010

Und weiter?

Und weiter.
Nachdem ich gestern mitten im Schreiben offenbar auf Veröffentlichen geklickt habe, muss ich doch die Fotoserie ordentlich weiterführen, finde ich- und viel Zeit ist hier wirklich nicht dafür übrig. Ich bin viel mit Menschen zusammen, und nehme mir dann morgens ein bisschen Zeit, nach dem Sport und vor dem Frühstück, um etwas zu surfen, kurz nach Mails zu schauen und gegebenenfalls zu posten, so wie jetzt. In ein paar Minuten kommt die Schwester vom Tagdienst und bringt mir meine Medikamente, dann gehts runter, eine rauchen (ja, ja, ich weiß) und dann in den Frühstücksraum. Anschließend ist Gruppenvisite, und dann Ergo-Treffen. Am Wochenende ohne Therapeuten, aber es gibt immer was zu malen, zu modellieren oder zu bildhauern. Gegen Mittag werde ich die Katze einer Mitpatientin (Tiere sind mitbringbar, wenn man niemanden hat, der sich kümmert, oder wenn es medizinisch begründet ist) füttern und einmal übers Gelände spazieren führen- einfach rauslassen geht nicht, wegen der Klinikkatzen und der Hunde.


 Eine meiner Mitpatientinnen bei der Ergotherapie. Natürlich gibts hier keine Fotos von Gesichtern- obwohl die meisten, wie sie sagten, nichts dagegen hätten. Hier ist ein Haufen sehr begabter Menschen zusammen gekommen, Malerinnen, Kunsthandwerkerinnen, Musiker und so weiter. Einen Abend haben wir mit Stimmen und Gitarren für ein allmähliches aber ausdauerndes Flüchten einer anderen Gruppe gesorgt...im Verein mit Hannes Wader und seinen wackeren Kollegen.


Es ist etwas schwierig, hier an dem vergleichsweise kleinen Monitor die Bilder einzufügen- aus irgendeinem Grund wird hier nicht, wie zu Hause, das Bild ans Ende des Textes gesetzt, sondern an den Anfang. Da das Eingabefenster kleiner ist als die Bilder, ist es extrem ätzend, die Bilder dann an den richtigen Platz zu schieben... mal sehen, ob sich das irgendwie besser einrichten lässt.

Nun ja. Offenbar nicht. Ist aber auch egal, ich geh jetzt frühstücken, bin ausgehungert. Wünsch euch aber trotzdem ein schönes und erholsames Wochenende!


Die
Lily.

Freitag, 18. Juni 2010

Soooo

lang her, dass ich das letzte Mal gepostet habe...  Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass der Browser auf diesem Laptop vorgestern energisch nach einem Update verlangte, das auch bekam und seither den Dienst ein wenig verweigerte. Nicht ganz, total und vollkommen, sondern eher versteckt und passiv-aggressiv, so dass ich erst nach drei Tagen drauf kam, es doch mal mit dem guten, alten IE zu versuchen. Der funktioniert jetzt aber.
Ansonsten:

Bilder.


Um mal mit gewohnten Dingen anzufangen: Katzen.


Die obere Dame ist das Paulinchen, der untere Herr einer ihrer Brüder. Wir vermuten, für heute, dass es sich um Sir Henry handeln könnte.


Wo wir schon mal bei Tieren sind: Freigewachsene Lilie am nahe liegenden See, mit Hausgast.

Fangen wir mal bei der Umgebung an- das war früh morgens, letzten Sonntag, glaube ich.





So- und jetzt gehts zum morgendlichen Lauf um den  See- ich hoffe, ich komm später noch mal zum weiteren Posten :- )
Viele Grüße von

Lily

Samstag, 12. Juni 2010

Die Sterne lügen nicht....

wie man hier lesen kann.Mein Sternzeichen sind die Fische.
Na dann: Mahlzeit.

