1. Es ist kalt. Kalt, Herrschaften! Wo doch in den letzten Jahren der Oktober so oft ein goldener war. Menno.
2. Das Wochenende ist verdammt kurz.
3. Die Arbeitswoche ist, ebenso verdammt, lang.
4. Bald ist Weihnachten. Noch einmal Fensterputzen!
5. Bei der letzten Dienstbesprechung fing ein Satz an mit "Habermas hat gesagt..." Niemand hat auch nur mit der Wimper gezuckt.
6. Lese gerade John C. Röhls Wilhelm II-Biografie, und zwar den ersten Band. Meine Güte, hatte der eine Zentralmeise. Willy meine ich, nicht den bewundernswert geduldigen Biografen. Man schwankt zwischen Mitleid (überwiegend für die Eltern) und dem dringenden Wunsch, eine Zeitmaschine zu erfinden und diesen (/")§((&%(=... aus der Geschichte zu tilgen. So ein arrogantes, dummes und kleingeistiges Männchen... leider mit Zügen von Größenwahn.
Es gibt da übrigens, für alle die, die an europäischer Geschichte interessiert sind, das sehr gut zu lesende Buch "The Three Emperors" von Miranda Carter, das die Geschichte Europas in der Zeit der drei Kaiser Nikolaus II (Romanov), Wilhelm II (Hohenzollern) und Georg V (Sachsen-Coburg-Gotha,bzw. Windsor) (letzterer war auch Kaiser von Indien) erzählt. Es ist erschreckend, in welchem Umfang Wilhelm und Nikolaus die Realität ihrer Zeit und ihrer Völker ignoriert haben, und ihr jeweiliges Ende scheint unausweichlich gewesen zu sein, um nicht "verdient" zu sagen...
Die drei Kaiser waren über Queen Victoria miteinander verwandt und zwar Cousins. Wilhelm II fällt als unberechenbarer Intrigant auf, der reaktionär und antisemitisch bis ins Mark war, Nikolaus als realitätsfeindlich-gleichgültig, und nur der (aufgrund der Staatsform relativ machtlose) englische Vertreter hat offenbar seinen Kopf von Zeit zu Zeit zu so etwas wie Denken genutzt. Die weitere Entwicklung Europas im Lauf des 20. Jahrhunderts wundert einen kein bisschen mehr.
Ich finde diesen Zeitraum, also 1870-1930, beklagenswert unterrepräsentiert bei den üblichen Verdächtigen, so wie Guido "ZDF-Info" Knopp und Konsorten. Natürlich gibt es wenig filmische oder fotografische Belege, aber ein bisschen Fantasie beim Aufbau einer Dokumentation kann ja auch nicht schaden.
*nörgelende*
Schönes Wochenende,
Lily
Samstag, 12. Oktober 2013
*nörgel*
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2 Kommentare:
Ein Gutes hat der Willem ja vollbracht: er hat dafür gesorgt, dass der Nord-Ostsee-Kanal gegraben wurde, damit seine Kriegsschiffchen schnell von und nach Kiel fahren konnten. Der hat zwar Miillionen Recihsmark und tausende Menschenleben gekostet, aber ist wirklich schön geworden. Da sind wir mit Omma und Oppa immer sonntags zum Schiffegucken hingefahren.
Komisch. Ich frag mich, welchen Verkehrsweg der nächste psychisch Auffällige an der Spitze dieses, unseres Landes wohl favorisieren wird...
Schiffegucken ist was Schönes. Würde ich hier auch gern öfter machen, fällt aber aus mangels Meer. Der Rhein-Herne-Kanal ist da nur ein magerer Ersatz.
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