Dienstag, 30. Juni 2009

Zehn Gründe, warum mir schon vor dem Mittagessen das Gehirn zischend aus den Ohren kocht.

Okay, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben.
Obwohl…

-Bei ungefähr 30° Celsius im nicht vorhandenen Schatten meines Schlafzimmers und bei tropischen Luftfeuchtigkeiten beschissen geschlafen, um dann gegen fünf tief und fest einzupennen. Hirn hat so ungefähr 39°, wegen der Hitze. Man könnte das auch als Kessel-Vorlauftemperatur bezeichnen.

-Aufschrecken gegen sieben, weil der Wecker nicht geklingelt hat. Es ist eine Stunde später, als ich gewöhnlich aufstehe. Die Innenhirnwärme steigt auf 44,8°

-Der Wecker klingelt tatsächlich nicht. 52°.

-Kopfschmerzen schon beim Aufstehen, wahrscheinlich wegen des Ventilators, der die heiße und feuchte Luft ein bisschen umherwirbelt. 55°.

-Die erste Sache, die mir auf den Schreibtisch kommt, ist irgendwie merkwürdig und riecht nach Beschiss. Kann das an nichts Konkretem festmachen, aber es gefällt mir einfach nicht. 60°.

-25 Jahre beim selben Arbeitgeber, und nicht in der Lage, mittels vier oder fünf Anrufen herauszufinden, wer Nachfüllpakete für die Büro-Verbandskästen besorgt. Offenbar zu blöd, die organisatorischen Feinheiten einer mittelgroßen Behörde nachzuvollziehen. 70°.

-Die Klospülung in meiner Lieblingstoilettenkabine hat offenbar beschlossen, ein erfrischendes Gegenelement zu dem drückenden Wetter ins Spiel zu bringen. Der Druckspüler spült nicht, wenn man auf den Knopf drückt: Er sprüht. Zum Glück sauberes Wasser. Nass bin ich trotzdem. 65°

-Meine Kundschaft macht mich drauf aufmerksam, dass ich folgende Berechnung angestellt habe: 250 x 8 = 3.500,- Wieso merkt das sonst keiner, und vor allem, warum hab ich das nicht selbst festgestellt? Hä? 77°

-Gerade als ich beschließe, kurz für eine Raucherpause zu verschwinden, taucht Bürgerbesuch auf. Papa, Opa, Oma und drei Enkel, alle haben die Hygiene nicht erfunden, es sind zu viele Leute und in meinem Büro sind 27 °. Bürgers hatten gestern was mit Knoblauch, und auch mit Heringen, wenn man den eigenen Wahrnehmungen glauben darf. Der Wunsch nach einer Zigarette bleibt unerfüllt, dafür erfährt man Dinge, die man über Wildfremde niemals wissen wollte, und die akustische Untermalung des Bürgerbesuchs erreicht Dezibel-Werte, die sonst für die Westfalenhalle I reserviert sind. Diese Kinder sind so richtig scheiße drauf.
98°.

-Mir zerreißts das letzte Blättchen.

104°




Wenn mich einer sucht: Ich bin die mit der geliehenen Zigarette, die Frau da, der die Dampfwolken aus den Ohren kommen.

7 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Hmm, Knoblauchhering.
Hört sich lecker an.

Lily hat gesagt…

Ich weiß auch nicht, was unangenehmer ist. Der Gedanke an Knoblauchhering oder dieses Gefühl, so gereizt zu sein, dass ein falsch gelocktes Haar mich dazu bringt, um die Lampe zu kreisen.

Maak hat gesagt…

wunderbar! schimpfen können die leute immer am besten. :-)

Time hat gesagt…

Ok, dann lieber ein nettes Kind mit dem (eigenen) Auto zu einem Zahnarzt mitten in einer großen Großstadt Deutschlands fahren. Da hatte ich heute mehr Glück.
Büro-Verbandskästen??? Ich wusste gar nicht, dass wir sowas haben...

Etosha hat gesagt…

Wünsche von Herzen baldiges Abkühlen. :)

Lily hat gesagt…

@Maak: Ja :-) Können sie- aber die Posts à la "Diese Welt ist wunderbar und überall hüpfen bunte Häslein über üppige Wiesen" ist weder lustig zu schreiben noch erträglich zu lesen... schauder. Dann lieber Dampf ablassen. Das schont die Mitmenschen.

Lily hat gesagt…

@ Time: Büroverbandskasten liegt in meiner Zelle, in der Duschecke. Oben auf dem Kleiderhaken-Dingsda. Das grüne Plastikkästchen. Also falls ihr euch mal eine Akte auf den Fuß werft oder euch an Papier schneidet- immer rauf mit euch.
@ Etosha: Danke:-) War nicht ganz so warm heute nacht, da fängt der Tag schon ganz anders an.