Dienstag, 29. September 2009
Fernerziehung
Montag, 28. September 2009
Die Wut
Es gibt keine schärfer schmeckende und keine bitterere Emotion für mich als Wut. Sie neigt dazu, sich tief in mich einzufressen, und dort zu vernarben und zu überwuchern. Trotzdem ist sie da, ist vielleicht präsenter als wenn sie an der Oberfläche bliebe, denn dort könnte ein Ausatmen sie wegwehen, ein Streicheln sie beruhigen, etwas Sonnenlicht sie ausbleichen und austrocknen lassen.
Wann immer ich in meinem Leben an einer Wand angekommen bin, an dem Punkt, an dem sich Hindernisse als unumgehbar gezeigt haben, habe ich sie gefunden, in den Fundamenten jeder Mauer.
Sie will nur eins: Ernst genommen werden.
Mal ehrlich: Wer will das nicht?
Es ist mal wieder so weit.
Willkommen, Wut.
Setz dich.
Und lass uns reden.
Sonntag, 27. September 2009
Neue...
Fotos bei Flickr. Ich habe die Wahlhelferpause heut nachmittag genutzt und bin nach Bottrop ins Südringcenter gefahren. Da hab ich letztens ein paar Tauben bei der Körperpflege an einer Fontäne gesehen- leider waren die vermutlich auch grad im Wahllokal und deshalb nicht unter der Dusche anzutreffen.
Ich fand es spannend, den Neubauten da mal etwas näher zu rücken.
Ansonsten: Meckert mich nicht an. Ich hab wen anderes gewählt.
Samstag, 26. September 2009
Zwischenergebnis, Teil eins
Freitag, 25. September 2009
Freitag Mittag, kurz vor drei.
Der Chef verabschiedet sich um 15.00 Uhr ins Wochenende.
Ich blogge.
Was tut ihr?
Kein Thema
Nicht mein Zeug: Provital Hähnchenbrustfilet mit Ananas. Rein vom MHD her noch haltbar (07.10.09), roch aber zuerst komisch beim Öffnen der Packung. Sonst sind diese Fleisch-in-Gelee-Aufschnitte ja oft eher säuerlich, die Sorte hier ist süß. Vermutlich wegen der Ananas. Aber das ist wirklich nicht mein Ding.
Ansonsten ist die erste, heftige Motivation den ersten, heftigen Anfechtungen ausgesetzt. Zum Beispiel durch den negativen vibe der im Schrank befindlichen Müsliriegel. Solcherart miese Einflüsse können einem das Leben schon sehr, sehr schwer machen.
Aber selbst dann, wenn man wie ich, schlussendlich dem durchdringenden delikaten Dröhnen der schokoladig verpackten Versuchung nachgibt und so lang zum Schrank geht, bis man bricht bis keine Riegel mehr da sind, kann man sich immer noch darüber freuen, dass man nicht 400 g Weingummi, sondern hundert Gramm Fürchterlich Gesundes Zeug gegessen hat.
Hier chez Lily herrscht eitel Freude über die Tatsache, dass am Sonntag wieder WAHLEN!!! sind. Sind es doch, tadaaa, die letzten dieses Jahres.
Irgendwie hat es etwas Beruhigendes, dass wir bereits zwei Wahltermine zum Üben hatten. Dann fällt das Umsortieren nicht so schwer:
Alle die Stimmzettel, auf denen die Erst- und die Zweitstimme unterschiedlichen Parteien gegeben wurden, werden nämlich zuerst nach Erststimmen und dann nach Zweitstimmen sortiert. (Und natürlich zwischendurch gezählt. Anders wär nämlich schlecht.)
Dann gibt’s da noch die Stimmzettel, auf denen eine der Stimmen ungültig, nicht abgegeben oder zweifelhaft ist. Die müssen ebenfalls umsortiert und nach verschiedenen Kriterien hingelegt, zusammengefaltet, gezählt, geheftet, in die Luft geworfen und mittels urzeitlicher Runen besprochen werden.
Oder so ähnlich.
Bundestagswahl ist Teufelswerk, ganz gewiss. Warum kann man nicht, wie bei den Kommunalwahlen, mehrere Stimmzettel haben? Die Leute, die sich das ausgedacht haben, wollen doch nur austesten, wie weit sie uns treiben können, und zu welchen Rückschlüssen man statistischerseits in der Lage ist.
Die wirklichen Gemischwähler (klassischerweise mit der FDP oder den Grünen als Zweitstimmempfänger) kann man nämlich nur ausfindig machen, wenn man nur einen Stimmzettel für beide hat. Es gibt Parteien, die sämtliche je errungenen Wahlerfolge Zweitstimmenkampagnen verdanken. Dass die wirksam sind, kann man in nennenswertem Umfang nur beweisen, wenn Erst- und Zweitstimmen auf einem Zettel sind.
Somit ist die Einzetteligkeit der Bundestagswahl auf eine Verschwörung zwischen Wahlstatistikern und Polit-Werbeagenturen zurückzuführen, da bin ich sicher.
Es gibt immer noch Leute, die annehmen, dass man mit diesen Stimmzetteln eine Koalition wählen kann. Kann man nicht! Soll man auch nicht!
Zu den Überhangmandaten sag ich jetzt mal gar nichts. Das ist ein zu trauriges Kapitel. Traurig, weil man daran erkennen könnte, dass ich überhaupt nicht verstanden habe, warum und wieso das so ist, wenn ich dazu was sage. Was ich aber nicht tu.
Ich sag’ ja bloß.
Übrigens: Wer nicht wählen geht ist ein armseliges Würstchen, und wählt damit die Leute, die er bestimmt NICHT wählen will.
Schönen Freitag, allüberall!
Mittwoch, 23. September 2009
Alles mit A
Eine Lösung für die, die Möhren am Stück entweder genau so schlecht essen können wie ich, oder denen sie genau so wenig schmecken:
Möhren-Apfel-Rohkost
2 Möhren, mittelgroß
½ Apfel, entkernt und geschält
Saft einer halben Zitrone
Zucker bzw. Süßstoff
½ TL Öl
Möhren waschen, putzen, fein raspeln. Apfel ebenfalls raspeln. Mit dem Saft der Zitrone gut durchmischen (hilft gegen das Braunwerden), Öl hinzugeben, nach Geschmack süßen. Kalt stellen.
Ohne Zucker: Ca. ½- 1 BE, je nach Größe und Süße des Apfels.
Über die Kalorien mach ich mir keine Gedanken
Im Gegensatz zu Möhren pur ist das saftig, und vor allem leicht zu essen. Macht auch nicht so einen Krach.
Anpassen
Ich geb zu: Ein bisschen, aber nur ein kleines bisschen hab ich mich gewundert, dass meine nigelnagelneue Protz- und Angeb-Kamera so überbelichtete Bilder machte. Alle eine ganze Ecke zu hell- was immer den Einsatz von Picasa nötig machte. Das ist weiß Gott Photoshop für Verarmte, aber meist reicht es, um das Bild ein bisschen zu beschneiden, unter Umständen gerade zu rücken, und besagte Lichtspitzen zu entfernen.
Nun ja.
Gestern hab ich dann das getan, was mir meist zu teuer ist: Bilder ausgedruckt.
