Mittwoch, 31. März 2010
März
Dienstag, 30. März 2010
Was Neues, was Altes...
Mein Rücken fühlt sich an, als sei jemand dort mit einem Schraubenschlüssel daran gegangen, die Muskeln so zu spannen, dass der Kopf erhoben bleibt. Es tut - weh. Laufen ist echt eine Herausforderung, jeden Schritt kann ich in den Muskeln spüren und krieg nach hundert Metern schon die Füße nicht mehr hoch. Sehr doof.
Der Nacken ist ebenfalls steinhart und verkrampft.
Das hatte ich schon mal, da gab es dann Fango, Massagen und Krankengymnastik. Viel tun, abgesehen von diesen physikalischen Maßnahmen, kann man nicht, weil ich einen etwas empfindlichen Magen habe, der auf Schmerzmittel nicht gut anspricht.
Aber die Geschichten waren alles in allem sehr wirksam damals, zumal ich lange Zeit die Krankengymnastik fortgesetzt habe, zu Hause im Wohnzimmer und morgens im Bett, noch vor dem Aufstehen. Leider hab ich einen ganzen Teil davon längst vergessen, denn irgendwann reichte die Zeit mal nicht, und – schwups- war die ganze schöne Gewohnheit wieder abgewöhnt. Da sag noch einer, dass es drei Wochen braucht, um eine neue Gewohnheit fest einzuüben. Ich hab keine Probleme damit, so etwas auch nach drei Monaten wieder aus meinem Alltag zu streichen, wobei das natürlich meist keine bewusste Entscheidung gegen etwas ist. Die sind selten, die erfolgreichen und bewussten Entscheidungen gegen etwas. Aber mir was anzugewöhnen, was sinnvoll ist? No way, das mit der gewollten Verdrahtung klappt bei mir gar nicht.
Das einzige, was ich in den letzten Jahren dazu gewonnen habe, ist das Bloggen. Und das tu ich heute, ohne wirklich was zu sagen zu haben. Einfach, weil es mal wieder dran ist.
Und gleich werde ich was tun, um diesen verflixten Rücken zu beruhigen.
Scheiß Hohlkreuz.
In diesem Sinne, schmerzfreien Tag für euch alle!
Freitag, 26. März 2010
Spaß beiseite...
Svenja ist krank, sie liegt im Krankenhaus mit (oder inzwischen hoffentlich ohne) ihren durchgebrochenen Blinddarm.
Alle Daumen drücken, bitte-
Sowas ist auch heute noch alles andere als schön.
Get well soon, Svenja!
L.
Fundgrube Internet
Anlässlich der Abrechnung der Kosten für meine Brille mit der Beihilfestelle und meiner (privaten) Krankenversicherung hab ich ein bisschen gegoogelt- die Beihilfe wollte nämlich partout die Kosten für das enthaltene 8-Dioptrien-Prisma nicht übernehmen.
Dabei bin ich nicht nur drauf gestoßen, dass offenbar Winkelfehlsichtigkeit nicht automatisch als Anlass für die Notwendigkeit der Verordnung eines Prismas gesehen wird (es scheint sich um Glaubensfragen zu handeln, ob man diese Fehlsichtigkeit per Prisma korrigieren muss), sondern ich habe auch eine Liste mit „Körperzubehör“ gefunden, welches teilweise übernommen wird, teilweise auch nicht.
Soweit, so nichts Besonderes.
Aber mir wurde doch anders, als ich die folgenden Gegenstände in der Liste entdeckt habe:
Quengelschiene.
Penisklemme.
Augenheizkissen.
Katapultsitz.
Und last, and completely out of any question: Katzenfell.
Außerdem hab ich folgendes Urteil gefunden:
Amtsgericht M…
Az.:
Verkündet am 25.04.1991
________________________________________
In dem Rechtsstreit hat das Amtsgericht M… auf die mündliche Verhandlung vom 25. April 1991 für Recht erkannt:
Die Klage wird abgewiesen.
Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.
Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.
Tatbestand:
Der Kläger hatte bei der Beklagten für sich und seine Lebensgefährtin eine Urlaubsreise nach Menorca, Hotel La C, für die Zeit vom 15. bis 29. August 1990 zum Preis von 3.078,— DM gebucht. Geschuldet war die Unterbringung in einem Doppelzimmer mit Doppelbett. Der Kläger trägt vor, nach der Ankunft habe er feststellen müssen, daß es in dem ihm zugewiesenen Zimmer kein Doppelbett gegeben habe, sondern zwei separate Einzelbetten, die nicht miteinander verbunden gewesen seien. Bereits in der ersten Nacht habe er feststellen müssen daß er hierdurch in seinen Schlaf- und Beischlafgewohnheiten empfindlich beeinträchtigt worden sei. Ein friedliches und harmonisches Einschlaf- und Beischlaferlebnis sei während der gesamten 14-tägigen Urlaubszeit nicht zustande gekommen, weil die Einzelbetten, die zudem noch auf rutschigen Fliesen gestanden hätten, bei jeder kleinsten Bewegung mittig auseinandergegangen seien. Ein harmonischer Intimverkehr sei deshalb nahezu völlig verhindert worden.
Der Kläger verlangt Schadensersatz wegen nutzlos aufgewendeter Urlaubszeit in Höhe von 20 % des Reisepreises. Der erhoffte Erholungswert, die Entspannung und die ersehnte Harmonie mit seiner Lebensgefährtin sei erheblich beeinträchtigt gewesen. Dies habe bei ihm und bei seiner Lebensgefährtin zu Verdrossenheit, Unzufriedenheit und auch Ärger geführt. Der Erholungswert habe darunter erheblich gelitten.
Der Kläger stellt den Antrag, die Beklagte zu verurteilen, an ihn 615,60 DM nebst 4 % Zinsen seit dem 11.10.1990 zu zahlen.
