Weil ich ja weiß, dass mir Urlaub ohne
Plan nicht gut tut, habe ich mich dieses Mal entschlossen, was zu
tun. Nein, eigentlich war es umgekehrt: Ich hab da was gesehen, und
daraufhin eine Woche Urlaub eingesetzt, um es auch zu kriegen...
Einen Intensivkurs Englisch, die ganze
Woche, jeden Tag von 9 bis 15 Uhr. Letztens nämlich stand eine Frau
in meinem Büro, die Hilfe brauchte. Die kam aus einem Land im Nahen
Osten, über Kanada- und ich wusste nicht mal die Worte für
Sozialamt, Jugendamt, Sprechstunden und so weiter, und kam mir mit
meinen 40 Jahren Englisch doch total bekloppt vor. Fürs Krimilesen
und Nachrichtenhören reicht's, auch die New York Times kann ich
lesen- aber nicht mal einer Kundin beschreiben, wohin sie jetzt
vorzugsweise ihre Behördenaktivitäten richtet? No way.
Außerdem schrub ich ja schon mal, dass
die Besetzung meines Amtes eine dünne ist, und ich meistenteils
allein da herum springe. Das geht so weit, dass ich manchmal eine
ganze Woche lang niemanden sehe, bzw. dass mir einfach Menschen in
meinem Umfeld fehlen. Zu Hause ist die Zweibeinerdichte ja auch nicht
gerade die höchste denkbare. Um also der Vereinsamung entgegen zu
wirken und mal andere Nasen zu sehen, hab ich mich gestern morgen
seit 30 Jahren mal wieder richtig auf die Schulbank gesetzt. Mein
Hauptwunsch ist es, möglichst viel Englisch zu sprechen, um meine
Hemmungen diesbezüglich abzubauen. Dumm nur, dass mein Auto seit
Tagen in der Werkstatt ist, und dass ich derzeit mit einem bunten Mix
an Verkehrsmitteln durch die Gegend schippern muss. Naja, wenigstens
sind Busse und Taxen klimatisiert- mein Auto ist es nicht. Das
schwitzt jetzt ganz alleine vor sich hin... Arme Silbermimi.
Drückt mal die Daumen, dass sie wieder
gesund wird, sie muss noch ein dreiviertel Jahr lang halten.
Ein H-Kennzeichen wird sie wohl doch
nicht kriegen.
Einen schönen Tag!
DieLily
7 Kommentare:
*Daumen drück* ... *Bestes hoff* ...und Lily vermiss :-)
Englische Fachbegriffe sind ja so eine Sache für sich. Und englische Verwaltungsfachbegriffe setzen da noch einen drauf - die musste ich mir auch erst langwierig aufdrücken.
Drücken tu ich ansonsten auch, nämlich die Daumen für Dich im Englischkurs und Dein Auto in der Werkstatt!
Oh das erinnert mich an sehr lustige Stunden mit Lachkollern bei meinem letzten Bildungsurlaub im Sprachkurs. Hoffentlich hast Du gute native Speakers als Lehrer...
Viel Spaß weiterhin.
@Womble Danke :-))
@Falcon: Ich hab den Kursleiter wirklich, wirklich gelöchert, was die Fachausdrücke angeht. Wir haben drei angehende Juristen im Kurs, also besteht auch von deren Seite da ein Bedarf, da bin ich nicht die einzige.
Danke fürs Daumendrücken!
@Paula: Ich denke schon, dass er gut ist, der native speaker :-) Hat viel eigenes Material, und packt das ganze an den Stellen an, an denen es hakt. Small talk, Telefonate (oha), viel zum Thema Besonderheiten der unterschiedlichen Mentalitäten, die man beachten sollte, um wirklich höflich sein zu können, und jeden Tag Hausaufgaben (!!). Am ersten Tag sollten wir ein personal profile erstellen (praktisch für die Berufsanfänger, die das in Bewerbungen nutzen können und dann wissen, dass ihr Englisch korrekt ist), gestern zwei fiktive Telefon-Dialoge... sowie drei Seiten unregelmäßige Verben. Shit, shat, shat!
Oh no...
shit, shat, shitted. Sagt Beolingus, mein treuer Übersetzerauf http://dict.tu-chemnitz.de/
Wow!
Rrrespekt.
Könnt ich auch brauchen.
Ganz viel Spaß wünsch ich dir und viel Erfolg natürlich auch. ;)
@ Meise: Trau dich, es lohnt sich!
Und jetzt trolle ich mich wieder, denn ich muss noch eine Präsentation für morgen vorbereiten :-)
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