Mittwoch, 24. Oktober 2018

Was man tut und wo man steht

Refrain eines Lieds von van Veen, der so weitergeht:
...wie man's wendet, wie man's dreht, eins ist klar, das Leben geht so oder so vorbei...

Das tut es, zweifelsohne. Dass ich derzeit morgens immer meinen Nachrichtenfeed anschmeiße um zu schauen, welches Stück Welt über Nacht irgendwelchen Vollpfosten in die Hände gefallen ist, erweckt Erinnerungen an die Zeit vor dem Ende des Kalten Krieges (oder war es nur ein sehr kühler Waffenstillstand?)
Mich jünger zu  fühlen ist leider nicht die Konsequenz dieses  Deja-vus.

Montag, 22. Oktober 2018

Seit Wochen

warte ich auf Regen. Nicht, weil meine Felder Regen brauchen (hätte ich welche, bräuchten sie aber), sondern weil neben atemberaubend bunten Bäumen vor blauem Himmel auch das kühle, feuchte Herbstwetter auf meine innere Uhr gehört. Ich steh halt auf Jahreszeiten. Für den Herbst war es zu warm, zu trocken ist es seit Monaten, und das gefällt mir nicht.
Am Samstag dann kündigte meine Wetterapp Regen an, supi.
Ich fand es so lang supi, bis mir gegen Mittag der Fensterheber vorn links am Auto kaputt ging.
Fassen wir zusammen: Seit Monaten ist es zu trocken. Drei Tage Regen kündigen sich an, und meinem Auto fehlt eine Scheibe.
Irgendwie bezeichnend.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Zwanzig, fünfzig, hundert... uncountable

Als ich meine ersten Bücher in das neue Regal stellte, damals, kurz nach den Kartoffelkriegen, da waren es zwanzig, und ich war.so.stolz. 
Kurze Zeit später waren es fünfzig, und mit meinem Kommuniongeld stockte ich auf hundert auf. Wow, hundert Bücher. 
Für eine Neunjährige vermutlich wirklich recht viele- aber leider, leider hatte das damit noch längst kein Ende gefunden. 
Derzeit stehen bei mir fünf Regale, und die Bücher teils dreireihig. Vor einem Jahr oder so habe ich angefangen auszumisten, weil mich die unruhigen Wände, die immer unaufgeräumt aussehenden Sammlungen echt genervt haben. Selbstverständlich hat dieser fromme Ansatz mich auch nicht weiter gebracht, und die letzte, halbvolle Tasche steht immer noch in irgendeiner Ecke. 
Ebenso selbstverständlich braucht man gar nicht versuchen, die aussortierten Bücher irgendwo anders als im Altpapier unterzubringen- kein Mensch mag einem alte Bücher abnehmen, nicht mal geschenkt. Verkaufen geht schon mal gar nicht- unter meinen Exemplaren ist keine Gutenberg-Bibel.
Also wird das Wochenende mich vor meinen Regalen finden. Mit Kisten, Taschen und Körben daneben, und mit dem festen Willen, mindestens zwei Regale anschließend leer zu haben, auf das auch diese entsorgt werden können. 
Am letzten Wochenende hab ich das mit Kleidern gemacht. Sehr erfolgreich- jetzt passt alles in den Schrank, und nichts muss mehr den Kleiderständer bewohnen, der als nächstes weg kommt. 
In meinem Schlafzimmer ist jetzt ein Echo, an das ich mich noch gewöhnen muss. 
Es muss doch Ordnung in diese Bude zu kriegen sein...