Dazu musste erstmal eine neue Ladung Tinte für den Drucker her, und das kostet Geld.
Und was soll ich sagen: Das erste Bild (eines meiner Nichte, welches natürlich NICHT hier erscheinen wird) ruckelte aus dem Drucker. Auch diesem war ich mit dem bekannten Werkzeug auf den Leib gerückt- mit dem Ergebnis, dass es deutlich zu dunkel war, und von den Hauttönen her zu warm.
Hätte wohl doch mal den Bildschirm kalibrieren sollen.
Abnehmen
Was meint ihr? Soll ich meine Waage zurück fordern, oder mir ein Zentimetermaß kaufen, und auf diese Weise schwindende Massen dokumentieren?
Anfragen
Wie haltet ihr es mit Fotos von euch selbst in euren Blogs- bzw. wie würdet ihr es halten, hättet ihr einen/ein Blog? Ich bin da echt hin und hergerissen. Einerseits finde ich nichts dabei. Andererseits mag ich auch nicht grad gefunden werden, wenn auch hier nur unter Pseudonym geschrieben wird, und es gar nicht so einfach ist, nach Bildern ohne Namen zu googeln.
Dass außer mir höchstens die Katzen in voller Schönheit hier erscheinen, versteht sich von selbst.
Aufhören
mit diesem Post. Jetzt.
Auf Wiederlesen!
Dienstag, 22. September 2009
Der erste Tag.
Muss mal gesagt werden. Wenn man ein paar Jahre auf Teufel komm raus gegessen hat, was einem vor die Flinte bzw. die Gabel kam, dann fällt es sehr schwer, mal in ein Rezept zu schauen, das zu dem Zweck erfunden wurde, einen eben NICHT satt und zufrieden werden zu lassen.
Zu Gute kommt mir, dass ich bis nachmittags ohnehin nie sehr viel gegessen habe, bzw. derartiges als schläfrigkeitserzeugenden Fehlgriff eher vermieden habe- gibt es doch nichts schlimmeres, als gegen halb drei die Augen nur noch mittels aufgebogener Büroklammern aufhalten zu können, oder unter Zuhilfenahme zweier geschickt platzierter Tackernadeln.
Außerdem hab ich den Verdacht, dass die heutigen Rezeptvorschläge eigens dafür ausgesucht wurden, was zu finden, das ich nicht mag. Was ich mag, ist derzeit bei meinem Lebensmitteldealer nicht zu kriegen, z.B. Clementinen. (Im September ist es damit nicht weit her… Irgendwie erstreckt sich das Discounter-Angebot, welches wenig überzeugend Weihnachten vorgaukeln will, (noch) nicht auf die entsprechenden Südfrüchte. Dafür gibt’s, direkt neben den Lebkuchen, gefärbte, hart gekochte Eier.)
Was nicht Clementine ist, ist Gewürzgurke. Oder Salatcreme (20% Fett- schmeckt wahrscheinlich äh bäh, deshalb hab ich Zaziki gekauft. Hat auch 20%), oder Fruchtaufstrich. Früher sagte man Marmeladenersatz dazu.
Sauer eingelegtes Gemüse kann mir gern gestohlen bleiben, Margarine oder Butter muss ich nicht ersetzen, denn die mochte ich noch nie, und Marmelade ist auch nur ein Mittel, den Blutzucker hochzupushen, wenn der abnorm absinkt. Dann aber richtig, und nicht so obstig. Da gehört Zucker rein, meine Lieben.
Überhaupt muss ich sagen, dass der Kostplan für heute zwar gaaaaaanz ganz viele Sachen vorsah, dass es mir aber schon recht stressig vorkommt, jedes singuläre Reiskorn liebevoll auf einem Salatblatt dekoriert zum Munde zu führen. Wobei es gern drei bis fünf verschiedene Salatblattsorten sein dürfen. Jedes zu einem kleinen Herzchen gefaltet. Gestapelt, mit Schnittlauchröhrchen zu Paketen geschnürt, und dann zur Füllung von Erbsen verwendet, die dann einzeln in Mineralwasser angebraten werden.
Ihr merkt schon: Wenn ich nix zu essen krieg, werde ich kribitzig- in Wirklichkeit ist es natürlich nicht ganz so. Ich neige nur ein wenig zum Kritteln. Und zum dann-koch-ich-doch-lieber-was-anderes…
Aber das gibt sich. Vielleicht.
Montag, 21. September 2009
Was ich gerade nicht lese
Vor einigen Tagen habe ich (für einen Bücherflohmarkt) meine Regale durchgeschaut.
Nun bin ich eine Nicht-Bücherabgeberin. Ehrlich- was einmal gedruckt und in meinen Fängen gelandet ist, geht kein Risiko ein, in irgendeiner Form vernichtet zu werden, es sei denn ich lasse es in die Wanne fallen, die Katzen zerlegen es oder ich verleihe es und bekomme es nicht zurück.
Was ich kaufe, bleibt.
So fiel es mir schwer, selbst für einen guten Zweck die Bestände zu vermindern.
Ein paar Doppel wanderten in den Korb, und ein paar Exemplare von diesen Massenautoren, die immer wieder das gleiche Buch schreiben, nur mit anderen Schauplätzen und neuen Namen. Manche wechseln nicht mal die Schauplätze und verkaufen das als Markenzeichen.
Zurück zum Thema.
Ein Buch, das mir in die Hände fiel, war „Die neue Brigitte-Diät“ (lacht nur).
So neu, in der Tat, dass es noch nicht einmal geöffnet wurde- ich habs gekauft, um das ausgeliehene Exemplar zurück geben zu können, meine eigene Ausgabe, sozusagen.
Nun ja, da lag es, all new and shiny, außer einigen Katzenhaaren nix dran.
Sollte ich es wirklich weg geben?
Nein.
Abgesehen von der allgegenwärtigen DasistmeinBuchundichwillsbehalten-Mentalität war da noch was.
Es ist ja so, wie einige von euch aus eigener Anschauung wissen, dass ich eine von diesen Existenzen mit einem gehörigen Realitätspuffer bin, ringsum und vor allem am Hintern.
Oft bin ich hin und hergerissen zwischen schlichtem Ignorieren der Massen, einem sarkastischen „Immerhin, diese Mengen zu transportieren erfordert stabile Beine“ und angeekeltem Abwenden, wann immer ich das Pech habe, unverhofft in einen Spiegel zu schauen.
Abnehmen ist eine All-Time-Herausforderung für mich, ein wunder Punkt, ein altes Thema, eine nervige Angelegenheit.
Eine Freundin, die es schafft, trotz weniger Kilos noch mehr drunter zu leiden, ist da wesentlich aktiver als ich. Die hat alle drei bis sechs Monate was Neues. No fat. Low fat. Fit for, fit without, fit inspite of fun; Low carb, no carb, whatever. Meist lass ich mich für ein paar Stunden davon anstecken, nur um dann entnervt und voller Widerspruch das Thema wieder zur Ruhe zu betten.
Ihr nützt das genau so viel wie mir- nämlich Null.
