Elf Uhr am 7.12.2018. Ich bin 55 Jahre alt und werde bald 56. Kein Emoji glotzt großäugig genug, um meine Verblüffung über solche Fakten angemessen wiederzugeben. Mal abgesehen von dem bösen Satz, der mir jeden Morgen durch den Kopf schießt: Wenn du über vierzig bist, morgens aufwachst und nichts tut weh, dann bist du tot.
Aus meiner Vergangenheit weiß ich, dass ich, bei meiner zweiten Scheidung mit Mitte dreißig, das Gefühl hatte, das Leben sei nun vorbei. Das Gefühl hat mich nie verlassen- kurze vier Jahre später bin ich dann an diesem Sch...Diabetes erkrankt und in der Folge nie wirklich aus dieser Endzeitstimmung rausgekommen. Fakten sind bei solcher Voreinstellung zweitrangig- egal, was die Statistik sagt.
Viele Dinge fange ich nicht an, wegen dieses "Das lohnt sich eh nicht"-Gefühls. Daher gibt es wenig Pläne, die mir einen Blick in eine mögliche Zukunft weisen. Ehrgeiz, Reiselust, Buchschreibepläne, Perspektiven allgemeiner und besonderer Art, diese Dinge liegen alle in einem nicht sehr leicht erreichbaren hinteren Lagerraum.
Aber ich gebe nicht auf.
Freitag, 7. Dezember 2018
Elf Uhr
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