Samstag, 31. Mai 2008

Predigten

Ich geb ja zu, die Versuchung ist groß- ich bin immer wieder geneigt, die Postings so zu beginnen, wie das der Geistliche in der Kirche meiner Kinder- und Jugendzeit bei Predigten machte:

Neulich sah ich einen Film (wahlweise auch: Hörte ich im Radio, oder las ich in einem Buch).

Ein bisschen lahm, aber es entsprach vermutlich den Tatsachen. Was einen Blick auf die Abendgestaltung katholischer Priester erlaubt (und auch auf meine, aber das gehört nicht zur Sache).

Der Abend an sich, der gestrige zumindest, entsprach zu hundert Prozent dem Tag. Von halb acht bis um fünf hektisches Gerödel, ohne was wirklich sinnvolles zustande zu kriegen; dafür verging die Zeit bis zum Feierabend auch nicht wirklich schnell.

Und Abends war nichts im Fernsehn. Auch bot sich nichts wirklich zum Lesen an, und die Neigung meiner Umwelt, sich ratsuchend per Mail, Funk und Telefon an Frau Lily zu wenden, hatte ebenfalls ein Freitagstief.

Halt: Ich habe den Kölner Treff gesehen. Ist das ein Zeichen früher Senilität? Oder ist es nicht früh, wenn man mit Mitte 40 senil wird?

Denn den seh ich manchmal ganz gern. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob der gestern gut war. Irgendwie etwas belanglos. Frau Böttinger lud zum Reden, und es kamen Esther Schweins, Horst Janson, Miriam Müntefering, Bärbel Mohr, und Maxi Arland, letzteres keine Frau. Herr Janson natürlich auch nicht.

Das erste was mir auffiel, war, dass Frau Schweins einer Katze gleicht. Frau Müntefering eher einem Hund und Frau Mohr ein bisschen einem sehr scheuen Feldmäuschen.


Dann hab ich gesehen, dass einer von den Gästen mit Cocker Spaniel angereist war. Wenn das Frau Müntefering gewesen sein sollte, dann ist was dran, dass man seinen Lieblingshaustieren ähnlich wird... und es muss ein Liebling sein, sonst hätte sie ihn zu Hause gelassen.

Hm.

Ob Frau Schweins nun einen mallorquinischen Bauern oder einen Inuit zum Lebenspartner hat, fand ich nicht wichtig oder als solches schon interessant, und mit ihrer gespaltenen Lebensführung als Freundin besagten Landwirts, Mutter seiner Tochter (und schwanger mit dem nächsten Baby, Glückwunsch!), Schauspielerin und Mediengestalt muss sie selbst zurande kommen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie das zu ihrer vollen Zufriedenheit ausbalanciert- davon war zuviel von Spiritualität die Rede. Von der Sorte, mit der jemand winkt, wenn er weiß, dass er nachdenken muss, aber das Leben zu hastig vorbei rast.

In jedem Fall die nach herrschender Meinung sicher attraktivste Frau der Runde.

Die interessanteste war sie nicht- kennen lernen würde ich lieber Frau Müntefering - und Frau Böttinger ohnehin.


Ja, und dann war da noch Bärbel Mohr. Autorin von Büchern. Anderthalb Millionen Exemplare hat sie von etwas verkauft, von dem ich nicht weiß, was ich davon halten soll- es heißt wohl sowas wie „Bestellungen beim Universum“. Kernaussage ist, dass man sich seine Lebenswünsche erfüllen lassen können soll (Mein Untergang werden die Hilfsverben sein), in dem man sie sich wünscht. Ich hatte davon schon gehört und gelesen, weil Kate (Hallo? Kate?? Geht’s dir gut?) mir den entsprechenden 2008er Kalender zu Weihnachten geschenkt hat, und mich das Thema (natürlich) angesprochen hat.

So einfach dargestellt hört sich das platt an- wenn sie es erläutert, nicht mehr so sehr. Ihre Theorie ist, dass unbewusste Voreinstellungen uns daran hindern, unser Potenzial auszuschöpfen, und eine Bewusstmachung dieser Voreinstellungen, Hemmungen, Sperren, Abwehrmechanismen uns dabei hilft, erstens offen zu bleiben für sich bietende Chancen und zweitens den Mut aufzubringen, sie dann auch zu ergreifen, und uns damit Herzenswünsche zu erfüllen.

Verlockend.

Schwierig.

Ein kurzes Beispiel hat sie gebracht, was zum Beispiel Geld betrifft (und die Tatsache, dass einige Leute (ich schau hier niemanden an, auch nicht im Spiegel) nie welches haben) (Klammern werden ebenfalls mein Tod sein) jedenfalls, Geld.

Die, die nie welches haben, sind nicht nett genug dazu! (Vereinfacht). Immer, wenn sie welches in die Finger kriegen, fällt ihnen als erstes ein, dass sie es bald wieder ausgegeben haben werden, und dann assoziiert ihr Unterbewusstes mit den Scheinen auch gleich ein schlechtes Gefühl. Woraufhin das Unterbewusste versucht, dieses schlechte Gefühl, zusammen mit den Scheinchen, auch gleich wieder loszuwerden. Diese verwirrende Verbandelung soll man nun auflösen, in dem man Geld ausgeben nicht mehr automatisch abspult, sondern sich dabei einiger Dinge bewusst wird. Unter anderem der Frage, was man gerade EIGENTLICH tut, wenn man was in den Einkaufskorb legt. Etwas kaufen, was benötigt wird? Ein gefühltes Vakuum auffüllt? Gefühle, Zustände, Befriedigung kauft?

Gute Frage, nächste Frage.

Nach ihrer Theorie kann man damit diese negative Assoziation zum Geld lösen, und es somit dazu bringen, dass es sich im Portemonnaie und auf dem Konto besser fühlt.

Ich werde es ausprobieren, da kann sie sicher sein. Aber ob ich so weit gehe, wirklich mit dem Geld zu reden? Hm.


Bei Maxi Arland oder wie immer der heißt, hab ich dann weg geschaltet. Weder seine Branche („Volks“-Musik) noch seine Person haben meinen Finger von der Taste weg halten können.


Leider hab ich dann auch Frau Müntefering verpasst. Weil ich dann irgendwann zu müde war, um weiter zuzuschauen.


So, und nu hat der alte Priestertrick funktioniert. Wenn die Predigt noch nicht steht, einfach mal Fernsehen.


Gehabt euch wohl. Und wenn ihr wissen wollt, wieso jemand wissen will, wie Nachthemden gefaltet werden, schaut mal bei Falcon von „Stilvoll altern“ rein. Da gibt’s auch noch mehr zu sehen. Leider hab ich die Archive schon durch und muss jetzt bis aufs nächste Posting warten.


Ein schönes Wochenende, zusammen!


Lily






1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Huhuuuu....mir gehts gut! :-) Etwas im Urlaubsstress ;-) Das mit dem Wünschen klappt doch super! Man muss sich aber "warmwünschen" und klein anfangen! Interessant ist nur, was man sich wirklich wünscht und was offensichtlich nicht, weil diese Wünsche nicht direkt erfüllt werden! Wenn man bisschen hinschaut merkt man (nach ner Zeit), dass es ganz gut war, dass das nicht geklappt hat! Ist aber alles ausbaufähig ;-) Sonst wäre es ja auch langweilig so wunschlos glücklich! Worüber sollte ich mich dann beschweren??? ;-) In diesem Sinne wünsch ich dir einen angenehme Nacht, und das wünsch ich wirklich!!! :-)