Ein Wochenende wie dieses nun lässt chez Lily folgenden Soundtrack hörbar werden:
Das leise Surren des Lüfters meines Computers. Tasten klicken, untermalt von leisem Kauen. Alle halbe Stunde raschelt das Zigarettenpapier, die Katzen miauen und zwei- dreimal am Tag lärmt die Kaffeemühle.
Also: Futtern, rumsitzen, qualmen, Kaffeetrinken (die Mühle mahlt nur für ganze Kannen- keine fancy Kaffeemaschine im Einzeltassenmodus hier. Aber der Kaffee schmeckt.)
Das alles verträgt sich prima mit dem Diabetes, mit der Durchblutungsstörung in der Beckenarterie rechts und den Rückenschmerzen.
Alter Falter.
Wenig Bewegung macht insulinresistent. Insulin in höheren Dosen macht fett. Hohe Blutzucker machen unmotiviert, müde , depressiv und weinerlich.
Leute, an guten Tagen fühl ich mich wie 70. An schlechten sieht man mir die Hundert an.
Je mehr ich rumsitze, desto beschissener fühl ich mich, kann man vereinfacht sagen.
Je beschissener ich mich fühle, desto mehr meint die faule Sau in mir drin, dass ich mich ein bisschen ausruhen möchte.
Fakt ist: Ich fress zuviel, ich rauch zuviel, ich sitze zuviel.
Fakt ist auch: Das Buch liegt da, und ich weiß, dass, Zauberdiätchen hin oder her, fdH das Mittel der Wahl ist. Einfach, weil ich definitiv nicht das Falsche esse. Also, das auch, aber zunächst mal viel zu viel, auch vom Richtigen.
Neben den ästhetischen und gesundheitlichen Folgen ist das auch teuer.
Der Schweinehund ist da, meine Lieben, und er sitzt auf mir drauf! Und scheißt auf mich! Der Arsch.
Zeit, ihm einen Tritt zu verpassen, in den Allerwertesten. Oder auch Allerfettesten, wie man will.
Ich mag hier nicht den einmillionsten Diätblog eröffnen, weil ich auch noch andere Interessen habe.
Aber ich möchte mir eine neue Rubrik gönnen: Die Lily-wird-fitter-Rubrik.
Ich hoffe: Demnächst jeden Samstag hier.
Und ich bitte um Erinnerung, sowie um gnadenlosen Spott, sollte ich faule Entschuldigungen beibringen.
So.
Vorsatz für heute:
Mithilfe des Buchs einen der Ernährungspläne aussuchen, und mit der Einkaufsliste, die man da abschreiben kann, für die erste Woche einkaufen.
Das Kind anrufen und um Rückgabe der Waage bitten.
Anschließend was schönes unternehmen- heut hab ich frei!!!
Unglaublich motivierte Grüße,
Samstag, 19. September 2009
Quel horreur.
Aber ach.
Freitag, 18. September 2009
Aus gegebenem Anlass.
Aufgrund des Berichts aus Berlin verlinke ich hier mal mit einer gewissen klammheimlichen Freude auf das hier.
Bericht aus Bonn- lange nicht gesehen ;-)
Des weiteren hat mir das Schicksal, welches ich im letzten Post dazu ermahnte, noch die Begegnung mit einer Wandelleiche beschert (der Typ sah tot aus, er roch übel und er lief herum), den zweiten Unterzucker des Tages, diesmal mit Traubenzucker bekämpft und nicht mit Kirschmarmelade, sowie ein wunderbares Tässchen Suppe zum Abendbrot (Consommé double- zwar aus der Dose, aber aus einer feinen).
Alles in allem ein ereignisreicherer Tag als zunächst vermutet.
Und jetzt ist er auch schon wieder um, beinahe. Dafür ist das Wochenende da, welches ich allen zwecks Genussschöpfung ans Herz lege.
Liebes Schicksal,
Heute ist ein merkwürdiger Tag: Ich hab noch nichts getan, um die Welt zu verbessern, hab nichts erfunden, keinen gerettet- nur einem bei der Arbeitsverweigerung zugesehen, und mein Auto da abgeholt, wo ich es gestern (zu weit weg von zu Hause) habe parken müssen.
Das muss besser werden. Gib dir mal n bisschen Mühe, Schicksal!
Liebe Grüße,
Bekenntnisse
Ich weiß nicht, wann Blogger das hier speichern wird- aber, fürs Protokoll: Es ist drei Uhr in der Nacht.
Oder kurz danach, das tut nichts zur Sache.
Ich bin wach geworden, und habe mich eine Weile im Bett herumgedreht, hab das Oberbett gewendet, aber es half nichts, die Unruhe war zu groß, der Drang zu mächtig.
Ich bin ein bisschen zittrig, wie immer, wenn sich diese Begierde einstellt, und langsam freunde ich mich mit dem Gedanken an, es zu tun- auch wenn es buchstäblich mitten in der Nacht ist.
Meine Hand tastet auf dem Nachttisch nach dem unvermeidbaren Gegenstand, dem einen, jetzt so lebenswichtigen Ding...
Meiner Brille. Aufstehen, in die Küche gehen, und zwei Toast mit Kirschmarmelade mit ziemlichem Genuss verspeisen, das sind dann nur noch Lappalien.
Und die Geschwätzigkeit ist auch nur ein Symptom: Von Unterzuckerung, mitten in der Nacht.
Und vom Lily-Sein, aber das ist keine Krankheit, das ist ein Feature.
Schlaft weiter, Ihr Lieben, Lily ist wach und passt auf, dass keiner die Kirschmarmelade klaut.
Donnerstag, 17. September 2009
Frühstück mit Vorurteilen
Das war schon immer so, je nach Arbeitsanfall dauert das mal länger und mal kürzer, und die Themen der Unterhaltung sind weit gefächert, wie sich das bei einer sehr gemischten Gruppe quasi von selbst ergibt.
Der genaue Hergang ist für mich nicht mehr zu entschleiern, aber die Aufmerksamkeit der diskutierenden Runde wandte sich dem Thema Homosexualität zu.
Und in kürzester Zeit lernte ich folgendes:
1. Homosexuelle Männer haben ja, schon rein hormonell (!) bedingt, eine hohe Stimme.
2. Homosexuelle Männer erkennt man auch schon sehr schnell an ihrem tuckigen Gehabe. Das ist auch hormonell.
3. Obwohl es ja so ist, dass es in reinen Männerbeziehungen immer einen gibt, der den Mann spielt (das „Mann“ in dem Satz war entschieden von Anführungszeichen geprägt) und einen, der die „Frau“ gibt, machte sich die Kollegin, von der diese Äußerung stammte, keine Vorstellung, wie das denn funktionieren soll, wenn alle schwulen Männer Tucken sind.
4. Homosexuelle Frauen werden von Männern dazu gemacht.
Dazu gab es frei Haus ein Beispiel: Die Tochter eines entfernten Verwandten hatte, während ihres Studiums, an einer Sexhotline gearbeitet- und anschließend war sie, die doch vorher höchst hetero war, plötzlich homosexuell. Weil das so eklig war, was die Männer, die da anriefen, von ihr wollten. Manche Frauen seien aber auch so „bi-sexuell“, da wär das dann bestimmt ganz besonders schnell so, dass die beeinflusst würden von schlechter Behandlung.
Nun ja.