Die Beklagte bittet um Klageabweisung. Sie meint, die Klage könne nicht ernst gemeint sein.
Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf den Inhalt der Schriftsätze verwieset.
Entscheidungsgründe
Die Klage ist zulässig.
Der Beklagten ist zuzugeben, daß hier leicht der Eindruck entstehen könnte, die Klage sei nicht ernst gemeint. Die Zivilprozeßordnung sieht allerdings einen derartigen Fall nicht vor, so daß es hierfür auch keine gesetzlich vorgesehenen Konsequenzen gibt.
Die Klage ist aber jedenfalls in der Sache nicht begründet.
Der Kläger hat nicht näher dargelegt, welche besonderen Beischlafgewohnheiten er hat, die festverbundene Doppelbetten voraussetzen. Dieser Punkt brauchte allerdings nicht aufgeklärt werden, denn es kommt hier nicht auf spezielle Gewohnheiten des Klägers an, sondern darauf, ob die Betten für einen durchschnittlichen Reisenden ungeeignet sind. Dies ist nicht der Fall. Dem Gericht sind mehrere allgemein bekannte und übliche Variationen der Ausführung des Beischlafs bekannt, die auf einem einzelnen Bett ausgeübt werden können, und zwar durchaus zur Zufriedenheit, aller Beteiligten. Es ist also ganz und gar nicht so, daß der Kläger seinen Urlaub ganz ohne das von ihm besonders angestrebte Intimleben hatte verbringen müssen.
Aber selbst wenn man dem Kläger seine bestimmten Beischlafpraktiken zugesteht, die ein festverbundenes Doppelbett voraussetzen, liegt kein Reisemangel vor, denn der Mangel wäre mit wenigen Handgriffen selbst zu beseitigen gewesen. Wenn ein Mangel nämlich leicht abgestellt werden kann, dann ist dies auch dem Reisenden selbst zuzumuten mit der Folge, daß sich der Reisepreis nicht mindert und daß auch Schadensersatzansprüche nicht bestehen.
Der Kläger hat ein Foto der Betten vorgelegt. Auf diesem Foto ist zu erkennen, daß die Matratzen auf einem stabilen Rahmen liegen, der offensichtlich aus Metall ist. Es hätte nur weniger Handgriffe bedurft und wäre in wenigen Minuten zu erledigen gewesen, die beiden Metallrahmen durch eine feste Schnur miteinander zu verbinden. Es mag nun sein, daß der Kläger etwas derartiges nicht dabei hatte. Eine Schnur ist aber für wenig Geld schnell zu besorgen. Bis zur Beschaffung dieser Schnur hätte sich der Kläger beispielsweise seines Hosengürtels bedienen können, denn dieser wurde in seiner ursprünglichen Funktion in dem Augenblick sicher nicht benötigt.
Die Nebenentscheidungen ergeben sich aus den §§ 91, 708 Nr. 11, 713 ZPO.
Na also. Für den Beischlaf, gegen die Katapultsitze!
Schönen Tag,
Montag, 22. März 2010
:-(
Das hier
Den hab ich (vermutlich ich) heute morgen versehentlich in meinem Zimmer eingesperrt.
Jetzt muss er erstmal was fressen, der arme Kerl, der eh klapprig ist, hat den ganzen Tag nichts abgekriegt.
Und das hier:
hat was abgekriegt.
Das ist mein Oberbett. Kopfkissen und Bettwäsche sind schon in der Waschmaschine.
Schade, dass er nicht einfach den Bettvorleger (ein alter Flickenteppich) benutzt hat. Aber gut, dass er nicht in den Schrank gep... hat.
Armes Kerlchen, er hat echt was mitgemacht. Ausgerechnet er- Emily hätte nur geschlafen, Karlchen hätte vermutlich mit dem dicken, bunten Nachbarkater durchs Fenster einen Krieg angezettelt, und der dicke Paul hätte die Tür eingetreten. Nur Eddie, der Arme, musste drinbleiben und sich graulen. Und jammern, damit ihn wer da rausholt.
Und ausgerechnet heute, wo ich so spät erst aus dem Büro gekommen bin.
Katze sein ist hart, vor allem chez
Sonntag, 21. März 2010
Plötzlich- Besuch!
Nach der initialen Panik, dem hektischen Gerenne und der unglaublich fantastisch-rationellen Art, Dinge zusammen zu raffen in Müllsäcke zu werfen aufzusammeln und irgendwo zu verstauen, hab ich mir jedesmal vorgenommen, dass mir das nie wieder passiert.
Also, etwas wie sowas hier.
Tatsächlich mach ich solche Aktionen nicht mehr.
Aber nicht, weil es kein Chaos mehr gibt, hier chez Lily. Nein, sondern weil mein Schlafzimmer inzwischen zu klein ist, als dass man da irgendwelchen Kram zwischenlagern könnte, wenn es unerwartet klingelt an der Tür. Statt dessen muss man entweder reinkommen, und zusehen, wie die Katzenhaarwolken sich mit den Spinnweben paaren und interessanten Nachwuchs zeugen, oder man bleibt draußen. Weil ich die Tür nicht aufmache. Einfach so.
Unerwarteter Besuch kann gern anrufen, und zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen.
Dann gibts auch n Kaffee von
Lily.
Samstag, 20. März 2010
Merrily we roll along...
Den Blog hier hab ich bei Rebhuhn gefunden. Ich hol mir da schon den ganzen Tag Kopfschmerzen, und Lachanfälle. Manches ist eine Frechheit, manches zum Schreien, exorbitant das meiste.
Hach.
Die Lily.
Freitag, 19. März 2010
Roll, roll, roll along
Mittwoch, 17. März 2010
Öfter mal was neues: Fotos.