Wünscht euch
die Lily

Freitag, 11. Juni 2010

Bootsfahrt auf dem Tränenkanal, Teil III

Ich hoffe, ich nummeriere hier die Teile in ihrer korrekten Reihenfolge, wenn nicht: Ich weiß auch nicht, was für einen Tag wir heute haben, nicht genau, jedenfalls.
Ich bin eine gute halbe Woche hier, und entdecke immer noch eine Menge Neues. Einerseits, weil ich noch nicht an allen Therapieformen teilgenommen habe, aber natürlich auch, weil es so viel Menschen hier um mich herum gibt, ein vollkommen ungewohntes Leben für mich- eigentlich nie allein zu sein.
Ab und zu muss ich mal aufs Zimmer, ein bisschen die Ohren ausruhen, oder, wie meistens, was holen, was ich vergessen habe. Denn irgendwas liegt meist hier oben und wird unten gebraucht. Die Therapieräume sind in drei verschiedenen Gebäuden, Ergo-, Tanz-, Kunst-, Bewegungs-, Musik-, Gruppen-, Einzel-, Essstrukturtherapien. Gruppen zum Training sozialer Interaktion, Wassergymnastik, Tai-Chi, Nordic Walking, Wirbelsäulengymnastik, Feldenkrais, Massagen, Fango, Ernährungsberatung, Morgenrunde (Einmal um den See, alle Mann!) und was dergleichen noch mehr ist. Ich habe eine Menge Dinge dabei zur Beschäftigung während irgendwelcher Pausen, die ich nicht habe, Bücher, Strickzeug, diesen Laptop, aber ich komme höchstens abends nach Einbruch der Dunkelheit dazu, hier etwas davon in Angriff zu nehmen. Dafür sitz ich jeden Abend im Ergo-Atelier und schleife und schmirgle an meinem Speckstein herum, das ist ein höchst matschiges Erlebnis. Am ersten Abend bin ich mit der Kamera rausgegangen, und gestern noch einmal- für das hier zu verbringende Wochenende plane ich eine frühmorgendliche Runde um den See, nicht grad bei Sonnenaufgang, aber auch nicht viel später.
Die Batterie psychologischer Tests (Lesen Sie technische Zeitschriften? Sagen die Stimmen in Ihrem Kopf Ihnen, was Sie tun sollen?) habe ich ausgefüllt und abgegeben und heute mit der Bezugstherapeutin besprochen- die Ergebnisse haben mich nicht überrascht, denn das meiste wusste ich schon vorher... aber jetzt wissen die Ärzte das hier auch, und es wird irgendwie ernst.  Aber trotzdem bin ich guten Mutes- anscheinend habe ich die richtige Art Motivation.
Und sobald ich meine Pfoten auf die ganzen zu Hause vergessenen Dinge gelegt habe, die ich brauche, um die Kamera mit dem Laptop zu verbinden, gibts ein paar Bilder, Ihr Lieben.
Unter anderem von einer Bande ganz entzückender Katzen hier, die ich ebenso gern mitnehmen würde wie die eine oder andere meiner ganz jungen Mitpatientinnen, die ich gern adoptieren und mitnehmen und behätscheln würde.
Den im Wald frei laufenden Retriever, der von irgendeinem Hof in der Nachbarschaft stammt und ab und zu mal herumwandert (und harmlose, diabetische Fußgängerinnen bös anknurrt), den würd ich hier lassen. Vor dem hab ich Angst.
Einen schönen Freitag noch
wünscht die Lily