Insgesamt höchst interessant, belegt doch in diesem Fall wieder einmal Volkes Stimme, dass männliche Sexualität, wenn auch vielleicht unter Einfluss geheimnisvoller Hormone, etwas Eigenständiges ist. Weibliche Sexualität scheint sich jedoch lediglich unter männlichem Einfluss zu entwickeln…
Ich hab versucht, die Klappe zu halten. Ehrlich. Ich war wirklich bemüht- aber ich konnte nicht. Es hat aber nichts geändert. Sie hat mir nämlich gar nicht zugehört, sondern unentwegt und mit ziemlich erhobener Stimme (klar, sie musste mich ja übertönen) weiterhin Weisheiten aus der Goldenen Frau im Spiegel oder so von sich gegeben.
Dass die Menschen vielleicht ein paar Jahre brauchen, um ihre sexuelle Orientierung klar zu erkennen, dass viele vielleicht lange Zeit bemüht sind, sich dem Mainstream anzupassen, um vergleichsweise ruhig zu leben, und daher einfach später erst „ihre“ Richtung finden, all das hab ich ins Rennen geworfen- vergebens. Das drang nicht durch.
Dass genau diese Art sturen, ignoranten Beharrens auf einer „Meinung“ bei ihrer Tochter vielleicht mal zu einem Leben voller Elend führen kann, wird ihr nicht klar zu machen sein.
*seufz*
Und das im Jahre 2009.
Mittwoch, 16. September 2009
Daneben liegen
Nachsatz: Soeben habe ich festgestellt, dass ich, anstelle meines Blutzuckermessgeräts das Telefon mit ins Büro genommen habe. Also, nicht das Handy, versteht sich... Wie sagte Omma noch so schön: Bisschen doof ist ja niedlich. Aber so?
Dienstag, 15. September 2009
Das schmerzt
Bis dahin bin ich dekorativ, und bleibe sitzen. Solange es geht.
Liebe Grüße, und einen Tag im Gleichgewicht,
Montag, 14. September 2009
Sonntag, 13. September 2009
Marleen: Sonntag, 04:30 Uhr
Fortsetzung folgt.
Samstag, 12. September 2009
Die Pfeife
Der Eigentümer des auf den Klingelknopf gepressten Fingers erwartete jedoch offenbar, dass ihm jemand antwortete. Eigentlich hätte er mit dem hysterischen Kläffen des Yorkshires aus der Nachbarwohnung zufrieden sein müssen, jedoch schien dies ihn eher zu beflügeln. Er gab jedenfalls nicht auf.
Ich kroch aus den Federn. Mein Gesicht fühlte sich an, als habe es über Nacht den Kampf gegen die Schwerkraft verloren, und es fiel mir schwer, die Augen lang genug offen zu halten, um den Bademantel in dem Haufen Wäsche auf dem Fußboden zu orten. Schließlich hatte ich das Ding ausfindig gemacht, und zog es an.
Der Gürtel fehlte.
Die Klingel schrillte.
Ich verschob die Lösung der Verschlussproblematik auf später und steuerte schwankend durch den dunklen Gang auf die Wohnungstür zu. Morgens um diese Uhrzeit pflegt mein Kreislauf noch der Ruhe, und der aufrechte Gang ist doch eher etwas für ausgeschlafene Naturen.
Wie die Gestalt vor meiner Tür.
„Sie...!“ Er ist einer der wenigen Menschen, die Ausrufungszeichen hörbar machen können.
Der Blick, mit dem er meinen halbnackten Astralleib musterte, sprach empörte Bände.
„Ich.“ Zugegeben, die Antwort war kaum originell zu nennen, aus mir unerfindlichen Gründen schürte sie jedoch außerdem den Zorn meines Gegenübers.
Jenseits des Treppenabsatzes öffnete sich die Tür einen Spalt breit, außerdem hatte man dem Yorkie den Hals umgedreht. Eine Wohltat.
„Ich bitte mir RUHE aus, Sie Schlampe! Es ist SONNTAG, und noch dazu HALB ACHT! Das ist eine UN! VER! SCHÄMT! HEIT! sondergleichen...“
Irgendein Reflex veranlasste mich dazu, ihn zu unterbrechen.
„Es ist schon viertel vor acht, guter Mann!“
Das beruhigte ihn keineswegs.
„ICH BIN NICHT IHR GUTER MANN! GEBEN SIE GEFÄLLIGST RUHE! WO KÄMEN WIR DENN DA HIN, WENN JEDEr IRRE HIER MACHEN KÖNNTE WAS ER WOLLTE...“
Frau Klotschek von gegenüber streckte jetzt den Kopf ganz ungeniert zur Tür heraus. Ihr Mund stand offen, ihr Gebiss schwamm wohl noch in Kukident. Am Boden sabberte ihr der Yorkie auf die rosa Fellpantoffeln.
Vermutlich schaute ich schafsdämlich aus der Wäsche. Gegen drei war ich nach Hause gekommen, aber die acht Bierchen des Abends hatten mich weder zum Absingen schmutziger Lieder noch zum Kleinmöbel-Kegeln veranlasst. Da war ich sicher.
„Worum geht’s denn eigentlich?“
„Dieses Pfeifen..:“ inzwischen zischte er nur noch. „Wenn Sie nicht so-fort! dieses ohrenbetäubende Pfeifen abstellen, dann ruf ich die Polizei. Sie können sich hier nicht alles erlauben, nicht mit mir. Ich weiß nicht, was für eine Höllenmaschine Sie hier basteln, aber dieses Pfeifen geht entschieden zu weit. Dafür wird sich die Kriminalpolizei bestimmt interessieren. Und überhaupt, wer hier alles raus und rein geht, das ist schon nicht mehr feierlich, sag ich Ihnen. Das wird ein Ende haben, dafür werde ich schon sorgen. Morgen, das verspreche ich Ihnen, morgen früh ruf ich meinen Anwalt an. Das lass ich mir nicht bieten, ich nicht!“
Frau Klotschek hielt die Hand vor die rosigen Kiefer und kicherte, bemerkte aber nicht, dass der Yorkshire hündischen Gefühlen von Inkontinenz auf ihrem rechten Hausschuh Ausdruck verlieh.
Ich zwinkerte dem Hund zu, was der Nachbar falsch verstand.
„Das ist doch wohl die Höhe... Das muss ich mir nicht gefallen lassen! Wahrscheinlich sind das lauter Freier, die hier abends durch den Flur strolchen, man kennt so was ja. Sodom und Gomorrha, aber nicht mit mir. Nicht mit mir, das sag ich Ihnen! Sie... Flittchen, Sie! Sie stellen jetzt sofort dieses Pfeifen ab, oder ich ruf die Bullen. SOFORT! Demnächst gehen hier die schwulen Mörder ein und aus, und bringen uns alle im Schlaf um... Seines Lebens ist man nicht mehr sicher, das steht schon mal fest!“
Über dem Treppengeländer zum zweiten Stock erschien ein bleiches Gesicht.
„Kann mir mal einer sagen, was zum Teufel hier los ist? Ich wollte eigentlich noch etwas länger schlafen!“
„Da, sehen Sie mal, jetzt haben Sie alle wach gemacht mit dem Gepfeife!“ Triumphierend drehte er sich zu Sandra von oben und nickte ihr bestätigend zu.
