Montag, 13. Februar 2017

Wo war ich?

Abgetaucht war ich. Grenzmäßig gings mir, mit Schwerpunkt schlecht, von Schlafstörungen bis zu Heulanfällen wieder alles dabei. So übel war es schon lange nicht mehr.
Von Motivation zu irgendwas keine Rede. Zwei Monate irgendwo in meinem mentalen Horror-Freizeitpark, auf der Achterbahn.
Mein Schlafdefizit ist mächtiger als das auf meinem Konto, meine Hände sehen aus, als wären sie im Schredder zur Hospitation gewesen, und mein Hintern wird auch immer dicker.
So langsam schleicht sich wieder ein Rhythmus ein in meinen Tag, der nicht mehr nur aus "Kaffee auf der Couch, und dann still halten bis zum Ins-Bett-Gehen" besteht. Natürlich war ich nicht krank geschrieben, dafür hätte ich zum Doc gemusst, und ich hab grad keinen Birnen-Geraderichter. Statt dessen hab ich im Büro so getan als wüsste ich, wo es lang geht, und die komplette Belegschaft mit demotivierenden Wutanfällen geplagt. Mein Chef nimmt reißaus, wenn ich um die Ecke biege. Was mich einige Wochen lang noch wütender gemacht hat.
Wut kann ich nicht gut. Da tob ich entweder, bis der Putz anschließend leise von der Wand rieselt, oder ich renn weg.
Seit zwei, drei Wochen bin ich auf dem Weg aus dem Rückfall. Über Aktivität und Motivationsförderung, wie eigentlich immer, das funktioniert bei mir. Natürlich ist der Einstieg grottenübelschwer.
Gestern dann hab ich an meinem neuen Rechner ein paar Sortierungsarbeiten gemacht (jawohl, da bin ich schon. Wohnzimmer ist auch gestaubwischt). Ich klick mein Bildbearbeitungsprogramm an, das fängt an, sich die Bilder von der alten Platte zu holen und die ersten Fotos, die ich sehe, sind die von meinem Enkel.
Direkt nach der Geburt zuerst, dann Fotos die zeigen, dass er immer weniger wird. Die letzten drei sind vom Friedhof.
Das wars dann mit dem Sonntag.

Drei Jahre sind es im Mai.

Sorry dafür, aber das muss leider raus, da ist sonst niemand, dem ich das erzählen kann. 


Freitag, 10. Februar 2017

Gift und Gegengift

Auf den Privatsendern, die mit Vorliebe Fiktion für den Mädelsabend senden (Sixx und so) kann man derzeit zwei Arten Werbung beobachten:

Gift und Gegengift.

Zum Beispiel Spots, die nur das Kaufen als Tätigkeit bewerben- mittels Apps, Punkten und so weiter, die die Erfüllung der Begehrlichkeiten der Menschen durch vermeintliche Belohnungen versüßen.
Danach kommt dann der Spot, der das Gegengift ist: Da kann man die aus den obigen Impulskäufen zu Hause sich ansammelnden Produkte gebraucht wieder verscherbeln. Es geht, wohlgemerkt, bei der ersten Spotvariante NICHT mehr um die Gegenstände, sondern nur noch um den angeblichen Lustgewinn beim Shoppen selbst.

Oder:

Die Süßigkeit/das Kultgetränk/die Kalorienbombe, die man einfach haben muss, wird im ersten Spot beworben.
Anschließend darf man sich dann eine App/ein Programm/ein Pülverchen nahelegen lassen, dass das Gleichgewicht wieder Richtung schön, schlank, gesund und sportlich verschiebt.

Seltsam.

Ach, und schönes neues Jahr :-)