Sonntag, 14. September 2008

Überschätzt und hochgepusht

sind so manche der angeblich symbolhaft-romantikträchtigen Beschäftigungen, denen man sich zu zweit hingeben kann.

Zum Beispiel das ans Bett servierte Frühstück. Mich wird das Zeit meines Lebens an Krankenhausmahlzeiten erinnern- mal abgesehen von den Krümeln.

Viel lieber ist mir ein Pott Kaffee, ans Bett gebracht- ohne vorheriges stundenlanges Geschirrklirren aus der Küche.


Zu zweit Duschen? Lieber nicht... Shampoo im Mund, drangvolle Enge in der Kabine, an den Fliesen eingeschlagene Ellbogen, überall Wasser (!) und zum Schluss noch ausrutschen. Allein die Unfallgefahr schränkt das potenzielle Vergnügen auf null ein.


Vögeln in der Badewanne? Wer unbedingt nachher das rausgeschwappte Wasser wegwischen will, soll das gern tun. Sofern überhaupt zwei Leute in die Wanne passen, ohne dass ständig wichtige Teile von einem oder beiden raus hängen.

(Ich hätte hier gern nur ein V. als dezente Abkürzung geschrieben. Aber. Abär. OpenOffice nutzt das, um mir eine Nummerierung aufzudrängen, und die will ich nicht. Basta. Also drüber weglesen, wenns wen stört)


Sex am Strand? Wenn da keine Spanner sind, dann ist da entweder Sand, und zwar jede Menge, oder Steine. Beides – naja, stört einfach.


Dito im Wald? Wenn keine Spanner, dann Tiere. Ich weiß nicht, was blöder ist. Und je kleiner die Tiere, desto potenziell unangenehmer die Folgen, auch wegen des später eventuell notwendigen Kratzens an indezenter Stelle.


Küchentische? Rutschen hin und her.


Im Auto? Die haben Fenster, s. Wald/Strand/Spanner. Und wenn das noch nicht reicht, kann man sich da prima entweder eine Erkältung oder einen Hexenschuss holen...


Massageöl macht Flecken. Und Löcher in Kondome.


Es spricht in fortgeschrittenen Lebensjahren, also jenseits der 17, alles, aber auch alles für eine Wohnung, beheizt, trocken, mit ausreichend Liegeflächen. Und vor allem viel ungestörter Zeit.


Nachher kann man immer noch an den Strand, in den Wald oder die Küche. Um da das zu tun, wozu die Küchen, die Strände und die Wälder erfunden wurden.


Und ins Bad kann man dann auch. Um der/dem Partner/in den Rücken zu schrubben. Unromantisch, aber praktisch.


So wie


Lily.


Die zum Schlafen nichts schrecklicher findet als eine Bettdecke teilen zu müssen.

2 Kommentare:

Meise hat gesagt…

Ich will auch immer meine eigene Bettdecke! Da ich nicht zu den Leuten gehöre, die dem anderen die Decke ohne wach zu werden klauen können (und in wachem Zustand mache ich sowas Böses nicht), friere ich mir sonst den A... öhm... Allerwertesten ab. Und bin am nächsen Morgen unausgeschlafen und deshalb dann vor allem schlecht gelaunt. :(

Lily hat gesagt…

Ich wär längst nicht nur Opfer, sondern genau so oft auch Täter solchen Frevels. Aber ich kann einfach nicht schlafen, wenn mir wer in den Nacken pustet.
Deckendiebstähle kommen noch erschwerend hinzu.

Und es gibt immer noch Leute,die "Wiedehopf" nicht schreiben können. Blogger gibt ihnen eine Chance, als Wortbestätigungs-Designer...

Ich sag nur:
wydphuvf