Dienstag, 22. Januar 2013

Mitfühlen, die zweite.

Während der junge Mann aus meinem letzten Posting unterwegs war, hat er sich mehrmals auf üble (und ziemlich unverständliche) Weise strafbar gemacht. Er ist inzwischen in U-Haft, und mein Mitgefühl gilt immer noch den Eltern, und natürlich den Menschen, die er geschädigt hat. Außerdem meinem Sohn, der sich nicht nur fragt, mit wem er da eigentlich so lange befreundet war, sondern sicher auch, wie es weiter geht. Wie schon gesagt, der Typ ist schwierig, immer gewesen, aber Freundschaften sind nicht immer nur leicht und cremig, und das müssen nur sehr glückliche oder oberflächliche Menschen niemals lernen.
Ich habe mit meinem Bruder (und auch allein vor mich hin) das alte Lied "Wie gut, dass das nicht meiner ist" gesungen, und mich gleichzeitig gefragt, womit ich meinen freundlichen, toleranten und empathischen Sohn verdient habe, der, auf die Frage der Polizei, warum er den Kontakt nicht abgebrochen hat, antwortete "Hätte ich ihn vor die Tür gesetzt, hätte er niemanden mehr gehabt".
Ich hätte gern mal wieder einen Ponyhof, einen Sonntagsspaziergang oder einen Kindergeburtstag. Oder nee, letzteres lieber nicht, denn jeder, der glaubt, ein Kindergeburtstag sei ein Ponyhof, hat noch nie einen veranstalten müssen.
Seufz.

Trotzdem einen schönen Tag, genießt den Schnee wo er fällt (und denkt mal nicht ans Autofahren!)






PS: Auf dem Nachbarbarblog:  Neue Bilder.


4 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Glückwunsch zum Sohnemann - da hast Du wohl offenbar irgend etwas richtig gemacht...

Paula hat gesagt…

Ein großzügiger Charakter, Dein Sohn. Hoffentlich lässt er sich nicht ausnutzen von seinem merkwürdigen Freund. Böse Buben haben manchmal eine eigenartige Anziehungskraft durch ihren Egoismus.

Lily hat gesagt…

Danke, Falcon. Ich weiß zwar nicht, was ich richtig gemacht hab, aber er ist schon echt klasse.
Und auch dir vielen Dank, Paula- ich hoffe das auch. Die Chance ist allerdings nicht groß, dass er ihn ausnutzt. Er wird für lange Zeit im Knast landen. Es gibt Egoisten mit Charme, und es gibt diesen- und der hat nun so gar keinen zwischenmenschlichen Zauber. Wenn er witzig wäre, könnte man ihn "Brüsko" nennen, aber auch das ist nicht der Fall. Hmpf. Wie gut, dass das nicht meiner ist...

Paula hat gesagt…

Na, liegt doch nahe, warum Dein Sohn so geworden ist, er hat Dich einfach nur viele Jahre lang beobachtet und Dich nachgeahmt...