Ich find das Leben manchmal so zum Kotzen
So unerfreulich, blöd und ungeschlacht.
Da kann ich gar nicht zuviel drüber motzen,
das hat bestimmt ein Monster ausgedacht.
Die Tage scheinen dann nicht mehr zu enden,
sind trüb und grau, und unerträglich zäh,
Auch in der Nacht will sich kein Schicksal wenden,
Und wenn ich aufsteh, stoß ich mir den Zeh.
Das Auto springt nicht an. Der Kaffee schmeckt nicht.
Die Haare sehen aus wie nach nem Sturm
Der Blick in meinen Spiegel, der beschämt mich-
Kurzum: Dies ganze Leben ist voll Wurm
Doch dann und wann, des Morgens früh um zwei,
oder bei Sonnenaufgang. Oder nachts um drei.
Um achtzehn dreißig. Oder vier Uhr zehn.
Da lässt die graue Stimmung mich dann plötzlich gehn.
Die Sonne scheint. Es weht ein scharfer Wind;
Im Baum vor meinem Fenster sitzt ein Specht.
Er klopft. Ich lausche. Und wir beide sind
Am Leben. Und das ist doch gar nicht schlecht.
Dienstag, 10. Februar 2009
Neujahrskater, langanhaltende Variante.
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7 Kommentare:
Unterschreib ich. Bis auf den Teil mit der Sonne - die macht nämlich schon seit längerem einen großen Bogen um Berlin.
Gefällt mir. :)
Und erinnert mich im Stil ein bisschen an Heinz Erhardt.
"Das Leben ist wie eine Hühnerleiter, kurz und beschissen", sagte meine Oma immer. Aber den Humor hat sie sich nicht nehmen lassen und ist doch relativ alt geworden (75).
@Falcon: Hast du etwa dein Bärensteak nicht aufgegessen? Hier scheint sie, zwischendurch. Nicht lange, nicht warm, aber sie scheint:-)
@Meise: Ich geb zu, dass Robert Gernhardt mich da inspiriert hat, der hat was geschrieben, was so anfängt:
"Sonette find ich sowas von beschissen..."
@Paula: Omas sind überhaupt die Besten.
Sagt die heute total un-oma-liche
Lily
Ein Sonnenstrahl ins Schneetreiben. Danke!
@steffen: Sofern möglich jederzeit :-)
@Lily: Habe das nagende Gefühl, da in entgegengesetzter Richtung noch was schuldig geblieben zu sein.
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