Donnerstag, 10. Juni 2010

Bericht von einem geheimnisvollen Ort/Bootsfahrt auf dem Tränenkanal Teil II

Von meinem Zimmer aus sieht man einen Wassergraben und einen Bach, dazwischen einen Saum von Bäumen, und eine Ecke einer Weide. Pferde stehen drauf. Die Vögel, ganz erstaunlich laut, sind nicht zu sehen, aber weithin zu hören. Das fällt besonders auf, weil hier die dreistimmige Sinfonie aus Autobahn, Bundesstraße und Eisenbahnstrecke fehlt, die mich zu Hause in den Schlaf bringt.
Die erste Nacht war nicht gut, wirklich nicht. In halbstündigen Abständen aufgewacht, Rücken, Nacken oder sonstwas als schmerzhaft verkrampft empfunden, außerdem war es (in dieser Reihenfolge) zu warm, zu still, zu sehr nicht zu Hause.
Hab ich alles richtig gemacht, frag ich mich, und mag nicht über die Frage nachdenken, denn eine Entscheidung, für die ich so lang gebraucht habe, soll nicht am Grübeln einer Nacht zugrunde gehen. Was wollen die Leute hier alle von mir, frag ich mich, und möchte zu gern mich unter der Decke hier einfach ein Weilchen verkriechen, vielleicht auch einfach unter der Decke des (nicht belegten) Nachbarbetts, denn dort kann mich eigentlich keiner so schnell finden. Oder. Oder?
Sobald ich mein Zimmer verlasse, ergreift die Atmosphäre der Klinik Besitz von mir, entspannt und zurückgelehnt, und (sind das hier nicht alles Depressive?) erstaunlicherweise voll Lächeln und Gelächter. Es ist ein altes Haus, mit historischen Nebengebäuden, alles sehr übersichtlich von der Anzahl der Menschen und der Struktur der Gebäude.
Ringsum Wiesen und Wälder, über den Gewässern der Umgebung steigt abends der Nebel auf und ich fühl mich hier wie mitten in Deutschland in einer Zeitzone, die außerhalb der Erreichbarkeit durch den Alltag liegt. Eins der Symbole dafür, und wenn nicht genial geplant, dann von überraschend poetischer Bildhaftigkeit, ist die komplett falsch gehende barocke Uhr am Giebel des Haupthauses. Die wird, wenn ich gleich runter gehe, irgendwas zeigen wie Viertel nach drei.
Und weil das alles sehr schön hier ist, fast weh tut vor Schönheit, muss ich ab und zu in mein Zimmer zurück, ein bisschen Grübeln.
Es sei denn, es geht wie gestern Abend: Im Zimmer wartet ein Stapel psychologischer Tests Abgabe bitte ausgefüllt in spätestens zwei Tagen, sowie ein Buch, der Fernseher und der Laptop auf mich. Aber ich gehe mit den Mädels aus meiner Gruppe noch mal in den Ergo-Raum und mach was an meinem ersten Objekt.... Die Sachen, die ich bisher aus der Gruppe hier gesehen habe, sind von sehr hoher Qualität- da wird nicht dilettiert, da wird nicht gebastelt, das ist Kunst.
Und ich lerne: Ein bisschen Geduld mit mir, ein ganz kleines Bisschen. Aber nur, weil der doofe Speckstein  nicht schneller nachgibt.

Liebe Grüße,

Die Lily

Montag, 7. Juni 2010

Die letzte...

Nacht zu Hause, für vorerst.
Wünscht mir Glück.
Bitte.

Die Lily.

Sonntag, 6. Juni 2010

Weisheiten am Sonntag

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Kinderleben soll ja bekanntlich dazu führen, irgendwann ein Erwachsenenleben zu haben. D. h. das ganze romantisch verklärte, großäugige Krabbeln und Brabbeln soll nur fleißige, nüchterne (okay, nicht zu nüchterne) Arbeitsbienen erzeugen, die brav ihren Anteil am Bruttosozialprodukt erzeugen. Das wiederum möglichst stabil (Autos dürfen gern mal kaputt gehen, da kann man dann neue verkaufen, das Bienchen aber soll brav seinen Honig sammeln, diesen an der Bienchenhonigsammelstelle abgeben und vorbildlich in einen konsumorientierten, aber späten Feierabend abschwirren. Bloß nicht ausfallen, meine Damen und Herren!).
Da aber schon der Volksmund, dieses Verlautbarungsorgan des Volkskörpers, gern mal in Weisheiten spricht, öffnete sich derselbe und äußerte da die folgende: 

Schmiede das Hänschen, solang es noch heiß ist!(oder so),

und daher gibt’s jetzt als Volksmedizin Klosterfrau Melissengeist schon seit langem Sing- und Spielübungen, die das großäugig daher krabbelnde Kind spätestens ab dem dritten Geburtstag in fröhlichen Stuhlkreisen auf das Leben vorbereiten.
Im Folgenden lest ihr, was ich meine...

