Mittwoch, 16. Dezember 2015

Ja, dann...

dann wünsche ich euch allen ein zufriedenes und entspanntes Jahresende. Lasst ausklingen, Leute- 2015 war hektisch und schrecklich genug. Und wer weiß schon, wie 2016 wird?
Da ist die Zeit zwischen den Jahren vielleicht eine kleine Atempause. Zurücklehnen, Kekse essen, feiern.
Oder einfach nur abschalten.
Machts gut, bis zum nächsten Jahr!

DieLily.

Freitag, 11. Dezember 2015

Eine Symphonie.

Komponiert von einem irren Riesen mit Gehörproblemen, gesetzt für ein Orchester aus Abrissbirne, Presslufthammer und bremsende Lokomotiven. Dazwischen Alarm, Alarm und noch mal Alarm. Ab und zu ein merkwürdiges Heulen.
So ungefähr hört sich ein MRT an. Wobei ich mich schon gewundert habe, dass es eben nicht ununterbrochen das gleiche Geräusch ist, sondern durchaus interessant wechselt. Man konnte dabei sogar ganz gut entspannen. Aber ich habe auch keine Probleme mit Klaustrophobie.
Mit zwei Bandscheibenvorfällen hab ich allerdings Probleme. Daher das Kribbeln.
Hmpf.
Für dieses Jahr reichts mir an Diagnosen.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Während.

Während nebenan ein Pressegespräch stattfindet, wegen dem dessentwegen ich leider nicht telefonieren kann und auch nicht an den Drucker, nutze ich die paar Minuten für ein Upgrade.
Heute nachmittag werde ich mich in den Kernspintomographen legen, zwecks Checkung meiner Halswirbelsäule auf Bandscheibe.
Ich hab ja noch nich Bandscheibe gehabt, aber derzeit fällt mir die linke Hand auf, weil sie so fies kribbelt. Zusammen mit dem rechten Daumen, der natürlich trotz Orthese immer noch seine Zicken schiebt, ist das doof und stört bei vielen Dingen. Bei Autofahren zum Beispiel, und bei der Arbeit am Computer. Sobald, Monitor- und Lesebrillen-Kombi sei Dank, mein Blick den Bildschirm aufsucht, und damit den Kopf ein wenig überstreckt, meckert die Hand.
Die Physiotherapeutin, ungefähr 12 Jahre alt und ungefähr ein Viertel von der aktuellen Lily, murmelte bzw. piepste, dass sie da ja Verspannungen... ah ja, und bewegen Sie doch noch mal, ach das tat schon weh?
Und jetzt wird Ihnen übel?
Naja, so war das. Das Kind schob und zog und drückte an mir herum.
Heute ist mir dauerschlecht, und außerdem schwindelig, und ich finde, sie ist schuld dran.
Ach, und an den Kopfschmerzen auch. Das wird bestimmt nachher in der Röhre nicht besser.
Ich werde an Weihnachten denken. Bzw. an die freie Zeit über den Jahreswechsel. Das ist sowas von nötig, ihr glaubts nicht.

So. Pressegespräch vorbei. Kann wieder arbeiten.
Bis bald,

DieLily

Mittwoch, 25. November 2015

Was ansteht

Derzeit geht es rund auf meinem Handarbeitskarussell. Ich stricke wieder- nachdem ein halbes Jahr Karenz den Zustand meiner rechten Hand nicht gebessert haben, hab ich wieder angefangen und mir einen Termin beim Orthopäden gemacht. Der hat dann einen beim Rheumatologen gemacht. Und siehe da... Der doofe Daumen hat eine deutlich sichtbare Arthrose. Die andere Seite auch. Sämtliche vorderen Fingergelenke sind befallen von Polyarthrose der Finger und des Daumensattelgelenks. Dagegen kann man derzeit nicht viel machen. Schmerzbekämpfung, ggfs. auftretende Entzündungen im Keim ersticken, Hände nicht überlasten (also langsam stricken). Nicht wringen. Hände nicht kalt werden lassen.
Aufgrund der ergonomisch beschissenen Situation an meinem Arbeitsplatz und des mit der Erlangung einer verbesserten Ausstattung verbundenen Theaters hab ich mir dann eine Vertikalmaus schön selbst beschafft. So spart man als Arbeitgeber auch Geld. Die andere Maus bzw. deren Kabel hatten sie mit insgesamt 5 Kabelbindern in ein handliches Paket verschnürt... Telefon, Rechenmaschine, Tastatur, Bildschirm, Maus. Als ich dann vor einiger Zeit mir die Maus heranholen wollte, um nicht immer mit ausgestrecktem Arm arbeiten zu müssen, ist mir die Rechenmaschine vom Tisch geknallt. In dem folgenden Tobsuchtsanfall, der eine Viertelstunde dauerte, habe ich kein einziges Schimpfwort zweimal benutzt. Solche Idioten. Ich kenne einige Kollegen  mit Beschwerden im Schulter- und Ellbogenbereich. Wenn man die bittet, nachzusehen, finden sie ihre Maus immer schön fest verzurrt. Vermutlich hat der Schrauber-aus-der-Hölle, der die Rechner aufstellt, einen Vertrag mit der Physiotherapeutengilde.
Mit der neuen Maus kann man beim Arbeiten den kompletten Arm auflegen, und muss das Handgelenk nicht mehr verdrehen. Insgesamt nicht so ermüdend für die alten Knochen.


Die Heldin an der Arbeit
 Das schwarze Ding an meinem Handgelenk ist die Orthese, mit der das Leben etwas schmerzfreier verläuft. Ihr solltet mal sehen, wenn ich einen Handschuh drüber ziehe. Sieht sehr spacig aus. Oder wenn ich morgens zum Duschen Brille, Schrittzähler und Orthese ablege und man sich unwillkürlich fragt, was man sonst noch abschrauben, -montieren und -nehmen kann...
Diese doofe Arthrose führt jetzt schon dazu, dass ich nicht mehr nähen kann, weil Nadelfesthalten stark schmerzt, Schreiben mit der Hand ist auf Unterschriften beschränkt (hallo, getippter Einkaufszettel!) oder unleserlich. Das heißt auch Abschied vom Zeichnen. Pinselhalten. Und so weiter. Türen aufschließen, Eiskratzen, Backformen aus dem Ofen heben- man braucht so einen Daumen für verdammt viele Sachen.
Also passt auf euch auf. Auf die Augen, die Hände, die Nieren, die Leber. Braucht man alles, glaubts mir.

Montag, 23. November 2015

Absurdes aus dem Lilyleben

Neulich, da träumte mir, ich läse wieder den "Anhalter". Den von Douglas Adams, seinerzeit verschlungen. Und mir träumte, Arthur Dent und Ford Prefect säßen da und kramten in der Scrabble-Buchstabentüte und zögen Buchstaben heraus, die die Frage "Wieviel ist sechs mal acht?" ergäben, und die Antwort war 42. Selbst im Traum schien mir das nicht stimmig. So gar nicht, und das trotz meiner mangelhaften Kopfrechnungskünste (wegen Mengenlehre in der Grundschule, ihr könnt es euch denken). Jedenfalls weckte mich dieser Traum und die mathematische Herausforderung, die in der 42 steckte, gründlich auf.
Ich stand dann auf und ging ins Wohnzimmer, um den Anhalter aus dem Regal zu fischen, und der Lily-Body registrierte ein Unbehagen, welches er sofort und unfehlbar mit dem Wort "Unterzucker" bezeichnen konnte. Das verschob den Focus Richtung Traubenzucker. Aber immer zunächst mal an das Messgerät, welches mir dann die Zahl ausgab.
Die Zahl 42.
Da hab ich dann vorgezogen, weiter träumen zu gehen. Nach dem Aufzuckern, versteht sich.

Sonst ist noch ein Haufen anderes Zeug passiert, nix Blogbares, leider. Nur das noch: Für alle, die skurrile und witzige Krimis mögen und ihn nicht schon kennen, ist Wolf Haas' Brenner eine unbedingte Kaufempfehlung.

Eine schöne Woche...
vonneLily.

Freitag, 13. November 2015

Strikte

Kaufempfehlung für alle Anhänger tanzbarer Nostalgie:
Jeff Lynne's ELO Alone in the Universe

Sooo schön.

hach.

Mittwoch, 4. November 2015

Kehrseiten.

Das ist das eine- der Weg zur Arbeit.





So lässt sich auch Stau aushalten.






Das ist das andere- das passiert, wenn man ankommt.


Wer im öffentlichen Dienst steht, sollte lesen können. Aber vielleicht hapert es auch nur bei der Einschätzung von Sinn und Zweck von Umlaufmappen.


Und irgendwas stimmt heut nicht mit Blogspot. 





Dienstag, 3. November 2015

Ach ja: Entschuldigung...

bitte, ich hab euch vernachlässigt. Seit ich alle meine Räume fertig gestrichen habe, sitz ich nur noch an der Schulterklopfmaschine und lobe mich unentwegt. Wenn ich nicht lese, oder den Herbst mithilfe üppiger Herr-der-Ringe-Anschauerei einläute. Special Extended Edition, alle drei Teile, und anschließend sechs DVDs mit den Anhängen. Gleichzeitig lese ich das Original dazu. Nach ein paar Tagen hab ich beinahe Frodos wunderbare blaue Augen, nur meine Haut unterm Kinn wird nie wieder so wie bei den Jungs. Aber die sind auch so cirka zwanzig Jahre jünger als ich. Außerdem überlege ich, ob mir nicht das ein oder andere von den bezaubernden Kleidern stehen würde, die für Arwen und Eowyn gefertigt wurden.
Ab Donnerstag hab ich ein paar Tage Urlaub (die ersten seit Mai)... und werde sie nicht in dieser schönen kleinen und tapferen Stadt verbringen, sondern tatsächlich für drei Tage weg fahren. Ha.
Bedenklich stimmt mich zurzeit (außer der politischen Großwetter- und Kleinklimalage), dass ich einen Haufen Neodymmagneten gekauft habe. Die sind seit einer Woche unterwegs und kommen einfach nicht an. Ich habe das Gefühl, dass sie im Lieferwagen festsitzen, und  keiner sie vom Chassis abkriegt. Da nützt auch die tollste Sendungsverfolgung nix, Herrschaften!

Schönen Tag
vonne Lily. 