„Nix da, was für ein Pfeifen? Sie brüllen hier wie ein Gestörter rum, da kann doch kein Mensch mehr schlafen! Ich hör kein Pfeifen, nicht bei dem Geschrei.“ Die Stimme der Vernunft. Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
Nun aber nahte die Kavallerie in Gestalt eines weiteren, in den Augen schmerzenden Jogginganzugs, diesmal mit Birkenstockantrieb. Des Brüllaffen Gattin.
„Heinz!“ Das verhieß nichts Gutes. Üblicherweise lautete der Codename `Schatzi', und folgerichtig schwenkte mein Kontrahent um 180 Grad, um den Feindseligkeitskoeffizienten der ihm amtlich Zugewiesenen besser einschätzen zu können.
„Mari...anne?“
In einer einzigen, fließenden Bewegung schnappte sich die Klotschek den Yorkshire, trat den strategischen Rückzug an und schloss behutsam die Tür.
Marianne schwenkte etwas. Es sah aus wie eine weiße Fahne.
„Heinz! Es ist doch immer das gleiche mit dir... Du kommst jetzt sofort mit mir nach unten, und lässt die Leute in Ruh. Dann liest du dir bitte die Anleitung für dein neues Hörgerät einmal laut vor. Und dann schlage ich dir vor, dass du dich jetzt schon mal entschuldigst...“
10.10.1981 bis 11.09.2001
Gestern war der elfte September.
Gestern vor acht Jahren war ich mit einer Gruppe Frauen im Weseler Preußen-Museum, und mitten in der Führung klingelte mein Handy.
Mein Sohn.
Normalerweise schalte ich das Handy ab bei solchen Gelegenheiten, hatte das aber schlicht vergessen, und so ging ich dran- man weiß ja nie, ob es nicht was Ernstes ist.
Und es war was Ernstes.
Ziemlich atemlos hörte ich dem zu, was er sagte- Flugzeuge waren ins Pentagon, ins World Trade Center und (was sich später als falsch herausstellte) ins Weiße Haus gestürzt und es hatte Tote gegeben, sehr viele Tote.
Ich stand abseits von der Gruppe, beobachtet von meiner Mutter, die auch mit von der Partie war- und während ich ihm zuhörte, sprachlos und erschreckt, sah ich sie auf mich zu kommen. Wie in Zeitlupe.
Sie stand neben mir, als er aufgelegt hatte, und wusste, so wie man das vermutlich als Mutter weiß, dass irgendetwas Schlimmes passiert war.
Die Anderen, Freundinnen meiner Mutter und meiner Tante, kamen auch näher.
Die Frau vom Museum, die die Führung machte, plapperte noch eine Weile weiter und sah dann ziemlich angepisst aus der Wäsche, war ihr doch soeben ihr Publikum abhanden gekommen.
Und noch während ich versuchte, das, was ich gerade gehört hatte, weiterzugeben, rief sie quer durch die Ausstellung: „Also, das Handy schalten wir jetzt aber aus, nicht wahr?“, in einem Kindergartentantenton.
Viel hatte ich nicht zu sagen, nur das, was mir berichtet worden war, aber um mich herum standen alle diese Frauen, erheblich älter als ich (meine Mutter war die Jüngste) und alle hatten ihre Kindheit, wenn nicht ihre Jugend, unter der Gewalt des 2. Weltkriegs verlebt, allen stand die nackte Angst ins Gesicht geschrieben.
Ich hatte eigentlich nur ein Gefühl: Die Welt, so wie sie war, hatte aufgehört zu existieren.
Von jetzt an würde sich vieles, wenn nicht alles, ändern, und nicht zum Guten.
Nur Minuten später scheuchte uns die Museumsfrau weiter. Sie hatte zwar inzwischen mitbekommen, was ich zu sagen hatte, glaubte es aber einfach nicht und wollte nun das, wofür sie bezahlt wurde, zu Ende machen.
Das war mir zu blöd, und so habe ich, mit meiner Mutter, das Museum verlassen.
Draußen dann hab ich weiter telefoniert, und so setzte sich das Bild langsam zusammen, wenn es auch noch Tage dauerte, bis die Fakten halbwegs klar waren.
Meine erste Einschätzung, dass sich die Welt, so wie sie war, verändern würde, hat sich -für mich- als zutreffend herausgestellt.
Abgesehen von kleinen Unbequemlichkeiten, wie verschärften Kontrollen an den Flughäfen, haben wir alle von vielen Dingen Abschied genommen.
Dabei ist es vielleicht bei den Leuten, die in den siebziger und achtziger Jahren groß geworden sind, so wie ich, am krassesten angekommen, dieser Verlust an Liberalität, an bürgerlichen Freiheiten und Selbstverständlichkeiten- aber es ist ein großer Verlust, für uns alle.
Eine kleine Zusammenstellung der Post-11.9.-Errungenschaften gefällig?
Bundestrojaner.
Biometrische Daten in Reisepässen.
Kameraüberwachung an öffentlichen Plätzen.
Überwachung von E-Mails, Telefonaten, Briefen.
Weitergabe der Daten von Flugreisenden an Sicherheitsbehörden am anderen Ende der Welt.
Krieg, unter Beteiligung deutscher Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan.
Der (vorerst?) gestorbene „Nacktscanner“
Ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, mit 300.000 anderen Menschen zusammen in unmittelbarer Nähe der Regierungsgebäude zu demonstrieren, wie damals in Bonn gegen den Nato-Doppelbeschluss. Und das liegt nicht daran, dass es nichts mehr gibt, wogegen so viele Menschen auf die Straße gehen würden.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Toten des elften September einigen Politikern als sehr willkommener Anlass erschienen sind, ihre Vorstellungen eines gut kontrollierten Volkes in die Tat umzusetzen.
Und von Zeit zu Zeit, wenn irgendwelche bärtigen Jungs angeblich in idyllischen Häusern in deutschen Mittelgebirgen Bomben basteln, und natürlich von der Polizei geschnappt und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, geht mir Rilkes Kehrvers aus dem Gedicht mit dem Karussell durch den Kopf: ...und dann und wann ein weißer Elefant...
Freitag, 11. September 2009
Welch ein Tag.
Was für ein Unterschied.
Der gestrige Tag begann schon doof, setzte sich scheiße fort, um Mittags in einer kleinen Heulorgie (Dank noch mal fürs Zuhören, Du-weißt-schon-wer) seinen vorläufigen Tiefpunkt zu erreichen. Anschließend ging es, mit einer kleinen Änderung meiner üblichen Routine, in den Feierabend, gefolgt von einer Doppelsitzung bei der besten Therapeutin ever, und vor dem Schlafengehen noch einem längeren Telefonat. Den Abschluss fand der Tag mit einem miesen Buch.
Dann kam eine Nacht voller tiefem Schlaf, ein recht munteres Aufwachen in komplett anderer Stimmung und als Krönung (vorläufig) trudelte noch das Schreiben eines vollständig im Irrtum befindlichen Rechtsanwalts ein.