Der erste Frühlingstag wollte heute begangen werden, er schrie geradezu nach Gesellschaft.
Im Kaisergarten in Oberhausen, in dem Kate und ich einen Teil des Nachmittags verbrachten, waren wir in Gesellschaft. 3,7 Kinder pro Frau, ungefähr jede Dritte schwanger- um die Renten mach ich mir keine Sorgen. Um die Frage, ob das Abendland untergeht, auch nicht- denn das ist keine Frage mehr, das ist eine Tatsache. Es bleibt nur noch offen, wann. Und wenn, ob es dann in Jogginghosen untergeht oder in Arschfutteralen der knallengen Sorte.
Herrje. Alles war voll mit dem, was wir gerne "Kundschaft" nennen. Aber sei es drum- da kostet der Spaß keinen Eintritt, und immerhin waren die Leute mit den Kindern draußen. An der frischen Luft.
Und die hier waren auch da:
Während die hier nach Brot fischten. Früher brachten die mal Babys.
Alles voller Fruchtbarkeitssymbole, Leute... man könnte glauben, es sei Zeit, sich fortzupflanzen- wer will, der soll das jetzt bitte tun. Für die Rente und so, und als Gegengewicht gegen (heute gelesen, ich schwöre!!!) Prya-Darline. Die war an Bord des Astra-Kombi vor mir. Dya-Praline wär auch nicht schlechter, würde mich aber an vergiftetes Konfekt erinnern.
Weiters waren auch die anzutreffen:
Interessante Körperhaltung, isn't it?
Das hier war vermutlich ihr Bruder:
Liebe Kinder- so sieht das aus, wenn man sich nicht die Zähne putzt von Zeit zu Zeit. Nicht nachmachen zu Hause!
Kurz abgelenkt von sowas hier:
widmeten wir uns der Frage, wer da in Zoologie nicht aufgepasst hatte...
Meditierend schauten wir aufs Wasser. Da lag aber auch keine Weisheit drin... und als es dann dunkel wurde, so:
Als also die Sonne unterzugehen drohte, gingen wir nach Hause.
Dienstag, 16. März 2010
Fragen Sie Frau Lily, Teil was weiß ich...
Liebe Mitlesenden,
heute erreichte mich die unten stehende Mail, mitsamt den beigefügten Bildern.
Kann vielleicht jemand aus dem illustren Kreise da behilflich sein?
Des Rätsels Lösung bringt 15 goldene Internetpunkte!
Lieben Gruß euch allen,
und hier die
FRAGE:
Hallo Lily
Ich habe mir gerade ein Tomatenbrot gemacht. Dazu habe ich auch eine Zwiebel zur Hälfte verarbeitet. Während ich es mir schmecken ließ, "wuchs" aus der oberen Hälfte ein kleiner Turm.
WARUM und wie macht sie dass? Von unten ist nichts zu sehen.
Rätsel über Rätsel.
Georg
Foto 1:
Foto 2:
Montag, 15. März 2010
Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt
Einfach nur einen griffigen, aussagefähigen Namen soll es tragen, der nicht Tagebuch, Journal oder Diary enthält.
So, please, help!
Emily findet das auch wichtig:
Einen guten Tag... äh, ich meine natürlich: Start! in die Woche,
Sonntag, 14. März 2010
ha.
Es grüßt:
Lily, Kaiserin. Vom Olymp, man gönnt sich ja sonst nichts :-)
Haiku! -Gesundheit.
Samstag, 13. März 2010
Donnerstag, 11. März 2010
Eine Melone Kolonien
Gestern, in der Pommesschmiede.
Wirklich sehr selten, vielleicht einmal im Quartal, gebe ich dem Pommes-Drang nach. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich mir da nichts „gönne“, denn das liest sich ja so, als sei das ein besonders tolles Ereignis, was es nicht ist, sondern ein Schwelgen in schlechten Angewohnheiten.
Wie bereits heut morgen und in den Kommentaren berichtet, handelt es sich bei der von mir frequentierten Pommesbude um eine mit Renommé. Die Schnitzel, für die sie dort berühmt waren, wurden einzeln in der Pfanne gebraten, und nicht in die brodelnde Tiefsee der Fritteuse geworfen. Hernach erfolgte die Beigabe der Sauce, wahlweise mit Champignons, Zigeunern (pardon, ich glaube, das sagt man heut nicht mehr) oder Jägern. Ganz frisch, die Zutaten konnte man, teilweise, noch schreien hören.
Dazu gab es stets Pommes oder Kroketten, bisschen fettig, aber köstlich.
Insgesamt eine Mahlzeit, die ob ihrer schieren Menge nicht zum Diätfutter zu zählen war, wurde doch die Portion auf einer Servierplatte angerichtet.
Gestern wars mal wieder soweit, ich fühlte sie kommen, die Pommeslust. Und hielt auf dem Nachhauseweg vor eben jener Imbissstube an, wo ich dann die Kräuter der Provonce auf der Karte entdeckte.
Während ich wartete, hatte ich Gelegenheit, die Frau hinter der Theke bei der Arbeit zu beobachten- die ist superorganisiert, kann Bestellungen für 10 Leute im Kopf behalten und ihre und die Arbeit der Küche locker koordinieren, bringt den Leuten das Essen an die Tische und alles noch in einer irren Geschwindigkeit, entspann sich zwischen ihr und der Kundin vor mir eine Unterhaltung.
Kundin: Eine Cola light noch zu den Pommes, bitte!
Zu ihrer Begleitung gewandt: Muss man ja fast schon als Gegengift trinken!
Verkäuferin: Cola oder Cola light?
Kundin: Light, wegen der Kalorien!
V: Dann müssen Sie Cola nehmen, warten Sie, ich mach schon…
K: ? Wie jetzt?