Mittwoch, 14. Oktober 2015

Schlaflos und immer noch im Ruhrgebiet

Irgendwie verlauft diese Schlafstörung in Wellen. Drei Tage um drei wach, vier Tage um fünf. Egal, wann ich ins Bett gehe. Inzwischen haben sich auch die Katzen dran gewöhnt und erwarten ihr Frühstück eben um drei. Oder um fünf, je nachdem. Auch körperliche Arbeit tagsüber ändert nichts daran, sondern führt nur dazu, dass man morgens eben zwischen Farbeimern sitzt, bis die Nachbarn mit Geräuschen belästigt werden dürfen. Der Vorteil des Wachseins zu so früher Stunde ist, dass niemand von einem erwarten kann, irgendwas zu tun. Man hat die Zeit für sich, und aus reiner Widerborstigkeit werde ich immer dann müde, wenn der normale Arbeitnehmer aufstehen wollen würde ( über die Zeitform und die Reihung der Modalverben wurde hier lange nachgedacht).
Widerborst ist überhaupt mein zweiter Vorname. Aus Prinzip, sozusagen. Auch wenn ich mich selbst als konfliktscheu einstufen würde, gibt es doch nichts - Hm. Witzigeres? Automatischeres? Reflexhafteres?- als den Widerspruch. Aus Prinzip und dennoch. Und jetzt gerade. Das macht mich nicht zu Cheffes Liebling, ich glaub, er findet das ermüdend. Ich auch, aber wenn es nur um den Widerspruch geht bin ich vorne mit dabei. Dabei müssen die Dinge, denen ich widerspreche, nicht mal wichtig sein. Bei wichtigen Sachen bin ich erstmal still. Eine Freundin hat mir mal gesagt, dass die Luft um mich herum dann anfangen würde zu vibrieren, bis hin zu einer Zornesaura... Sagen müsste ich dann gar nichts mehr.
Irgendwann muss ich mal eine Umfrage bei meinen Exen machen. Die fanden das bestimmt faszinierend. Zumal irgendwann dann Schluss ist mit dem Schweigen. Dann geht die Lily, und kommt nicht mehr wieder. Meine Güte, ich scheine ein echtes Goldstück zu sein... Zänkisch und explosiv. Und sentimental, was kleine Tiere betrifft. Vorsatz fürs nächste Jahr: Mehr weg- oomen. Vielleicht das Kickboxen erlernen. Oder einem Schweige- Orden beitreten. Aber ich bin zweimal geschieden, da muss ich schon bei der Bewerbung lügen.

Was die Vorsätze für dieses Jahr betrifft, so hab ich ( natürlich beim Renovieren) meine Liste für 2015 gefunden. Und witzigerweise hatte ich da eine größeren Gewichtsverlust festgeschrieben. Von dem bin ich nicht mehr allzuweit entfernt, was das erste Mal in meinem Leben ist, und noch dazu ein reiner Zufall. Von den anderen Zielen, die eher in die Richtung Traum, Halluzinationen oder schlichter Wahn tendieren, rede ich hier nicht. Manches hat Frau nicht so unter Kontrolle, wie zum Beispiel die Tischtennisbälle in dieser Lottomaschine. Mein Traumauto wird auch nicht schon im Februar bezahlbar sein, nur weil der Golf dann zum TÜV muss. Die zwei Jahre sind vergangen wie nix, und eigentlich mag ich das rostrote Lilymobil. Aber ein silberner Crossfire wäre mal was. Nachdem ich eine Kollegin letztens bei Lidl im Jaguar habe vorfahren sehen, würde ich glatt mit dem Chrysler den nächsten Aldi ansteuern. Man wird halt verwegen im Alter. Die Frage ist nur, ob man mit dem steifen Körper dann noch in das sportliche Auto kommt. Aber dafür hält Frau sich fit, oder? Fit und so schlank, dass die Tür vom Auto auch noch schließt, wenn man eine Winterjacke trägt. Man wird bescheiden im Alter.
In das nächste Auto sollte dann ein Rollator passen...

Montag, 12. Oktober 2015

Also.

Also, zunächst mal binne ich nicht tot.
Ich hab nur renoviert und renoviert und renoviert. Das Wohnzimmer am letzten Wochenende, das war grenzwertig, weil es so verdammt groß ist und ich mittendrin ziemlich fertig war. Aber alles wurde gut. Das Schlafzimmer an diesem Wochenende. Samstag am Nachmittag hab ich den letzten Pinselstrich gemacht, und danach dann versucht, die Trümmer zu beseitigen, wofür der Sonntag mehr oder minder drauf ging. Das Wohnzimmer wieder einzuräumen hat die ganze Woche gedauert, das Schlafzimmer hat weniger Fläche, dafür mehr Staub (röchel) und das ging etwas schneller. Auch, weil der Schrank genau da blieb, wo er war, und kein Stofffetzchen ihn verließ. Hab einfach drumherum gestrichen. Wie man das so macht. Mit dem festen Vorsatz, den Schrank NICHT mit anzustreichen, was auch gelang, außer ein bisschen.
Die Farben des Wohnzimmers sind so:

Stadium der Verzweiflung und des Restgelbs. Und man gewinnt einen Eindruck vom Möbeltetris.
Stadium der abendlichen Lethargie

Eine Woche später. Stadium der Dekoration. 

Auf dem letzten Bild kommt die petrolfarbene Wand farblich am besten zur Geltung. So sehr ich mein Smartphone auch liebe, Farben kann es nicht besonders, und scharf kanns auch nicht. Muss man mal festhalten. Aber egal, einen Eindruck kriegt ihr. Es ist wirklich ein satter Ton, und ich liebe es sehr. An der Stelle, an der jetzt das Bild hängt, hab ich beim Anstreichen geschlampt, und müsste eigentlich noch mal drüber, auch an der Farbgrenze von hell nach dunkel. Aber das krieg ich vielleicht diese Woche hin. Hoch lebe das Klebeband und alles, was damit zusammenhängt.

Wie zum Beispiel ich. Hab ich doch im Schlafzimmer (genial, wie ich fand) die ganze Decken/Wand-Grenze in einem Zug abgeklebt. Am Ende, neben dem Schrank, hing dann die Restrolle. Super Idee. Ich hab am Anfang angefangen mit dem Abziehen des Bandes. Dass knapp unter der Decke am Fenster das Gardinenseil gespannt ist, hab ich nicht bedacht... und so zog ich und zog ich und zog ich- gegen Ende, mit 12 Metern klebrigem, farbverschmiertem Klebeband zu einem Knäuel in der Hand geknotet, verlief das Klebeband über das Seil, und zwischen Seil und Wand hing die Malerkrepprolle fest. Und ich hab dem ganzen einen Ruck gegeben, Ninja-Anstreicher nennen das, was dann passierte, auch Bola-Effekt des Malerkrepps. Flatsch hats gemacht, und dann war ich mit einer ziemlichen Länge klebrigem, farbverschmierten Klebebands umwickelt. Hab ein bisschen gebraucht, um das wieder aus Gesicht und Haaren herauszukriegen. Aber, da ich ein Single bin, kommt mir keiner so nahe, dass er das Grau in meinen Haaren von Helltürkis unterscheiden kann. So hat das seinen Vorteil, alt zu sein.
And here comes the Schlafzimmer:


Die Farbe links heißt cliff, und es gab sie auf 5 € runtergesetzt. Von 25. Es ist eine Art warmes Stein-Braungrau. Hallo, Loriot!
Noch nicht ganz trocken, und auch hier gilt: Das Handy kann keine Farben. Originalfarben sind erheblich kräftiger.  Das Türkis rechts ist übrigens das Petrol aus dem Wohnzimmer, mit Deckenweiß gemischt.
Es gibt auch ein Filmchen, wobei ich noch nicht raushabe, wie man das nun online stellt. Fest steht, dass beide Zimmer farblich recht kühl sind, und dass ich glaube, Gardinen zu brauchen. Fürs Wohnzimmerfenster habe ich eine Static-Folie gekauft, die mindert jedoch den kahlen Eindruck nicht im Geringsten. Seufz.  Richtige Gardinen will ich gar nicht, nur bisschen strategisch wohlplazierten Stoff am Fenster. So dass die Rollladengurte nicht so schäbbich aussehen.
So. Das ganze Renovierungstheater hat nur eins hinterlassen: Eine Küche, die aussieht wie ein Handgranatenwurfstand. Doppelseufz.
Aber das kriegen wir auch noch hin.
Ach ja: - 25,8 Kilo.
Schönen Montag zusammen :-)

DieLily. 



Mittwoch, 7. Oktober 2015

Schwere Nebenwirkungen...

Das sind wahrscheinlich nur die Dämpfe, die das machen, keine Angst, kleine Lily. Die Dämpfe und der hypnotische Sog der langsamen, rhythmischen Bewegungen... Das leicht klatschende Geräusch und das etwas klebrige, feuchte Gefühl... wenn die Rolle auf die Wand trifft. Oder warum kann ich nicht aufhören an frische Farbe für alle verdammten Räume zu denken??? Ich hab das ganze verdammte Wochenende wie eine wilde gerödelt, am Montag Morgen brach pünktlich um halb acht im Büro die Hölle los und hat bisher noch keine Ruhe gegeben... Ich hab mo und di jeweils 12- Stunden- Schichten auf der Arbeit verbracht und müsste mal ausruhen... Aber die Farbe. Die FARBE!!! Hach. Ich weiß schon genau, wie das Schlafzimmer aussehen soll. Leider ist nicht daran zu denken, ein paar Tage frei zu nehmen, besagte Hölle legt da gerade ihr Veto ein. Und wenn ich hier abends um acht aufschlage, ist an nix mehr zu denken außer Schlaf. Aber man kann träumen. Von Farbe.

Sonntag, 4. Oktober 2015

Aua. Autsch. Weh. Ach.

Gestern morgen um diese Zeit saß ich hier zwischen den Möbeln, die nur teilweise ausgeräumt werden konnten und hoffte, dass die Aktion Wohnzimmer-Renovierung ohne besondere Vorkommnisse über die Bühne gehen würde. Möbeltetris war angesagt, denn alle anderen Zimmer sind zu klein, um die Riesenklunker von Mobiliar und die Tonnen von Büchern aufzunehmen, die hier herum stehen. Das führte zu erstmal in die rechte hintere Ecke, die fertig sein musste, damit der Schreibtisch dahin konnte, wo bisher das Regal... Ihr könnt es euch vorstellen. Da Möbel im Zimmer bleiben mussten, die man nicht einfach in der Mitte zusammen schieben konnte, ging auch der Trick "erst die Decke, dann die Wände" nicht, auch musste zwischendurch immer eine Unterbrechung fürs Farbentrocknen eingelegt werden. Denn die Lily war ja sooo clever beim letzten Streichen und hat, tadaa, Latex gestrichen. Ergo deckt die neue Farbe erst in der zweiten Runde. Der Tag sah also so aus: Möbel ausräumen, abwaschen, weg schieben, Wandstücke abkleben, einmal streichen, Decke etwas bearbeiten, Wandstück überstreichen, Katze ermahnen, Möbel aus dem Weg schieben. Bisschen Decke streichen, Kaffee trinken, "Mach dich nicht blau" zur Katze sagen, kleckern, Kaffee machen, und wiederholen.
Ich hasse es, über Kopf zu arbeiten. Das nützt jedoch grad mal gar nix. Ich hasse es auch, wenn mir auf den letzten 5 qm die Deckenfarbe ausgeht. An einem Feiertag gegen sieben Uhr. Ich liebe es hingegen, wenn der nächste Baumarkt am Sonntag, also heute, geöffnet hat wg. Jubiläum...
Ich bin also tatsächlich jetzt zu so ziemlich 75 % fertig. Mein Verschiebebahnhof sieht noch wüst aus, und ich staune, was für ein Gerümpel sich angesammelt hat. Aber der Blauton an den Wänden sieht sehr schön aus,  unübertroffen auch das wunderschöne Deckenweiß da, wo es schon an der Decke ist. Ich freu mich auf die letzte Wand in einem sehr leuchtenden kräftigen Türkis, und auf die Dekoration genau dieser Wand mit einem einzigen Bild... das schon fertig konzipiert in meinem Kopf wartet. Silber und Koralle müssen leider noch warten, das eine ist zu schwierig zu kriegen, das andere war mir für die großen Flächen hier dann doch zu aggressiv. Aber ich hab ja noch drei Räume, an denen ich mich austoben kann. Das nächste ist die Küche... Wenn und sobald mir jemand Gehilfen hat, aus dieser Zwangsjacke von schmerzenden Muskeln herauszukommen. Danke, sehr nett. Autsch...


