Zwei Monate her, und der Blog gähnend leer... Aus euren Kommentaren erkenne ich, dass andere hier öfter vorbeischauen als ich.
Nun gut.
Ich war also im Urlaub.
Die erste Woche hab ich mir selbst ordentlich versaut, weil ich (und ich wage es kaum zu sagen) noch kurz vor der Abreise die fast leere Ampulle mit dem Langzeitinsulin ausgewechselt habe. Dann hab ich alles Zubehör eingepackt, und bin, unter Mitnahme der Freundin S., Richtung benachbartes Ausland aufgebrochen.
Natürlich unter Mitnahme der Plastikdose mit allerlei Diabeteszeug- Teststreifen, Ersatznadeln, Nachfüllampullen.
Und dann ging es rund:
Abends die Dosis Langzeitinsulin gegeben. Zwei Stunden später unterzuckert, und zwar kräftig. Einsatz von Notfall-Kohlehydraten. Morgens Blutzucker von > 400 mg/dl.Frühstück fällt dann aus, und der Tag zog sich hin, mit sehr schweren Beinen, extremer Müdigkeit... und einem kräftigen Unterzucker so gegen zehn. Weiteres Messen ergab stets irre hohe Werte, mit sämtlichen Begleiterscheinungen... und das ging eine Woche so weiter. Kräftige Unterzucker mit Werten von um die 40, abwechselnd mit Ergebnissen, die einem die Schädeldecke anheben.
Es hilft nicht, dass man mit sehr hohen Werten nicht mehr gut denken kann. Und es hilft auch nicht, wenn die Mitfahrerin bereits leicht angepisst ist, dass man nicht fröhlich und guter Dinge munter fürbaß schreitet. Zudem hatte die erste Nacht in der Mini-Hüpfburg, die von seiten der Vermieterin als Bett für zwei vorgesehen war, zu einer spontanen Lagerbauaktion und meiner Umsiedlung auf den Fußboden geführt. Wenn ich eins nicht leiden kann, ist das eine durchgehende Matratze. Einsvierzig breit. Für zwei, die nicht die halbe Nacht aufeinander liegen wollen.Nächte auf dem Fußboden, mit der diabetesbedingten häufigen Notwendigkeit, zum Klo zu rennen, sind aber auch nicht gut, Herrschaften. Nicht für meinen Rücken und nicht für mein Durchschlafen.
Nach einer Woche irrer Blutwerte dann hatte ich einen Geistesblitz und bin mal nachschauen gegangen- und hab dann festgestellt, dass ich in der Eile vorm Wegfahren in den Pen für das Langzeitinsulin...auch eine Ampulle Kurzzeitinsulin reingeschraubt hatte.
Das kann nicht funktionieren, und tut es auch nicht. Leider unterscheiden sich die zwei Insuline nur durch einen Farbring. Leider sind die beiden (das altbekannte Langzeit- und das relativ neu angewendete Kurzzeitinsulin) vom selben Hersteller, und passen daher auch beide in beide Pens. Leider hatte ich bis vor ein paar Wochen vom Langzeitinsulin Fertigpens, die nach Nutzung weggeworfen werden, und die man, türkis wie sie sind, nicht mit dem silbernen Pen für das Kurzzeitzeugs verwechseln kann.
Leider war ich ein nicht ganz bei der Sache seiender Vollhorst.
Nach einer Woche und zwei Tagen der wiederkehrenden Blutzuckernormalität ging es dann aufwärts.
Da konnte ich dann auch den Strand genießen (bei Temperaturen um 18 Grad um die Jahreszeit keine Selbstverständlichkeit), Amsterdam abscheulich unruhig finden und einen kontoleerenden Ausflug nach Haarlem ganz wunderbar.
Abgesehen davon war auch in der ersten Woche der Strand grandios, das Essen (low carb, dank der Freundin- wer weiß, was sonst passiert wäre...) fantastisch, der Nachbarhund ganz einfach anbetungswürdig, und ich habe es gehasst, schon wieder hier zu sein.
Man achte auf die Zöpfe vom Hund.
Hach, Moush.