Also ich war ne faule Blogsau, die letzten Wochen. Aber aus Gründen.
Wie hinlänglich bekannt, ist derzeit im Hause der Lily-Eltern eigentlich immer Trubel, von wg. Gesundheit und so, und allgemeiner Alterserscheinungen. Das müsste mich nicht weiter beeinträchtigen, teilten wir uns das gerecht auf. Aber das tun wir natürlich nicht. Oder irgendwie schon- der Steuermann aus der Bootsanalogie im letzten Sommer hat sich komplett aus unserem Leben verabschiedet. Exit einer von vieren, macht noch drei, die sich engagieren. Und natürlich macht das jede Menge Wut, wenn man bedenkt, dass der, dessen Name in der Familie nicht mehr genannt wird, nicht mal das Benehmen hat, z. B. meiner Mutter zu ihrem (runden) Geburtstag zu gratulieren, ihre Telefongespräche nicht annimmt und auch unsere Mitteilungen z. B. bei Whatsapp nicht mehr liest.
Er wird von finalen Entwicklungen dann vermutlich aus der Zeitung erfahren. Es ist eine üble Sache, soviel steht fest. Mein Vater kann das überhaupt nicht mehr begreifen, und der Rest der Familie, auch wenn nicht dement, hat so seine Probleme mit soviel Kaltschnäuzigkeit und komplett unangebrachtem, selbstmitleidig auf hohem-Ross-Herumgesitze. Arschloch, so ist die herrschende Meinung, Arschloch kann man nicht lernen, das ist man.
Jedenfalls haben die elterlichen Herrschaften ein recht großes Haus, samt (für Großstadtverhältnisse) großem Garten. Das Haus kriegt Mutter noch halbwegs hin, trotz der zeitintensiven Beschäftigung mit meinem Vater. Der Garten aber wächst schneller, als sie arbeiten kann, und sie ist halt Mitte siebzig- da springt man auch nicht mehr von Baum zu Baum. Die, die meine Schwester ist, hat selbst einige Fußballfelder an Grundstück zu pflegen, samt Obstwiese, Gemüsegarten, diversen Teichen und Riesen-Staudenanlage rund ums Haus. Der, der mein Bruder ist, und hier auch schon mal kommentiert, wohnt gut 150 km weit entfernt.
Ich mag Gärten, und ich mag auch die Arbeit.
Also dürft ihr dreimal raten, wo ich in den letzten Wochen war. Rrrrichtig. Im Garten. Man hat mir die Entscheidungsmacht übertragen, so dass ich aus dem Hilfsrasenmäher-Status raus bin. Ich grabe also um, schneide runter, lege Beete an, und hole mir Blasen und Muskelkater. Mein letzter Garten ist knapp 20 Jahre her, und Steine schleppen ist schwere Arbeit. Aber es macht wirklich Spaß, auch wenn es dann natürlich doch nicht mein Garten ist. Im Grunde könnte ich auch einen Schrebergarten pachten, das ist ungefähr das Gleiche. Nur näher, denn in einem Kilometer Umkreis um meine Wohnung sind gleich zwei Anlagen. Der Elterngarten hingegen ist knapp sechs Kilometer entfernt.
Das dauert alles, Herrschaften... und deshalb schreib ich hier nicht. Oder weniger.
Aber bald, da bin ich mit den grundlegenden Arbeiten fertig, dann bleibt nur Rasenmähen und sowas übrig. Dann hab ich auch wieder Zeit.
Ach ja...
Montag, 30. Mai 2016
Ähem.
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9 Kommentare:
Du weißt, dass Du mit einem Garten nie nie nienicht fertig bist!
"Anonym" hat recht.. aber es scheint ja doch irgendwie befriedigend zu sein, anders kann ich es mir nicht erklären, dass meine Eltern freiwillig ihr gesamtes sonstiges Leben für ihren Garten opfern.....
Ich finde es schön, dass ihr euch kümmert, auch wenn ihr nur noch zu dritt seid. Leider bin ich ja viel zu weit weg, um wirklich spontan mal zu helfen, wenn es nötig ist. Vielleicht werden wir unser Leben in Zukunft da ein wenig anpassen müssen, wer weiß.