Donnerstag, 1. Oktober 2015

Farben...*kicher*

Hab lange nicht angenommen, dass Baumärkte auch Orte der Komik sein könnten. Die Alpina-Benennung eines trüben Rottones als "Befreiter Feuervogel" allerdings hat mich eines besseren belehrt. Und die Namen für die grauen Varianten? Nur Loriot war da fantasivoller. Allerdings war bei ihm der Sarkasmus beabsichtigt.

Dienstag, 29. September 2015

The Irrsinn goes a-round and round...

Iwie man dem lletztn Kommentar unter dem vorletzten Posting entnehmen konnte, plane ich am Tag der dt. Einheit und ggfs den Folgetagen ( whom do I kid??) das Wohnzimmer zu streichen. Vierzig schmuddelige, nikotingezeichnete Quadratmeter mit vier Regalen voller Bücher, CDs, Stehrümchen, Kram und Dingens, einer soliden Katzensammlung sowie einem extrem maroden Kratzbaum. Ach, ein Trampolin, ein Riesensofa und diverse Kubikmeter gemischter Güter stehen hier auch noch rum. Was fehlt, ist eine Idee und sowas wie ein Konzept. Dafür ist mir farblicher Mut gewachsen, und ich plane Türkis und Silber. Und Koralle. Und dann wird das ein Halbedelstein von einem Zimmer. Wird auch Zeit. Die letzten Wochen, die entweder auf dem Trampolin oder auf der Leiter statt fanden, haben hier eine Art Müllhalde hinterlassen... Man könnte auch Schweinestall dazu sagen.
Freundliches Oink zusammen ;-))
Lily.

Samstag, 26. September 2015

Alles wird gut.

Schaut nur...




Den Schmutzboden bitte ich unkommentiert zu lassen :-)

Leider kann ich jetzt die Malhand nicht mehr nutzen, weil überanstrengt vom Schnörkel-mit-Pinsel-machen. Aber es sieht freundlich aus. Und irgendwie süß, auch wenn es nicht mehr zu lesen ist.


Schönen Samstag wünscht die Lily

Donnerstag, 24. September 2015

Wo ist Donovan, wenn man ihn braucht??

Außer mir und dem Alm-Öhi erinnert sich vermutlich kein Mensch mehr an den in den Siebzigern gern gespielten Donovan.
Eines seiner Lieder (ursprünglich von Buffy St.Marie gesungen), nämlich "Universal Soldier" spricht von mystischen Kenntnissen der Feinheiten von Handwerkskunst. Ich spreche hier von der Zeile
"...and you never see the writing on the wall..."
Jetzt könnte ich ihn brauchen, den Donovan.
Warum?

Darum:



Wie man unschwer erkennen kann, habe ich auf die nackte Wand das Wort "Süß" geschrieben.
Warum, tut hier nicht wirklich was zur Sache, ist aber ein typischer Lily-Beweggrund.

Und obwohl ich es höchstselbst mit der gleichen Farbe überstrichen habe, ist es immer noch zu sehen...
Mein Bruder G. meint, dass die Tatsache, dass ich es nicht so haben will bedeutet, dass es nienienich weg geht.

Warum ich das ganze ins Schwarz-Weiß portiert habe?

Deshalb.


Der Farbton heißt "Puree de Grenouille" (nicht wirklich).

Und er deckt nicht, aber das ist das Geringste seiner/meiner Probleme.

Alles grün, oder was?



Mittwoch, 23. September 2015

Post Nummer 1293, in dem Verschiedenes vorkommt.

Zunächst einmal gab es eine Überraschung: Eine neue Leserin. Dieselbe hat sich per Mail eigens vorgestellt und mir berichtet, dass sie sich von vorn bis hinten durch den Blog liest. Wahnsinn- vielen Dank und herzlich Willkommen, Manuela.
Und das noch dazu so kurz vorm Blogoläum- 8 Jahre werden das, am 30.September. Ich hätte wetten können, dass ich noch in meiner alten Wohnung gelebt habe, als ich hier anfing zu schreiben. Aber das war wohl doch nicht so- denn es sind jetzt ziemlich genau 9 Jahre, dass sich chez Lily genau hier befindet.
Und das bringt mich dazu, von meinen derzeitigen Aktivitäten zu berichten. Chez Lily wird renoviert. Jawoll. Wenn es der Lily zu wohl wird, fährt sie Farbe kaufen. Mein Bad (man beachte die Ironie: Kaum ist die eine Badezimmerkatastrophe zu einem Ende gekommen (ohne Wertung, ob gut oder schlecht...), fängt man hier ne neue an. Aber im Gegensatz zu meinen Eltern habe ich nicht zwei Monate, sondern  nur einen Tag gebraucht, alle Fliesen sind noch da, wo sie vorher auch waren, und kein Mitarbeiter wurde zwischendurch arbeitsunwillig. Irgendwo im vorletzten Satz fehlt eine Klammer...
Bis dato hat mich der Gedanke an die Streicherei, die ja unstreitbar bereits mehr als überfällig war, echt geschreckt. Denn mit Katzen an Bord habe ich das bisher noch nicht gemacht, und der Gedanke an Alpina-Werbekatzen, die mal eben so im Vorbeiwischen die Wand erneuern, hat mich da auch nicht getröstet.
Und, Spoiler-Alarm: Das machen die auch tatsächlich nicht.
Und noch ein Spoiler: Farbe geht sehr schlecht aus Katzen wieder raus. Obwohl ich doch teure Farbe gekauft habe- diese Marke jedoch kommt mir nicht mehr auf den Paul Pinsel. Sie haftet auf den Katzen besser als auf der Wand, von Spritzfreiheit kann nicht die Rede sein (das habe ich aber sowieso nicht geglaubt. Ich bin Malers Tochter. Ich streiche nur mit albernem Papierhut, und mit sorgfältig abgeklebter Umgebung. Es sei denn, ich habe keine Lust aufs Kleben, dann streiche ich mit ganz viel Putzen) und wie fing der Satz noch mal an? Ach ja. Die Farbe. Sie deckt nicht. Dabei hab ich nicht etwa dünne Kalkplörre auf tieflila Wand aufgetragen, sondern eine fertig angemischte Weißvariante auf ein blasses Lachsorange.
Nachdem ich also am Sonntag das Bad erlegt habe, mit vorhandenem Farbton "Buttercup" (im Vertrauen: Eher ein sehr grün-stichiges Gelb als der Vanilleton, der einem da so vorschwebt), und einen Tag lang überlegt habe, bin ich gestern nach der Arbeit in den Baumarkt des dekorativen Entzückens, und habe alldorten besagten Weißton für meinen Flur erstanden. Eigentlich nur für die Decke. Für die Wände hatte ich mir ein Frühlingsgrün ausgesucht, das aber hier bei Lampenlicht sehr nach Apfelgrün, Marke Granny Smith, aussieht. Der Flur hat die falsche Form, um alle Wände mit diesem Grün zu verzieren, unter anderem fehlt dieser Form das ein oder andere Loch in Gestalt eines Fensters. Also habe ich ungefähr 40 Prozent der Wände auch in dem wirklich schönen Weißton gestrichen, und dabei dann festgestellt, dass er fantastisch auf weißen, nicht jedoch auf pastelligen Untergründen deckt. Nun ja. Man kann nicht alles haben.
Das Experiment wird heute fortgesetzt- wir mischen Cotton White mit Apfelgrün und hoffen, dass wir anschließend nicht die Anerkennung als Werder-Bremen-Fanshop beantragen müssen. Was dem Flur und auch dem Bad am besten bekommen ist, ist übrigens das Leerräumen. Ich habe aus meinem 4 m² Badezimmer einen halben Schwerlastmüllsack (120 Liter) voller Zeugs, Kram und Dingens rausgeschleppt. Und es sieht nicht so aus, als sei es jetzt leerer. Aber dafür kann man jetzt auch wieder in alle Ecken schauen, ohne sich zu gruseln. Und die Fliesen sind zur Gänze abgewaschen, das Billy-CD-Regal (das einzig mögliche Möbelstück- sonst ist kein Platz für so Kinkerlitzkes) zerlegt, gesäubert und wieder aufgestellt, und ich habe auch, wie es im Hause Lily Tradition beim Renovieren ist, alle Schalter und Steckdosen und Lampen demontiert, gespült und wieder angebracht.
Und weil es so schön war, hab ich dann auch die seit längerem defekte Deckenbeleuchtung im Flur und im Schlafzimmer endlich, endlich repariert bekommen. Licht. Echtes, helles, Licht, von der Decke. Nicht von Nachttischlampen, nicht von Klemmspots. Und das alles nur, weil ich so furchtbar ungern auf Leitern klettere, und noch viel ungerner Geld für Handwerker ausgebe.
Zum Ausgleich der erfreulichen Vorkommnisse an den Wänden spielt derzeit mein Blutzucker ein eigenes, perfides und wildverrücktes Theaterstück. Man kommt sich dabei vor, als würde man ein Brettspiel beginnen, mit unbekannter Anzahl Gegner, einer Menge Regeln, die man erst erfährt, wenn man gegen sie verstößt- und obendrein steht der Spieltisch auf einer Falltür. Nicht gut. Würde ich in einem amerikanischen Krimi leben, würde ich nach wem suchen, den ich verklagen, oder wenigstens anschreien kann.
Irgendwer muss doch die Schuld tragen, oder?
So. Jetzt mal abwarten, ob meine Konzentration dazu ausreicht, mir eine Woche lang zu merken, dass ich am 30.09. Blogoläum habe. Eigentlich habt ihr dann ein Stück Literatur verdient. Krieg und Frieden, mindestens... Obwohl- hat schon mal einer alle 1293 Posts gelesen? Na bitte.
Danke :-)



Montag, 7. September 2015

Ganz spannend:

Evolution bei der Arbeit.

Im Gegensatz zu so manchem Vollhonk hat sich die Evolution wohl an neuere Technik ganz schnell angepasst. Prima Konzept, möchte man sagen.
 