Wir üben das Befolgen von Befehlen
Dazu sitzen die Kindlein um einen Tisch herum, und klopfen mit dem jeweils aufgerufenen Körperteil auf die Tischplatte- unter freudigem Absingen des Reimes:
Mit Fingerchen, mit Fingerchen,
mit flacher, flacher Hand
mit Fäustchen, mit Fäustchen,
mit Ellenbogen,
klatsch, klatsch, klatsch
(Und nein, die letzten drei Worte sind nicht eine lautmalerische Beschreibung erzieherischen Eingreifens angesichts des schmollenden Kevin-Marius', sondern der Befehl, dreimal in die Hände zu klatschen).

Wir üben uns im Verdinglichen der Menschen, die uns umgeben
Dazu stehen wir im Kreis und stimmen alle miteinander das fröhliche Lied vom Christian an.
Und das geht so:

Wo mag denn nur mein Christian sein,
In Hamburg oder Bremen?
Schau ich nur seine Stube an,
So denk ich an mein Christian.

In seiner Stub' da hängt ein Holz,
Damit hat er gedroschen.
Schau ich mir diesen Flegel an
So denk ich an mein Christian.

In unserm Hof, da steht ein Klotz,
Darauf hat er gesessen.
Schau ich mir diesen Holzklotz an
So denk ich an mein Christian.

Der Esel, der den Milchkarrn zog,
Den hat er selbst geführet
Höre ich diesen Esel schrei'n,
So fällt mir gleich mein Christian ein.

In unserm Stall, da steht 'ne Kuh,
Die hat er oft gemolken.
Schau ich mir dieses Rindvieh an,
So denk ich an mein Christian.


So wird der Krischan nicht nur verdinglicht, sondern die Mutter oder Witwe oder wer auch immer wird bezeiten dran gewöhnt, einen tobenden, schreienden und herumflegelnden Krischan als kleinere Unbill zu akzeptieren. Keine Rede davon, einen Suchtrupp auszuschicken, Trauerarbeit in Angriff zu nehmen oder sich im Internet eine neue Liebschaft zu suchen. Vorbildlich bleibt der/die Hinterbliebene auf dem Hof, hackt ihr/sein Holz in Zukunft selbst und begnügt sich mit Singen.

Kleine Einführung in Logik und Kausalität

Dazu singt die ganze Gruppe, während die Mädchen häkeln und die Jungs mit kleinen Holzhämmern kleine Holzplättchen mit kleinen Nägeln auf kleinen Korkplatten befestigen:

Ist ein Mann in Brunn' gefallen
Hab ihn hören plumpsen
Wär er nicht hineingefallen,
wär er nicht ertrunken.

Erschütternd, nicht wahr? Wer die Begrenztheit dieses Reims, was seine logische Tiefe betrifft, als Grenze seiner Fähigkeiten aus dem Kindergarten mit in die Schule und Richtung Erwachsenenleben schleppen kann, der, liebe Leserinnen und Leser an den Monitorinnen und Monitoren, der wählt im späteren Leben FDP, und dem fällt auch nicht auf, dass man dem armen Ersoffenen ja beizeiten das Schreien und Schwimmen hätte beibringen können. Aber das Schwimmen kann man nur in den Städten lernen, in denen noch nicht alle Bäder geschlossen sind.
Und das wollen wir doch nicht öffentlich diskutieren, oder?

Schönen Sonntag wünscht

Die Lily, die trotz allem manchmal gern um sich schlagen würde, und ein bisschen schreien.

Samstag, 5. Juni 2010

Hach....

Eins der schwierigsten Dinge- und ich finde, sie hat das unglaublich gut gemacht. Näher am Original als jeder andere, den ich bisher gesehen habe, und genug eigenes, um nicht wie eine billige Kopie auszusehen. Außerdem ist sie eine wirklich wunderschöne Frau- Augenweide nennt man sowas in altmodisch :-)