Mitlesende Juristen mögen mir verzeihen, aber jemand, der voll selbstgerechter Empörung zwanzig Seiten verfasst und faxt, macht sich lächerlich, wenn schon aus dem ersten Satz dieses Elaborats hervorgeht, dass er meinen Dreizeiler nicht nur nicht zu Ende gelesen, sondern auch nicht im Geringsten verstanden hat.
Es ist schon peinlich, wenn man nicht einmal ins Gesetz schaut. Soll nämlich helfen.
Man möge mir auch vergeben, dass ich dieses Machwerk allen anderen Dingen vorgezogen habe und eine Antwort verfasst habe, bei der ich eine gewisse Häme fast, aber nicht ganz, unterdrückt habe. Ich weiß, das zeugt von einem miesen Charakter. Aber der Mensch sucht sich seinen Spaß, wo er ihn finden kann.
Und warum ist dieser Tag so ganz anders?
Ich habe einen Verdacht- vielleicht liegts am Blutzucker. Gestern morgen lag er bei 280, und war den ganzen Tag nicht runterzukriegen, trotz Höllenmengen an Insulin. Heute morgen maß ich einen soliden 75-er, und der ist stabil.
Jetzt muss ich nur noch rauskriegen, was eher da war: Frust oder hoher Blutzucker.
Donnerstag, 10. September 2009
Merkwürdige Tage
Kennt ihr das? Tage, die gleichzeitig träge und chaotisch sind?
Wo man nicht genau weiß: Werf ich mit den Ereignissen herum, oder werfen die Ereignisse mich durch die Gegend?
Seit heute morgen acht Uhr geht’s hier rund, und zwar so was von.
Alle möglichen Leute sind falsch informiert und voller Beschwerdeabsicht, lang verschollene und ausdauernd mit üblen Briefen bedachte Bürger tauchen nach langen Jahren auf einmal auf, und ansonsten handzahme Leute drehen plötzlich durch.
Ich hab in den letzten zweieinhalb Stunden nichts Sinnvolles zu Ende bringen können, weil unmittelbar nachdem ein Durchgeknallter das Büro verlassen hat, der nächste schon anruft, mailt oder in der Tür steht.
Das sind Tage, die ich hasse, weil sie zwar vollgestopft sind, aber man nichts vom Tisch bekommt. Im Gegenteil, durch die Geschwindigkeit, mit der die Dinge geschehen, wachsen irre Stapel, und man verliert schneller den Überblick als man „Der Nächste, bitte“ sagen kann.
Wenn das so weiter geht, werde ich gegen 12.30 anfangen, Käse abzuheften. Vielleicht darf ich dann nach Hause. Oder irgendwo in eine schöne Ballerburg.
*trallalla*
Lily
Mittwoch, 9. September 2009
Nemesis? Oder Alltag?
Zu den Strafen, die das Schicksal für mich vorgesehen hat, gehört das Faxgerät in meinem Büro.
Bis vor einem Jahr stand es bei der Kollegin nebenan, und wenn man faxen wollte, stand man gründlich im Weg. Es gab keinen Platz, um eine Akte abzulegen, das Ding stand auf einem halbhohen Aktenschrank, so hoch, dass man das Display nicht ablesen konnte, und überhaupt.
Ungünstig.
Ich hab dann angeboten, es bei mir aufzustellen, weil meine Zelle doch etwas weniger Möbel beinhaltet. Dabei kam ich mir hilfreich und gut vor, und das ist ja auch schon mal was.
Aber: Ich bereue es täglich.
Seit ich herausgefunden habe, wie man den Lautsprecher von dem Ding abschaltet, und es nicht mehr jedes eingehende Fax mit einem Klingeln ankündigt, ist es etwas besser geworden.
Richtig übel sind aber- die Leute.
Nicht nur, dass sie meinen, sie müssten mir erzählen, was sie da gerade tun (Faxen machen, was sonst?)
Nein.
Warum glauben die eigentlich, dass, sofern man sich ein Zimmer mit einem Elektrogerät teilt, man automatisch intim mit diesem vertraut ist?
Da lesen sie dann Fehlermeldungen vom Display ab und werfen die in die Runde- auf eine Erläuterung von mir wartend als wäre ich ein Bedienerhandbuch mit Sprachausgabe.
Jegliche Antwort auf derartige Ansprache ist ein Fehler, und zwar ein kapitaler.
Nicht mal steinzeitliches Grunzen darf man absondern- am besten ist es, die Leute vollkommen zu ignorieren.
Sie fragen nämlich ständig irgendwas. Die Zahl der vorzuwählenden Nullen (eine- damit man rauskommt). Ob man bei internen Faxen auch die Null vorwählen muss (wozu? Ist doch intern).
Was es bedeutet, wenn da „Anwahl“ steht. (Na was wohl)
Egal, ob ich gerade telefoniere, ein Bürger vor mir sitzt oder lange, komplizierte Bescheide meiner harren. Ich sitz in einem Meter Luftlinie von dem Ding, also muss ich auch wissen, wie es tickt. Richtig? Richtig.
Und wenn man sich dann über die Anzahl der Nullen ausgetauscht hat, kann man eigentlich auch noch ein Quätschchen halten- oder?
Grrr.
Zum Glück ist der Zugang zum Fax auf die engere Kollegenschaft begrenzt. Schlimmer ist der Schrank, der meiner Tür gegenüber auf dem Gang steht. Der Schrank enthält das Crack des Schreibtischtäters: Büromaterial.
Nun ist es nicht der einzige Schrank. Es gibt drei Stück davon, und einen vierten, in dem alte Vorgänge sind, das Zwischenlager für unsere Akten, bevor sie in die feuchten Gewölbe wandern, die hier Archiv genannt werden.
Die Schränke stehen hier in der Reihenfolge: Material, Material, Akten, Material.
Der erste Materialschrank ist abgeschlossen, und, wie seit Jahren üblich, ist einmal die Woche Materialausgabe. Von der Kollegin, die a) dafür zuständig ist, b) den Schlüssel zum Schrank hat und c) nicht mit mir identisch ist. Auch wenn mein Zimmer sich mit dem Schrank einen Flur teilt.
Im zweiten Schrank sind nur Aktendeckel, Briefumschläge und so ein Zeug, mit dem keiner zu Hause was anfangen kann. Deshalb ist er auch nicht abgeschlossen.
Ein- zweimal am Tag kommt jemand, rüttelt an dem verschlossenen Schrank und geht dann weiter zu Schrank Nummer 2. Der ist offen, enthält aber naturgemäß keine Stifte, Klebestreifen, Heftklammern oder so.
Ich geh dann meist schon mal in Deckung.
Denn das Gespräch, das dann kommt, ist so unausweichlich wie der Sonnenuntergang.
„Ist xyz ausgegangen?“
„Nein“
„Da ist aber nichts mehr“
„Da war auch noch nie was“
„?“
Wenn man jetzt Augenkontakt aufnimmt, darf man nicht nur den Schlüssel besorgen, sondern auch noch Geschenkpapier für die Anspitzer, Kugelschreiber und Heftlaschen.
Also lautet die Antwort: „!“
„Ach ja- da ist ja immer Materialausgabe. Wann war das noch?“
Deutliches, lautstarkes Ignorieren ist jetzt angesagt, denn die Leute sind großenteils wirklich und wahrhaftig zu faul zum Denken, und labern einen lieber zu.