Donnerstag, 3. September 2015

*röchel*

Leider hat auch der Sport nicht dabei geholfen, mir die Bakterien oder Viren oder was auch immer mich röcheln lässt, vom Hals zu halten. Die Nachbarn haben viel Spaß, wenn ich die halbe Nacht huste und die andere Hälfte damit verbringe, wie irgendeine biblische Gestalt im Kreis zu laufen und Kaffee zu trinken. Biblisch bezieht sich hier natürlich auf den Kreis, nicht auf den Kaffee. Was die Bibel-Bewohner bei Flüssigkeit hielt, außer Wein, war bestimmt nicht irgendeine Java-Variante.
Was mich wiederum dazu veranlasst, über Technik zu weinen, denn meine geliebte frühlingsgrüne Senseo hat mich vorzeitig nach drei Jahren verlassen. Eigentlich bin ich von den Dingern besseres gewohnt. Meine allererste tut immer noch ihren Dienst in einem Büro unserer schönen Stadtverwaltung, wo ich sie beim letzten Stellenwechsel habe stehen lassen. Naja, die Frühlingsgrüne war halt schon nach drei Jahren im Eimer. Jetzt hab ich eine rote, eckige. Auch schön. Wenn ich auch, ehrlich gesagt, das klassische Senseo-Design netter finde. Auch finde ich bemerkenswert, dass die nützlicheren Features, wie Entkalker-Warnlampe, Vorwahl der Tassengröße etc. ziemlich erratisch über die Modelle verteilt sind. Man sollte doch glauben, dass es sinnvoll ist, alle Maschinen mit diesen Warnlämpchen auszustatten, und allen Leuten zu erlauben, gleichzeitig mit dem Einschalten der Maschine schon mal die Ein- oder die Zwei-Tassen-Taste zu drücken. Dann kann man sich nämlich nach einer Minute oder so den Kaffee gleich abholen, und muss nicht daneben stehen und warten, bis die Maschine aufgeheizt und arbeitsbereit ist, um dann erst die Taste zu drücken. Aber nun ja, vermutlich steht am Ende des Bands bei Philips eine Fee, die mit einem hübschen, funkelnden Zauberstab willkürlich die Features unter die Produkte streut. Eine andere, einen Tisch weiter, macht dann die Preise dran. So in etwa stell ich mir das vor, Herrschaften. Den Zwerg, der anschließend entscheidet, in welcher Kiste noch eine geschenkte Senseo-Tasse wohnen soll, und welcher Karton nur rätselhafte Gutscheine enthält, den lassen wir mal außen vor.
In der frühlingsgrünen Bürosenseo-Kiste waren auch ein paar dieser Zettel. Angekündigt waren, so glaube ich, 50 Pads als Goodie. Theoretisch waren die auch dabei, wenn es einem nix ausmacht, für 50 Pads seinen Namen, seine Anschrift und seine Bankverbindung preiszugeben. Die wollten sie nämlich haben, damit sie einem die Dinger zuschicken/gutschreiben/wasauchimmer konnten. Da hab ich mir doch die mitgeschickte Tasse unter den Nagel gerissen und gut war es. Sooo toll schmeckt mir der Originalkaffee nun auch nicht. Ehrlich gesagt, vermeide ich es, den zu kaufen und bleibe bei Discounter-Sorten. Wirklich gruselig schmeckt der Cappucino. Vorgesüßt. Das ist so ziemlich das übelste, was man sich einfallen lassen kann. Außer vielleicht die "extra kräftige" Frühstückskaffeevariante in der zwei-Tassen-Pad-Version. Wenn man wirklich wach werden will, nimmt man besser einfach zwei normale Pads, dabei kommt dann nicht nur Spülwasser heraus.

Apropos Wasser.
Das Bad der Eltern-Einheiten ist beinahe fertig. Jawohl! Jausa! Man kann zumindest nach (immerhin!) 9 Wochen dort wieder zur Toilette gehen. Jetzt fehlt nur noch die abschließende Fugen-Runde, Tapete, Wandfarbe, Duschabtrennung, Waschtisch und Handtuchwärmer, sowie ein paar Schalter. Aber dann. Meine Mutter fantasiert derzeit darüber, von allen künftigen Gästen einen Klogroschen zu nehmen, um die Refinanzierung sicher zu stellen. Wenn man die Kubikmeter neu umbauten Raums mal zum Maßstab nimmt, dann kann sich die Bauzeit insgesamt bestimmt mit gewissen Flughafenprojekten messen.Und man wird in der neuen Dusche ähnlich fantastisch singen können wie in Hamburgs schöner Elbphilharmonie. Dafür ist die Anfahrt kürzer.
Ich hatte zwischendurch ernsthafte Zweifel, ob meine Eltern das Ende der Maßnahme noch erleben würden. Abgesehen jetzt mal von boshaften Formulierungen von meiner Seite lag das daran, dass die mit diesem Projekt verbundenen familiären Verwerfungen und Zerwürfnisse doch den Charakter der Dauerhaftigkeit zu tragen scheinen- meine Mutter kann damit nicht gut leben. Mein Vater kriegt das nicht mehr mit, dafür kann man dankbar sein oder es schlimm finden, einerlei, es ist so.
Der Steuermann aus einem der letzten Posts, den gemeinsame Anstrengungen, Anwürfe und schiere innerfamiliäre Repressalien dazu bewogen haben, sein Versprechen zur Mitarbeit dann doch noch umzusetzen, macht seinen Teil- aber in eisigem Schweigen. Er ist der einzige Handwerker unter uns, und hat sich ganz zu Anfang auf ausdrückliche Anfrage meiner Mutter hin bereit erklärt, die "Bauleitung" zu übernehmen- nur um dann, als er dringend benötigt wurde, mit dem Verweis auf Urlaub auszusteigen. Urlaub, bei dem er nicht mal den Ort verlassen hat. In dem man ihn eine Stunde am Tag per Telefon erreichen konnte. Urlaub, der natürlich auch für seine Kernfamilie da sein sollte, aber den er vorher als Gelegenheit angekündigt hatte, sich diesem Badezimmer widmen zu können...

Wir haben alle eine Menge gelernt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das in Kauf genommen hätte, hätte ich es vorher gewusst. Illusionen sind was Nettes, Herrschaften. Die Illusion, dass man, wenn man schon nicht mit den Geschwistern solidarisch geht, wenigstens aus Loyalität mit ziemlich strapazierten und belasteten Eltern einfach mal sein dummes und aggressives Maul hält und die Kelle in die Hand nehmen würde. Die Illusion, dass ein Erwachsener, wenn er zwei konkurrierende Versprechen abgibt, dieses Dilemma mit einem Kompromiss zu lösen versuchen würde.
 Tja. Illusionen... blüh'n im Sommerwind... trallalla. Aber sowas von.
Dass das ganze illusionäre Züge getragen hat, weiß ich, weil es schon in den vergangenen Jahren immer mal wieder böse Überraschungen von seiten dieses Bruders gegeben hat. Er selbst verlässt sich auf eine Menge geschwisterliches Goodwill, gewährt jedoch keines, woran natürlich niemals er die Schuld trägt.
 Mich selbst hat er einmal am Telefon von seiner Alten abwimmeln lassen, als ich an einem eiskalten und verregneten Novemberabend in Bochum mit einem Motorschaden liegen geblieben bin. Dazu muss man wissen, dass er einen Pickup mit Abschleppvorrichtung sein Eigen nannte, und seine berufliche Qualifikation so ist, dass er "meine Werkstatt" war. Erst war ich nur auf seine Alte sauer (der Ausdruck "Alte" ist hier ausdrücklich gewählt, um nicht ordinär werden zu müssen), bis ich dann, Jahre später, erfuhr, dass er bei diesem Telefonanruf hinter ihr stand. Der Tipp, doch ihren Lieblingsschrotthändler anzurufen, der mich bestimmt abschleppen würde (und bei meiner Schwester absetzen, die mir bestimmt die nicht geringe Abschleppgebühr über die 60 Kilometer vorstrecken würde), der hat getroffen. Es wären mehrere Auswege aus dieser Situation möglich gewesen, z. B. zu sagen, hör mal, ich hab ne zwölf Stunden-Schicht hinter mir und hab keine Lust mehr, zu fahren- nimm ein Taxi nach Hause und wir fahren irgendwann die Tage hin und holen den Wagen ab... zum Beispiel. Aber sich am Telefon verleugnen zu lassen? Dabei noch Andeutungen über finanziell besser gestellte Familienmitglieder mit höhnischem Unterton abzusondern??  No way.
Dieses Abwimmeln, das ist in meiner Familie ungewöhnlich. Wenn wer um Hilfe bittet, und wir diese leisten können, dann tun wir das, und unter uns Geschwistern normalerweise ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Es ist genauso okay, wenn das nicht geht, aber dann werden keine boshaften Bemerkungen dazu gemacht. Und vor allem: Es wird nicht gelogen.
Wie gesagt: Innerfamiliäre Verwerfungen... von denen ich nicht glaube, dass sie jemals wieder ausgeglichen werden.  Vielleicht ist es ganz normal, in seinem Leben auch Geschwister zu verlieren. Ich weiß es nicht. Grundsätzlich finde ich das schon traurig, in diesem Spezialfall tut mir das allerdings kein bisschen Leid.




Freitag, 21. August 2015

Gestern Nachmittag. 18.00 Uhr.

1.000.000 Schritte, 805 Kilometer, -20,2 Kilo...

Und weiter gehts. Mal sehen, ob ich für die nächste Million auch wieder 4 Monate brauche. Und wie geht es Euch?


fragt
die grinsende Lily.

Dienstag, 11. August 2015

Bratbirne

Als Bratbirne könnte man das bezeichnen, was ich heute auf meinem Hals balanciere. Matschig, zu süß und nicht wirklich verwendbar. Also für Denken und sowas. Haare liegen aber, immerhin.

Die Arbeiten am Badezimmer schreiten kriechen  zügig voran irgendwie weiter. Vielleicht können wir schon im Jahre 2017 alle zusammen nach dem Tapezieren dort duschen? Das wäre schön. Bis dahin fehlt eigentlich nur noch ein schlüssiges Sicherheitskonzept, aber da fragen wir mal bei den Berliner Flugplatzerbauern nach. Die kennen zumindest alle Ausreden, die man so benötigt, wenn denn mal die Presse nachhakt.

Oder vielleicht benennen wir das alles um. In "Köttelbecken-Philharmonie". Georg und ich haben die Akustik schon ausprobiert, und am Freitag "Laurenzia" gesungen, samt Kniebeugen.

Auch n Sport!








Mittwoch, 5. August 2015

Manchmal fragt sich der Mensch...

-warum es andere Menschen gibt, die leere Milchtüten in den Kühlschrank stellen

-warum die immer mit jemandem zusammenleben müssen, der das nicht leiden kann.

-warum Diskussionen über dieses und verwandte Themen (Zahnpastatuben, die ohne Deckel aufrecht in den Duschkorb gestellt werden und volllaufen mit Duschwasser vom Zahnpastatubenaufschrauber, uhäääää) immer so extrem fruchtlos verlaufen. Da könnte man auch mit dem Duschvorhang reden. Der bewegt sich wenigstens in der Rede-Abluft.

 -warum man am wenigsten den Menschen verzeihen kann, die absolut und komplett uninteressiert an den Folgen dessen sind, was sie gerade jemand anderem antun oder angetan haben? Anstatt ihnen vor das Schienbein zu treten und sie dann flugs zu vergessen, dreht man den Sachverhalt so lang im Kopf hin und her, bis man ganz schwindelig wird. Und verschwendet viel mehr Energie auf das Sich-Ärgern als die ganze Geschichte wert ist.

