Dienstag, 29. September 2015

The Irrsinn goes a-round and round...

Iwie man dem lletztn Kommentar unter dem vorletzten Posting entnehmen konnte, plane ich am Tag der dt. Einheit und ggfs den Folgetagen ( whom do I kid??) das Wohnzimmer zu streichen. Vierzig schmuddelige, nikotingezeichnete Quadratmeter mit vier Regalen voller Bücher, CDs, Stehrümchen, Kram und Dingens, einer soliden Katzensammlung sowie einem extrem maroden Kratzbaum. Ach, ein Trampolin, ein Riesensofa und diverse Kubikmeter gemischter Güter stehen hier auch noch rum. Was fehlt, ist eine Idee und sowas wie ein Konzept. Dafür ist mir farblicher Mut gewachsen, und ich plane Türkis und Silber. Und Koralle. Und dann wird das ein Halbedelstein von einem Zimmer. Wird auch Zeit. Die letzten Wochen, die entweder auf dem Trampolin oder auf der Leiter statt fanden, haben hier eine Art Müllhalde hinterlassen... Man könnte auch Schweinestall dazu sagen.
Freundliches Oink zusammen ;-))
Lily.

Samstag, 26. September 2015

Alles wird gut.

Schaut nur...




Den Schmutzboden bitte ich unkommentiert zu lassen :-)

Leider kann ich jetzt die Malhand nicht mehr nutzen, weil überanstrengt vom Schnörkel-mit-Pinsel-machen. Aber es sieht freundlich aus. Und irgendwie süß, auch wenn es nicht mehr zu lesen ist.


Schönen Samstag wünscht die Lily

Donnerstag, 24. September 2015

Wo ist Donovan, wenn man ihn braucht??

Außer mir und dem Alm-Öhi erinnert sich vermutlich kein Mensch mehr an den in den Siebzigern gern gespielten Donovan.
Eines seiner Lieder (ursprünglich von Buffy St.Marie gesungen), nämlich "Universal Soldier" spricht von mystischen Kenntnissen der Feinheiten von Handwerkskunst. Ich spreche hier von der Zeile
"...and you never see the writing on the wall..."
Jetzt könnte ich ihn brauchen, den Donovan.
Warum?

Darum:



Wie man unschwer erkennen kann, habe ich auf die nackte Wand das Wort "Süß" geschrieben.
Warum, tut hier nicht wirklich was zur Sache, ist aber ein typischer Lily-Beweggrund.

Und obwohl ich es höchstselbst mit der gleichen Farbe überstrichen habe, ist es immer noch zu sehen...
Mein Bruder G. meint, dass die Tatsache, dass ich es nicht so haben will bedeutet, dass es nienienich weg geht.

Warum ich das ganze ins Schwarz-Weiß portiert habe?

Deshalb.


Der Farbton heißt "Puree de Grenouille" (nicht wirklich).

Und er deckt nicht, aber das ist das Geringste seiner/meiner Probleme.

Alles grün, oder was?



Mittwoch, 23. September 2015

Post Nummer 1293, in dem Verschiedenes vorkommt.