Freitag, 4. Juni 2010

Diverses

Sonst ist das nicht so meine Presse- aber das fand ich lustig, obwohl ich nicht weiß, ob dahinter nicht wieder was steckt, was ich nicht mitgekriegt hab.
Ansonsten habe ich das Soundproblem gelöst: Mittels einer externen Soundkarte, in einem geschmackvollen Häuschen wohnend, die mit einer blauen LED (das sind mir die liebsten) sanft und geheimnisvoll blinkt. Das ganze läuft über USB (dank sei verschrobenen Erfindern für meinen Tesa-Abroller mit USB-Hub)  und findet auf meinem Schreibtisch Platz. Jawoll. Nie wieder zu kurze Headset-Kabel (Erdrosselungsgefahr bei Sprung von Katze auf Tisch). Nie wieder unterm Schreibtisch Erstickungsanfälle bekommen, weil das Gekatze dorthin gehaart hat, als gäbs kein Morgen (Okay, die haaren, ich sauge nicht Staub. Das geht unentschieden aus). Und mittels beherztem Druck auf den blau Ell-E-De-sierten Knopf kann man auch spontan und entschlossen den Ton einfach abstellen.
Was mir in meinem letzten Posting so spontan als Techniktraum erschien, hat sich inzwischen zu folgendem entwickelt:
Eine Leiste, versehen mit USB-Anschlüssen für z.B. Maus, Tastatur, sonstige Geräte, mit Cardreader sowie Klinken-Buchsen für Lautsprecher oder Headset, die man mittels einiger geschickt angebrachter Klemmen an den Schreibtischrand dranbördelt, und die von unten mit einem Kabel am Rechner angeschlossen ist. Die Anschlüsse sind in einem 45°-Winkel angebracht (denkt euch diese Leiste wie einen Riegel Toblerone), damit weder umstürzende Erfrischungen noch Katzenhaar oder Staub sich dort ohne weiteres breit machen können, und das ganze hat auch noch Kläppchen, damit derzeit ungenutzte Anschlüsse noch besser geschützt sind. Dann gibt es nur das Problem mit den Kabelführungen zu lösen, denn Kabelsalat auf dem Schreibtisch ist auch nicht wesentlich schöner als Kabelsalat unter dem Ding. Aber dafür fällt mir auch noch was ein. Bei Funk-Peripherie brauchts ja nicht mal dafür eine Lösung. Und wenns richtig schön sein soll, bastelt man ein paar blaue LEDs mit rein.
Ich hätte Erfinderin werden sollen. Besser aber Sachensucherin, denn ich versuche, meine Taschen hier zu packen und such mich tot nach Kleinigkeiten. Und weil mich das so abnervt, bin ich halt mal ein bisschen theoretisch kreativ. Macht auch nicht so fiese Klebstoffflecken.
In diesem Sinne, schönes Wochenende!

DieLily

Kettenreaktion

Vorgestern abend sollte mal wieder eine Runde eines bekannten Online-Rollenspiels stattfinden. Jawohl, ich spiele immer noch WoW, wenn auch nicht mehr jeden Tag- aber ab und zu schon. Geplant war eine sogenannte Instanz, also eine Spielrunde mit einer begrenzten (hier: 5 Leute) Anzahl anderer Spieler, mit festen Aufgaben und in einer eigens dafür vom Programm bereitgestellten Spielsituation. Da geht man rein, haut um, was sich einem in den Weg stellt, kassiert die (Spielgeld-) Belohnung und geht wieder.
Essenziell ist, dass man sich verständigen kann. Es gibt zwar den Spiel-Chat, aber das Tippen während des Spiels ist zu aufwändig, und daher nutzt man Dienste wie Skype oder TeamSpeak, um per Headset miteinander zu reden.
So, man denke sich die Lily, gestiefelt und gespornt, und bereit, online zu gehen und ihr Ärgstes zu tun.

