Samstag, 23. Januar 2010

Was die Woche so anschwemmt

Die Nichte hat eine Arbeit geschrieben, bei der ImmerEureLily mitgewirkt hat- im Sinne der Hilfe bei Übersetzung, Formgebung und Politur. Sie musste etwas in Art einer Mindmap zusammenstellen- mit dem Einverständnis ihrer Lehrerin wählte sie daraufhin einen Menschen, und zwar einen Komponisten von Filmmusik. Die Arbeit besteht aus verschiedenen Teilen, auf unterschiedlichste Weise zu einem Gesamtbild beitragend- Zusammenfassende Erzählungen seiner beiden bekanntesten Werke, Auszüge aus Wikipedia, einem (fiktiven) Interview, und, weil man bei dieser Art Aufgabe über einen Komponisten in einem Englischkurs der Mittelstufe zu der Arbeit des Betreffenden nicht wirklich etwas Analytisches beitragen konnte, hat sie, ebenfalls mit dem Einverständnis der Lehrerin, einen Charakter in einem der Filme mit einer weiterführenden Geschichte versehen.
Das alles auf Englisch, und sie hat das sehr gut gemacht- meine Meinung.
Vorgestern gab es die Arbeiten zurück.
Erstmal neuer Rekord: Am Freitag nach Schulbeginn hier in NRW haben die Kinder die Arbeiten abgegeben. Das war der 08.01.10. Vorgestern gab es, wie gesagt, die Arbeiten zurück- das war der 21.01.10. Keine zwei Wochen. Für 17 Hausarbeiten, mindestens 40, und, wenigstens im Falle meiner Nichte, 60 Seiten stark.
In einer Fremdsprache.
Wenn wir nur 40 Seiten je SchülerIn rechnen, so ergibt sich eine Gesamtmenge von knapp 700 Seiten, die die Lehrerin seither gelesen haben will. Mehrmals, wie sie meiner Nichte erläuterte, nachdem diese sie gefragt hat, wie sie auf die Noten kam. Keine der Arbeiten trägt auch nur einen Strich Korrektur- aber drei Noten. Eine für die Sprache. Eine für das „Gesamtbild“, und eine Ergebnisnote.
War es nicht mal der Sinn von Arbeiten, dass anhand der vom Lehrer vorgenommenen Korrekturen und Anmerkungen die Schüler etwas lernen? Meine Nichte ist der Lehrerin für die Wischi-Waschi-Dreiplus ordentlich auf die Füße gestiegen, weil sie sich das nicht erklären kann. Diese Notenangaben wurden nämlich mündlich begleitet von der Äußerung „Das war sprachlich ja wohl daneben“ (Wie gesagt, kein roter Strich, keine einzige bemängelte Stelle auf den ganzen 60 Seiten)- und auf weiteres Insistieren, WAS denn nun daneben wäre, antwortete die Dame mit dem Satz: Aber A..., ein Befriedigend ist doch GUT! Das Sprachgefühl dieser Lehrerin lässt, dieser Äußerung zufolge, massiv zu wünschen übrig.
A. ist extrem angepisst- und zwar nicht wegen der Drei, sondern weil sie langsam der Meinung ist, dass die Lehrerin keine der Arbeiten mehr als überflogen hat.
Ich muss ihr Recht geben. Denn ihre Freundin hat ihr ihre Arbeit mitgegeben, die hab ich mir angeschaut. Bereits auf Seite drei hatte ich sieben Grammatik - und Rechtschreibfehler gefunden (natürlich nicht angestrichen), ein Teil war auf Deutsch verfasst (in einer englischen Hausarbeit) und das Mädel hat eine solide zwei kassiert.
Der Hammer aber ist eine Arbeit, der Teile fehlten- da stand im Inhaltsverzeichnis „Wird nachgereicht“- was nicht geschehen ist, aber die Schülerin hat trotzdem eine Eins.
Das Nichtenkind wird jetzt lernen müssen, dass man sich bei solchen Dingen auf jeden Fall unbeliebt machen sollte- denn Bewertungen sollten klar,verständlich und vor allem für alle gleich sein, und etwas mehr als verallgemeinerndes Geschwätz sollte man auch als Philologe auf der Kappe haben. Und das muss von Seiten der Schüler auch schon mal eingefordert werden.


Hier denke man sich ein schönes Symbol für einen neuen Absatz.


Die Lily-Wohnung nimmt derzeit immer mehr Gestalt an. Ein Regal (aus dem Möbelhaus des Elchs) und ein dreiteiliges Kombiding aus Regalen und Vitrine haben aus der Sohnwohnung ihren Weg hierhin gefunden. Eins von meinen überlasteten Elchregalen wird die Wohnung verlassen, steht aber noch in halber Höhe hier herum.
Gestern Abend hatte ich dann das Gefühl, die Wände schließen sich um mich, und mir bleibt die Luft weg. Alles furchtbar voll hier, so kam es mir vor, und Panik machte sich breit. Auch, weil die neuen Möbel so hoch sind, ungewohnt für mich, denn mein Wohnzimmer hatte sonst nur Möbel, die mir maximal bis ans Ohr reichten.
Immer wenn diese Art Stress ins Haus steht, meldet sich mein alter Freund Schmacht, und ich habe Entzugserscheinungen. Die hab ich dann erfolgreich verdrängt, was anderes kann man damit auch nicht machen, und dann hab ich das Meine dazu getan, um Bekanntschaft mit dem Mobiliar zu schließen: Bin so richtig mit Schmackes und gleich mit drei Zehen auf einmal vor einen Stapel auf dem Boden liegender Regalbretter gerannt, die keinen Millimeter ausgewichen sind. Das tat so sauweh, dass ich tatsächlich Sternchen gesehen hab- und auch heute noch schmerzen sie nicht zu knapp.


