Es gibt viele Momente, die mich darüber informieren, dass ich unweigerlich dabei bin, zur Best-Agerin zu werden. Oder auch "Golden-Agerin", whatever. Das bedeutet mindestens zweierlei:
1. Man wird alt und
2. irgendwer will einem was verkaufen.
Meist heißt das auch noch, dass
3. früher alles besser war und
4. die Gesellschaft als solche nicht lernfähig ist.
Letztere zwei Punkte deprimieren mich aber, erstens per se und zweitens, weil ich sie nicht ändern kann.
Konzentrieren wir uns also auf die Punkte 1 und 2.
Alt wird vermutlich keiner gerne. Es wird einem eine Menge versprochen, Weisheit und so weiter, aber ich habe den Verdacht, dass das ein beschissener Deal ist. Mal ehrlich: Wer wird schon gerne weise, wenn das bedeutet, dass man nicht mehr ungestraft eine Nacht durchfeiern kann (mal abgesehen davon, dass einen keiner mehr zu Parties einlädt, die den Namen verdienen)?
Wenn wir morgens aufwachen, und uns tut nix weh, dann ist klar, dass wir entweder tot sind oder nachts etwas nicht wieder gut zu Machendes mit unseren Nackenwirbeln angestellt haben. Letzteres könnte teure Reha-Maßnahmen nach sich ziehen, also verdränge ich das lieber.
Dazu kommt, dass rosige Aussichten vermutlich bedeuten, dass man eine neue Brille braucht- auch teuer, wegen der Gleitsicht.
Überhaupt, das Gleiten. Gleitsichtbrille, Gleitwirbel, Unfall-nach-Ausgleiten (Oma sagte dazu "Oberschenkelhals", was sonnenklar verständlich war. Für sie). Und für die von uns, die jenseits der Menopause noch Sex haben, spielt wahrscheinlich auch Gleitmittel eine Rolle. Aber das soll ja eher selten sein, kann also vernachlässigt werden.
Dass man alt wird, merkt man auch, siehe oben, daran, dass einem die Leute Dinge verkaufen wollen, die man noch öfter als früher (TM) nicht haben will. Treppenlifte, Mittel gegen Fußschweiß, Nasenhaare, Mundgeruch und den spontanen Verlust der Zahnprothese. Seltsame Wärmepflaster (die noch mehr als die Menopause bestimmte Dinge verhindern), Toupets und Mittel gegen graue Haare (die ich schon seit Mitte zwanzig habe. Danke auch). Schuhe ab dreißig brauchen mehr Feuchtigkeit und werden auch immer beiger.
Die ersten Freundinnen denken darüber nach, ob man schmerzende Hüften und schwere Einkaufstaschen nicht gleich mit einem schicken Rollator bekämpft, die gibts doch bestimmt bald in Trendfarben von Reisenthel. Oder gleich von Ratiopharm. Und vermutlich auch bald mit Elektroantrieb, passend für diese unsere erste Grün-Wählergeneration mit Solaraufladung und geländegängig, für die SUV-Fahrer und Bahnhofs-Demonstranten, damit man durch die Baustellen kommt. Fehlt nur noch ein schicker neuer Name, vorzugsweise in miesem Englisch.
Ich könnte noch endlos weiter machen, glaubt mir.
Dann kommen aber Momente, in denen ich weiß, dass sich Altsein wirklich nur im Kopf abspielt... so wie vorgestern.
Denkt euch die typische Burgerking-Situation:
Ihr ordert irgendein schnell herunterzuwürgendes Fastessen, versucht, bei dem herunter geleierten Aufzählen all der Extras nicht den Faden zu verlieren (MayoKetchupgroßeColahieressenmitnehm?), neben euch stehen zwei Punks und eine junge Frau mit drei quengelnden Kindern, da geht die Tür auf und ihr seht im Augenwinkel eine euch vom Sehen bekannte Arbeitskollegin. Ihr bemüht euch, sie nicht zur Kenntnis zu nehmen, da ihr sie schon immer nicht leiden konntet. Sie stellt sich samt Ehemann hinter euch auf, wartet exakt 90 Sekunden und schnarrt dann mit lauter, schriller Stimme das folgende Statement in den Laden:
"Was soll das denn hier sein? Geht das auch mal schneller? Das gibts doch nicht. Eine Verkäuferin hier und die ist total überfordert. Komm, Karl-Heinz!" Sie schnappt sich den Gatten und stürmt heraus... und die restliche Kundschaft biegt sich vor Lachen, zusammen mit dem Personal, das wahrscheinlich sonst nicht viel Spaß bei der Arbeit hat.
Verkalkt und doof ist man im Koppe, Leute. Und das hat überhaupt nichts mit den zurück gelegten Jahren zu tun.
Hoffe ich doch.
Sonntag, 29. September 2013
Hieressenmitnehm?
Montag, 23. September 2013
Wir singen zusammen: Teil 1, Krautsalat Killed the Android Phone
Das habe ich selten, vielleicht zwei Mal im Jahr, und meist ist es ein griechisch eingefärbter Hunger, der neben Pommes zu seiner Befriedigung auch gern noch einen exotisch benamten Teller mit diversen Fleischgerichten in Anspruch nimmt.
Aber ach... Hände ringen ist alles, was ich tun kann.
Mittwoch, 11. September 2013
Kuck ma!
Mittwoch, 4. September 2013
Ein Porträt
Montag, 2. September 2013
Schon wieder eine...
schlaflose Sonntagnacht. Die häufen sich in letzter Zeit- drei sind es in vier Wochen. Und wie so oft gibt es einen Grund (wie eigentlich immer, nicht wahr?) - ich hab Zorn, auf andere und auch auf mich selbst. Auf die Anderen, weil sie mich in eine Lage bringen, die ich nicht mehr tolerieren will. Auf mich, weil es mir so schwer fällt, dagegen was zu tun. Ich komme mir ausgebeutet vor und unter Wert gehandelt- das ist was, was ich nicht vertrage(n will). Da macht wer seinen Schnitt mit mir, und das gefällt mir definitiv nicht.
Wenn ich nichts dagegen mache, wird sich nichts ändern. Das Problem ist nur, dass ich mich sehr hüten muss, nicht zu schäumen und zu toben. Argumente müssen her, und im Moment hab ich nur "Das passt mir ganz und gar nicht"- bisschen mager.
Trotzdem ist das ein legitimes Gefühl, von dem wir alle wissen, dass es besser beachtet wird. Wenn nicht, kann das fies nach hinten losgehen. "Beachten" muss aber eine Entscheidung oder wenigstens eine Handlung nach sich ziehen. In dem Bewusstsein von so einem Gefühl zu bleiben, macht nämlich auch krank. Einfach abstellen und an was Nettes denken geht hier nicht, dafür macht mich das zu sauer.
Also Leute, wünscht mir Mut. Und ein paar Ideen für eine Strategie...
Schlaft schön :-)
DieLily