Wie manche Leute, die mich länger kennen, bestätigen können, gibt es dann gern den ein oder anderen Zwischenfall- so auch hier. Mit einem satten "Slosch" ergoss sich, mitten in meinen Vorbereitungen, das Glas Mineralwasser (0,4 l, danke auch) über meine Tastatur. Hektisches Keyboard-Umdrehen war die erste Reaktion, dicht gefolgt von einem Sprint in die Küche, im Bestreben, Geschirrtücher o.ä. heranzuschleppen.
Kurze Zeit später hielt ich die tropfende Tastatur in meinen Händen und drückte sie an meinen Busen, laut weinend versuchte zu retten, was zu retten war. Irgendwann, nach dem dritten Tuch, tropfte sie nicht mehr und sah recht trocken aus- meine Reflexe sind ganz gut, und ich dachte, es sei kein Wasser mehr drin. Also kein Grund, länger zu warten- das Headset auf und TeamSpeak gestartet- das ausgerechnet jetzt dringend nach einem Update verlangte, und nicht bereit war, auch nur noch einen Tag oder so zu warten.
Nach einigem Hin und Her hatte ich dann endlich auch das Update heruntergeladen- nur um nach der Installation festzustellen, dass das Headset plötzlich tot war. Kein Sound rein, kein Sound raus- mies, das. Hektisches Telefonieren brachte da keine wirkliche Erkenntnis, Rechner runter- und rauffahren auch nicht (bis auf eine Verschlechterung der Laune Richtung mörderisch) - als  ich dann irgendwann feststellte, dass die Wisch- und Trockenreib-Aktion an der Tastatur auf geheime Weise einen noch geheimeren Tastencode generiert hatte, der -den Sound abstellte.
Wunderbar, Fehler gefunden!!
Leider stellte sich dann raus, dass von der Überschwemmung doch etwas geblieben war. Zwei Tasten, leider megawichtig weil in meinem WoW-Passwort enthalten, funktionierten nicht mehr.
Aber Lily ist ja nicht blöd. Lily hat einen Sohn, der noch eine alte Tastatur auf dem Schrank liegen hatte- jausa! Also, Keyboard geholt, angeschlossen, Rechner hochgefahren... bluescreen und Neustart. Bluescreen und Neustart. Bluescreen und Neustart...
Dumm, sehr dumm. Es war definitiv kein Wasser im Rechner, und die Tasten hatten vor ein paar Wochen bis auf Schwächen beim E und der Leertaste keine ernsthafte Macke.
Außerdem klackerte der Rechner beim Booten- sehr seltsam.
Irgendwann gelang es mir, das Ding zu überlisten. Nach Hochfahren des Bios und des ganzen anderen Krams wollte die Rechnerkonfiguration immer, dass ich mich unter drei verschiedenen XP-Versionen entscheide- mittels Cursor-Down und Entertaste. Dahin kam der Rechner jetzt aber gar nicht mehr- irgendwann erinnerte ich mich jedoch, dass man auch schon ganz knapp vor dieser Auswahlmöglichkeit diese Tasten betätigen konnte, und der erste Versuch war erfolgreich. Windows fuhr hoch, alles prima. Inzwischen war es 22 Uhr, meine Laune im Keller, und die Mannschaft wartete seit ner Stunde auf mich.
Nach erfolgreichem Abschluss der Instanz und ein paar netten Worten als Cooldown hab ich dann für den Tag den Rechner runtergefahren, und bin ins Bett...
nur um morgens mit der Idee aufzuwachen, dass man ja eigentlich mal die Mühe beginnen könne, das seit langem hier liegende Exemplar von Windows 7 endlich in Gebrauch zu nehmen. Gesagt, getan. Vom besten Kind von allen die mobile Festplatte rübergeholt, Fotos, Texte, Musik und andere lebenswichtige Sachen von hier nach dort verschoben, Notizen gemacht über OpenOffice, Adobe Reader, Firefox und Thunderbird und was es sonst noch alles an Freeware und Public Domain so gibt, und losgelegt.
Stunden später, Lily ungeduldig wie gewöhnlich und den Rechner argwöhnisch belauschend und beobachtend, kurz vor Ende der Installation des Betriebssystems, fiel  mein Auge auf die Tastatur- und ich sah, dass die Enter-Taste am Ziffernblock leider eingeklemmt war- und der Rechner wohl auf diese Weise bei jedem Hochfahren unter XP den Befehl bekam, die erste, defekte XP-Partition zu laden. Kein Wunder, dass es da bluescreens gab... Ich habe dem Drang wiederstanden, mich mittels Elektroschocks rituell zu entleiben. Jetzt war es ohnehin zu spät, um alles wieder rückgängig zu machen. Nicht wahr?
Ein bisschen getreten hab ich mich aber schon... Schließlich hätte etwas mehr Aufmerksamkeit mir einiges an Ärger gespart. Die folgende Idee, alle Ordner, die auf der mobilen Platte zwischengelagert waren, alle auf einmal wieder zurückschieben zu wollen, trug auch nicht zu flottem Fortgang des Procederes bei. Während sich die Platte bald zu Tode nudelte und gequält vor sich hinsummte, musste ich natürlich auch noch Firefox neu installieren und Thunderbird, mich in pop3-Mailservern, Imap und Smtp verstricken, feststellen, dass meine Lieblingsklickspielchen nicht mehr liefen (grr) und, schlimmstes Versäumnis von allen, die alte Thunderbird-Konfiguration einen Haken hatte. Nämlich an der Stelle, wo es heißt "Nachrichten nach dem Download auf dem Server belassen" (oder so ähnlich). Das führte dann dazu, dass meine Google-Mail-Adresse alle, aber auch wirklich alle Mails, die jemals auf dieser Adresse gelandet sind, in einem überflüssigen Bestreben, mich zu informieren, erneut als ungelesen runterlud.
Alle  7.231 Mails, inklusive aller Anhänge, Links, Bilder, Musikstücke... Stunden später konnte ich dann alle als gelesen markieren, und vor allem diesen Haken endlich entfernen.
So, und dann wollte ich ein bisschen spielen, und dazu mich mit den Online-Kollegen ein bisschen unterhalten.
Dabei hab ich dann festgestellt, dass es für meine Soundkarte für Windows 7 keine Treiber mehr gibt. Toll, was? Vor allem, wenn man überlegt, dass ich das Soundproblem schon vorgestern gelöst hatte.
Ach ja- never change a running system. Und: Kein Wasser auf die Tastatur kippen.
Sonnige Freitagsgrüße,