Wenn sie kein verschlossenes Beutegut suchen, sondern im ersten Schrank nur die stapelweise da liegenden Briefumschlag- und Aktendeckelvorräte tatsächlich zu Ende gehen, gibt es diese im Karton zwei Schränke weiter, zum Nachfüllen oder für Mengenbedarf.
Da gibt’s dann a) die Leute, die sich das nicht von einer Woche auf die andere merken können, dass Umschläge jeder Größe, Stehordner und Postzustellungsurkunden, sofern man eine Kiste davon benötigt, im letzten Schrank auf dem Gang aufbewahrt werden.
Da ist dann die Diskussion in etwa so wie oben.
Dann sind da b) die Leute, die sehr wohl wissen, dass die Kartons u.s.w. in diesem Schrank sind. Die gehen dann an den Schrank, machen eine Kiste leer und stellen den leeren Karton, fein säuberlich verschlossen wieder ins Fach. Damit bloß die Kollegin, die sich um die Nachbestellung kümmern muss, nicht merkt, dass keine Briefumschläge mehr da sind.
Ist was feines, eine Behörde mit gut hundertzwanzig Leuten, der die Briefumschläge ausgehen, das muss man mal erlebt haben.
In diesem Sinne einen entspannten Tag :-)
Lily
Dienstag, 8. September 2009
Delphi
„Frau Braun, bitte!“
Die junge Frau an der Rezeption schaut mich nicht an, als sie mich aufruft. Sie kennt mich lange, so, wie man sich halt kennt. Sie hat mir Rezepte überreicht, mich angerufen, um Termine zu bestätigen oder abzusagen. Mir aus dem Mantel geholfen, mir Spritzen verabreicht. Sie ruft mich auf und schaut mich nicht an.
„Zimmer drei“, sagt sie, und deutet auf die weiße Tür mit der grauen 3 daran. Dabei sieht sie auf den Bildschirm und schiebt mit einer Hand die Karten und Zettel auf dem Tresen durcheinander, als mische sie Tarotkarten für das Keltische Kreuz.
Was liegt vor dir, welcher Einfluss stört?
Ich gehe zur Tür, öffne sie, schließe sie hinter mir und setze mich auf den Stuhl vor den Schreibtisch, Knie zusammengepresst, Rücken gerade. So, wie meine Mutter es erwarten würde. Von hier aus kann ich die Akte gut sehen. Sie ist umfänglich, acht oder neun Zentimeter dick, obenauf liegt ein Schreiben mit einem seriös aussehenden Briefkopf. Es ist der Befund aus dem Krankenhaus.
Das Zimmer ist schwach beleuchtet, und irgendein Sender schickt weichgespülte Klassik durch versteckte Lautsprecher. Die Farben hier sind grau, weiß und schwarz, das einzig bunte ist der blaue Schriftzug des Klinikschreibens. Und die rote Briefklammer. Sie heftet neue Details an alte, fügt den Erkältungen, den verstauchten Knöcheln, der Magenverstimmung und den Verdachtsdiagnosen eine Bestätigung hinzu.
So oder so: Eine Bestätigung.
Ich bin knapp über vierzig, meine weitsichtig werdenden Augen lassen sich von dem Rot und dem Blau einfangen. Leider kann ich nicht lesen, was unter dem Briefkopf geschrieben steht. Und selbst wenn: Ärzte-Suaheli verstehe ich nicht.
Also warte ich. Wende meinen Blick zum Fenster, zum bleichen, grau-weißen Himmel. Von hier aus sehe ich nur diesen Ausschnitt, weiß gerahmt. Kein Haus, keinen Baum. Vielleicht ist es kein Glas, sondern nur eine geschmackvoll den Raumfarben angepasste Scheibe, die jemand als Trompe-l'œuil eingefügt hat?
Nein, ein Flugzeug ist da auch, ein kleines. Mit Kondensstreifen. Vielleicht unterwegs nach Spanien, nach Neufundland? Nach London oder Dublin? Forty Shades of Green. Vermutlich aber nur nach Münster/Osnabrück. Das ist leicht zu ertragen.
Der schwarze Zeiger der grauen, flachen Uhr über der Tür ist ein bisschen weitergerückt, er gehorcht anderen Rhythmen als mein Herz.
Ich stelle es mir vor, nur um die Langeweile zu vertreiben, wie es da liegt: Dunkelrot, vibrierend und glänzend. Es würde gut zu der schwarzledernen Schreibtischunterlage passen.
Das Telefon schellt, ein melodisches, gedämpftes Rufzeichen, das akustische Pendant zu grau und weiß und schwarz. Es bricht ab, tief in den Eingeweiden der Praxis hat jemand abgehoben. Wo wohl das Herz der Räume hier schlägt? Und ist es auch dunkelrot, vibriert und glänzt? Oder ist es geschmackvoller? Anthrazitfarben? Taubengrau?
Warum hat sie mich nicht angeschaut?
Mein Hirn sortiert mögliche Gründe, ordnet sie, wählt aus, verwirft. Hat sie das Klinikschreiben gelesen? Kann sie es deuten? Zweimal ja, wahrscheinlich.
Weiter: Bin ich ihr sympathisch? Würde sie ihre Sympathie so ausdrücken? Durch Nicht-Anschauen? Wahrscheinlichkeit gegeben, aber gering. Eher würde sie vielleicht- ja, was? - mitleidig lächeln, ernst-verbindlich meinem Blick standhalten, voller Verständnis mich in das Sprechzimmer begleiten, meine Hand teilnahmsvoll drücken? Seifenoper.
War sie zu beschäftigt, um den Kopf zu heben und mir das übliche, ein wenig unpersönliche Lächeln zu schenken? Hat sie Sorgen, ein krankes Kind, einen untreuen Mann, hat geweint und verbirgt rote Augen vor den Blicken der Patienten, indem sie einfach nicht aufschaut? Hat sie schlecht geschlafen? Ist ihr Auto nicht über den TÜV gekommen? Hat die Strumpfhose ein Loch?
Meine Erinnerung weigert sich, ihr Verhalten gegenüber den anderen Wartenden in die Waagschale zu werfen. Den türkisch aussehenden älteren Herrn in Begleitung seiner Tochter. Die junge Frau in zerlöcherten Netzstrümpfen, die gummikauend auf einem Sessel lümmelt. Die seriöse Mittfünfzigerin in ihren stabilen und bequemen Schuhen. Hat sie die angeschaut? Hat sie ihre Kollegin angesehen, die mit Klemmbrett und flatternden EKG-Streifen ins Labor lief? Ich weiß es nicht.
Manchmal verhält sich Erinnerung wie ein kaputter Monitor: Bei frontaler Ansicht sieht man gar nichts. Man nimmt ein Unbehagen wahr. Es hilft, wenn man den Kopf zur Seite dreht, und am Bildschirm vorbeischaut. In den Augenwinkeln kann man dann das Flimmern sehen, wenn eins da ist.
Ich konzentriere mich also auf etwas anderes. Was hat sie getan? Telefoniert? Aus der hübschen Porzellantasse getrunken, die - immer mit einem blassen Tee darin - neben ihrem Mouse-Pad steht? Chamoisfarbenes Bone China, sehr teuer, zu teuer für eine junge Frau in Jeans und T-Shirt. Und für den Gebrauch bei der Arbeit. Vielleicht ist sie von einem Service übrig geblieben oder jemand hat sie ihr geschenkt. Ein dankbarer Patient.