V: Ja, Cola light hat doch soviel Kalorien!
K, sowie deren Begleitung und auch ich: Hä?
V: Ja, die sagen doch immer, Lightprodukte machen dick. Deshalb trink ich doch normale Cola…
Dazu darf, nein, muss ich sagen, dass diese Frau, da in der Pommesbude hinter der Theke, die einzig normalgewichtige Frau war, die anwesend war. Vielleicht ist ja was dran an dem, was sie sagt.
Prost, ihr Lieben.
Peinlich
Gestern hab ich im Brustton der Überzeugung einer Kollegin versichert, dass man ihren dunklen Haaransatz gesehen habe, ja wirklich. Echt jetzt. Sie war, wie mir schien, frisch wiedererblondet, verkündete auf die Frage, ob sie beim Friseur gewesen sei, aber, sie habe lediglich die Haare schneiden lassen. Da MUSSTE ich ihr doch sagen, dass ihr Ansatz weg ist, nicht wahr? Den ich immer sehen konnte, weil ich als einzige halbwegs groß genug dafür bin?
Als sie nicht sofort drauf einstieg, hab ich noch mal versichert, dass man den aber gesehen hat, ja wirklich. Ich war offenbar alles in allem mal wieder so mit Recht haben beschäftigt, dass mir das Ungalante daran erst heut morgen auffiel, als ich meinen Ansatz gesehen habe, der auch immer breiter wird.
Eine Kundin bezeichnete gestern den Beruf, den ihre Tochter ausübe, als „Bratikantin“.
Und in der Pommesbude gab es Irgendwas mit „Kräutern der Provonce“.
Das war der Mittwoch hier in Lilyland.
Schönen Donnerstag in euren Landen,
Dienstag, 9. März 2010
Fotos nachgelegt...
zum Beispiel Frau Ente, mitsamt dem Gatten:
Oder auch dieses:
Ich mag es, wie sich die Äste zu verflechten scheinen, und sich vorbehalten, ob sie uns durchlassen oder auch nicht.
Und zum Abschluss etwas, das reinknallt:
Genießt den Abend :-)
Sonntag, 7. März 2010
Im Märzen der Bauer den Frostschutz nachfüllt.
Samstag, 6. März 2010
Gesundheit!
Donnerstag, 4. März 2010
Super, Mario!
Dem kundigen Leser ist es sofort klar, dem nichtkundigen sei es eigens gesagt: Dies hier ist eine Klempnergeschichte.
Also.
Es begab sich somit zu der Zeit, als die Angela Kanzlerin in Bonn war, dass ein Befehl ausging, nach dem…
Nee, das ist ein Scheißanfang.
Wenn ich mit dem Anfang anfang, dann muss ich damit anfangen, dass ich mich verfolgt wähnte.
Verfolgt? Ja, verfolgt von Durchlauferhitzern.
Nun klappert beileibe nicht eine Schar kleiner, eckiger Kästen mit lang heraushängendem Kabel hinter mir her, wo ich gehe und stehe.
Aber der bestimmungsgemäße Gebrauch von Durchlauferhitzern scheiterte bei mir bisher immer an irgendwelchen anderen Dingen.
Mal war es die Tatsache, dass eben kein DH vorhanden war, weil ein 1000-Liter-Heißwassertank an der Heizung hing und von derselben mit Wärme versehen wurde.
Jeden einzelnen Morgen wurde dieser von meinem, eine Stunde vor mir aufstehenden, Ehemann leergeduscht. Weil er nämlich einen niedrigen Blutdruck hatte (Mimose), musste er sich jeden Morgen heiß, heißer am heißesten –wachduschen. Da hab ich mir einen DH gewünscht. Sehr.
Mal war es der Nachbarn liebliche Kinderschar, plus ihrer Eltern stattliche Gestalt, die morgens, zeitgleich mit meinem Duschantritt, das einzige Klo in der Wohnung über mir frequentierten. An sich nicht schlimm. Bloß: Das waren zwei Eltern und sechs Kinder, die, trippel-trappel, ins Bad kabollerten, und anschließend einer nach dem anderen die Klospülung betätigten.
Jeder Druck auf die Klospültaste eins höher führte wozu? Rrrrichtig. Einem Druckabfall im Rohrnetz. Dann ging der Durchlauferhitzer einfach aus, und ließ die Lily in der Kälte stehen.
Ärgh.
Irgendwann dann hat sich der Durchlauferhitzer einfach endgültig abgeschaltet. Mit einer Fehlermeldung, die da „BUMM“ lautete.
Und wurde ersetzt, was eine spaßige Geschichte mit einem Klempner, der Lily und der Wasser- und Stromversorgung in einem Haus Baujahr 1919 nach sich zog, die hauptsächlich mit viel Geschrei, Hin- und Hergerenne und Unsicherheit in Bezug auf die abzusperrenden Hähne zu tun hatte. Da gabs elf von, aber nur vier Wohnungen. Das war aber auch noch das Witzigste.
Das neue DH-Teil war dann zum Gähnen langweilig, denn es tat klaglos seinen Dienst.
Manchmal wünsche ich mir, ich hätte ihn einfach abgeschraubt, bevor ich die Wohnung hinter mir abschloss- klar wird der Schutt heutzutage sortenbereinigt, wenn man ein Haus abreißt. Aber ob das jemandem aufgefallen wäre, dass da der alte DH im Bad in der zweiten Etage hängt, und nicht der ein Jahr alte Nachfolger?
Je nun.