die Lily.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Wolverine :)



Der kann was :)

Dienstag, 1. Juni 2010

Bootstour auf dem Tränenkanal

Leaving on a Jet Plane


Wer meint, die Überschriften so zu verstehen, dass ich jetzt endlich weiß, wann es losgeht, der liegt richtig. Obwohl das Lied insofern gelogen ist, als dass ich noch kein einziges Stück gepackt habe- zählt man Kamera und Laptop nicht mit. Prioritäten sind wichtig, wer braucht schon Söckchen (Hier empfiehlt meine freundliche Rechtschreibkontrolle: Fettflöckchen. Aha.) und Unterwäsche?
Seit Donnerstag der letzten Woche bin ich nun zu Hause, und auch vom herausfordernden Anstarren wird der Berg dessen, was noch zu erledigen ist, nicht kleiner. Vor allem, da mein Schlafrhythmus inzwischen komplett im Eimer ist, und ich immer nur ein paar Stunden durchhalte, bis ich wieder schlafen gehen kann- nachts dafür bin ich wach, aber da kann man dann nicht gut Staub saugen oder Fenster putzen. Dafür Grübeln, aber das ist nichts Neues.
Ansonsten muss ich mich zwingen, so was wie ein normales Leben zu faken, z. B. Duschen und vollständig Anziehen sind Dinge, die einer Willensanstrengung bedürfen. Aber gekocht hab ich! Vorgestern. Für die Fenster sehe ich insofern schwarz, das wird wohl erst zu Weihnachten was.
Also, um noch mal an den Anfang zurück zu kehren, am Dienstag nächster Woche geht’s los. Und auch wenn die erste Zeile des Liedes nicht zutrifft: I’m ready to go, und zwar sowas von.
Ich bin neugierig, was mich erwartet (das ist schon lange nicht mehr der Fall gewesen) und fest entschlossen, mitzumachen, was mitzumachen ist. Ich hoffe darauf, endlich zu lernen zu erkennen, was gut für mich ist und es dann auch in Angriff zu nehmen- Erholung insgesamt wird das ihrige dazu tun, aber ich will auch für die Zukunft endlich lernen, mich nicht mehr selbst zu sabotieren, meine eigene Stimme zu hören und endlich, endlich meine Stärken leben.
In diesem Sinne: Schiff ahoi, und Mast- und Schotbruch euch allen.

Die Lily.