Zunächst einmal gab es eine Überraschung: Eine neue Leserin. Dieselbe hat sich per Mail eigens vorgestellt und mir berichtet, dass sie sich von vorn bis hinten durch den Blog liest. Wahnsinn- vielen Dank und herzlich Willkommen, Manuela.
Und das noch dazu so kurz vorm Blogoläum- 8 Jahre werden das, am 30.September. Ich hätte wetten können, dass ich noch in meiner alten Wohnung gelebt habe, als ich hier anfing zu schreiben. Aber das war wohl doch nicht so- denn es sind jetzt ziemlich genau 9 Jahre, dass sich chez Lily genau hier befindet.
Und das bringt mich dazu, von meinen derzeitigen Aktivitäten zu berichten. Chez Lily wird renoviert. Jawoll. Wenn es der Lily zu wohl wird, fährt sie Farbe kaufen. Mein Bad (man beachte die Ironie: Kaum ist die eine Badezimmerkatastrophe zu einem Ende gekommen (ohne Wertung, ob gut oder schlecht...), fängt man hier ne neue an. Aber im Gegensatz zu meinen Eltern habe ich nicht zwei Monate, sondern  nur einen Tag gebraucht, alle Fliesen sind noch da, wo sie vorher auch waren, und kein Mitarbeiter wurde zwischendurch arbeitsunwillig. Irgendwo im vorletzten Satz fehlt eine Klammer...
Bis dato hat mich der Gedanke an die Streicherei, die ja unstreitbar bereits mehr als überfällig war, echt geschreckt. Denn mit Katzen an Bord habe ich das bisher noch nicht gemacht, und der Gedanke an Alpina-Werbekatzen, die mal eben so im Vorbeiwischen die Wand erneuern, hat mich da auch nicht getröstet.
Und, Spoiler-Alarm: Das machen die auch tatsächlich nicht.
Und noch ein Spoiler: Farbe geht sehr schlecht aus Katzen wieder raus. Obwohl ich doch teure Farbe gekauft habe- diese Marke jedoch kommt mir nicht mehr auf den Paul Pinsel. Sie haftet auf den Katzen besser als auf der Wand, von Spritzfreiheit kann nicht die Rede sein (das habe ich aber sowieso nicht geglaubt. Ich bin Malers Tochter. Ich streiche nur mit albernem Papierhut, und mit sorgfältig abgeklebter Umgebung. Es sei denn, ich habe keine Lust aufs Kleben, dann streiche ich mit ganz viel Putzen) und wie fing der Satz noch mal an? Ach ja. Die Farbe. Sie deckt nicht. Dabei hab ich nicht etwa dünne Kalkplörre auf tieflila Wand aufgetragen, sondern eine fertig angemischte Weißvariante auf ein blasses Lachsorange.
Nachdem ich also am Sonntag das Bad erlegt habe, mit vorhandenem Farbton "Buttercup" (im Vertrauen: Eher ein sehr grün-stichiges Gelb als der Vanilleton, der einem da so vorschwebt), und einen Tag lang überlegt habe, bin ich gestern nach der Arbeit in den Baumarkt des dekorativen Entzückens, und habe alldorten besagten Weißton für meinen Flur erstanden. Eigentlich nur für die Decke. Für die Wände hatte ich mir ein Frühlingsgrün ausgesucht, das aber hier bei Lampenlicht sehr nach Apfelgrün, Marke Granny Smith, aussieht. Der Flur hat die falsche Form, um alle Wände mit diesem Grün zu verzieren, unter anderem fehlt dieser Form das ein oder andere Loch in Gestalt eines Fensters. Also habe ich ungefähr 40 Prozent der Wände auch in dem wirklich schönen Weißton gestrichen, und dabei dann festgestellt, dass er fantastisch auf weißen, nicht jedoch auf pastelligen Untergründen deckt. Nun ja. Man kann nicht alles haben.
Das Experiment wird heute fortgesetzt- wir mischen Cotton White mit Apfelgrün und hoffen, dass wir anschließend nicht die Anerkennung als Werder-Bremen-Fanshop beantragen müssen. Was dem Flur und auch dem Bad am besten bekommen ist, ist übrigens das Leerräumen. Ich habe aus meinem 4 m² Badezimmer einen halben Schwerlastmüllsack (120 Liter) voller Zeugs, Kram und Dingens rausgeschleppt. Und es sieht nicht so aus, als sei es jetzt leerer. Aber dafür kann man jetzt auch wieder in alle Ecken schauen, ohne sich zu gruseln. Und die Fliesen sind zur Gänze abgewaschen, das Billy-CD-Regal (das einzig mögliche Möbelstück- sonst ist kein Platz für so Kinkerlitzkes) zerlegt, gesäubert und wieder aufgestellt, und ich habe auch, wie es im Hause Lily Tradition beim Renovieren ist, alle Schalter und Steckdosen und Lampen demontiert, gespült und wieder angebracht.
Und weil es so schön war, hab ich dann auch die seit längerem defekte Deckenbeleuchtung im Flur und im Schlafzimmer endlich, endlich repariert bekommen. Licht. Echtes, helles, Licht, von der Decke. Nicht von Nachttischlampen, nicht von Klemmspots. Und das alles nur, weil ich so furchtbar ungern auf Leitern klettere, und noch viel ungerner Geld für Handwerker ausgebe.
Zum Ausgleich der erfreulichen Vorkommnisse an den Wänden spielt derzeit mein Blutzucker ein eigenes, perfides und wildverrücktes Theaterstück. Man kommt sich dabei vor, als würde man ein Brettspiel beginnen, mit unbekannter Anzahl Gegner, einer Menge Regeln, die man erst erfährt, wenn man gegen sie verstößt- und obendrein steht der Spieltisch auf einer Falltür. Nicht gut. Würde ich in einem amerikanischen Krimi leben, würde ich nach wem suchen, den ich verklagen, oder wenigstens anschreien kann.
Irgendwer muss doch die Schuld tragen, oder?
So. Jetzt mal abwarten, ob meine Konzentration dazu ausreicht, mir eine Woche lang zu merken, dass ich am 30.09. Blogoläum habe. Eigentlich habt ihr dann ein Stück Literatur verdient. Krieg und Frieden, mindestens... Obwohl- hat schon mal einer alle 1293 Posts gelesen? Na bitte.
Danke :-)



Montag, 7. September 2015

Ganz spannend:

Evolution bei der Arbeit.