Vermutlich gibts keine Antwort und der Kosmos hat auch nur "Vor das Schienbein treten, aber dalli" in seiner Konsequenzen-Kiste. Bis die aber geöffnet wird, dauert es noch. Also sagen wir alle miteinander

"OOOOOOOOMMMMMMM, du Arschwurst."


Und dann vergessen, was einen ärgert. Am besten ganz schnell. Und wenn es möglich ist, sollte man die Arschwurst weiträumig umgehen.











Dienstag, 4. August 2015

Once upon a time...

Da gab es mal ein kleines Ruderbötchen, besetzt mit vier Mann, das dümpelte so auf einem großen Meer vor sich hin.
Mal dümpelte es nach Osten, mal nach Westen, mal ruderte der eine, mal der andere. Ab und zu stritt man sich um die Richtung, manchmal wollte sich auch keiner anstrengen... insgesamt waren aber alle ganz entspannt und zufrieden.
Dann, eines Tages, erscholl eine Stimme aus den Wolken, die da sprach: Rudert nach Norden, bis ihr eine Insel findet. Dann macht sie euch untertan. Ich melde mich wieder!

Die vier Leute griffen zu den Rudern, legten sich ins Zeug und merkten bald, dass nur einer in etwa wusste, wo überhaupt Norden war. Sie ernannten ihn zum Steuermann und ruderten weiter.
Der Steuermann aber legte sich erstmal hin und ruhte sich aus, denn er war der Steuermann, und kein Ruderer mehr.
Ab und zu schlug er die Augen auf, gab ein paar Navigationshinweise, und schlief wieder ein.
Dann aber kam das Bötchen in rauhes Wasser. Die Wogen schlugen hoch, und die drei Ruderer brauchten all ihre Kraft, um nicht abzutreiben. Sie beschlossen, den Steuermann zu wecken, damit dieser ihnen half, den Kurs zu halten, und vielleicht sogar vorwärts zu kommen, denn ihre Kraft ließ langsam nach.
Da wurde der Steuermann aber böse. Rudern gehörte nicht mehr zu seinen Aufgaben, erklärte er. Schließlich trüge er die Verantwortung- das sei so anstrengend, dass er eigentlich immer müde sei.
Und er drehte sich um und schloss die Augen.
So merkte er auch nicht, dass die drei Ruderer immer verzweifelter wurden, und bald nicht aus noch ein wussten. Schließlich weckten sie ihn erneut, und sprachen ernst zu ihm: Sag uns, wohin wir rudern sollen, wir kennen uns nicht aus! Wir landen sonstwo, wenn du deine Arbeit nicht machst, die du erledigen sollst.
Der Steuermann aber schmiegte seine Wange an den Kompass, seufzte und sprach: Ihr seht es doch: Ich muss mich erholen. Sprecht wieder zu mir, wenn ihr die Insel erreicht habt.
Und er bestimmte einen der anderen Ruderer zum Hilfssteuermann und legte sich wieder hin, erschöpft von der Last seiner Aufgabe.
Der Hilfssteuermann, der ebenfalls sehr müde war, beschloss, mit den anderen zwei Ruderern zusammen zu arbeiten, und auf seine Müdigkeit keine Rücksicht zu nehmen. Er wusste zwar nicht, wo Norden war, folgte aber mit dem Boot dem Flug einer Möve, denn er hoffte, dass diese ihn auf festes Land führen würde. Alle drei legten sich ins Zeug und mit dem letzten Aufbäumen ihrer Kräfte gelangten sie an ein Ufer.
Der Steuermann lag schlafend im Boot und wurde auch nicht wach, als es zu schaukeln aufhörte.
Da legten sie ein Paar Ruder neben ihn, zusammen mit einem Stück Brot und einer Flasche Wasser, gaben dem Boot einen Schubs und zogen hinfort, Richtung Hafen. Dort charterten sie ein Motorboot, gingen an Bord und hatten in zwei Stunden ihr Ziel erreicht. Und während sie in der Sonne lagen, einen Rumcocktail tranken und ihre Arme ausruhten, hörten sie aus den Wolken zwei große Hände langsam applaudieren.



Freitag, 31. Juli 2015

Betonwerke

Ach, die unendliche Badezimmergeschichte... Gestern habe ich das erste Mal Beton verarbeitet. Und das kam so:
Dieses neue, aus dem Zusammenwirken vieler Kräfte entstehende Eltern-Bad ist als barrierefreier Raum geplant. Hierzu gehört eine Reihe von Dingen. Unter anderem soll die Dusche mit einem Rollstuhl befahrbar sein. Das schließt konventionelle Duschtassen naturgemäß aus, es bleibt nichts als eine relativ ebenerdige Fläche übrig, natürlich mit einem Gefälle, welches erstens minimal und zweitens Richtung Abfluss konstruiert werden soll.
Irgendeiner der hier Beteiligten warf für das Gefälle die Prozentzahl 2 aus. Das wäre alles nicht unser Problem, hätten die Eltern genug Geld, um teure Firmen zu beauftragen. Wir sagen uns aber munter, dass wir zwar allesamt arm, aber nicht doof sind, und denken uns, dass wir das selbst können- großenteils.
Ergo sahen wir uns vor das Problem mit der Konstruktion einer Art eckigen Trichters gestellt, 1 m x 1,30 m groß, mit exzentrischem, rechteckigem Abfluss. Die zwei Prozent Gefälle gelten nur für die lange Kante, die anderen Flächen haben entsprechend stärkere Absenkungen, da, wie gesagt, der Trichter ein exzentrischer ist. Insgesamt soll also der Rand an allen Stellen 2 cm oberhalb der Abflusskante liegen.
Das wird amüsant, wenn man sich überlegt, dass der Abfluss in uraltem, bröckeligem und mit Steinen durchsetztem Beton sitzt, und dass auf den darauf neu aufzutragenden, in Form zu bringenden  Beton Fliesen geklebt werden müssen, deren Maße von 30 x 60 cm recht üppig ausfallen und dass Fliesen nicht für ihre Biegsamkeit bekannt sind. Nachdem wir uns am letzten Wochenende schon lautstark über die Details gezankt auseinandergesetzt hatten, waren wir im Sinne des Familienfriedens recht glücklich darüber, dass die Klempnerfirma den Abfluss zu tief gesetzt und deshalb erstmal nachbessern musste, bevor magische Beamtenhände dem Baustoff irgendeine taugliche Form geben mussten.
Gestern also huben Bruder Georg und ich an, nach dem Motto "Wer vor Ort ist, bestimmt", die Dinge in Angriff zu nehmen. Ohne lästige Handwerkerbrüder.
Und was soll ich sagen... Elende Matscherei, das. Aber mithilfe eben jener zitierten magischen Beamtenhändchen, einer Wasserwage und nicht weniger als 150 Kilo Beton haben wir zwei das Kunststück hingekriegt.
Das Ergebnis ist, dass man diese flachen Gefälle kaum wahrnimmt (sollen ja auch nur das Wasser abfließen lassen und nicht den Rollstuhl verselbständigen), und dass ein Richtscheit (oder eine zweckentfremdete Wasserwaage, s.o.) das wichtigste Ding auf der Welt ist, wenn man schöne glatte Flächen zaubern will. Und dass etwas feuchterer Beton sich viel besser verarbeiten lässt als bröckelige Matsche.
Wobei ich soeben eine Whatsapp-Mitteilung vom besten Bruder aller Zeiten bekomme: Ihm ist die halbe Wand entgegengekommen. Und dahinter ist das Bernsteinzimmer.
Wundern würde es mich nicht. Vermutlich hätte Opa mit einzelnen Stücken die Mauern ausgebessert, wenn er es in die Finger gekriegt hätte. So, wie er auch die Küchenwand mit Stücken von Bimsdiele und Holzkeilen irgendwie zum Stehen gekriegt hat. Wer vom Badezimmer aus in diese Wand Löcher bohrt, kriegt als Warnung immer gesagt: Wenn was weißes kommt, hast du die Küchenschränke angebohrt. Kommt was rotes, war es unsere Mutter.

Schönes Wochenende!


Samstag, 25. Juli 2015

Grillteller, oder: Wo ist Tante Else?

Erstmal muss ich mich kräftig für die netten Kommentare zum letzten Posting bedanken...
Also ein leckeres, liebliches "Bedankt!" an euch alle.
Heute ist ein besonderer Tag, denn heute muss ich nicht an die Schüppe (Ruhrgebietsformulierung für drohende Arbeit). Durch den besonderen, unermüdlichen und fiebergefeuerten Einsatz eines einzelnen, hier öfter genannten Bruders wurde gestern nacht um 23.30 der Estrich im neuen Bad meiner Eltern endlich fertig. Meine Güte. Das Zeug muss heute erstmal trocknen, und morgen wahrscheinlich auch, den Göttern der Betonmischungen sei an dieser Stelle ebenfalls vielfacher Dank zuteil. Wer sich wundert, warum wir so endlos lang brauchen, dem sei gesagt, dass unter uns vier Geschwistern ein Handwerker ist, zwei Beamte und eine Krankenschwester. Der Handwerker hat Metall gelernt, nicht Stein, der eine Beamte ist ein begabter Schreiner, hat also eher was mit Holz zu tun, die Krankenschwester ist ein Arbeitstier und durchaus rohbauerfahren, und ich steh rum und schüttle den Kopf.
Uns stellt alles, was nicht fegen, schleppen, sägen, bohren (hier Alltagsfertigkeiten ergänzen) ist, vor das Problem, dass wir nicht nur die Tricks nicht kennen, sondern auch noch diskussionsfreudig sind. Nur soviel dazu: Mein letzter Gedanke gestern vorm Einschlafen war: Das KANN nicht passen, ich hab seit mittags gesagt, der Sand ist ZU HOCH!
Das war er, der Möglichkeiten waren nicht viele, um dem abzuhelfen. Danke, Georg!!

Außerdem: Die Tür. Göttin hilf, die Tür. Anstelle der bisherigen Raumspartür (irres Wort, komplett sinnlos, wenn man drüber nachdenkt) musste eine Tür mit der eleganten, lichten Weite von einem Meter eingebaut werden. Der Sturz der bisher vorhandenen Tür war...aus Holz, aus Holz schlechter Zeiten (letzte Kriegsjahre). Dieses Haus ist allgemein eine Art Grillteller, voller Überraschungen und Knorpel. Ganze tragende Wände aus verdächtigen Steinen, Bimsdiele, Holzkeilen und Sand, durchsetzt von irrationalen Beton-Teilen, die dem Standard-Steinbohrer durchaus zu trotzen vermögen. Direkt daneben hat das sprichwörtliche Kleinkind mit dem Breilöffel durchaus gute Chancen auf einen zügigen Mauerdurchbruch.

