Samstag, 16. August 2014

Samstag oder so

Heute ist Samstag. Im Verlauf der letzten Wochen habe ich die Lily-Wohnung, die in den letzten Monaten sehr vernachlässigt wurde, mit Hilfe von Pinsel und Farbe, diversen gezielten Einkäufen und viel, viel, viel Arbeit in so etwas wie "ein gemütliches Heim" verwandelt.
Es hat gedauert, meine Lieben. Nicht nur, weil es so viel Arbeit war, sondern auch, weil ich nicht wieder so einen Mega-Aufräum-Rausch erzeugen wollte(naja, konnte), der doch nur einen Kater hinterlässt und mich für Tage auslaugt. Statt dessen hab ich mir Zimmer für Zimmer vorgenommen und gründliches Reinemachen mit Aufräumen und Entrümpeln verbunden. Dabei geholfen hat sicherlich, dass mit der anderen Ernährung diese elende Müdigkeit endlich der Vergangenheit angehört, nachdem diverse Klinikpackungen Psychopharmaka diesbezüglich nix ausrichten konnten. Allein den Ostflügel hat mich drei Tage gekostet, rechnet man den Umzug meines ehemaligen Kleiderschranks in denselben und das Einräumen der gemischten Güter dort hinein mit.
Der beste Bruder von allen hat geholfen, den "neuen" Kleiderschrank aufzubauen, und hat gnädig über Staubwolken und Chaos hinweg gesehen, ebenso wie über den wüsten Berg an Klamotten, den ich der Einfachheit halber aufs Bett geschmissen hatte. Mit sowas tricks ich mich gern selbst aus: Klamotten auf dem Bett heißt, dass man sie noch vor dem Schlafengehen wieder in den Schrank räumen muss- sonst kann so was auch schon mal eine Pause im Wäschekorb einlegen, da kenn ich nix.
Fünf Säcke Altkleider hab ich entsorgt, diverse Berge an Verpackungen und Kartons, gefühlte hundert Kubikmeter Altpapier, einen etwas älteren Zweit-Staubsauger (woraufhin der Erst-Staubi kaputt ging, danke schön) und noch so einiges. Alle Fenster sind geputzt, die Schränke, auch in der Küche, aufgeräumt und ausgewaschen. Zur Krönung hab ich am gestrigen Tag die Tiefkühltruhe und den Kühlschrank abgetaut und sauber gemacht, und auch das Tiefkühlzeugs mal durchgesehen (fragt nicht).
Ich hatte Urlaub, 14 Tage, von denen ich drei beim besten Freund verbracht habe und drei mit seiner Lebensgefährtin hier. Soviel Action hab ich seit Jahren nicht veranstaltet, und muss feststellen, dass mir die 14 Tage doch recht lang erscheinen, obwohl sie so kurzweilig waren (danke, liebe S.-es waren superlustige Tage mit dir hier. Dass die Zeit in N. immer gut ist, versteht sich von selbst!)
Heute morgen dann war ich um zehn nach sieben beim Discounter meines Vertrauens und um halb acht mit einem Haufen Tiefkühlzeugs wieder zu Hause, die Truhe ist wieder voll.
Und jetzt weiß ich nix mit mir anzufangen. Stricken geht derzeit nicht, weil mir die letzte Handarbeitenextase den Daumen beschädigt hat, der immer noch weh tut.
Das hab ich vor allem bei dem hier bemerkt:

 


Das hab ich aufgrund der Anregung aus einem Kommentar gemacht, und zwar aus der Wolle, die ich für ein Jäckchen für Raphael gekauft hatte. Ich hab den Kommentar vorhin gesucht, aber nicht gefunden, sorry dafür.
Das Bärchen wohnt in meiner Tasche und ist immer dabei- nicht, dass ich den Kleinen je vergessen würde, aber so ist es gut.
Ich bemüh mich, trotz des "nix-anzufangen-Wissens" nicht in Trübsal zu verfallen. Fällt nicht leicht, auch, weil ich bei der Suche nach den Kommentaren etwas zu nah an Raphael und auch an Eddie gekommen bin. Trotzdem wünsche ich mir manchmal, für irgendetwas soviel enthirnten Enthusiasmus aufbringen zu können wie der Typ, der sich in der Antikal-Werbung über sein sauberes Badezimmer freut. Meine Güte. Was der nimmt, würd ich auch schlucken, ohne nachzufragen. Solange es kein Kalkentferner ist.

Schönen Samstag Euch allen,

Lily.


5 Kommentare:

Georg hat gesagt…

Das liest sich sehr gut. Auch ich hatte den Eindruck, du hast eine neue Lily irgendwo gefunden. So kenn ich dich gar nicht mehr. Bravo. Ich freue mich für dich. Und nun genieße erst einmal die Ordnung...

Meise hat gesagt…

Wow.
Hatte gestern noch den anderen Post gelesen, den mit der Ernährungsumstellung, und hatte noch gedacht, Meise, das solltest du vielleicht auch mal versuchen, dann fällt das Lernen vielleicht wieder leichter, vor allem das Ans-Lernen-gehen.
Ich ziehe mächtigst den Hut vor dir.
Ganz liebe Grüße
die Meise

Lily hat gesagt…

@Georg: So kannte ich mich auch nicht mehr. Ich hab mal nachgedacht, und mich so ca. 1993 wiedergefunden.
@Meise: Versuch es. Vielleicht einfach nur mal mit low carb-Essen, das macht nämlich auch was aus, das weiß ich noch aus Diät-Erfahrungen. Es ist tatsächlich Teufelszeug, das weiße Mehl. Bei mir hat mit dem Verzicht auf Weizenprodukte auch fast vollständig der Hunger auf Süßes aufgehört. Und das, wo ich sonst problemlos die Hälfte meines Einkaufs in hochtouriges Glukose-Fruktosezeug in bunten Tüten investiert habe.

Paula hat gesagt…

Ist das toll, und nach so langer Zeit, unglaublich. Das hast Du aber prima hingekriegt, Hut ab!

Wie wär's mit mas Schönem jetzt, Fototour im Zoo oder Besuch von Kulturveranstaltung o.ä.?

Du findest bestimmt was, erst die Arbeit, aber dann auch das Vergnügen!

Schönen Sonntag
Paula

Meise hat gesagt…

Ich habe ja auch schon seit fast zwei Jahrzehnten Probleme mit dem Magen, gerade aktuell wieder genug, dass ich Tabletten nehme, die ich eigentlich nicht nehmen möchte.

Ich werde erst mal das, was noch da ist, vertilgen, aber in der Richtung nichts Neues einkaufen.
Hatte gestern schon mal im nahen Supermmarkt gecheckt, was es an glutenfreien Ersatz-Artikeln gibt. Tja, das waren insgesamt vier Artikel, eine Ein-Kilo-Packung der Mehl-Mischung, einmal Nudeln und zweierlei Müsli.
Könntest du mir vielleicht dein bewährtes Brot-Rezept schicken?

...

Ich find das gut mit dem Bären.
Fühl dich in Gedanken bitte lieb gedrückt.