Freitag, 21. März 2014

Aufgeben ist auch eine Option

...wenn es nämlich darum geht, Entscheidungen, die sich als falsch erwiesen, neu zu treffen.
So geschehen im Hause der Lily im Frühling anno MMXIV. Da ergab es sich, dass der im Herbst erworbene "Ich weck dich mit Licht"-Wecker mittels eines Gnadenschusses erlegt wurde.
Weil es sich nämlich als Ärgernis herausgestellt hat, sich für einen billigen Wecker entschieden zu haben.

Aus Gründen:
-Das Displeh ist so hell, dass man dabei lesen könnte. Und wenn nicht das, so stört es, in seiner gelbstichigen oder eisigblauen Strahlkraft, entschieden den Schlaf.

-Die Weckzeit umzustellen erfordert mehr Durchhaltevermögen, Kraft im Zeigefinger und Gedächtnisleistung, als ich abends, wenn ich ins Bett falle, aufbringen kann. Daher steht dieser Wecker seit gefühlten Monaten auf 7 Uhr. Deshalb steh ich oft einfach zu spät auf, um noch früh dran zu sein. Das ist so scheiße.

-Sofern ich früher aufstehe und den Wecker vergesse (man kann ihn einfach nicht ausschalten bevor er weckt, ohne sich durch das Menü zu klicken, für das mir auch morgens die Dinge aus Punkt zwei fehlen, also Durchhaltevermögen etc.), also wenn ich ihn nicht in flagranti ausschalte, dann weckt er weiter. Und weiter, und weiter. Und, na ja, weiter. Bis abends, bis zum Morgen, und bis nächsten Donnerstag. Mit Licht, und Geräuschen.

-Das Weck-Licht ist nicht hell genug, um mich zu wecken. Auch nicht, um dabei zu lesen. Es ist gerade ausreichend, um z. B. abends nicht einschlafen zu können. Dafür macht das grelle Displeh viel Freude, s. oben.

-Und die Geräusche... don't come me with the Geräusche. Man kann zwischen einigen Naturgeräuschen wählen, die so natürlich sind wie Erdbeeraroma aus Fichtenrinde. Nämlich Null. Im Unterschied zu Fichtenrinde schmecken die Geräusche aber nicht wie Erdbeeren (wenn man die Augen zukneift und sich ganz fest konzentriert), sondern sie hören sich an wie, naja, wie Erdbeeraroma, das man aus Brückengeländern herstellt. Oder aus gebrauchten Stoppschildern.
Der Regenwaldsound, z. B., hört sich an wie ein Radio mit ohne Sender und dafür mit Stromschwankungen... wwwschschschsschschschschwwwwschschschschschwwwwww....., interpunktiert mit den Lautäußerungen eines asthmatischen Mopses. Röchel. Der Mops soll wohl ein quakender Frosch sein, verfehlt dieses Ziel aber bei weitem.
Ich hasse diesen Sound inzwischen. Die anderen sind aber genauso synthetisch, schlecht geloopt und ärgerlich.

Also hab ich mein geiziges, kleines, schwarzes Herz gestern in die Hand genommen und mir wieder ein Philipps Wake-up-Light-Weckerding gekauft. Die sind erstens schöner, zweitens überhaupt und drittens haben sie schöne und erträgliche Wecksounds. Diesmal, Ehre-Schwöre, werde ich nicht mit scharfen Gegenständen das Gehäuse öffnen, wenn die LED hin ist, sondern das Teil brav einschicken und das beste hoffen.

In diesem Sinne: Schlaft schön, ihr Lieben, und wacht entspannt auf.

Bis dahin,

DieLily

5 Kommentare:

Frau Vau hat gesagt…

Seit Jahren überlege ich, ob ich mir so ein Teil mal zulegen soll.. mein Handywecker geht mir auf den Selbigen und der normale Radio-Funkwecker ist seit Jahren kaputt (und zeigt nur die Uhrzeit an, die allerdings schon lange nicht mehr funkgenau..). Aber bisher war ich zu geizig! Vielleicht sollte ich ihn mir zum Geburtstag wünschen? Wäre wenigstens mal was Sinnvolles.. in diesem Sinne: Gute Nacht und ein schönes Aufwachen!

Lily hat gesagt…

Ich mag die Dinger, weil man damit mehrere Fliegen gleichzeitig erledigen kann, Licht und Wecker, zum Beispiel. Und Radio, das kann es nämlich auch. Aber man muss seine Sparsamkeit wirklich überwinden :-)... Geburtstag scheint da ein guter Anlass zu sein.

Georg hat gesagt…

Danke fürs tränenlachen. Das war mal wieder gut.

Paula hat gesagt…

Sehr schön beschrieben, und so wichtig die Dinger! Vielleicht sollte ich mir auch mal sowas Schönes kaufen. Mein alter Braun Wecker erzeugt solch einen schrillen Piepton, dass ich jeden Morgen gefährdet bin, vor Schreck einen Herzinfarkt zu bekommen.

Meise hat gesagt…

Ich hatte auch mal einen. Der war super. Auch Philips.
Aber vor dem Glühlampen-Bann-Gedöns.
Und ich hatte es verpasst, mir rechtzeitig ordentliche Ersatzglühlampen zu besorgen, denn passende bekam ich zu späterem Zeitpunkt nicht. Selbst die mir in einer Antwortmail der Firma empfohlene "Birne" funktionierte nicht sinngemäß: sie dimmte nicht. Entweder an oder aus.
Irgendwann hatte ich es aufgegeben.
Und dann irgendwann bei Al*di eine gekauft. Die taugt auch nicht als Leselampe und steht darum derzeit an der anderen Bettseite und zeigt immerhin die Uhrzeit an.