Im Gegensatz zu so manchem Vollhonk hat sich die Evolution wohl an neuere Technik ganz schnell angepasst. Prima Konzept, möchte man sagen.
 

Donnerstag, 3. September 2015

*röchel*

Leider hat auch der Sport nicht dabei geholfen, mir die Bakterien oder Viren oder was auch immer mich röcheln lässt, vom Hals zu halten. Die Nachbarn haben viel Spaß, wenn ich die halbe Nacht huste und die andere Hälfte damit verbringe, wie irgendeine biblische Gestalt im Kreis zu laufen und Kaffee zu trinken. Biblisch bezieht sich hier natürlich auf den Kreis, nicht auf den Kaffee. Was die Bibel-Bewohner bei Flüssigkeit hielt, außer Wein, war bestimmt nicht irgendeine Java-Variante.
Was mich wiederum dazu veranlasst, über Technik zu weinen, denn meine geliebte frühlingsgrüne Senseo hat mich vorzeitig nach drei Jahren verlassen. Eigentlich bin ich von den Dingern besseres gewohnt. Meine allererste tut immer noch ihren Dienst in einem Büro unserer schönen Stadtverwaltung, wo ich sie beim letzten Stellenwechsel habe stehen lassen. Naja, die Frühlingsgrüne war halt schon nach drei Jahren im Eimer. Jetzt hab ich eine rote, eckige. Auch schön. Wenn ich auch, ehrlich gesagt, das klassische Senseo-Design netter finde. Auch finde ich bemerkenswert, dass die nützlicheren Features, wie Entkalker-Warnlampe, Vorwahl der Tassengröße etc. ziemlich erratisch über die Modelle verteilt sind. Man sollte doch glauben, dass es sinnvoll ist, alle Maschinen mit diesen Warnlämpchen auszustatten, und allen Leuten zu erlauben, gleichzeitig mit dem Einschalten der Maschine schon mal die Ein- oder die Zwei-Tassen-Taste zu drücken. Dann kann man sich nämlich nach einer Minute oder so den Kaffee gleich abholen, und muss nicht daneben stehen und warten, bis die Maschine aufgeheizt und arbeitsbereit ist, um dann erst die Taste zu drücken. Aber nun ja, vermutlich steht am Ende des Bands bei Philips eine Fee, die mit einem hübschen, funkelnden Zauberstab willkürlich die Features unter die Produkte streut. Eine andere, einen Tisch weiter, macht dann die Preise dran. So in etwa stell ich mir das vor, Herrschaften. Den Zwerg, der anschließend entscheidet, in welcher Kiste noch eine geschenkte Senseo-Tasse wohnen soll, und welcher Karton nur rätselhafte Gutscheine enthält, den lassen wir mal außen vor.
In der frühlingsgrünen Bürosenseo-Kiste waren auch ein paar dieser Zettel. Angekündigt waren, so glaube ich, 50 Pads als Goodie. Theoretisch waren die auch dabei, wenn es einem nix ausmacht, für 50 Pads seinen Namen, seine Anschrift und seine Bankverbindung preiszugeben. Die wollten sie nämlich haben, damit sie einem die Dinger zuschicken/gutschreiben/wasauchimmer konnten. Da hab ich mir doch die mitgeschickte Tasse unter den Nagel gerissen und gut war es. Sooo toll schmeckt mir der Originalkaffee nun auch nicht. Ehrlich gesagt, vermeide ich es, den zu kaufen und bleibe bei Discounter-Sorten. Wirklich gruselig schmeckt der Cappucino. Vorgesüßt. Das ist so ziemlich das übelste, was man sich einfallen lassen kann. Außer vielleicht die "extra kräftige" Frühstückskaffeevariante in der zwei-Tassen-Pad-Version. Wenn man wirklich wach werden will, nimmt man besser einfach zwei normale Pads, dabei kommt dann nicht nur Spülwasser heraus.