Was lernen wir daraus? Bei solchen Aktionen NIEMALS ohne Schuhe herumlaufen!
Ach, und es ist immer noch merkwürdig kahl, wie ich finde, nachdem ich ein Foto von dem Zimmer gemacht habe:

Man achte auf die Katze oben auf dem schwarzen Regal. Man achte nicht auf die Flecken, die die Lampe an der Decke hinterlassen hat.
Und jetzt geh ich weiter schwitzen und niesen- in meinem Bette.
Gesundes Wochenende, zusammen. 


Lily Hatschi.

9 Kommentare:

Georg hat gesagt…

Da muss man sich ja nicht wundern wenn die Kinder ihre Lehrer umlegen wollen. Sowas von unqualifiziert habe ich ja noch nicht erlebt. Wenn man nicht in der Lage ist so eine Aufgabe gerecht zu bewerten dann soll man sie auch nicht stellen. Ich hoffe sie kriegt mal so richtig Ärger.
Man bin ich stinkig...

Georg hat gesagt…

Ach und ja: Das Banner ist klasse.

Nur für meinen Bildschirm zu breit. ;-)

Georg hat gesagt…

Gute Besserung liebe Lily

Bea hat gesagt…

1. Gute Besserung!
2. Da würde ich mich aber mal SOWAS von unbeliebt machen! ICH würde erst Ruhe geben, wenn die Frau Pädagogin sich für diese Sauerei verantwortlich gezeigt und einleuchtend erklärt hat, warum und wieso und überhaupt. Vielleicht mal anregen, dass die Arbeiten von einem anderen Lehrer "gegenkorrigiert" werden?
3. Da fehlen Bilder!
4. Wehe Du rauchst!
5. Gute Besserung! :-)

Lily hat gesagt…

Dass Bewertungen subjektiv sind (vorsichtig formuliert) ist normal. Aber formale Mängel bei der Gleichbehandlung machen so eine Zensurgebung anfechtbar, und eine unvollständig abgegebene Arbeit, die mit sehr gut bewertet wurde, deutet stark drauf hin, dass es solche gab.
Wenn Lehrerin und Schülerin sich da allerdings einig sind, ist ein Beweis nicht zu führen. Dann wird ersetzt und ergänzt und flugs wird als Totschlagargument das Mobbing ins Boot geholt, und das wars dann.
Was zeigt uns das? Beweise sichern. Immer :-)
Wegen des breiten Banners: Ist es schmaler, dann siehts aus wie gewollt und nicht gekonnt- ich hab also extra eins gebastelt, wo Blogorrhoe öfter drauf steht, damit man bei beinahe jeder Ausschnittgröße sehen kann, wo man gelandet ist.
Es fehlen Bilder? Wovon, von meiner Schniefnase? *g*
Keine Bange, ich rauche nicht, dafür ist mir der bisherige Erfolg viel zu schade. Und ich weiß ja, dass der Schmachtanflug immer bald vorbei ist, wenn man nicht damit anfängt, sich deswegen leid zu tun.
Danke für die Besserungswünsche! Die Nase kribbelt ganz gewaltig.

l

Lily hat gesagt…

waaaaaa. Jetzt versteh ich das mit den Bildern.
Dieser Schnupfen hat mein Hirn erreicht.

Paula hat gesagt…

Banner sehr gut, sieht jetzt nicht mehr wie Test aus!

Typisch Pauker, ach, das alte Thema, ungerechte Benotung. Aber da gibt es doch Klassensprecher. Als Schüler hat man ja kaum Macht, aber die wenige sollte man nutzen. Beweise sammeln und den Mund aufmachen, gut, sich verbünden noch besser.

Wohnung geht doch. Das Schwarz ist das "Erdrückende",nicht das Hohe. Wenn das Regal den gleichen Farbton wie die Wand hätte, weiß oder gelb oder je nachdem, würde der Kontrast nicht mehr so ins Auge springen und das Bord nicht mehr so wuchtig erscheinen. Das rechte Bord würde ich ganz rauswerfen wegen der unterschiedlichen Höhe, und allen Nippes und ungelesene Bücher verkaufen. Je leerer desto besser sage ich immer, um den Kopf frei zu halten (mit einem Seitenblick auf mein volles Regal, das schon seit drei Jahren ausgemistet werden sollte).

Ja Du,Umräumen macht doch Spaß, immer wieder eine neue Herausforderung. Dank Bänderriss am Fuß des Sohnes gestern musste mein gerade erst neu platziertes Sofa raus aus Zimmer I in Zimmer II geschoben werden, damit unser Kranker nicht ständig in Zimmer I rumhängt und den anderen Anwesenden die gute Laune verdirbt.

Gestern am Telefon hörte ich doch "..was ich jetzt mache? Ja ich hänge jetzt auf dem Sofa rum und lass mich bemuttern." Dürfen Mütter eigentlich Fuckfinger zeigen?

Gute Besserung!

Paula

PS ..die seit dem 23.12. auch nicht mehr raucht dank Stricken und Einsicht.

rebhuhn hat gesagt…

ich mag das zimmer. und besonders die katze ^^.. *schnüff

vielleicht machst du noch 2-3 poster/bilder an die wand? oder ähnliches.. :)

Esther hat gesagt…

Die Katze macht sich ja wirklich gemütlich oben auf den Schrank. :)
Diesen Winter hat mich es auch 2 mal erwischt, das erste mal sogar mit einer langwierigen Paukenerguss sprich Wasser hinterm dem Trommelfell und vor kurzem dann noch einmal eine normale Erkältung.