Nur soviel: nach dem Entfernen der Toilette und der darunter liegenden Fliesen fanden wir... nix. Ein Loch, ca. 50 cm tief. Das Bad ist nicht unterkellert, aber nach aktuellem Wissensstand auch nicht mit sowas wie durchgehendem Grundstück darunter versehen- Ein Wunder, dass in den letzten 70 Jahren niemand beim K... einfach verschwunden ist.
Obwohl.... Tante Else? Wer hat Tante Else gesehen?

Die neue Tür jedenfalls hat es ermöglicht, dass wir vier mit insgesamt 200 Jahren Lebens- wenn auch nicht Bau-Erfahrung, uns stundenlang Gedanken gemacht haben (mit Geräuschpegel, ist ja nicht so, dass wir stumm wären), immer unter dem Motto, besser eine Stunde geredet als anschließend alles wieder raushauen (mit der Gefahr, dass uns die Bude überm Kopf zusammensackt).
Wir haben sie dann schlussendlich aufgebaut und eingebaut, unter Anwendung der Technik unseres hausbauenden Großvaters (Augen zu und durch, Leute!) sowie eines großen Teils des zuvor rausgehauenen Schutts und mehrerer Säcke Mauermörtel. Opa war Autodidakt, hat aber als Polier gearbeitet.  Für Poliere sind wir zu demokratisch, also muss man jedesmal alle anderen von der Sinnhaltigkeit der eigenen Ideen überzeugen, was nur schwer möglich ist, weil wir uns nicht gern gegenseitig ausreden lassen.

Unsere Mutter sorgt in der Zwischenzeit für das Dekor, räumt ständig Wasserflaschen, Gläser, Kaffeetassen in die Spülmaschine und bittet uns seit gut 14 Tagen beinahe stündlich darum, doch endlich die Gardine abzunehmen, die immer noch hängt.

links in der Ecke: Das Loch.

Schönen Samstag, Ihr Lieblichen da draußen!

Montag, 20. Juli 2015

Drei.Monate.

Drei Monate lang hab ich die APP benutzt,  bin gelaufen, hab geschwitzt und mich ziemlich oft über mich selbst gewundert- das tu ich immer noch, nebenbei gesagt. Das Ergebnis sind 739886 Schritte, 592,9 Kilometer, ein fast normaler Blutdruck, und 16 Kilo weniger. Ich weiß jetzt, dass ich viel zu wenig schlafe, aber auch, dass ich darauf kaum Einfluss habe, vor allem bei warmem Wetter. Leider wird auch sichtbar, dass viele Jahre Übergewicht etwas nicht wieder gut zu Machendes mit Haut anstellen... Aber dagegen kann man was tun: Nicht nackt raus gehen. Was ohnehin nicht in Frage kommt, also ist nix verloren. Und weil heute Montag ist, noch ein halbwegs neues Foto....



Lasst euch nicht täuschen... Mit dem Lächeln locke ich meine Mahlzeiten an.
Schönen Montag,
die Lily.

Montag, 13. Juli 2015

Chaos, Krach und Familie

Am Wochenende war Zeit für ein lang geplantes Unternehmen: Meine Eltern kriegen ein neues Badezimmer. Barrierefrei für die immer schlechter werdenden Lauffähigkeiten vor allem meines Vaters, aufgeräumter als das alte Bad, das den Bedürfnissen einer 6-köpfigen Familie lange als einziges Bad dienen musste, und inklusive 40 Jahren Fortschritt bei Technik und Design.

Weichen mussten zwei Riesenwaschtische, eine Waschmaschine, ein Einbauschrank, die Badewanne und alle Bodenfliesen. Was stattfand, kann man nur als Abrissparty bezeichnen. Damit heute die Fachfirma mit dem Schlitzestemmen anfangen konnte, musste alles fertig sein- der Eigenanteil an Arbeiten senkt die Kosten erheblich. Diesen Eigenanteil hat größtenteils mein 15-jähriger Neffe bestritten, seines Zeichens ein kompetentes Einmann-Abrissunternehmen. Meine Güte. Energie ohne Ende, bedingt durch seine gut 2 Meter Körpergröße und die Reichweite eines Albatross' absolut unschlagbar... er kommt einfach überall dran. Meine kleine Schwester und ich haben Schutt geschaufelt, geschleppt und zum Abtransport vors Haus in einen Anhänger geschaufelt und zwischendurch der staubigen Gestalt was zu Trinken gereicht. Es war natürlich alles unglaublich laut, und aus dem ausgehängten Badezimmerfenster quollen dicke Staubwolken, die über das Haus zogen. Dagegen haben wir ab und zu mit dem Schlauch von außen Wasser reingesprüht- andernfalls wäre die Abrissbirne auf zwei Beinen darin vermutlich einfach erstickt. Daran, den Strom abzuschalten, haben wir nicht von vornherein gedacht- zum Glück ist nix passiert.

Meinen Vater mussten wir für ein paar Stunden in Sicherheit bringen. Bedingt durch seine Demenzerkrankung und verstärkt durch den Stress, viele Leute, viel Dreck und viel Krach zu erleben hat er immer wieder vergessen, was wir da machten. Das hat ihn stark belastet, und immer wieder zu seinem Auftauchen auf der Baustelle gesorgt, wo er nicht sicher laufen konnte und auch schlicht im Weg stand. Er kann sich nicht mehr vorstellen, dass es auch mal nicht so nach Kampfhandlungen aussehen könnte, und das alles besser, schöner und sicherer wird- und irgendetwas in ihm fühlt sich immer noch verpflichtet, selbst die Schüppe in die Hand zu nehmen... was natürlich komplett außer Frage steht. Dass er genau weiß, dass das nicht mehr geht, macht ihm schwer zu schaffen. Wie so viele Menschen seiner Generation kann er mit Trauer, Angst und solchen Sachen nicht umgehen, da wird er dann grantig und unleidlich und mault herum, was wiederum meine Mutter schwer belastet.

Leute- Alzheimer ist mit das schlimmste an Krankheiten, was einem passieren kann.

Um dies aber nicht als letztes hier so stehen zu lassen, ein paar Impressionen von der Baustelle:




 Meine Füße gegen des Neffen Schuhe: 42:51 . Er hat gewonnen. Mit einem Basketball-Ergebnis...



Premiere: Das erste Lily-Bild im Lily-Blog. Noch 20 Kilo. Wenn man den BMI-Gurus glauben kann, müssen es noch mindestens 30 sein. Das find ich aber zuviel, vermutlich seh ich dann aus wie ein tapeziertes Skelett und alles schlackert und wabbelt nur noch...
Eine schöne Woche. Macht was draus!


Dienstag, 7. Juli 2015

Heiße Sache

so ein Sommer. Streng genommen gehts hier noch, mit 26 ° in der Wohnung und ungefähr 22 im gut abschattierten Altbaubüro. Aber leider muss man ab und zu ins Auto, und dann rächt es sich, dass man eine alte Kiste fährt, mit ohne Klima, schwarzer Innenausstattung und einem ziemlich klemmenden Beifahrerseitenfenster. Donnerstag und Freitag fühlte sich das ganze an wie eine Hochtemperatursauna nach dem Aufguss. Nun denn, es werden auch wieder kühlere Tage kommen. Und wer sind wir, uns zu beschweren... mein irakischer Kollege erzählte heute, in Bagdad seien derzei 54 ° im nicht vorhandenen Schatten. Da werden wir doch wohl 35 aushalten.
Sportbezogen ist das Wetter eine echte Herausforderung. Draußen bewege ich mich derzeit überhaupt nicht, außer ich muss, also trete ich das Trampolin mit den zierlichen Füßen und hoffe das Beste- morgens vor sechs und abends nach acht. Inklusive auf Hochtouren laufendem und direkt auf mich gerichtetem Ventilator. Den Ehrgeiz, den eine Frau am Sonntag zeigte, als sie mitten in der schwülsten Mittaghitze die komplett schattenfreie Querstraße langjoggte, selbstverständlich mit hochrotem Kopf, den hab ich nicht. Die Dame war in etwa meine Gewichtsklasse, also das, was in Kleinanzeigen früher gern mal mit "stattl. Ersch." abgekürzt wurde.
Das Training an sich macht sich ganz gut, inzwischen bin ich bei 45-Minuten-Trainings auf dem Trampolin angekommen. Das Geheimnis ist nicht so sehr die Bewegung an sich, sondern oft die Bekämpfung der schieren Langeweile, die sich einstellt, wenn man läuft und läuft und läuft... Ich habs mit Fernsehen versucht, aber da passiert es bei Passagen mit bewegter Kamera oft, dass ich mich unwillkürlich mit bewege und plötzlich anfange, auf dem Ding zu torkeln. Das ist mir zu gefährlich, also besser kein TV on top of the hüpfding.
Zur Bekämpfung der Langeweile nehm ich inzwischen Zuflucht zur Musik, wobei meine vorhandenen CDs da nicht unbedingt der dolle Fundus sind. Schon mal versucht, zu Franz Josef Degenhardt zu joggen? Oder zu Bach? Eben.
Ergo hab ich die alten Queen-CDs rausgekramt, derzeit ist "Jazz" der Renner. Vor allem Fat bottomed Girls ist da sehr inspirierend... :-)
Und was man sonst noch alles beachten muss (und von mir mühsam erlernt, Sportmuffel, der ich bin) ist, dass der Blutzucker stimmen muss (zwischen 80 und maximal 150 mg/dl), das letzte Essen eine Weile her sein muss (halbe Stunde Minimum) und ein Handtuch in Greifweite. Ab einer Dauer von 30 Minuten schwitze ich wie ein Elch. Mineralien und Wasser sollte man bei dem Wetter auf jeden Fall nachfüllen, sonst geht schnell der Kreislauf in die Knie. Insulin sollte noch in Restmengen kursieren, sonst geht der BZ hoch wie nur was. Aber nicht zuviel, sonst rutscht er in den Keller. Und immer genug essen. Unter 1200 Kalorien am Tag geht gar nichts, sonst fehlt einem die Power für den Sport und jeder Schritt ist nur unter Überwindung möglich.
Ein paar Daten:
609.543 Schritte
486,7 Kilometer
14,3 Kilo
zwei Kleidergrößen.
Schwingt die Hufe, Leute.


Freitag, 3. Juli 2015

Einladungen

In der Süddeutschen, heute, Titelseite: "US-Botschafter ins Kanzleramt einbestellt".
Was machen die da mit ihm?
Schimpfen die? Machen ihm Vorhaltungen mit ernster Miene? Geben ihm einen Brief "für zuhause" mit? Oder läuft das alles anders?

 Kriegt er Apfelschorle oder Kaffee? Ein Stück Erdbeerkuchen, und dann lachen alle herzhaft miteinander über einen weiteren gelungenen Versuch, die Bevölkerung von wichtigen Themen abzulenken?

Es werden Wetten entgegen genommen.

Freitag, 26. Juni 2015

Und das nach all den Jahren (nur Geduld, nach ein paar Sätzen geht es richtig los!)