Hätte ich ihn abgeschraubt und mitgenommen, hätte der Klempner gestern aber vermutlich auch kommen müssen…
Denn es kam (wie man gern bereit ist, zu glauben) was kommen musste. Die Erznemesis in Gestalt eines Umzugs dräute, das alte Haus wurde ja auch abgerissen, ich fand eine Wohnung (mit Gas-Zentralheizung und Geyser und ohne DH), und die stand schon vor dem Einzug unter Wasser. Die Ausweichwohnung, in der ich noch heute lebe, hatte dann wieder einen- und ich fühlte mich gleich wie zu Hause.
In neuen Wohnungen ersetze ich meist sofort drei Dinge: Klobrille, Klobürste und Duschkopf.
So auch hier.
Gleich zu Anfang meines Lebens dort stellte ich fest, dass diese Wohnung anders war. In allen Räumen und allen Etagen konnte Wasser laufen, soviel die Leute bereit waren, zu bezahlen! Jawoll! Das Gerät ließ sich davon nicht beeindrucken, denn:
Der Durchlauferhitzer schmiss das Handtuch (in Gestalt der zweiten Heizstufe) ganz einfach unabhängig vom Wasserdruck, wie es schien. Einfach so. Immer mal wieder.
Je nach Belieben und Willkür geschah dies meist in dem Moment, wenn die Lily voller Schaum in den Haaren oder aber ordentlich eingeseift unter der Dusche stand. Egal, ob morgens um sechs oder abends um zehn- es machte leise, aber vernehmlich „plopp“ und das Wasser wurde erst RICHTIG heiß, und dann ganz einfach kalt.
Im Sommer konnte man das noch steuern, in dem man kurzerhand nur die erste Heizstufe einschaltete. Da war es zwar etwas schwierig, überhaupt nass zu werden, aber dafür unterblieben diese infernalischen Verbrühungsversuche.
Leider musste bei kaltem Wetter die zweite Stufe eingeschaltet werden, weil Eiswürfel einfach nicht durch die Rohre gehen.
Damit das halbwegs kaltduschenfrei vonstatten ging, musste die Dusche schon auf „ziemlich heiß“ eingestellt werden… ich habe empfindliche Haut, und sehr trockene noch dazu.
An den meisten Morgenden hätte man sie mir einfach vom Rücken ziehen können. Krebsrot, und echt strapaziert- aber wenn man nicht gleich so heftig einstieg, stand man unter dem kalten Getröpfel. Auch nicht schön. Meist hielt ich nur kurz den jeweils eingeschäumten Körperteil in den Brühstrahl, um die schädliche Hitze, so gut es ging, zu vermeiden.
Dann, nach einem dreitägigen Dusch-a-thon beim besten Freund, überkam mich wieder die Sehnsucht, und ich erwarb einen neuen Duschkopf, in der Hoffnung, dass es an dem „Alten“ gelegen hätte. Dieser hatte zudem noch einen beträchtlichen Streuwinkel, der gern das Bad gleich mit duschte, also: Weg mit Schaden!
Der Neue, die einfachste Ausführung eines namhaften Herstellers, hatte nun folgende Spezifikationen:
• Normalstrahl
• QuickClean Antikalkfunktion
• Waterdim Set 9 l/min.
• für Durchlauferhitzer geeignet
Die drei Funktionen Normal, QuickClean und Waterdim sahen so aus, dass das erste einfach nur Wasser Marsch! bedeutet, QuickClean heißt, dass die Auslasslöcher auf dem Duschkopf in weichen Gumminöppeln endeten (die man mit dem Finger hin- und herwiggeln kann, dann fällt der Kalk einfach ab, hurra) und Waterdim heißt, dass man verschiedene Siebe mit mehr oder weniger Löchern drin irgendwo reinprockeln kann. Wo genau, sagt ein Bildchen, wozu genau, sagt keiner, aber die kluge Frau kann sich das denken.
Duschkopf drangeschraubt, alten weggeworfen, alles prima?
Nö. Nicht nur, dass es nicht besser wurde, es wurde sogar schlimmer!
Da hatte ich dann die Nase voll, und habe den Vermieter angerufen. Die Sachbearbeiterin rief den Haushandwerker. Der rief mich an, und ließ sich den Fehler beschreiben. Dann hat er den Klempner geschickt. Der kam gestern. Schaute sich die Brause an, griff zur Zange, nahm das (ab Werk eingesetzte) Waterdim-Sieb aus dem Duschkopf, und seither kann ich endlos und sehr befriedigend duschen.
Warum, bitte, stand auf der Packung von dem Ding nur „für Durchlauferhitzer geeignet“? Und warum wurde nicht erwähnt, dass diese Einsätze nicht genug Wasser durchlassen, dass der DH auch problemlos funktioniert?
Ich kam mir komplett doof vor.
Soeben hab ich auf der Homepage des Herstellers gestöbert, und fand die folgende Beschreibung einer Bedien-Schnittstelle für so eine neumodische Wellness-Superduper-Hightech-Deluxe Körperbefeuchtungsanlage:
• Traumhaftes Duschen durch individuell programmierbare High-End Duschsteuerung: Bis zu 5 Nutzer stellen für sich Temperatur, Durchfluss, Licht und Musik ein.
• Duschvergnügen XXL durch freie Ansteuerung von Duschquellen und Strahlarten.
• Einfach zu bedienen durch selbsterklärende Symbole und Menüführung.
• Wasserfester TouchScreen in eleganter DualFinish Optik.
• Musikgenuss durch Übertragungsmöglichkeit von mp3 Dateien
Das sind Fehlermöglichkeiten, meine Lieben. Da wird einem doch ganz schwindelig.
Ich glaub, ich geh gleich mal eben duschen.
Bis dahin feuchte Grüße,
And now to something
completely different?
Nein.
Wenn ich schrieb, dass ich leergeschrieben sei, dann lag das auch daran, dass ich die (recht, äh, anspruchsvolle?) Idee hatte, hier täglich was Neues zu bieten und dass das dazu geführt hat, mein eh recht sprunghaftes Wesen noch ein bisschen anzustacheln.
