Ich bin es jedenfalls: Zu HAUSE. Seit gestern Nachmittag, 15.00, ist mein gewöhnlicher Aufenthalt wieder in meinen eigenen vier Wänden.
Bilanz der knapp 12 Wochen:
24 Stunden Einzeltherapie
24 Stunden Psychotherapiegruppe
36 Stunden Kunsttherapie
36 Stunden Ergotherapie
18 Stunden Musiktherapie
12 Stunden Musik-Einzeltherapie
12 Stunden Wassergymnastik
18 Stunden Bewegungstherapie
12 Stunden Essstrukturgruppe
18 Stunden Tanztherapie
40 Stunden Aquajogging
40 Stunden Laufen-um-den-See
12 Stunden Gruppentraining Soziale Kompetenz...
und noch vieles mehr.
Ich habe:
52 Bilder gemalt
1200 Fotos gemacht
360 Mahlzeiten eingenommen
Ungezählte Liter Mineralwasser, Kaffee und Tee konsumiert
Einen Haufen Tabletten geschluckt und gelutscht
Viel gelernt, viel geweint und viel geredet
Ein paar Talente abgestaubt bzw. entdeckt
Freundschaften geschlossen, auch mit schwierigen Menschen
An Wände geschlagen, Leute mit Poolnudeln geprügelt (hallo Barb! Kreisch doch noch mal so schön!)
Zweimal Eis gegessen
Mich an Naturjoghurt und an Frühstück gewöhnt
Ein paar Nordic-Walking-Poles gekauft und benutzt
11 Kilo abgenommen
An Sportlichkeit zugenommen
Und eine wunderbare Künstlerin kennen und schätzen gelernt:
Elena.
Macht euch selbst ein Bild von ihren Bildern: Hier.
Auf den ersten Blick einfach wunderbare, bunte Bilder, mit Comicgestalten und Teddybären, mit kindlicher Farb- und Formgebung angefüllte kleine Universen.
Aber beim zweiten Blick sarkastische Kommentare zur Lebenswirklichkeit von Menschen heutzutage, mit besonderem Augenmerk auf die eher alptraumhaften Dinge, die eine Kindheit so bergen kann.
Elena hat mit mir zusammen einen (viel zu kurzen) Teil der Zeit in der Herberge zum lockeren Schräubchen verbracht, und wir haben endlose Stunden zusammen auf ihrer Terrasse gesessen und gemalt, geredet, geraucht und geschwiegen. Die Primaklinik, in der wir waren, ermöglicht es den Menschen, ihre Tiere nicht allein zu Haus lassen zu müssen, und so hat Elena ihre Katze Katzi mitgebracht, die wir schon mal an der Leine spazieren führten. An der Leine, weil Katzi gegenüber den ebenfalls anwesenden Patientenhunden sowie den Schlosskatzen gerne mal das zeigte, was man so Teufelsohren nennt.
Katzi ist auf (beinahe?) allen Bildern Elenas vorhanden, als guter Schutzgeist und naiver Betrachter gleichermaßen.Ich habe viel Spaß gehabt, als ich die Bilder fotografieren durfte- und dabei wieder viele Einzelheiten entdeckt, die ich bis dahin nicht bemerkt hatte.
Katzi ist auf (beinahe?) allen Bildern Elenas vorhanden, als guter Schutzgeist und naiver Betrachter gleichermaßen.Ich habe viel Spaß gehabt, als ich die Bilder fotografieren durfte- und dabei wieder viele Einzelheiten entdeckt, die ich bis dahin nicht bemerkt hatte.