Am Dienstag Abend war es mal wieder soweit. Ich ging um halb zehn ins Bett, recht müde und ein bisschen fröstelig, war ich doch tagsüber recht nass geworden..Als ich dann gegen drei das zwanzigste Mal wach wurde, weil ich immer noch fror, trotz Schlafanzug, Socken, Bademantel-con-Kapuze und zweier Wolldecken (zusätzlich zum Oberbett), da wurde mir klar, mich hat wohl ein Bazillus erwischt. Morgens dann zeigte mein Thermometer 39,4° und nach einer Krankmeldung kroch ich wieder in meine Kiste. Und blieb da, fast den ganzen Tag. Wenn ich nicht fror wie ein Schneider, dann schwitzte ich wie- äh.
Gestern waren es noch 38,7, und ich konnte schon wieder aufstehen, um mir was zu Essen zu machen. Der Komplettausfall an Mahlzeiten vom Mittwoch hat mich nicht weiter gestört. Heute sind es nur noch 38,2°, aber ich bleibe trotzdem noch zu Hause. Außer diesem merkwürdigen Fieber und dem obligatorischen Raucherhusten hab ich eigentlich nix. Aber solange das nicht vorbei ist, mag ich nicht das Risiko eingehen, wen anzustecken im Büro, womit auch immer. Vor allem der Kollege mit den zwei kleinen Kindern würde sich vermutlich sehr bedanken.
Jedenfalls.
Jedenfalls ist mir in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch jemand im Traum erschienen...
Erinnert ihr euch noch an den Pharao Tröthupes und seine Schwestergattin Wiehießsiedennnoch?
Genau die beiden. Die sind mir erschienen. Bzw. ihre heiligen Nachfolger Tröthupes II und Gibmirdasdaneindasda. Erst hab ich mich total erschreckt, weil ich dachte, jetzt gibts was auf die Omme... mal so einfach fast fünf Jahre kein Lilyskop mehr anbringen geht ja eigentlich nicht. Aber nein. Die Beiden, in all ihrer Herrscher-über-Ober-und-Unter-Ägypten-Herrlichkeit, prächtig anzusehen, verneigten sich vor mir, baten um Entschuldigung für ihr langes Ignorieren guter Traditionen und lobpriesen meine Geduld ("Keine E-Mail, keine SMS, keine Whatsapp-Mitteilung! Wie seid ihr langmütig, Gnädigste!") Ich verriet ihnen nicht, dass ich in der Zwischenzeit eine Fortbildung zur Volapük-Koordinatorin an der Willibald-Tomtschack-Grundschule in Bad Wildsau gemacht habe, und dass ich ihre E-Mailadresse verlegt habe, sondern schaute nur majestätisch-verzeihend auf ihre gebeugten Nacken hinab und überlegte, wann ich wohl wieder einschlafen dürfte.

Sie überreichten mir dann mit einer Menge altägyptischen Rituals (viel Herumgehen mit verdrehtem Kopf und so) ein neues Triangularium des siebzehnten Grades, einen Grillhandschuh in ägyptischem Design (komische weiße Binden), eine olivgrüne Reiseschreibmaschine der Marke Theben de Luxe sowie eine Flasche Mumiensaft (ärg.) Dann übertrugen sie die Lilyskop-Software per Blacktooth auf mein Handy (Blacktooth ist ein eigens vom Pyramiden-Info-Service konzipiertes geheimes und abhörsicheres Verfahren zur Datenübertragung), warnten mich davor, die NSA über dieses Verfahren zu informieren und entschwanden in einer Wolke von senfgelbem Rauch. Ich wäre glücklich, könnte ich behaupten, dass die Wolke angenehm oder auch nur neutral duftete. Aber sei's drum.
Jedenfalls saß ich dann da, die Körpertemperatur unangenehm über 38 ° hoch, und daddelte auf meinem Handy herum. Neben mir lag das Triangularium, und die Reiseschreibmaschine hockte auf der Hitler-Biografie, die mir immer beim Einschlafen hilft. Eine Weile dauerte es schon, bis ich die Zubehörteile richtig konfiguriert hatte (der Grillhandschuh, beträufelt mit ein wenig seine Elastik förderndem Mumiensaft, abgewickelt und an die Leertaste der Schreibmaschine geknotet, und dann gaaaaanz dünn das andere Ende zusammenrollen und in den USB-Slot vom Handy schieben. Das Triangularium auf Theben einstellen, das Programm starten... und schon geht's los. Hier ist es also: Das

Lilyskop 
 für die Zeit vom 31.06. bis 28.07.2015

Warnung: Es handelt sich teilweise um altägyptische Zeichen- gültig sind sie trotzdem!

Steinbock (01.01. bis 17.01.)

Steinbock reimt sich (wieder mal) auf "kein Bock". Das ist keine Entschuldigung, Herrschaften! Statt einfach so auf der Wiese zu stehen oder im Geröll da oben herumzuklettern, solltet ihr, wie alle anständigen Säugetiere, mal überlegen, wann ihr das letzte Mal von einer Steinböckin gehört habt. Seht ihr? Noch nie, wahrscheinlich. Also. Raus mit euch aus der ökologischen Nische, und auf die Suche gemacht. Sonst sterbt ihr aus, und sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.

Wassermann (18.01. bis 13.02.)

Könnt ihr euch noch an den Typ erinnern, der den Mädels im Büro die Diät-Cola gebracht hat? Der die Kiste auf seinen muskulösen Schultern zu Fuß (wahrscheinlich) bis in die (vermutlich) zwanzigste Etage geschleppt und dann die taubenetzte Dose an den lächelnden Mund gehoben und sich das braune Zeug in den sehnigen Hals gekippt hat? Ja? Gute Nachricht. Das seid nicht ihr. Das ist der Cola-Mann, nicht der Wassermann.
Ihr dürft mit dem Aufzug fahren und einen guten Anzug tragen.
Dafür darf der Cola-Mann anschließend auf dem Weg hinunter mehrmals anhalten, um ein reichhaltiges Mahl einzunehmen, von dem ihr nur träumen könnt. Gegen seinen Zug bei jungen, knackigen Mädels könnt ihr nur euren Lexus und euren Brutto-Wert setzen. Und wenn ihr euch eine von den Ladies gesichert habt, taucht bestimmt so ein Cola-Typ auf (verkleidet als Skilehrer oder Pilatestrainer). Und bei der Scheidung könnt ihr schon mal den Lexus gegen einen Corsa eintauschen. Oder besser noch gegen ein Fahrrad. Damit könnt ihr zwar dem Yogalehrer nicht das Wasser reichen (haha! Wasser reichen!), aber wenigstens ab und zu eine Pizza zu euch nehmen.

Fische (14.02. bis 10.03.)

Fischegeborene sollten sich freuen, denn eine dunkle Phase geht nun zu Ende. Ihr trefft eine interessante Gestalt, die euch magisch anzieht. Doch Vorsicht! Stellt sicher, dass das helle Licht, das ihr seht, nicht die Campinglaterne des Anglers ist, der euch ans Ufer kurbelt. Dann wird alles gut.

Da isser Widder (11.03. bis 07.04.)

Bächlein plätschern gurgelnd durch die Wiese eures Vertrauens. Bienchen surren fleißig von Blüte zu Blüte, der Himmel ist blau wie ein Rotkehlchenei und die Sonne kitzelt eure Nase. Hatschi!

Hundsköpfige Languste (08.04.-03.05.)

Niesende Widder hin oder her, die Languste hat sehr schwere Zeiten hinter sich. Das fängt schon mit dem an, was der gemeine Fernsehkoch ein leichtes Buttersößchen nennt. Herrschaften, sowas gibt es nicht! Wenn Butter, dann schwer. Das wusste schon meine Oma.

Stier (04.05. bis 25.05.)

Bei allem, was ihm heilig ist, findet der Stier doch immer wieder, dass es beklagenswert wenige Wesen auf dieser Welt gibt, die seiner Identitätskrise  adäquates Verständnis entgegen bringen. Hat er nun seine Eier noch oder nicht? Leider ist sein Hals nicht lang genug um das selbst sehen zu können. Und niemand traut sich nah genug an ihn ran, um nachzuschauen. Stiere sollten sich daher einer Selbsterfahrungsgruppe anschließen, um diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Na los!


 Zwillinge (26.05. bis 10.06.)

In meiner Jugend pflegten frivole Gemüter zu sagen: Nie mehr allein, dank Schizophrenie! So weit wollen wir nicht gehen, liebe Zwillinge-Geborene. Vor allem, weil allein sein oft auch schöne Seiten hat... Nicht wahr? NICHT WAHR???

Kleine alte Dame mit einer Chemikalie zum Schirmefärben (11.06. bis 17.06.)

Dies ist eine Weiterentwicklung, liebe Kleine alte Damen. Denn die Auswahl an rosa Taschenschirmen ist begrenzt, und der Rückfall auf beigefarbene hat euch depressiv gemacht. Schließlich kann man sagen, was man will- Beige hat nicht den Bums, den Rosa aufbringt. Auch wenn man noch soviel Kraft nachschiebt. In der U-Bahn fahrt ihr in Zukunft mit mehr Gelassenheit, was eure Kampfkraft  soziale Kompetenz doch erheblich erweitert.

Löw (18.06. bis 10.07.)

War da was? Brüllte da wer? Sind wir Weltmeister oder was? ///error///time schedule disfunct///no world cup///brazilerror101///

Schalentier (11.07.-03.08.)

Wenn Sie sich nicht entscheiden können, ob Sie Fisch oder Fleisch Krebs oder Hummer  sein wollen, dann wählen Sie einfach eine neutrale Bezeichnung. So geht das- statt Müllkippe Entsorgungspark sagen und alles wird gut. Sie werden schon sehen.

Jungfrau (04.08.-22.08.)

Hallo? Jungfrauen? Noch alles intakt? Angeblich wart ihr schon im alten Rom eher selten. Vermutlich, weil neun Monate vor eurer Geburt die Temperaturen einfach zu niedrig sind für Akrobatik der wenig bekleideten Art. Macht euch nix draus. "Willst du was gelten, mache dich selten", sprach die Mutter meiner Freundin, und schnitt das Telefonkabel durch. Will sagen: Ihr seid was Rares. Wachst daran.

Waage (23.08.-12.09.)

Ausgeglichenheit ist eure Stärke, liebe Waagegeborene. Balance ist euer Glaubensbekenntnis, und Gleichgewicht euer Markenzeichen. Ich frage jetzt nicht, ob euch das reicht, das müsst ihr selbst tun. Macht mal was Verrücktes, bringt euch ins Pendeln. Nurmalsodahingesagt.

Skorpion (14.09.-27.10.)

Dies ist ein langer Zeitraum, um nur von einem Zeichen besetzt zu sein. Aber ihr habt das verdient, schließlich gibts euch schon seit langem und in vielen Gegenden, und ihr seid sicherlich weniger selten als Jungfrauen. Schaut bei Wikipedia nach, wenn ihr das nicht glaubt. Insgesamt müssen Skorpione zurzeit etwas vorsichtig sein. Es ist nämlich so, dass die Welt nicht unbedingt gut ist zu Wesen, die häufig mit den Worten "Pass auf den Stachel auf!" angesprochen werden. Haltet also den Stachel im Zaum und den Ball flach, und alles wird sich zum Guten wenden.