Heute hier, und morgen schon am Ende des Regenbogens, so sah es aus, das Ziel. Insgeheim hab ich die Berufs- bzw. Spezialitätenblogger beneidet, deren Themen feststehen, und deren "andere" Postings Boni sein können, für alle Beteiligten.
Meine Herangehensweise war auch anders als die von einigen der "Alltagsblog"-KollegInnen, die sich überlegen, was sie schreiben wollen, und das Posting sorgfältig vorbereiten, um es dann hochzuladen. Meist schreib ich direkt auf der Blogger-Homepage (was manchmal merkwürdige Zeilenabstände erklärt), und oft in Eile und zwischen Tür und Angel.
Für manche Beiträge hab ich länger gebraucht und mich bemüht, was Intelligentes zu sagen- leider hab ich dann oft so am Text herumgefeilt und -geschraubt, dass die Lesbarkeit doch gelitten hat. Es mochte dann vielleicht intelligent sein, aber eine intelligent geführte Keule ist trotzdem eine Keule, und schlägt, nichts weiter. Aber irgendwie bin das auch ich...
Wenn es also in nächster Zeit etwas stiller werden sollte, und etwas weniger wort- und themenreich, dann bin das nur ich, die sich bemüht, das ganze mit weniger Perfektionismus anzugehen.
Viele liebe Grüße, und einen fröhlichen Tag,
PS: Und die Geschichte von der Dusche, dem Klempner und dem Vermieter erzähl ich ein anderes Mal :-)
Mittwoch, 3. März 2010
Vorerst vorbei?? *Update*
Ich bin derzeit hin und hergerissen- weiter bloggen, oder es lassen? Einerseits mach ich es zu gern, andererseits bin ich ziemlich leer geschrieben. Außerdem merke ich, dass ich nicht mehr länger einfach locker damit umgehen kann, dass die Leserreaktion umgekehrt proportional ist zu der Mühe, die ich mir gebe.
Vielleicht mach ich eine Weile nur mit Fotos weiter, oder nur mit Texten von weniger als drei Sätzen.
Mal sehen. Bis dahin sind die Kommentare abgeschaltet, so dass ich von niemandem lesen muss, dass diese Entscheidung außerordentlich begrüßt wird. Wobei ich mich immer frage, warum die Leute es sich dann antun, so etwas zu lesen.
Aber egal.
Ich werde weiterhin bei euch lesen, die Blogroll pflegen und fotografieren. Das weiß ich sicher.
Macht’s erstmal gut,
Lily
_______________________________________________________________________________
Holla.
Ich hätte nicht gedacht, dass hier im zehn-Minuten-Takt die mails eintreffen... ist aber so, und ich bedanke mich dafür.
Es ist eine Menge Zuspruch dabei, auch, und gerade von anderen Bloggern, die das Dilemma gut kennen: Man erlebt grad mal nichts Blogbares, das Nicht-Blogbare erlebt hingegen bedrückendes Wachstum. Man hat aber seine Standards, was Qualität und Frequenz des Postens betrifft, und im Nu hat man Druck. Nu ist das so, dass ich, ohne oder mit Druck, eigentlich immer was schreiben kann, es ist dann nur nicht zwangsläufig gut, und es fließt nicht grad elastisch aus den Fingern. Kein Wunder, dass man sich dabei dann echt Mühe macht, und es trotzdem einfach mies ist :-))
Also.
Ab sofort gibts hier Postings nur, wenn es halbwegs fluppig läuft, rein schreibtechnisch. Ich will, dass das hier wieder Spaß macht und keine Quälerei ist. Außerdem will ich weiter mein Hirn hier sortieren können... Das wird also etwas weniger werden, schätze ich mal.
Vielleicht mach ich eine tägliche Minimal-Rubrik, mit Durchhalteparolen an die holde Leserschar, mal sehen. Die Fotos werden bleiben, und es werden vermutlich mehr werden- wenn sie was taugen.
Insgesamt erhoff ich mir von der Straffung des Angebots ein eher jugendliches Aussehen, gepaart mit frischer Anmut, oder so. Frühling, Leute, Frühling!
Vielleicht lerne ich auf diesem Wege auch, dass "viel Mühe" oft auch "kaum lesbar, weil so fürchterlich verdichtet" bedeutet (das war jetzt Selbstkritik, was ich zu beachten bitte, weil die sonst so selten ist bei mir).
Nochmal vielen Dank an alle die, die mir heute geschrieben haben. Und auch wenn es sich jetzt vielleicht so anfühlt: Ich wollte nicht gebeten werden.
Gut getan hat es trotzdem.
Die Kommentare sind, für die anderen Postings, auch wieder offen.
Einen schönen Tag noch an euch alle.
Dienstag, 2. März 2010
Oh, der Jugend unschuldige Tage.
Die Erinnerungs-Reihe drüben bei Britta hat mir reichlich Stoff zum Nachdenken gegeben. Nicht, dass ich mich plötzlich (und unerwartet :D ) zu einer Transidentität bekennen würde, das nicht. Aber über das Dazugehören zu einer (seiner?) Peergroup hab ich nachgedacht.
Ein bisschen war ich schon als Kind so, wie ich es heute bin: Gern allein, sehr zufrieden mit einem Buch und mir selbst- aber ein paar Freunde hatte ich auch. Nie viele, im Sinne eines ganzen Schwarms voller Mädchen und inmitten der fröhlichen rosa Versammlung eine junge und rundäugige Lily, im Schmuck blonder Locken.
Nein.