Elena und ich waren, zusammen mit vielen, vielen anderen Menschen eine Weile zu Gast in der Schlossklinik Pröbsting in Borken. Dort kann man erleben, was eine gut organisierte Klinik mit einem hervorragenden Betreuungsschlüssel ausrichten kann, wenn die Beschäftigten, die Therapeuten, Ärzte und das Pflegepersonal, die Haustechniker, das Servicepersonal im Restaurant und die Reinigungskräfte alle an einem Strang ziehen. Jeder, der mir dort begegnet ist, kannte mich am zweiten Tag mit Namen, wusste, warum ich da war und was ich zum Mittagessen bestellt hatte, hatte Geduld mit meinen Macken und sich über jede Errungenschaft mit mir gefreut. Und wenn das alles Schauspiel war, dann war das gutes Schauspiel!
Ein wirklicher Trost ist das, was mir zum Abschluss gesagt wurde:
Ein wirklicher Trost ist das, was mir zum Abschluss gesagt wurde:
Wenn es zu hart wird draußen, wenn sich erneut der Abgrund der Depression öffnet, kann ich jederzeit wiederkommen. Und das ist gut so.
Liebe Leute, die ihr mir die Stange gehalten habt:
Freut euch mit mir, ich bin zu Hause.
Liebe Grüße, und ein schönes Wochenende,
die Lily
Liebe Leute, die ihr mir die Stange gehalten habt:
Freut euch mit mir, ich bin zu Hause.
Liebe Grüße, und ein schönes Wochenende,
die Lily
9 Kommentare:
Heißa, ich bin die 1. hier! :-)
Herzlich Willkommen zu Hause! Ich freu mich, dass du wieder da bist!!!
Ich drück die Daumen, dass du dich schnell wieder "einlebst" (zu früh, mir fehlen die passenden Worte aber du weißt was ich meine) :-)
Welcome back!
Kate
Liebe Lily,
ich wünsche Dir, dass Du alles das was Dir gut getan hat dort, nun auch in Deinen "neuen" Alltag herüberretten kannst. Ich bewundere Dich dafür, dass Du so offen über dieses, Dein Thema schreiben kannst.
Lass es Dir gut gehen!
Bea :-)
Hallo auch, prima dass Du zurück bist! Ich freue mich für Dich, dass Du solch ein Riesenglück hattest, in einer wirklich guten Klinik zu sein und eine großzügige Krankenkasse zu haben, die das alles finanziert hat. Du hast es verdient, so viele Jahre Leben und Geben und Behördeneinerlei für andere.
Glückwunsch zu den 11 verabschiedeten Kilos, zur Frühstücksgewohnheit und zur neuen Sportlichkeit. Und ganz besonders herzlichen Glückwunsch zu Deinen neuen Talenten.
Ich hab's ja gewusst, in der Lily steckt ein verschüttetes Potential, das nur mal Gelegenheit bekommen muss, heraus zu kommen.
Jeder Mensch ein Künstler, sagte schon der Joseph, er hat Recht!
Alles Liebe
P.
Schön, dass Du wieder da bist, Lily!
Alles Gute!
Chris
Schön, dass du wieder zu Hause bist!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut für deinen neuen Alltag. Hoffentlich konntest du ganz viel mitnehmen aus deinem Klinikaufenthalt.
Gewöhn dich wieder gut ein!
LG und schönes WE
Michaela
*freuuuuu*
die Lily ist zurück :D!! ein herzliches 'töröööö!' und willkommen!
Willkommen zurück auch von mir Lily :).
Ich war auch schon mal in so einer Klinik und es war immer lustig, dazwischen natürlich auch traurig und hart, aber habe dort auch Freunde fürs Leben gefunden. Ich hoffe, du kommst zuhause wieder gut zurecht.
LG Tina
Alles Gute zum "Geburtstag", denn so etwas ähnliches ist es ja auch, wenn man aus dem Schutz der "Herberge", wie Du es nennst, ins Licht der Welt geworfen wird.
Die verlorenen Kilos sind doch kein wirklicher Verlust, und wenn doch, dürfte der sonstige Gewinn (und damit meine ich nicht nur die neue Frühstückskultur) das mehr als wettmachen.
Ich halte Dir die Daumen für das, was da kommt, und was Du schaffst.
Steffeb
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