Das Göttliche (28.10.-23.11.)

TRÖTHUPES ///Error/// critical syntax failure///nonegyptpyramiddiscount///difficult exceptional hazard/// restart.mummy.txt.///watchamacallit17///

Schütze (24.11. bis 31.12.)


Gute Güte. Ihr seid wirklich ein recht anstrengendes Völkchen, das muss man euch lassen. Etwas sperrig, mit dem  ganzen Schießkram auf dem Rücken, und überall pieksige Pfeile. So ähnlich wie Rouladen mit Zahnstochern seid auch ihr für eure Feinde eher schlecht bekömmlich. Aber während sich der T-Rex noch das Eschenholz aus dem Zahnfleisch zupft, hat eure Familie sich schon in Sicherheit gebracht. So bringt man Opfer, meine Lieben, bravo. Für diesen Edelmut wird am Ende der Laufzeit eures Zeichens ein großes Feuerwerk abgehalten, jedes Jahr und weltweit. Das muss euch erstmal einer nachmachen.


Puh.
Da hat man nun schon das neueste vom Neuen in Sachen Connectivity, und dann kann dieser blöde Computer dieses komische Schwarzzahn-Zeug nicht. Ich musste alles abtippen. Vom Handy. Jetzt brennen mir die Augen. Und diese zwei Fehler zwischendurch konnte ich auch nicht beheben. Da muss wohl noch mal nachgebessert werden von diesem Pyramidendings. Haben Rouladen eigentlich Feinde? Tröthupes? Wo ist denn hier die Helpline, wenn man sie braucht?
Hallo?
HALLO????



///syntax error///Feile not found///technical data overflow///rouladenroll error///pyramid corner counting error///system defunct///total system shutdown immanent///toothpick broken

///fatal error///
Abort?
Retry?
Ignore?

















Montag, 22. Juni 2015

Eine halbe Million

Schritte, sagte meine App vor 15 Minuten.
Das macht ungefähr 400 Kilometer, die andere vermutlich ohnehin gemacht hätten, auch ohne App und alles.
13,5 Kilo, die man erstmal zuviel haben muss, um sie abzunehmen :-)
Das wiederum sind  94.500 eingesparte Kalorien, ca. 1500 kcal weniger pro Tag als ich verbraucht hab.  Um nicht im Jojo-Effekt zu landen, ist Bewegung schon wichtig. Würde ich alle Strecken und Schritte real auf der Straße erbringen, wäre das Ergebnis sicherlich noch anders. Denn auf dem Trampolin ist das alles schon erheblich weniger anstrengend. Allerdings auch nicht so gelenkschädigend, denn ab einem gewissen Übergewicht gehen bestimmte Sachen wie Joggen z.B. einfach nicht. Außerdem trainiert das Trampolin auch noch die ganzen Muskeln die man braucht, um das Gleichgewicht auszutarieren, eine halbwegs gute Körperhaltung ist ein Muss, sonst torkelt man von dem Ding runter. Auch entspannt zu laufen ist wichtig, sonst geht gar nichts. Zudem sollte man vollständig angezogen sein, sonst wird man nicht richtig warm (ich zumindest nicht).
Zum Ausgleich des schiefen Sitzens im Büro (aufgrund von Bergschäden hat das Haus merkbares Gefälle- in einigen Zimmern rollen die Schreibtischstühle ganz von selbst davon) hab ich mir ein aufblasbares Sitzkissen gekauft, das hilft gegen Schmerzen in Hüften und Lendenwirbelbereich. Man sitzt damit auch automatisch gerade, bzw. muss immer wieder tarieren, sonst ist es unbequem. Fast so gut wie ein Sitzball, mit dem positiven Gewinn, dass auf dem Boden liegende Heftzwecken etc. nicht für Überraschungen sorgen.
Das Katzenvolk schaut nicht mehr irritiert auf das leise quietschende Hüpfding, sondern macht sich vom Acker, sobald ich die Schlappen ausziehe (barfußlaufen ist empfehlenswert, da ist der Grip auf der Bespannung besser). Die Nachbarn haben noch nicht gemeckert, wobei das Ding im Wohnzimmer steht und ich davon ausgehe, dass eine Etage tiefer morgens um halb sieben dort noch niemand fernsieht oder tief schläft.

Noch 22 Kilo to go. Und dann bin ich immer noch nicht im wirklich grünen BMI-Bereich.  Aber er ist auch nicht mehr schlaganfall-dunkelrot, so wie noch vor 8 Wochen.



Mittwoch, 17. Juni 2015

Und sonst.

Herzabladeplatz


Selbst Geranien haben ihren Reiz

Unrasiert und Farn der Heimat. Natur ist überall.
Ungezählte Schritte, jede Menge Kilometer und etliche Kilogramm. Der Schritt von 9 zu 10 Kilo war mühsam, merkwürdigerweise. Jetzt rutscht es wieder. Und meine Achillessehne mag es, wenn ich möglichst viel auf dem Trampolin laufe. Doof, wenn das Wetter draußen schön ist, aber Asphalttreten ist echt schmerzhaft.
Schöne Woche noch,


dieLily

Montag, 8. Juni 2015

Und bevor...

man hier den Eindruck kriegt, alles sei  Friede, Freude und kalorienreduzierter Eierkuchen beklage ich mich mal ein bisschen:
Mein Blutzucker macht, was das Scheißzeugs will- egal, was ich spritze oder auch nicht. Einzig die Tatsache, dass ich sonst übermorgen tot bin, lässt mich weiterhampeln. Das mistigste Messgerät von allen versemmelt im Schnitt 20 % der Testflächen, weil wahlweise a) zu wenig Blut drauf ist oder b) zuviel. Die Meldung zu a) kommt praktisch in der Sekunde, in der man den blutigen Finger an das Gerät tupft- keine Chance, überhaupt lang genug dran zu bleiben. Ich könnte es an die Wand werfen und anschließend drauf rumspringen. Es wär mir ja wurscht, wenn ich nicht jede einzelne der 50 Tests enthaltenen Cassetten erstmal vorab bezahlen müsste- jede für knapp dreißig Euro. 20 % Verlust merkt man also in der Kasse, auch wenn das Geld erstattet wird. Durch den wackeligen und unvorhersehbaren BZ-Verlauf brauche ich momentan eine Testcassette per Woche. Mindestens.

Aus unerklärlichen Gründen hebt in den letzten drei Tagen meine Essstörung ihr megahässliches Köpfchen über den Horizont. Das geht nie ohne ein gründliches Tief in der Stimmung ab, wobei ich nicht weiß, was da was verursacht. Kann es damit nicht mal gut sein?? Auch kommt es besonders schlecht, wenn ich abends alleine bin. Dann kann die Essstörung nämlich unbeobachtet an den Kühlschrank. Zum Glück für mich und die Kilos, die ungeliebten, hat das Innere des Kühlschranks momentan die Ausstrahlung einer Klosterspeisekammer in der Fastenzeit. Gemüse, Gemüse, Gemüse. Und Wasser. Ach, und Wasser. Und Joghurt, fettarm, ohne Geschmack. Da ist das essensmäßige Ausrasten nicht so einfach. Gestern hab ich das trotzdem geschafft. Yay me. Aber es war kalorienarmes Zeug, wenn auch ungewöhnlich viel für meine (neuen) Verhältnisse.


Das einzige, was brav seinen Dienst tut, ist die App. Die ist programmiert, und erledige ich a, so macht das Ding b. Das liebe ich.

Jawoll.


Mittwoch, 3. Juni 2015

Unsere Ehre ersäuft im Mittelmeer






Da war einmal ein Land, das einst ein böses Schicksal barg für Menschen, die anders dachten, aussahen, glaubten oder redeten als die, die die Macht hatten. Ein Land, dass sehr viel sehr konsequenten und kompetenten Aufwand betrieb, um alle die, die irgendwie aus dem Gleichmaß heraus ragten, auf effiziente Weise aus der Welt zu schaffen- bis die Welt zurück schlug und es fast dem Erdboden gleich machte. 
Recht getan, murmelte da der innere Ausbalancierer, und beobachtete mit Wohlwollen, dass die Bewohner des Landes sich nach der Am-Boden-Phase ein neues Programm gaben.
In diesem standen die Worte:
Politisch Verfolgte genießen Asyl.
Damit wollten die Bewohner kundtun, dass sie aus dem, was sie getan hatten, gelernt haben- und in Zukunft eine Zuflucht für die bieten wollen, die unter Machthabern leiden, die über Leichen gehen um an der Macht zu bleiben.
Dieser Satz ist, wie vieles in unserem Grundgesetz, eine Folge aus dem, was in diesem Land und in seinem Namen geschehen ist. Eine kleine Wiedergutmachung für Barbarei und Gewalt und den millionenfachen Tod, der einen deutschen Namen trug, zwölf entsetzliche Jahre lang.
Es beschämt mich, die derzeitige Diskussion auf EU-Ebene mit anhören und mitlesen zu müssen. Kaum jemand von uns kann wirklich nachvollziehen, wie das Leben in Syrien, dem Irak, in Nigeria und überall da ist, wo der Staat Amok läuft oder seine Bürger nicht schützen kann. Innenpolitische Spannungen, Strömungen und Verwerfungen kann man kaum für das eigene Land richtig einschätzen. Gefiltert durch Medienberichte und akzentuiert durch Bilder ist es so gut wie unmöglich, wirklich zu begreifen, was einem Menschen in einem x-beliebigen anderen Land an Gefahren drohen kann, und wie verfolgt er sich fühlt.
Für mich steht nur fest, dass niemand, der sich zu Hause sicher fühlt, tatsächlich aufbricht, um mit Mann und Frau und Kind sein Land zu verlassen und ins Ungewisse zu gehen, ohne Geld, mit vagen Träumen von besserem Leben. Dafür muss der Druck verteufelt groß sein, die Angst vor dem Bleiben viel, viel größer als die vor dem Aufbruch und dem Weg ohne wirkliches Ziel. Wenn die eigenen Kinder zu verhungern drohen, ist der Gedanke daran, dass sie in einem fernen Land zwar alleine, aber satt sind, vielleicht auch beruhigender als sie in den sicheren Tod im Heimatland zu begleiten.

Es gehört sich, diese Menschen mit dem Respekt aufzunehmen, den jeder Mensch verdient, und mit der Rücksicht, die traumatisierten Opfern von staatlicher Gewalt (oder Opfern von mangelndem staatlichem Schutz) gebührt.
Menschen zurück zu treiben oder sie lieber ertrinken zu lassen als ihnen von unserer Sicherheit etwas zu gönnen ist eine Schande für unser Land. Ihnen durch EU-sanktionierte Zerstörung der Schlepperboote den Weg übers Mittelmeer zu versperren und sie stattdessen den afrikanischen Mittelmeeranrainern zu überlassen, die kaum ihre eigene Bevölkerung ernähren können, ist ein Verbrechen.
Da stimme ich dann mit Herbert Prantl von der Süddeutschen Zeitung überein: Wo bleibt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger?
Und mir stellt sich die Frage, ob man Friedensnobelpreise auch wieder zurückfordern kann.