Erstens hatte ich keine Locken. Bis auf einmal, aber die hießen Dauerwelle und waren nicht sehr schmückend (Gibt’s so was heute noch? Am einen Tag sind die Haare ingenieursgrade, und am nächsten zeigt sich ein wüster Afrolook? Ich kann’s mir nicht mehr vorstellen.)
Rundäugig war ich schon, und recht naiv, wie mir heute scheint. Nicht blöd, aber seltsam weg vom Weltlichen.
Wenn ich auf Britta zurück kommen darf: Mir musste man (als Mädchen, mit 15!)ebenfalls erklären, was eine Möse ist, weil ich das nicht wusste. Den Spruch, aus dem ich den Ausdruck entnahm, musste mir meine damals beste Freundin auch erhellen… „Wer andere in die Möse beißt, ist böse meist“.- Sie, als Tochter aus gutem Hause verstand das- ich, die ich aus einem „klassischen“ Arbeiterhaushalt stammte, hatte keine Ahnung.
Aber bei uns las man das Kolpingblatt, in der Familie meiner Freundin brachten die Angestellten ihres Vaters vermutlich die Bildzeitung mit in den Betrieb.
Eine gewisse Signifikanz kann man diesem Beispiel abgewinnen. In den Folgejahren zeigte sich immer öfter, dass in mancher Beziehung meine Sozialisation nicht ganz aus dieser Welt war. Die Anforderungsprofile meiner Eltern an den Haufen Kinder, den sie in die Welt gesetzt hatten, waren lückenhaft. Zwar sollten wir alle unser Bestes geben, was die Schule betraf- aber was man danach mit einem Schulabschluss anfangen sollte, das wurde niemals thematisiert. Als es dann um die Entscheidung ging, was wir jeweils werden sollten, spielte das Abizeugnis plötzlich keine Rolle mehr- wir sind vier, davon zwei Beamte (Abi = nicht zwingend), eine Krankenschwester (Abi = nicht zwingend) und ein Handwerker(Abi = fast schon störend).
Es wurde von uns ebenfalls erwartet (auf eine diffuse Art), dass wir zum Fortbestand der Art beitragen sollten. Wie jedoch das anzufangen war, darüber erfolgte kein Kommentar. Ich weiß, dass Freundinnen so manche Dinge mit ihren Müttern oder Vätern besprechen konnten, auch, dass diese informiert waren, was den Stand der jeweiligen Affäre betraf. Meine Eltern haben das so wenig diskutiert, dass es für uns immer etwas einerseits Anrüchiges, aber andererseits Banales hatte, eine Beziehung zu führen. Üble Mischung.
Beziehung war, wenn sie ihm das Essen vorsetzte, wenn er ihr den Küchenabfluss säuberte, wenn sie nörgelte, weil er seine Sachen herumliegen ließ und er sauer war, weil sie wieder Kräuter in sein bestes Blumenbeet säen wollte.
Bloß doof, dass das nicht so die Probleme waren, die einen mit sechzehn und siebzehn in den Endsiebziger Jahren beschäftigten.
Beziehung war irgendwo natürlich auch Sex, von dessen Vorhandensein man uns zu tunlicher Zeit in Kenntnis gesetzt hatte. Wie man das nun wieder praktisch zuwege brachte? Hm. Das konnten wir mal hübsch selbst abkaspern. Haben wir auch.
Das Prinzip Trial and Error machte sich breit, und sorgte bei vier Kindern für sieben Ehen, von denen fünf geschieden sind.
Es braucht niemanden zu wundern, dass unsere Eltern auch heute noch jedes Mal vom Glauben abfallen, wenn mal wieder eine Ehe eines ihrer Kinder endet, sind sie doch die Letzten, die einer von uns konsultiert, wenn es mit der Beziehung bergab geht…
Was das Frau-Sein betrifft (über das Mann-Sein kann ich aus naheliegenden Gründen nichts sagen :D ) so war das im Focus meiner Mutter eher eine Tracy-Chapman-Geschichte: „Woman’s work is never done“.
Dass es Spaß machen kann, eine Frau zu sein, dass man einen Körper nicht nur hat, um den Kopf von der Nachbarin mit einer Dauerwelle versehen zu lassen (uääää!) und den Rest in merkwürdige Farben (Je älter die Fru, desto beiger der Schuh!) zu kleiden, das hat sich irgendwie unterwegs etwas verloren, wenn es überhaupt jemals da war. Auf meine Schwester und mich hat sich das jedenfalls keineswegs übertragen.
Eigentlich muss einen das auch nicht wundern. Als meine Eltern sich kennenlernten, war meine Mutter 14. Sie hat also nie das Kästchen mit den Tricks, äh--- den Spektren der Weiblichkeit (*snicker*) öffnen müssen, das der liebe Gott ihr vielleicht mitgegeben hat. Und inzwischen ist es mit Sicherheit irgendwo in der Strickwolle verklüngelt, oder liegt ganz unten in einem der Schränke mit den Stoffen.
Mein Vater wiederum ist ein bisschen ein Bauer, ein katholischer, und hat die Zeit, in der ich Kind und Jugendliche war, überwiegend auf der Arbeit verbracht. Es ergab sich für keine von uns die Möglichkeit, „Vaters Tochter“ zu werden, oder kindliches Schäkern mit Papa zu üben, meist ja eine der ersten Arenen, in denen ein Augenaufschlag Opfer fordert.
Alles, was ich übers Frau –Sein weiß, hab ich mir also selbst beigebracht, und meine Acquisetechniken (was Partner betrifft) auch.
Ein bisschen was hab ich natürlich auch meinen Geschlechtsgenossinnen abgeguckt. Die Schwester meiner besten Freundin, die eine Zeitlang als Avon-Beraterin arbeitete, hat da einiges in Bewegung gebracht, und das stundenlange Getuschel ebenso. Dabei ging es jahrelang nicht wirklich um Sex. Wir wären entsetzt gewesen über die harten Tatsachen im Beziehungsalltag und den Mangel an rosa Wölkchen, der in Liebesbeziehungen herrscht.