Die Tasse ist schön, sie bricht die grauweißschwarze Strenge. Sonst zerbrechen immer die Tassen, wenn man sie mit etwas Hartem in Kontakt bringt. Das liegt daran, dass sie selbst so hart sind, dass sie splittern.
Menschen sind anders. Ihre Körper schlucken, was hart ist, schließen es in sich ein. Oft zu ihrem Schaden, manchmal zu ihrem Nutzen. Nur fällt mir im Moment kein Nutzen ein.
Ich weiß immer noch nicht, ob sie nun die Wartenden angeschaut hat oder nicht.
Sie ist mein Orakel, warum antwortet sie nicht? Wenn sie Tarot legt, dann wäre es nur fair, auch daraus zu lesen, und zwar laut, mich an ihrer Weisheit teilhaben, mich nicht verhungern zu lassen.
Die Uhr ist eingeweiht, verschworen, der schwarze Zeiger bewegt sich sehr langsam. Wenn ich nicht blinzle, kann ich es sehen.
Wieso dauert das so lang? Immer wieder Schritte auf dem Gang, immer wieder reagiert mein Körper. Eine Reaktion, auf die man sich verlassen kann. Prickelnde Kälte auf Armen und Rücken, rascher Herzschlag. Und dann, mit dem Verhallen der Schritte, dem Schließen einer anderen Tür, dem Geräusch der mit dem Stethoskop beladenen Kitteltasche, die an der Wand entlang wischt, stellt sich Ruhe ein, Erschöpfung.
Als wäre ich nicht schon müde genug.
Ich denke an Momente, in denen das, was ich sagen will, mir in der Kehle sitzt wie eine Gräte. Quer und spitz, und um nichts in der Welt dazu zu bringen, meinen Körper zu verlassen, zu Sprache zu werden, von der Emotion, die mich bewegt, zum Gefühl, das ich anderen mitteilen kann.
Wieder Schritte.
In meinen Ohren rauscht kein Meer. Was die Geigen stört, ist kein Paukenschlag. Sondern eine Hand auf der Türklinke, eine Begrüßung. Ein Schemen in kantigem Kittel. Weiß, natürlich. Gepflegte Hände, die nach dem Bogen mit dem Blau greifen, ihn umdrehen. Ich gebe mir Mühe, zuzuhören. Die Stimme sagt etwas, ich verstehe „Kleine Abweichung... Antibiotika... erneute Vorstellung... alles in Ordnung“, und nehme, wacklig aufstehend, einen Handschlag in Empfang.
Ich verlasse die Praxis. Sie hat mich nicht angesehen.
Ich frage mich, wieso.
Heißt sie Sibylle?
Montag, 7. September 2009
Anstelle
von Fotos mit dem Untertitel „Fremde Leute von hinten am Strand fotografiert“ Nummer eins bis, was weiß ich, 7000 oder so, müsst ihr euch mit ein paar Nicht-Strand-Bildern auf Flickr begnügen- denn aus dem geplanten Ausflug nach Scheveningen wurde nichts.
Das lag daran, dass ich am Samstag nicht nur unter akuter Übermüdung litt – und eine Fahrt über ungefähr 200 km traue ich mir nicht zu, wenn ich nur 2 Stunden Schlaf hatte- sondern dass ich mich schlicht kaum rühren konnte, hatte ich doch schon am Freitag lange, lange im Auto gesessen, was meinem Rücken nicht bekommen ist.
Tja, ihr Lieben. Man wird alt. Derzeit krieg ich den Kopf nicht nach vorne geneigt, ohne dass es gewaltig zieht im Kreuz, und ich kann nicht laufen, jedenfalls nicht nennenswert. Die Beine wollen einfach nicht kooperieren – und das taten sie auch am Samstag nicht, an dem wir, anstatt die Niederlande zu besuchen, im Ruhrgebiet das Centro heimgesucht haben. Viel zu voll da (war ja auch Samstag), und die erneut notwendige lange Fahrt am Sonntag hat meinem Kreuz den Rest gegeben.
Ich bin natürlich nicht gelähmt oder so, dann wär ich schon irgendwie zum Doc unterwegs. Aber auch das Sitzen klappt nicht so schmerzfrei, wie ich das gern hätte- an diesem kurzen Text hock ich jetzt schon eine untypische Stunde lang. Daher bin ich auch nicht im Büro, sondern zu Hause, wo mich zwischendurch immer wieder der Schaumstoffwürfel für die Stufenlage erwartet. Nett.
Wenns morgen nicht besser ist, sieht mich der Orthopäde meines Vertrauens.
Bis dahin: Ibuprofen und besagte Stufenlage, samt Wärmeflasche „Günni“.
Euch einen schönen Tag. Und vielleicht lösen auch Rückenschmerzen den Reimreflex aus- mal sehen. Man kann ja nicht immer die Nacht durchmachen, um morgens ein Gedicht zustande zu bringen...
Lily
Samstag, 5. September 2009
Mein Gegenprogramm zu Rilke
Die Moritat von der Braut mit dem Schönheitsfehler
Leut, eilt herbei, lasst euch berichten
die allerseltsamsten Geschichten.
Schimären, ungeheuer hässlich,
und Sünden (alles, doch nicht läßlich)
hiervon will ich erzählen heut
und darum kommt herbei, Ihr Leut!
War einst ein Mädel wunderbar
mit blond gelocktem Wallehaar
Hatt’ Händ’ und Füßlein, wie geschnitzt
von einem Schnitzer, der gewitzt,
Hatt’ Äuglein voll Juwelenglanz
tat biegen sich sehr schön im Tanz.
Auch ihre Seele war so rein
wie eine Seele kann nur sein,
Die Engel schmerzte ihr Gesang
weil dieser nun mal schöner klang,
und selbst die Sonn am Himmel schmollt’
ist’s Mägdelein doch gut wie Gold.
Strebsam, eifrig, klug und tüchtig,
sportlich, lieb, nicht eifersüchtig,
witzig, hübsch und außerdem
für keine Arbeit zu bequem.
So war sie. Echt jetzt. Ehre-schwöre!
Doch, geneigter Hörer, höre:
Tat sie einen Kaufmann freien?
Einem Graf ihr Herze leihen?
Nahm sie einen Rittersmann,
der mit ihr durch die Mitte rann?
Hatt’ sie Verehrer landesweit,
die um sie kämpften, stets bereit?
Nein, gute Leute, nein und neiner-
von diesen Männern nahm sie keiner.
Ein jeder rannt’, ob dumm, ob schlauer
durch Hagelsturm und Eisesschauer.
Es flohen Helden und Monarchen...
vor ihrem ungeheuren Schnarchen.
Und die Moral der Ballalade?
Es ist einfach furchtbar schade,
wenn straff der Körper, Schicht um Schicht-
nur das Gaumensegel nicht.
Mit zäpfchenzitternden Grüßen
Eure Lily,
die angeblich auch schnarcht. Angeblich. Pffff...Damen schnarchen nicht. Fragt Emily.
:-)