Apropos Wasser.
Das Bad der Eltern-Einheiten ist beinahe fertig. Jawohl! Jausa! Man kann zumindest nach (immerhin!) 9 Wochen dort wieder zur Toilette gehen. Jetzt fehlt nur noch die abschließende Fugen-Runde, Tapete, Wandfarbe, Duschabtrennung, Waschtisch und Handtuchwärmer, sowie ein paar Schalter. Aber dann. Meine Mutter fantasiert derzeit darüber, von allen künftigen Gästen einen Klogroschen zu nehmen, um die Refinanzierung sicher zu stellen. Wenn man die Kubikmeter neu umbauten Raums mal zum Maßstab nimmt, dann kann sich die Bauzeit insgesamt bestimmt mit gewissen Flughafenprojekten messen.Und man wird in der neuen Dusche ähnlich fantastisch singen können wie in Hamburgs schöner Elbphilharmonie. Dafür ist die Anfahrt kürzer.
Ich hatte zwischendurch ernsthafte Zweifel, ob meine Eltern das Ende der Maßnahme noch erleben würden. Abgesehen jetzt mal von boshaften Formulierungen von meiner Seite lag das daran, dass die mit diesem Projekt verbundenen familiären Verwerfungen und Zerwürfnisse doch den Charakter der Dauerhaftigkeit zu tragen scheinen- meine Mutter kann damit nicht gut leben. Mein Vater kriegt das nicht mehr mit, dafür kann man dankbar sein oder es schlimm finden, einerlei, es ist so.
Der Steuermann aus einem der letzten Posts, den gemeinsame Anstrengungen, Anwürfe und schiere innerfamiliäre Repressalien dazu bewogen haben, sein Versprechen zur Mitarbeit dann doch noch umzusetzen, macht seinen Teil- aber in eisigem Schweigen. Er ist der einzige Handwerker unter uns, und hat sich ganz zu Anfang auf ausdrückliche Anfrage meiner Mutter hin bereit erklärt, die "Bauleitung" zu übernehmen- nur um dann, als er dringend benötigt wurde, mit dem Verweis auf Urlaub auszusteigen. Urlaub, bei dem er nicht mal den Ort verlassen hat. In dem man ihn eine Stunde am Tag per Telefon erreichen konnte. Urlaub, der natürlich auch für seine Kernfamilie da sein sollte, aber den er vorher als Gelegenheit angekündigt hatte, sich diesem Badezimmer widmen zu können...

Wir haben alle eine Menge gelernt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das in Kauf genommen hätte, hätte ich es vorher gewusst. Illusionen sind was Nettes, Herrschaften. Die Illusion, dass man, wenn man schon nicht mit den Geschwistern solidarisch geht, wenigstens aus Loyalität mit ziemlich strapazierten und belasteten Eltern einfach mal sein dummes und aggressives Maul hält und die Kelle in die Hand nehmen würde. Die Illusion, dass ein Erwachsener, wenn er zwei konkurrierende Versprechen abgibt, dieses Dilemma mit einem Kompromiss zu lösen versuchen würde.
 Tja. Illusionen... blüh'n im Sommerwind... trallalla. Aber sowas von.
Dass das ganze illusionäre Züge getragen hat, weiß ich, weil es schon in den vergangenen Jahren immer mal wieder böse Überraschungen von seiten dieses Bruders gegeben hat. Er selbst verlässt sich auf eine Menge geschwisterliches Goodwill, gewährt jedoch keines, woran natürlich niemals er die Schuld trägt.
 Mich selbst hat er einmal am Telefon von seiner Alten abwimmeln lassen, als ich an einem eiskalten und verregneten Novemberabend in Bochum mit einem Motorschaden liegen geblieben bin. Dazu muss man wissen, dass er einen Pickup mit Abschleppvorrichtung sein Eigen nannte, und seine berufliche Qualifikation so ist, dass er "meine Werkstatt" war. Erst war ich nur auf seine Alte sauer (der Ausdruck "Alte" ist hier ausdrücklich gewählt, um nicht ordinär werden zu müssen), bis ich dann, Jahre später, erfuhr, dass er bei diesem Telefonanruf hinter ihr stand. Der Tipp, doch ihren Lieblingsschrotthändler anzurufen, der mich bestimmt abschleppen würde (und bei meiner Schwester absetzen, die mir bestimmt die nicht geringe Abschleppgebühr über die 60 Kilometer vorstrecken würde), der hat getroffen. Es wären mehrere Auswege aus dieser Situation möglich gewesen, z. B. zu sagen, hör mal, ich hab ne zwölf Stunden-Schicht hinter mir und hab keine Lust mehr, zu fahren- nimm ein Taxi nach Hause und wir fahren irgendwann die Tage hin und holen den Wagen ab... zum Beispiel. Aber sich am Telefon verleugnen zu lassen? Dabei noch Andeutungen über finanziell besser gestellte Familienmitglieder mit höhnischem Unterton abzusondern??  No way.
Dieses Abwimmeln, das ist in meiner Familie ungewöhnlich. Wenn wer um Hilfe bittet, und wir diese leisten können, dann tun wir das, und unter uns Geschwistern normalerweise ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Es ist genauso okay, wenn das nicht geht, aber dann werden keine boshaften Bemerkungen dazu gemacht. Und vor allem: Es wird nicht gelogen.
Wie gesagt: Innerfamiliäre Verwerfungen... von denen ich nicht glaube, dass sie jemals wieder ausgeglichen werden.  Vielleicht ist es ganz normal, in seinem Leben auch Geschwister zu verlieren. Ich weiß es nicht. Grundsätzlich finde ich das schon traurig, in diesem Spezialfall tut mir das allerdings kein bisschen Leid.