Es ging um Romantik und Schwärmerei, alles im absolut fiktiven Bereich, verschärft durch die Tatsache, dass unsere „geheimen Freunde“ irgendwelche Musiker oder Filmstars waren.
Und die Realität als solche hinkte dem wirklich beträchtlich hinterher. Allein schon durch die Tatsache, dass die einzige Möglichkeit für uns, irgendwo Tanzen zu gehen, das kirchliche Jugendheim (uaäääääää!) war, in dem einmal im Monat von 18.00-21.30 Uhr Tanzabend (hieß echt so) war. Da hingen unsere Kindergartenkumpel ab- uninteressant- und die, die zwei, drei Jährchen älter waren (schon interessanter). Die „gefährlichen“ Kneipen und Discos in der Innenstadt waren für Lily so was von off-limits, das kann sich heut keiner mehr vorstellen, außer er ist Klosterschüler und die Disco ist ne Crack-Kneipe.
Menno, und ich wär so gern hingegangen. Ich hätte ausgesehen wie das Mondkalb auf Sonntagsausflug, aber dennoch. Das hatte Flair, da lauerte das richtige Leben, Spaß, Gefahr und wilde Abenteuer!!!einseinself.
Da gingen die Mädels hin, die keinen guten Ruf hatten, und die ich immer so anziehend fand… ich hätte keine davon mit nach Hause bringen dürfen, und hätte mich das auch nie getraut- ich hätte mich ja blamiert.
Aber ich fand ihr Leben immer soviel spannender als das, was mir so zugedacht zu sein schien. Die machten Erfahrungen über Erfahrungen, lauter Dinge, bei denen ich sicher war, dass sie mir nützlich sein könnten… aber die im Programm der braven Mädchen, mit denen ich abhing, irgendwie nicht vorkamen. Außerdem waren die alle viel, viel hübscher, und ich schaute sie so gern an. Gabi mit den blonden Locken, die fällt mir da wieder ein, auch nach über dreißig Jahren kommt sie mir noch vor wie eine Märchenprinzessin- gut, eine etwas unsolide Prinzessin, aber dennoch.
Außerdem war ich ganz schön neugierig. Furchtbar neugierig, und auf Neues immer mehr als versessen.
Aber wie das so ist: Neugier, gepaart mit nicht optimalen und vor allem nicht sicheren Informationsquellen führen oft zu einem: Früher Schwangerschaft. Der Typ? Weg. Der Bauch? Täglich dicker.
Bums, das hatte ich dann davon.
Fürderhin schien es aus mit dem wilden Leben.
Aus?
Wirklich?
Nee.
Eigentlich ging es jetzt erst richtig los.
Nur zu einer Peergroup hab ich irgendwie nie (wieder?) wirklich gehört.
Montag, 1. März 2010
Physik und Co, oder: Lernt sie mit mir kennen, die Wirkmechanismen der Naturwissenschaften
1. Die Mechanik, vertreten durch Hebelgesetze, sorgt dafür, dass der Mensch sein Bein heben kann.
2. Die Optik und ein paar ihrer Brüder, vertreten durch die Art und Weise, wie unser Auge Dinge wahrnimmt, regelt, in welchem Umfang wir das Bein hochkriegen, und wie sehr wir die Fußspitze anheben.
3. Die Psychologie steuert, wie aufmerksam wir unsere Umgebung beobachten, und welche Elemente wir als relevant ansehen. Letzteres ist vermischt mit Dingen wie „Gedächtnis“ und „Erfahrung“
4. Die Neurologie hat uns beigebracht, wie die Körper-Augen-Koordination vonstatten geht, und was ein Patella-Sehnen-Reflex ist.
5. Des weiteren sorgen Psychologie, Optik, Neurologie und Mechanik dafür, dass wir, wenn wir uns gerade umgedreht haben,
a) zu spät bemerken, dass der Staubsauger hinter uns steht,
b) das Bein zu spät und zu niedrig anheben,
c) am Schlauch des Saugers mit der nicht ausreichend angehobenen Fußspitze hängen bleiben,
d) ganz genau wissen, dass wir uns gleich auf den Bart legen,
e) und dieses Ereignis angewandter Naturwissenschaften dann wie in Zeitlupe ablaufen sehen.
Der Fußboden nähert sich seltsam träge, und der eigene Körper wird alles, was er in Händen trägt, weit von sich werfen.
Zum Glück wird er das tun, denn in der linken Hand tragen wir einen Schraubenzieher.
Es ist beinahe egal, mit welcher Seite nach oben man das Ding in der Hand hält. Denn eine Verletzung durch die stumpfe Seite ist mit Sicherheit nicht viel weniger schmerzhaft als eine unter Einwirkung des spitzen Endes.
Jedenfalls prallen wir gefühlte Sekunden später mit einem mächtigen Rumms auf den recht unnachgiebigen Boden.
Zwischenlandungen gab es bei linkes Knie, rechte Brust, rechtes Handgelenk.
Dann liegt man einige Zeit da, platt wie eine Flunder auf dem Bauch, fragt sich, ob eins tiefer der Putz von der Decke gefallen ist und macht im Geist eine Bestandsaufnahme. „Alles noch da“, fragt man sich zu erst, und dann: „Nichts gebrochen?“
Sofern man beide Fragen zufriedenstellend beantwortet hat, hindert einen nur noch die Schwerkraft daran, wieder aufzustehen.
Aber am nächsten Tag, ich sag euch…
Mir tut echt jeder miese Knochen im Leib weh.
Schuld ist der Staubsauger.
Was steht er so total dämlich in der Gegend rum.