Genieße den Garten! Liebe Grüße!
Ich weiß, dass ein Garten nie fertig wird. Das ist das Schlimme, aber auch das Schöne dran. Die Kombination aus körperlicher Arbeit, durchaus grobmotorisch und manchmal mühsam, mit Kreativität und Sinneserfahrungen, die ist für mich schon toll. Malen geht nicht mehr, das macht meine Hand nicht mehr mit. Da kommt neben dem Fotografieren der Garten ganz recht. Es ist auch toll, dass einerseits Pflanzen und Tiere eine "Antwort" geben, dass man aber auch Frust und solche Dinge wegarbeiten kann. Auf das richtige Wetter zu warten lehrt Geduld, schätze ich. Außerdem kann man sich in der Nachbarschaft komplett zum Affen machen, wenn man, so wie ich, gerne mal ein, zwei bewundernde Runden um sein Tagewerk dreht. Bisher win/win. Zudem krieg ich meine Bewegung, obwohl ich bei meinen Eltern rumhänge. Besser gehts nicht :-))
Das Grüne-Daumen-Gen geht mir völlig ab. Rumwerkeln, Unkrautzupfen, Umgraben, Pflanzen setzen und Rasenmähen gehören für mich zu den Dingen, wo ich lieber andere bewundere als mich selbst zu betätigen.
Darum zieh ich vor dir den großen Hut. Zweimal.
Und ich wünsch dir weiter ganz viel Freude und Erfolg mit dem elterlichen Garten.
Liebe Grüße vom Rhein,
die Meise
Yeah, wie schön. Ich bin im Garten meiner Großmutter aufgewachsen und würde auch gern wieder Erde und Blumen riechen, weil Gartenarbeit glücklich macht. (Aber nur, wenn ich müsste.)Stattdessen gebe ich jeden Samstag ein Vermögen auf dem Wochenmarkt aus für Sommerblumensträuße.
Also Unkrautzupfen ist mir ein Gräuel. Alles andere macht mehr Spaß. Vor allem alles Gestalterische... Also kein Grund zur Bewunderung.
Blumensträuße werden hier von den Viechern gefressen. Oder umgeworfen, was aufs gleiche rauskommt. Ergo lieber Umgraben.
Vielleicht kannst du - wenn noch etwas Zeit neben den anderen Aufgaben bleibt - bald mit dem Laptop inmitten deines "grünen Reiches" sitzen und über die Ergebnisse bloggen - so ein Garten bietet ja auch immer viel Gelegenheit zum Fotografieren.
Mir "blüht" diese Art der Freizeitbeschäftigung ebenso, je älter meine Eltern werden. Bislang beschränken sich meine Aufgaben noch eher auf das Rasenmähen und Erdbeer(felder ôô)pflücken, aber es ist absehbar, dass es damit künftig nicht getan ist...
Ich bewundere schön gestaltete Gärten, liebe es durch den Garten zu streifen und an jeder Blüte zu schnuppern, was von außen betrachtet etwas seltsam wirken mag (hier auf dem Dorf wird stunden- und tagelang im Garten geschafft, aber sich dann mal in den Garten setzen und das Werk genießen? - oh nein! die Nachbarn könnten ja denken, man hat nix zu tun... :-P ). Ich hoffe, dass die Arbeit weniger beschwerlich wirkt, wenn man dann selbst auch die "Gestaltungsmacht" über den Garten hat (im Sinne von: ich habe es so gewollt, wenn muss ich auch die Arbeit erledigen).
Leider hab ich keinen laptop. Aber fotografieren kann ich ja auch so, und das wird auch. Ich finde auch, dass es sich erheblich entspannter arbeitet, wenn man selbst auch gestalten kann. Da ist auch das Rasenmähen nur das Vorwort zu den schöneren Sachen. Ich denke gerade darüber nach, wieder eine Nutzgartenfläche anzulegen. Wobei mir noch ein Einfall fehlt, wo die am besten läge. Und vorher braucht der Garten dringend Bodenverbesserung. Kompost...
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